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Kontrolliertes Englisch für Anforderungsspezifikationen

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14 Kapitel 2<br />

Anforderungen und SpeziÞkationen 13<br />

dungsspezialisten, so dass diese feststellen kšnnen, ob die Beschreibung ihre Intentionen<br />

wiedergibt. Obwohl die volle natŸrliche Sprache scheinbar ein ideales Kommunikationsmittel<br />

fŸr alle Beteiligten ist, fŸhrt ihre potentielle Mehrdeutigkeit zu grossen<br />

Schwierigkeiten, wenn die Softwareentwickler eine formale Spezifikation aus einer<br />

informellen SAS ableiten mŸssen. Einerseits ist den Softwareentwicklern am besten<br />

mit formalen Spezifikationssprachen gedient, die die Eleganz und die PrŠzision der<br />

Mathematik haben. Andererseits hat fŸr die Anwendungsspezialisten die VerstŠndlichkeit<br />

und Lesbarkeit der SAS die hšchste PrioritŠt [vgl. van Vliet 93:156 ff.].<br />

Die Inkonsistenz der beiden Anforderungen ist hier offensichtlich. Doch in umfangreichen<br />

und komplexen SASen, in denen die Information verteilt ist, wird es sehr<br />

schwierig, Inkonsistenz durch manuelle Techniken (Reviews: Inspektionen oder<br />

Walkthroughs) zu entdecken. Der Einsatz automatischer KonsistenzprŸfung durch<br />

mathematische BeweisfŸhrung ist davon abhŠngig, ob die Spezifikationssprache formal<br />

oder formalisierbar ist und ob die automatische Technik nicht zu kombinato-<br />

rischer Explosion fŸhrt.<br />

In an attempt to make a SRS less ambiguous, more verifiable, complete, and consistent, we<br />

might be tempted to resort to extremely formal notations. Unfortunately such notations<br />

often make it impossible for non-computer specialists to understand the SRS [Davis<br />

90:191].<br />

Checking consistency, like verification, is a purely analytical process. Its successfulness<br />

depends on the language that is used to express the requirements, and while the representation<br />

and description of the requirements remain a problem, checking consistency will<br />

also be problematical [Stokes 91:16/7].<br />

Eine Spezifikationssprache zu entwickeln, die den BedŸrfnissen aller Beteiligten entspricht,<br />

also sowohl gut lesbar als auch formal und maschinell verarbeitbar ist, so dass<br />

sŠmtliche QualitŠtsattribute einer SAS erfŸllbar sind, scheint der Quadratur des Zirkels<br />

gleich zu kommen.<br />

Ein weiteres Beispiel fŸr Inkonsistenz sind temporale Konflikte, die zwischen Anforderungen<br />

auftreten kšnnen:<br />

(16) The staff user enters the password and the user identification.<br />

(17) LibDB asks for the user identification and reads the password.<br />

In (16) wird spezifiziert, dass der Mitarbeiter (staff user) zuerst das Passwort (password)<br />

und dann die Benutzeridentifikation (user identification) eingibt. Zusammen mit (17)<br />

gelesen, fŸhrt das jedoch zu Inkonsistenz, da die Bibliotheksdatenbank (LibDB) das<br />

Passwort erst liest, nachdem es die Benutzeridentifikation verlangt hat. Ein weiterer<br />

Konflikt kann durch die inkonsistente Verwendungsweise von AusdrŸcken in der SAS<br />

entstehen, und zwar dann, wenn in zwei oder mehr Anforderungen dieselbe EntitŠt<br />

durch unterschiedliche AusdrŸcke beschrieben wird (ohne dass die AusdrŸcke zuvor<br />

in einem Glossar oder Lexikon als Synonyme gekennzeichnet worden sind):<br />

(18) Every copy of a book has an alphanumeric serial number.<br />

(19) If the digital serial number of the copy is correct then ...<br />

Beispielsweise wird dieselbe Laufnummer (serial number) in (18) einmal als alphanumeric<br />

und in (19) einmal als digital bezeichnet, obwohl der Laufnummer nur eine der<br />

beiden Eigenschaften zukommen kann.<br />

Eine SAS ist dann verstŠndlich, wenn alle Beteiligten die Bedeutung der Anforderungen<br />

ohne zusŠtzliche ErklŠrungen verstehen kšnnen. VerstŠndlichkeit und gute Lesbarkeit<br />

sind die Grundvoraussetzungen fŸr die Validierbarkeit der SAS durch die Anwen-

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