08.10.2013 Aufrufe

FORTSCHRITTE IN DER HIRNFORSCHUNG - Dana Foundation

FORTSCHRITTE IN DER HIRNFORSCHUNG - Dana Foundation

FORTSCHRITTE IN DER HIRNFORSCHUNG - Dana Foundation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Pluripotenz für Zelllinien nachgewiesen, die aus Hautzellen von Mäusen<br />

gebildet wurden 3, 4 .<br />

Die unmittelbarste Anwendung dieses Verfahrens wird darin bestehen,<br />

Zelllinien herzustellen, die Gene enthalten, von denen man weiss, dass sie<br />

bestimmte Krankheiten verursachen, etwa erbliche Arten der Alzheimerund<br />

der Parkinson-Krankheit. Anhand dieser Zelllinien kann dann erforscht<br />

werden, auf welche Weise die Genprodukte eine Neurodegeneration<br />

bewirken, und es lassen sich in Frage kommende Therapien überprüfen.<br />

Letztlich erhofft man sich von dieser neuen Stammzelltechnik den Beginn<br />

eines neuen Zeitalters der Medizin, in dem viele Hirnkrankheiten dadurch<br />

behandelt werden können, dass man beschädigte Nervenzellen durch<br />

eine neue Population von Hirnzellen ersetzt; diese stammen von Hautzellen,<br />

die den betreffenden Kranken selbst entnommen wurden. Es gibt<br />

allerdings noch viele Hindernisse. Beispielsweise könnte die Verwendung<br />

modifizierter Viren, welche Gene in Hautzellen bringen, zur Entwicklung<br />

von Tumoren führen. Ausserdem sind die von Hautzellen gewonnenen<br />

Stammzellen und die von Embryos gebildeten nicht identisch, und dieser<br />

Unterschied könnte sich als bedeutend erweisen. Obwohl es noch gilt,<br />

diese potentiellen Schwierigkeiten erfolgreich zu meistern, ist die Möglichkeit<br />

grosse Mengen von Stammzellen zu produzieren, ohne auf<br />

befruchtete menschliche Embryos zurückgreifen zu müssen, ein entscheidender<br />

Fortschritt.<br />

Stammzellen von nicht lebensfähigen Embryos<br />

Das erfolgreiche Klonen des Schafes Dolly im Jahr 1997 mit Hilfe des so<br />

genannten somatischen Zellkern-Transfers weckte die Hoffnung, man<br />

könnte auf dieselbe Weise einen endlosen Vorrat an Stammzellen produzieren<br />

– entweder gesunde Zellen von Kranken oder, zu Forschungs -<br />

zwecken, Zellen mit einer bestimmten genetischen Störung. Die Methode<br />

beruht allerdings darauf, dass das gewünschte genetische Material in eine<br />

Oozyte oder Eizelle eingesetzt wird. Von Menschen eine ausreichende<br />

Zahl von Eizellen zu gewinnen, ist mit technischen und ethischen Problemen<br />

verbunden.<br />

Stammzellen und Neurogenese<br />

Am 7. Juni erschien in Nature eine Studie, die aufzeigt, wie sich viele<br />

dieser Probleme umgehen lassen. Dieter Egli und Mitarbeitende an der<br />

Harvard University arbeiteten mit Mäusen und wiesen nach, dass es<br />

möglich ist, Stammzellmaterial in befruchtete Embryos oder Zygoten einzusetzen<br />

– dies war in früheren Forschungsarbeiten fehlgeschlagen. 91

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!