Genitale Verstümmelung bei Jungen und Männern - WikiMANNia
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Seite 18<br />
Penis von einem maskierten Mann ohne seine Zustimmung manipuliert wurde. Das<br />
Kind bekam da<strong>bei</strong> eine Erektion, was ihm peinlich war, <strong>und</strong> dann, nach der Operation<br />
fand es sich wieder mit einem blutigen, schmerzhaften Penis, von dem die Vorhaut<br />
ohne seine Erlaubnis amputiert worden war. Dieses Ereignis veränderte sein Leben.<br />
Er war zornig darüber, dass das mit ihm gemacht worden war <strong>und</strong> gedemütigt durch<br />
seine Machtlosigkeit, sich selbst vor etwas zu schützen, was ihm wie sexuelle Manipulation<br />
erschien. Er kam sich sexuell missbraucht vor. In jedem anderen Zusammenhang<br />
außer dem medizinischen wäre die gleiche Ereignisabfolge offen für eine<br />
Interpretation für sexuellen Missbrauch. Für das Kind ist die psychische Wirkung die<br />
gleiche, ob es sich nun um illegalen Missbrauch oder eine legalisierte medizinische<br />
Handlung handelt.<br />
Ein anderer Mann, der im Alter von sieben Jahren beschnitten worden war, hatte gefragt,<br />
was mit ihm im Krankenhaus gemacht wird. Ihm wurde gesagt, es wäre "nichts"<br />
<strong>und</strong> er müsse sich nicht den Kopf darüber zerbrechen. Nach der Operation war er<br />
entsetzt darüber, dass ein Teil seines Penis fehlte <strong>und</strong> dass sein Vertrauen in die<br />
Worte seiner Eltern missbraucht worden war. Es war so, als ob seine Erfahrung, ein<br />
Teil seines Körpers zu verlieren, nicht einmal eine Erwähnung oder Erklärung wert<br />
war.<br />
Der Prozess der psychischen Ablösung von einem Trauma <strong>und</strong> das spätere Wiedererleben<br />
erschreckender Bilder <strong>und</strong> die Vermeidung von Situationen, die das Trauma<br />
symbolisieren, wird im Englischen Post-traumatic Stress Disorder oder kurz PTSD<br />
genannt. Es ist eine Häufung von Symptomen, die <strong>bei</strong> Soldaten nach Kampfeinsätzen<br />
<strong>und</strong> Opfern extremen Terrors auftritt. Zudem zeigen sich diese Symptome <strong>bei</strong><br />
Frauen nach gynäkologischen Prozeduren <strong>und</strong> nach Beschneidungen an Kindern<br />
<strong>bei</strong>der Geschlechter.<br />
Einige der Faktoren, welche dazu <strong>bei</strong>tragen, das Ereignis traumatisch zu machen,<br />
sind:<br />
Gefühle von Machtlosigkeit oder der Verlust der Kontrolle über den eigenen<br />
Körper;<br />
Mangel an Information; der erkennbare Mangel an Sympathie durch den Untersuchenden;<br />
die Erfahrung von physischem Schmerz <strong>und</strong> das Fehlen einer Zustimmung zu<br />
der Operation.<br />
Bei einem Kind, das einer Amputation eines Teils seines Körpers ausgesetzt wird,<br />
aus welchem Gr<strong>und</strong> auch immer, werden wahrscheinlich alle diese Faktoren zutreffen.<br />
Wenn darüber hinaus das Kind erfahren muss, dass die Eltern es versäumt haben,<br />
es vor dem chirurgischen "Angriff" zu schützen, was auch immer ihre Gründe<br />
sind, verliert es an Vertrauen in seine Sorgeberechtigten <strong>und</strong> möglicherweise in alle<br />
Autoritäten. Diese Schwierigkeit, anderen zu vertrauen, kann zur Vermeidung von<br />
Beziehungen, manchmal lebenslang, <strong>und</strong> zu Konflikten mit Autoritäten führen.<br />
Scham über den beschädigten Penis <strong>und</strong> Peinlichkeit darüber, verstümmelt zu sein,<br />
kann zur Vermeidung sexueller Beziehungen, ebenfalls manchmal lebenslang, führen.