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Genitale Verstümmelung bei Jungen und Männern - WikiMANNia

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Seite 46<br />

normal anzusehen ist <strong>und</strong> keiner Behandlung bedarf, wenn keine weiteren<br />

Komplikationen bestehen, völlig zufrieden.<br />

2. Häufig hat die Anwendung einer geeigneten Salbe, die auf die enge Vorhautöffnung<br />

aufgetragen wird, zusammen mit etwas "Gymnastik" (s. u.) Erfolg. Es<br />

wurden bisher folgende Mittel genannt: Vitamin E - Salbe (macht die Haut geschmeidig,<br />

nebenwirkungsfrei), Steroid - Salbe (es wird eine Erfolgsquote zwischen<br />

50 <strong>und</strong> 95% genannt), Östrogen – Salbe, Cortison – Salbe, Testosteron<br />

Salbe.<br />

3. Der Betroffene kann seine Vorhaut vorsichtig selbst dehnen, am besten in<br />

Verbindung mit einer geeigneten Salbe. Hier<strong>bei</strong> darf keine Gewalt angewandt<br />

werden.<br />

4. Sollte das nicht glücken, gibt es die Möglichkeit, unter örtlicher Betäubung eine<br />

Dehnung der Vorhautöffnung mit einem geeigneten Instrument vorzunehmen.<br />

5. In seltenen Fällen glückt es nicht, die Vorhaut zu dehnen. Dann kann eine<br />

kleine plastische Operation (Erweiterungsplastik), <strong>bei</strong> der nichts entfernt wird,<br />

helfen. Auf der oberen Seite der Vorhaut wird an der Engstelle (Schnürring)<br />

ein kleiner Längsschnitt gemacht, so weit, bis die Engstelle sich weit genug<br />

auseinanderziehen lässt. Dieser Schnitt wird dann quer wieder zusammengenäht.<br />

Das Ergebnis dieses wirklich harmlosen Eingriffs ist eine ausreichend<br />

weite, vollständig erhaltene Vorhaut mit allen ihren Funktionen, die allerdings<br />

auf der Oberseite etwas kürzer ist, als auf der unteren. Andere, etwas kompliziertere<br />

Operationstechniken verkürzen die Vorhaut gleichmäßiger. Die Methode<br />

ist leider bisher noch nicht allgemein bekannt.<br />

6. In wenigen extremen Fällen, wenn keine der bisher genannten Methoden angewandt<br />

werden kann, bzw. erfolgreich war (z. B. <strong>bei</strong> starker Vernarbung),<br />

kann ein dorsaler Schnitt (s. o.) gemacht werden.<br />

7. Da es also vorhauterhaltende Behandlungsmöglichkeiten gibt, kann auf<br />

die folgenden Methoden, die leider immer noch sehr oft von vielen Ärzten<br />

bevorzugt werden, verzichtet werden:<br />

8. Es wird nur die Engstelle entfernt (1/4 oder 1/3-Beschneidung). Diese Methode<br />

wird nur selten angewandt, da es oft zur Vernarbung <strong>und</strong> manchmal zu erneuter<br />

Phimose kommt, was dann eine weitere Operation (Total-<br />

Beschneidung) erfordern würde.<br />

9. Teilbeschneidung. Die Vorhaut wird nur teilweise entfernt (zu 2/3 oder 3/4).<br />

Da<strong>bei</strong> wird meist das innere Hautblatt (=Schleimhaut) ganz entfernt <strong>und</strong> der<br />

Rest des äußeren Hautblattes (nach Abtrennen der Engstelle) nach innen geklappt<br />

<strong>und</strong> festgenäht. Auch das ist im Gr<strong>und</strong>e genommen eine (teilweise) Beschneidung.<br />

Diese Methode wird heute relativ oft angewandt, z. B. wenn dem<br />

Arzt die anderen Möglichkeiten nicht bekannt sind <strong>und</strong> vom Patienten oder<br />

dessen Eltern eine vollständige Beschneidung abgelehnt wird. Sie hat jedoch<br />

auch 2/3 oder 3/4 der Nachteile einer Totalbeschneidung, denn die Eichel wird<br />

weitgehend freigelegt <strong>und</strong> das besonders empfindliche vordere Drittel der<br />

Vorhaut geht da<strong>bei</strong> stets verloren. Die Komplikationsrate ist höher als <strong>bei</strong> radikaler<br />

Beschneidung <strong>und</strong> somit wesentlich höher als <strong>bei</strong> einer Erweiterungsplastik.<br />

10. Radikale Beschneidung.

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