07.10.2013 Aufrufe

Volltext - ub-dok - Universität Trier

Volltext - ub-dok - Universität Trier

Volltext - ub-dok - Universität Trier

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

versuchen die Autoren in diesem Ansatz, analytische Kategorien für die Erfassung<br />

theoretisch relevanter Aspekte der einen ganzen Sektor umfassenden<br />

Akteurkonstellationen zu entwickeln. 38<br />

Als Besonderheit dieses Ansatzes lassen sich zusammenfassend zwei Punkte anführen:<br />

Zum einen ist dieser Ansatz mit der gleichzeitigen Betrachtung von Akteuren und<br />

Institutionen in der Lage, die analytische Dichotomie, das heißt die explizite Trennung von<br />

Akteuren und Strukturen, zu überwinden. Zum anderen wird das beobachtbare<br />

Akteurhandeln für Erklärungen im Rahmen des akteurzentrierten Institutionalismus stets<br />

als ,,proximate cause“ betrachtet, während institutionelle Faktoren innerhalb des Ansatzes<br />

als zentrale ,,remote cause“ dargestellt werden. 39 Im folgenden sollen die oben erwähnten<br />

Komponenten dieses Ansatzes näher betrachtet werden:<br />

1.) Der institutionelle Kontext: Nach Meinung von Mayntz und Scharpf ist es eine<br />

wesentliche Tatsache, dass institutionelle Regelungen wechselseitige<br />

Erwartungssicherheit schaffen und so soziales Handeln über die Grenzen<br />

persönlicher Beziehungen hinaus ermöglichen. Außerdem ist es wichtig, dass die<br />

Herausbildung der korporativen Akteure durch institutionelle Regelungen<br />

angestoßen wird; in den meisten Fällen werden die korporativen Akteure sogar<br />

durch staatliche Entscheidung geschaffen, wobei ihnen die Aufgaben und<br />

Kompetenzen der Akteure zugewiesen werden. 40 Der institutionelle Rahmen, der<br />

die Regeln definiert, konstituiert Akteure und Akteurkonstellationen, begründet<br />

ihre Verfügung über Handlungsressourcen, beeinflusst ihre<br />

Handlungsorientierungen und prägt wichtige Aspekte der jeweiligen<br />

Handlungssituation, mit der der einzelne Akteur befasst ist. Bemerkenswert ist<br />

dabei, dass der institutionelle Rahmen nicht alle Arten von Handlungen und<br />

handlungsrelevanten Faktoren umfasst. Er bestimmt auch die Handlungen im<br />

jeweiligen Geltungsbereich nicht vollständig. Normen kann man verletzen und<br />

Macht illegitim ausüben. Man kann auch auf informelle Interaktionen<br />

ausweichen. 41<br />

38 Ebd., S. 44.<br />

39 Ebd., S. 46-47.<br />

40 Ebd., S. 47.<br />

41 Ebd., S. 49.<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!