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Genotyp-Phänotyp Korrelation bei Fanconi Anämie - OPUS ...

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Diskussion<br />

phänotypische Erscheinungsbild der Mutation beeinflussen. Der Mechanismus<br />

der elternspezifischen Prägung spielt <strong>bei</strong> der Manifestation vieler Krankheiten<br />

eine Rolle, wie z.B. Angelmann-Syndrom und Prader-Willi-Syndrom. Schließlich<br />

sind auch die genetische Prädisposition, stochastische Phänomene und<br />

unterschiedliche Umweltbedingungen <strong>bei</strong> der klinischen Ausprägung einer<br />

Erkrankung zu berücksichtigen (Wolf, 1997).<br />

4.3 Diskussion spezifischer Kasuistiken<br />

Abschließend sollen einige besondere Krankheitsverläufe und wichtige Aspekte<br />

der sehr heterogenen klinischen Ausprägung der <strong>Fanconi</strong> <strong>Anämie</strong> noch einmal<br />

hervorgehoben werden:<br />

- die Variabilität des <strong>Phänotyp</strong>s <strong>bei</strong> Geschwistern mit identischer genetischer<br />

Veränderung,<br />

- ein extrem schwerer Krankheitsverlauf der FA mit komplexen Fehlbildungen<br />

im Sinne einer VACTERL-H-Assoziation,<br />

- ein milder Verlauf der Erkrankung mit ungewöhnlich später Diagnosestellung<br />

aufgrund einer partiell erhaltenen Proteinfunktion,<br />

- das Fehlen hämatologischer Auffälligkeiten aufgrund eines zugrunde<br />

liegenden Mosaizismus.<br />

Das Phänomen, dass es selbst innerhalb von Familien mit identischer Mutation<br />

zu einer variablen Ausprägung der <strong>Fanconi</strong> <strong>Anämie</strong> mit deutlich<br />

unterschiedlichen Krankheitsverläufen kommen kann, kann <strong>bei</strong> den<br />

Geschwistern A11 und A12 beobachtet werden. Beide Schwestern konnten der<br />

Komplementationsgruppe FA-A mit den Mutationen c.1360_1826del467 und<br />

c.3788_3790delTCT (p.F1263del) zugeordnet werden. Die FA-typischen<br />

Merkmale waren <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den Mädchen insgesamt relativ mild ausgeprägt.<br />

Deutlich unterschiedlich gestaltete sich dagegen der Krankheitsverlauf <strong>bei</strong>der<br />

Patientinnen. Während die jüngere Schwester (A12) aufgrund einer bis zum 19.<br />

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