08.10.2013 Aufrufe

Genitale Verstümmelung bei Jungen und Männern - WikiMANNia

Genitale Verstümmelung bei Jungen und Männern - WikiMANNia

Genitale Verstümmelung bei Jungen und Männern - WikiMANNia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 12<br />

von vielen tradierten Männerbildern erwartet wird. Ähnlich verhält es sich mit dem<br />

Blut, das fließt <strong>und</strong> die Bereitschaft signalisiert, den männlichen Körper zu "höheren"<br />

Zwecken zu opfern. Unübersehbar ist die Konstruktion männlicher Sexualität. Hier<br />

wird die Empfindungsfähigkeit eingeschränkt <strong>und</strong> leistungsorientierte Erektionsfähigkeit<br />

auf Kosten von Orgasmusfähigkeit als männlich konstituiert. Programmatisch<br />

sollte die Beschneidung von <strong>Männern</strong> als genitale <strong>Verstümmelung</strong> aufgefasst werden,<br />

deren Ziel es ist, eine männliche Geschlechterrolle zu konstruieren. Egal ob<br />

Frau oder Mann – Die Beschneidung ist ein Eingriff in die persönliche Integrität des<br />

Menschen. Daher existiert kein Unterschied zwischen der genitalen <strong>Verstümmelung</strong><br />

von <strong>Männern</strong> oder von Frauen <strong>und</strong> es gibt deshalb keine Rechtfertigung, die genitale<br />

<strong>Verstümmelung</strong> männlicher Mitbürger zu verharmlosen. Die genitale <strong>Verstümmelung</strong><br />

ist ebenso wie jede Form der körperlichen <strong>Verstümmelung</strong> ein Verstoß gegen das<br />

verbürgte Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit. Damit wird auch deutlich,<br />

dass es selbstverständlich jedem Menschen frei steht, seinen Körper zu "gestalten"<br />

wie es ihm beliebt. Dies jedoch unter der Prämisse der Selbstbestimmung <strong>und</strong> der<br />

Freiwilligkeit. Dann wird auch sichtbar, was die genitale <strong>Verstümmelung</strong> von Kindern<br />

darstellt, nämlich eine Barbarei, die durch nichts zu legitimieren ist <strong>und</strong> deren Ächtung<br />

Aufgabe jeder am Menschenrecht orientierten Zivilisation sein müsste.<br />

Bei der Beschneidung wird die Vorhaut des Penis ganz oder teilweise mittels eines<br />

kleinen operativen Eingriffs entfernt. In einer Reihe von Kulturen geschieht dies in<br />

einem festlichen Akt <strong>und</strong> in ritueller Form. In den USA wurden bis vor einigen Jahrzehnten<br />

ebenfalls fast alle männlichen Kleinkinder beschnitten. Bei den Europäern ist<br />

die Beschneidung ohne zwingende medizinische Gründe, also nur aus hygienischen,<br />

ästhetischen, gesellschaftlichen oder religiösen Gründen, völlig unüblich. Eine Ausnahme<br />

davon machen homosexuelle Männer, <strong>bei</strong> denen sich Beschneidungen einer<br />

gewissen Beliebtheit erfreuen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!