Genitale Verstümmelung bei Jungen und Männern - WikiMANNia
Genitale Verstümmelung bei Jungen und Männern - WikiMANNia
Genitale Verstümmelung bei Jungen und Männern - WikiMANNia
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Seite 37<br />
Erklärung des Ersten internationalen Symposiums über Beschneidung<br />
Verabschiedet am 3. März 1989 in Anaheim, Kalifornien<br />
Wir erkennen, ohne religiöses oder rassisches Vorurteil, das gr<strong>und</strong>legende Recht<br />
aller menschlichen Wesen auf einen intakten Körper an.<br />
Wir erkennen an, dass Vorhaut, Klitoris <strong>und</strong> Labien normale, funktionelle Körperteile<br />
sind.<br />
Eltern bzw. Sorgeberechtigte haben nicht das Recht, der chirurgischen Entfernung<br />
oder Modifikation der normalen Genitalien ihrer Kinder zuzustimmen.<br />
Ärzte bzw. im Ges<strong>und</strong>heitswesen tätige Personen haben die Pflicht, die Entfernung<br />
oder <strong>Verstümmelung</strong> normaler Körperteile abzulehnen.<br />
Die einzigen Personen, die medizinisch unnötigen Prozeduren an sich zustimmen<br />
dürfen, sind die betroffenen Personen selbst, wenn sie das entsprechende Alter (Erwachsenenalter)<br />
erreicht haben, <strong>und</strong> dann nur, nachdem sie vollständig über die Risiken<br />
<strong>und</strong> Vorzüge der Operation informiert worden sind.<br />
Wir erklären kategorisch, dass die Praxis der Beschneidung unerkannte Opfer hat.<br />
In Anbetracht der ernsthaften physischen <strong>und</strong> psychologischen Konsequenzen, die<br />
wir an Opfern der Beschneidungspraxis bemerkt haben, lehnen wir die Ausführung<br />
auch nur einer weiteren unnötigen Vorhaut- Klitoris- oder Labienamputation ab.<br />
Wir lehnen alle weiteren Studien im Zusammenhang mit Beschneidungen an nicht<br />
zustimmenden Minderjährigen ab. Wir unterstützen alle weiteren Studien im Zusammenhang<br />
mit der Identifikation der Folgen der Beschneidung.<br />
Ärzte bzw. im Ges<strong>und</strong>heitswesen tätige Personen haben die Pflicht zur Unterweisung<br />
in Hygiene- <strong>und</strong> Pflegemaßnahmen normaler Körperteile <strong>und</strong> zur Erläuterung<br />
deren normaler anatomischer <strong>und</strong> physiologischer Entwicklung <strong>und</strong> Funktion während<br />
des ganzen Lebens.<br />
Wir teilen der Medizinischen Gemeinschaft mit, dass die heute auf der Welt verfügbare<br />
wissenschaftliche Datensammlung über menschliche Beschneidung missverständlich<br />
ist.<br />
Ärzte, die Routine-Beschneidungen durchführen, verletzen die erste Maxime des<br />
medizinischen Berufsstandes: "PRIMUM NON NOCERE", "Erstens, richte keinen<br />
Schaden an". Jeder, der Genitalverstümmelungen ausführt, verletzt Artikel V der Erklärung<br />
der Menschenrechte der vereinten Nationen: "Niemand darf der Folter oder<br />
grausamer, inhumaner Behandlung unterworfen werden..."