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Das Bistum Naumburg 1,1. Die Diözese. - Germania Sacra

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Vorwort XI<br />

die ungedruckten Quellengruppen erneut durchgesehen. Natürlich boten mir<br />

dabei die Unterlagen meines Vorgängers laufend Anhaltspunkte, so daß ich<br />

leichter und rascher in den Stoff eindringen konnte als bei einem vollständigen<br />

Neubeginn. Zugute kamen mir selbstverständlich auch einige grundlegende,<br />

nach dem Kriege erschienene Werke, die meinem Vorgänger noch nicht zur<br />

Verfügung gestanden hatten wie Walter Schlesingers Kirchengeschichte Sachsens<br />

im Mittelalter oder Ernst Schuberts verschiedene, den <strong>Naumburg</strong>er Dom und<br />

sein Umfeld behandelnde Untersuchungen, um nur einige wichtige Titel der<br />

neueren Literatur zu nennen.<br />

Wenn die Arbeiten dennoch nur langsam voran kamen, so lag das in erster<br />

Linie daran, daß ich als Angehöriger des staatlichen Archivwesens nur in meiner<br />

Freizeit arbeiten und auswärtige Archive und Bibliotheken Jahr für Jahr nur<br />

während meines Urlaubs besuchen konnte. Gegen die Mitte der sechziger Jahre<br />

war durch die nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 von den kommunistischen<br />

Machthabern vorangetriebene Abgrenzung der DDR ein gedeihliches Weiterarbeiten<br />

kaum noch möglich. <strong>Die</strong> damals in den dem Ministerium des Innern<br />

unterstellten Staats archiven der DDR herrschende Atmosphäre erhellt am besten<br />

aus dem Verbot von Kontakten jeder Art zu Personen oder Einrichtungen<br />

der Bundesrepublik,,-was die Mitarbeit an Vorhaben wie der <strong>Germania</strong> <strong>Sacra</strong> in<br />

die Nähe von kriminellen Handlungen rückte. Ich habe deshalb in jenen Jahren<br />

die Arbeit am <strong>Bistum</strong> <strong>Naumburg</strong> mit Vorsicht und großer Einschränkung nur<br />

noch bis zu einem ersten durchgängigen Entwurf voranbringen können. Und<br />

mehr als einmal drängte sich der Gedanke auf, diese Arbeit ganz fallen zu lassen.<br />

War doch seit 1973 der Aufenthalt im Staatsarchiv Weimar nach <strong>Die</strong>nstschluß<br />

nur noch in einzelnen Fällen mit besonderer Genehmigung des Direktors möglich,<br />

natürlich um wissenschaftliche Arbeit, die nicht marxistischer Art war, zu<br />

verhindern.<br />

Erst nach meinem Ausscheiden aus dem Staatsarchivdienst hatte ich als Archivar<br />

und Bibliothekar der vereinigten Domstifter <strong>Naumburg</strong>, Merseburg und<br />

Zeitz seit 1976 wieder mehr Gelegenheit für die Arbeit am <strong>Bistum</strong> <strong>Naumburg</strong>.<br />

Hier konnte ich die einschlägigen Bestände in <strong>Naumburg</strong> und Zeitz viel eingehender<br />

auswerten, als es einem Benutzer im allgemeinen möglich ist. Auch kam<br />

die eingehende Ortskenntnis des Elster- und Rippachgebietes, die ich mir von<br />

meinem Wohnort Zeitz aus erwarb, dem Besitzkapitel zugute. Allerdings hatte<br />

auch in diesen Jahren die Beschäftigung mit dem Manuskript ihre Grenzen, da<br />

ich drei Archive und Bibliotheken an drei Orten allein ohne Hilfskräfte zu betreuen<br />

hatte. Und als ich nach der politischen Wende 1989 nochmals in den<br />

thüringischen Staatsarchivdienst zurückgekehrt bin, standen so wichtige und<br />

umfangreiche dienstliche Aufgaben im Vordergrund, daß die abschließenden<br />

Arbeiten am Manuskript und damit das Erscheinen des Bandes abermals verzögert<br />

wurden.

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