Genotyp-Phänotyp Korrelation bei Fanconi Anämie - OPUS ...
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Einleitung<br />
Foramen ovale, Ventrikelseptumdefekt, Pulmonal-, Aortenstenose) oder<br />
Hydrocephalus. Aufgrund von Hypogonadismus ist die Fertilität eingeschränkt.<br />
Eine geistige Retardierung ist sehr selten zu beobachten (De Kerviler et al.,<br />
2000; Auerbach et al., 1999; Young et al., 1994). Über 80% der Patienten sind<br />
von Endokrinopathien wie Hyperinsulininämie, Wachstumshormoninsuffizienz<br />
oder Hypothyreose betroffen (Wajnrajch et al., 2001).<br />
Charakteristisch für die FA ist die hämatologische Manifestation, in dessen<br />
Mittelpunkt das zunehmende Knochenmarkversagen steht. Die Inzidenzen für<br />
aplastische <strong>Anämie</strong>, myelodyspastisches Syndrom (MDS) und akute<br />
myeloische Leukämie (AML) sind außerordentlich erhöht. Makrozytäre<br />
Erythrozyten zeigen sich oft als erste Auffälligkeit, gefolgt von<br />
Thrombozytopenie und Neutropenie. Eine Panzytopenie tritt üblicherweise<br />
zwischen dem 5. und 10. Lebensjahr auf (Auerbach et al., 1991; Butturini et al.,<br />
1994), teilweise auch postnatal und in seltenen Fällen sogar erst im Alter von<br />
40 Jahren (Young et al., 1994). Die Patienten berichten von auffallend häufigen<br />
Hämatomen und Blutungen, wiederkehrenden und schlecht behandelbaren<br />
Infekten, oft der oberen und unteren Atemwege, Müdigkeit, Schwäche und<br />
Blässe.<br />
Neben dem gehäuften Auftreten von hämatologischen Tumoren (AML) kommt<br />
es <strong>bei</strong> erwachsenen Patienten oft zu einer vorzeitigen Entstehung solider<br />
Neoplasien. Hier<strong>bei</strong> stehen Lebertumoren, Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches<br />
sowie Karzinome des Ösophagus, Oropharynx und der Vulva im Vordergrund<br />
(Alter, 1996 und 2003; Carvalho et al., 2002).<br />
Das klinische Bild der FA ist höchst variabel. Selbst innerhalb von Familien mit<br />
identischer Mutation zeigt sich eine große Bandbreite an Anzahl und Schwere<br />
der Veränderungen (Koc et al., 1999). Etwa ein Drittel der Betroffenen besitzt<br />
keine kongenitalen Auffälligkeiten. In diesen Fällen wird die Diagnose erst mit<br />
Einsetzen der hämatologischen Probleme oder aufgrund der Anwesenheit eines<br />
betroffenen Geschwisterkindes gestellt (Giampietro et al., 1997).<br />
Die mittlere Überlebenszeit der FA-Patienten beträgt 24 Jahre (Kutler et al.,<br />
2003).<br />
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