Genitale Verstümmelung bei Jungen und Männern - WikiMANNia
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von vielen tradierten Männerbildern erwartet wird. Ähnlich verhält es sich mit dem<br />
Blut, das fließt <strong>und</strong> die Bereitschaft signalisiert, den männlichen Körper zu "höheren"<br />
Zwecken zu opfern. Unübersehbar ist die Konstruktion männlicher Sexualität. Hier<br />
wird die Empfindungsfähigkeit eingeschränkt <strong>und</strong> leistungsorientierte Erektionsfähigkeit<br />
auf Kosten von Orgasmusfähigkeit als männlich konstituiert. Programmatisch<br />
sollte die Beschneidung von <strong>Männern</strong> als genitale <strong>Verstümmelung</strong> aufgefasst werden,<br />
deren Ziel es ist, eine männliche Geschlechterrolle zu konstruieren. Egal ob<br />
Frau oder Mann – Die Beschneidung ist ein Eingriff in die persönliche Integrität des<br />
Menschen. Daher existiert kein Unterschied zwischen der genitalen <strong>Verstümmelung</strong><br />
von <strong>Männern</strong> oder von Frauen <strong>und</strong> es gibt deshalb keine Rechtfertigung, die genitale<br />
<strong>Verstümmelung</strong> männlicher Mitbürger zu verharmlosen. Die genitale <strong>Verstümmelung</strong><br />
ist ebenso wie jede Form der körperlichen <strong>Verstümmelung</strong> ein Verstoß gegen das<br />
verbürgte Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit. Damit wird auch deutlich,<br />
dass es selbstverständlich jedem Menschen frei steht, seinen Körper zu "gestalten"<br />
wie es ihm beliebt. Dies jedoch unter der Prämisse der Selbstbestimmung <strong>und</strong> der<br />
Freiwilligkeit. Dann wird auch sichtbar, was die genitale <strong>Verstümmelung</strong> von Kindern<br />
darstellt, nämlich eine Barbarei, die durch nichts zu legitimieren ist <strong>und</strong> deren Ächtung<br />
Aufgabe jeder am Menschenrecht orientierten Zivilisation sein müsste.<br />
Bei der Beschneidung wird die Vorhaut des Penis ganz oder teilweise mittels eines<br />
kleinen operativen Eingriffs entfernt. In einer Reihe von Kulturen geschieht dies in<br />
einem festlichen Akt <strong>und</strong> in ritueller Form. In den USA wurden bis vor einigen Jahrzehnten<br />
ebenfalls fast alle männlichen Kleinkinder beschnitten. Bei den Europäern ist<br />
die Beschneidung ohne zwingende medizinische Gründe, also nur aus hygienischen,<br />
ästhetischen, gesellschaftlichen oder religiösen Gründen, völlig unüblich. Eine Ausnahme<br />
davon machen homosexuelle Männer, <strong>bei</strong> denen sich Beschneidungen einer<br />
gewissen Beliebtheit erfreuen.