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FORTSCHRITTE IN DER HIRNFORSCHUNG - Dana Foundation

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hörte überraschenderweise das Zittern auf und Atmung, Beweglichkeit<br />

sowie die Gangart der Mäuse, die zuweilen wenige Tage vor dem Tod<br />

standen, normalisierten sich. Dass ausserdem auch die elektrophysiologischen<br />

Funktionen der weiblichen Mäuse wieder hergestellt waren, belegten<br />

Messungen des Reaktionsvermögens von stimulierten Nervenzellen.<br />

Versuche mit Tamoxifen wurden auch an männlichen Mäusen durchgeführt,<br />

bei denen bereits Symptome aufgetreten waren. Auch bei ihnen<br />

verschwanden die meisten oder alle Symptome, wenn das MeCP2-Gen<br />

wieder hergestellt war, und die Mäuse erreichten ein der normalen<br />

Lebenserwartung entsprechendes Alter.<br />

Da diese Ergebnisse annehmen lassen, dass die Symptome des Rett-<br />

Syndroms potentiell reversibel sind, könnten sie zu ähnlichen Forschungsarbeiten<br />

im Hinblick auf verwandte Autismus-Spektrum-Störungen anregen.<br />

Wichtiges Enzym bei Fragilem-X<br />

Ähnlich ermutigende Ergebnisse erzielte eine von Nobelpreisträger Susumu<br />

Tonegawa geleitete Forschungsgruppe am Massachusetts Institute of<br />

Technology bezüglich des Fragilen-X-Syndroms, der häufigsten erblichen<br />

Art von Entwicklungsverzögerung, die vor allem männliche Personen<br />

betrifft. Die Arbeit erschien in der Juli-Ausgabe von Proceedings of the<br />

National Academy of Sciences 4 .<br />

In dieser Studie an einem Mausmodell des Fragilen-X-Syndroms wiesen<br />

die Tiere ähnliche Symptome auf wie von der Krankheit betroffene Menschen:<br />

Hyperaktivität, repetitive Bewegungen, Aufmerksamkeitsdefizite<br />

und Schwierigkeiten mit Lern- und Gedächtnisaufgaben.<br />

Auch die strukturellen Abweichungen der Versuchstiere glichen jenen, die<br />

man bei Menschen festgestellt hatte. Die Neuronen im Gehirn der betroffenen<br />

männlichen Personen haben viele dendritische Dorne, die jedoch<br />

länger und dünner sind als normal und schwächere elektrische Signale<br />

übertragen als jene von nicht betroffenen Personen. Dendritische Dorne<br />

sind kleine Ausstülpungen auf den Dendriten-Ästen von Neuronen; sie<br />

empfangen chemische Signale von anderen Neuronen und leiten sie zum<br />

Zellkörper weiter.<br />

Die Forschenden nahmen an, die Hemmung eines bestimmten Enzyms im<br />

Gehirn könnte ein wirksamer Weg sein, diesen strukturellen Veränderungen 31<br />

In der Kindheit auftretende Störungen

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