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t, zu nln at Sascha Theisen ist Alemanne – 24 Stunden am Tag. Das macht sein Leben nicht unbedingt einfacher, aber er will es auch nicht anders. Wie <strong>Alemannia</strong> seinen Alltag beherrscht, erzählt er regelmäßig im <strong>Tivoli</strong> <strong>Echo</strong>. Nebenher organisiert Theisen die mittlerweile zum Kult aufgestiegene Fußball-Lesung TORWORT. In seinem neuen Buch „Marmor, Stein und Eisen: Geschichten rund um den <strong>Aachen</strong>er <strong>Tivoli</strong>“, kann man die besten seiner Kolumnen sowie einige längere, bisher unveröffentlichte <strong>Aachen</strong>-Geschichten nachlesen. www.torwort.de Immer wieder TSV... kolumne über das tägliche Leben mit <strong>Alemannia</strong> Der Hintern des Manuel Junglas „Ist es jetzt vorbei?“ – die Frage meiner Frau, Samstagnachmittag am Telefon gestellt, während ich mit meinem Sohn Carl auf dem Weg nach Hause im Auto saß, war zwar verständlich, aber eine klare Antwort darauf gab es nicht, wenigstens nicht zu diesem Zeitpunkt. Wir waren auf dem Weg nach Hause vom Auswärtsspiel beim MSV Duisburg. „Kommt darauf an, wie Ingolstadt morgen spielt“, antwortete ich wahrheitsgemäß, für sie aber einigermaßen verwirrend. Aber wie will man einem Menschen, der Fußball nicht als komplexes Gebilde versteht, die Bedeutung von Spielen wie Ingolstadt gegen Karlsruhe auch erklären? Am besten versucht man es gar nicht erst. Manchmal kann man ein Kopfschütteln durch ein Telefon hören. Denn bei uns zu Hause ist der Name Ingolstadt das Synonym für pädagogische Verfehlungen durch den Herrn des Hauses. Denn als ich den FC Ingolstadt zum letzten Mal traf (wenn auch nur vor dem Fernseher), endete es damit, dass ich einen IKEA-Fernsehsessel gegen die Wand meines Fußballkellers und gleich anschließend – fast elegant, denn wie in einer Bewegung – mein Handy auf den Boden schleuderte. Okay – rein pädagogisch war das vielleicht ein Griff ins Klo, saß doch Carl direkt neben mir und wahrscheinlich muss ich mich nicht wundern, wenn er eines Tages auf einer Couch liegend genau von dieser Aktion erzählt. Legt man allerdings den Fußballschmerz zugrunde, den ich nach Schäfflers Kopfballtor zum 3:3 gegen <strong>Alemannia</strong> einstecken musste, waren die Würfe absolut angemessen. Denn Schäfflers Tor war die unbarmherzige Fortsetzung einer grausamen Saison, die bislang weit über meine Kräfte geht – einer Saison, die sich in etwa so anfühlt wie eine Liebesnacht mit Claudia Roth. Jedenfalls stelle ich mir die genau so vor. Du kämpfst stundenlang um eine Erektion, nur damit es irgendwann vorbei ist. Die Suche nach dem Anfang, damit du das Ende erreichen kannst. Fieser geht es nicht! Und mal ehrlich: Diese Saison war schlimmer, als einen Becher Eiter runter zu stürzen. Gefühlt zweitausend Gegentore in der Nachspielzeit oder die verschossenen Elfmeter kurz vor Schluss. Ganz miese Klatschen von Vereinen wie Union Berlin, Eintracht Braunschweig oder FSV Frankfurt. Krisensitzungen im <strong>Aachen</strong>er Stadtrat, drei Trainer in einer Saison und die Verpflichtung von Albert Streit, den ich aber nach seinem Tor gegen den VfL Bochum in meinen Klub der coolen Leute aufgenommen habe. Und zum Schluss mal ganz nebenbei der Abriss des <strong>Tivoli</strong>, wegen dem ich mit Sicherheit irgendwann mal auf einer Satin-Couch landen werde, auf der man für 200 Euro die Stunde von den schlimmsten Phasen in seinem Leben erzählt. Auch schön, die Halbzeitpause im Spiel gegen Dynamo Dresden, als wir quasi mitten in der Schlacht um Mittelerde standen und sich Manuel Junglas falsch herum ins Tor stellte, den anderen seinen Hintern entgegenstreckte und sie dazu aufforderte ihm genau diesen abzuschießen. Da blüht der Flachs. Bisschen blöd nur, dass der gerade blüht, wenn man selbst auf seinem Dauerplatz sitzt und seit dem Morgen keinen Bissen runter bekommen hat, nur weil man Angst davor hat bald zur Zweiten vom VfB Stuttgart, nach Unterhaching und zu Red Bull Leipzig fahren zu müssen. Wie gerne hätte ich da auch mal den Flachs blühen lassen und noch mal die gute alte rechte Klebe ausgepackt. Aber sei´s drum. Funkel, Junglas, Abrissbirne und Finanzsorgen. Das alles spielt noch keine Rolle. Denn der FC Ingolstadt hat letzte Woche den Karlsruher SC geschlagen. Und ich verbrachte den sonntäglichen Familienausflug damit, minütlich den Spielstand beim Kick auf der Schanz zu aktualisieren. Und auch die strengen Blicke meiner Frau als ich mitten im Museum einen lauten Jubelschrei raus haute und mit Carl die „High Five“ austauschte, weil ein Mann namens Marino Biliskov gegen einen Mann namens Dirk Orlishausen getroffen hatte. Ihr Blick entspannte sich schnell, als sie mein freudig erregtes Gesicht sah und ich ihr auf meinem Handy in Großformat die Partie Ingolstadt gegen Karlsruhe entgegenstreckte, wusste sie doch, dass dies die Antwort auf ihre Frage von Samstagnachmittag gewesen war. Nein – es ist noch nicht vorbei! Gar nichts ist vorbei! Come on <strong>Aachen</strong>! Kolumne 21