06.10.2013 Aufrufe

Genotyp-Phänotyp Korrelation bei Fanconi Anämie - OPUS ...

Genotyp-Phänotyp Korrelation bei Fanconi Anämie - OPUS ...

Genotyp-Phänotyp Korrelation bei Fanconi Anämie - OPUS ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Diskussion<br />

Diese Mutation ist durch einen schweren Verlauf mit multiplen kongenitalen<br />

Fehlbildungen und frühem Einsetzen des Knochenmarkversagens<br />

charakterisiert. Interessanterweise scheint IVS4+4A>T in der japanischen<br />

Bevölkerung, in der sie die am meisten verbreitete FANCC-Mutation ist, keine<br />

solch schwerwiegenden Auswirkungen zu haben wie in der jüdischen<br />

Bevölkerung. Dies führt zu der Überlegung, dass unterschiedliche genetische<br />

Hintergründe oder der Einfluss von Umweltfaktoren die verschiedenen Verläufe<br />

<strong>bei</strong> gleicher Mutation erklären könnten (Futaki et al., 2000).<br />

4.2 Mögliche molekulare Mechanismen der phänotypischen<br />

Heterogenität<br />

Unter genetischer Heterogenität versteht man die Tatsache, dass Mutationen in<br />

unterschiedlichen Genen (Lokus-Heterogenität) oder unterschiedliche<br />

Mutationen im gleichen Gen (allelische Heterogenität) zum gleichen oder<br />

zumindest sehr ähnlichen <strong>Phänotyp</strong> führen können. Der Begriff der<br />

phänotypischen Variabilität beschreibt ein Phänomen, <strong>bei</strong> dem eine Mutation<br />

innerhalb eines bestimmten Gens mit der unterschiedlichen Ausprägung einer<br />

Krankheit assoziiert sein kann. Hier<strong>bei</strong> können die Mutationen unterschiedliche<br />

Stellen des Gens betreffen oder auch völlig identische genetische<br />

Veränderungen darstellen (siehe Abb.15).<br />

Für eine Vielzahl von Erkrankungen lassen sich keine strikten <strong>Genotyp</strong>-<br />

<strong>Phänotyp</strong> <strong>Korrelation</strong>en nachweisen. Die Vorgänge, die <strong>bei</strong> der Ausprägung<br />

des klinischen Erscheinungsbildes beteiligt sind, sind multifaktoriell. In der<br />

Literatur werden verschiedene Mechanismen diskutiert, die eine phänotypische<br />

Heterogenität bedingen können. So muß <strong>bei</strong>spielsweise der genetische<br />

Hintergrund im Allgemeinen berücksichtigt werden. Zusätzliche Sequenz-<br />

veränderungen im Krankheitsallel können für klinische Unterschiede zwischen<br />

Individuen, die identische Mutationen tragen, verantwortlich sein.<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!