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Das Bistum Naumburg 1,1. Die Diözese. - Germania Sacra

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§ <strong>1.</strong> Allgemeines 7<br />

desherrschaft, die seit dem 13. Jahrhundert eine Schutzherrschaft über das <strong>Bistum</strong><br />

ausübte. Sodann ist es die Folge davon, daß im 17. und 18. Jahrhundert<br />

das Stiftsgebiet zum kursächsischen Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Zeitz<br />

gehörte, nach dessen Erlöschen (1718) große Mengen an Registraturgut nach<br />

Dresden gelangen. Nach dem Übergang der Kreise <strong>Naumburg</strong> und Zeitz an<br />

Preußen (1815) kommt zahlreiches Archivgut aus den Stiftsbehörden auch nach<br />

Magdeburg, das allerdings nur selten bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.<br />

Wie bei den Stiftsarchiven in <strong>Naumburg</strong> und Zeitz gebührt unter den Beständen<br />

der Hauptstaatsarchive in Weimar und Dresden den Urkunden und Kopialbüchern<br />

für die Geschichte des <strong>Bistum</strong>s <strong>Naumburg</strong> mit Abstand der erste Platz. Ihnen stehen<br />

aber umfangreiche ältere Aktenbestände, vor allem des Ernestinischen Gesamtarchivs<br />

in Weimar, zur Seite, die für die Reformationszeit von einmaligem Wert sind,<br />

unter denen noch die Visitationsprotokolle verdienen, besonders hervorgehoben zu<br />

werden. Erwähnenswert sind unter den Beständen des Ernestinischen Gesamtarchivs<br />

ferner einige Lehnsverzeichnisse naumburgischer Stiftsvasallen aus dem 15.<br />

und 16. Jahrhundert (Reg. B 928; Reg. D 456), ein Subsidienregister für den Klerus<br />

von 1524 (Reg. B 856), ein von kurfürstlichen Beauftragten 1543 bei der Inventarisierung<br />

des Stifts archivs Zeitz angelegtes Urkundenverzeichnis (Reg. B 900) und die<br />

nach Weimar verschlagene Stiftsrechnungvon 1545/46 (Reg. Bb 3734). Auch die in<br />

Weimar und Dresden aus dem 16. Jahrhundert vorhandenen Land- und Tränksteuerregister,<br />

die das Stiftsgebiet berühren, verdienen Beachtung.<br />

<strong>Das</strong> Staats archiv Altenburg, dessen Urkundenbestand an sich wenig hervorhebenswert<br />

ist, gewinnt für die mittelalterliche Geschichte des <strong>Bistum</strong>s <strong>Naumburg</strong><br />

dadurch an Gewicht, daß dort die früher in der ehemaligen Landesbibliothek<br />

Altenburg befindlichen umfangreichen Urkundenabschriften Friedrich<br />

Wagners (Wagnersche Collectaneen) aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

aufbewahrt werden. Desgleichen befindet sich dort die reichhaltige, bis zum<br />

Ende des 15. Jahrhunderts reichende handschriftliche Materialsammlung von<br />

Hans Patze für die Fortsetzung. des Altenburger Urkundenbuches.<br />

Aus dem Archiv der Superintendentur Zeitz ist das sogenannte Gebrechenbuch<br />

bemerkenswert, das wertvolle Angaben über die kirchlichen Verhältnisse<br />

im Stiftsgebiet um die Mitte des 16. Jahrhunderts enthält. Es bietet die Protokolle<br />

über eine 1565 abgehaltene Visitation des Stiftsgebietes und die bei diesem<br />

Anlaß vorgefundenen Gebrechen, die über die vorangegangene Zeit Rückschlüsse<br />

gestatten und die dem Buch den Namen gegeben haben. <strong>Die</strong>ses Gebrechenbuch<br />

von 1565 liegt auch in der Außenstelle Wernigerode des Landeshauptarchivs<br />

Magdeburg vor, wo offenbar die Reinschriften überliefert sind.<br />

<strong>Die</strong> Handschriftenabteilung der Sächsischen Landesbibliothek Dresden hat<br />

für die Überlieferung der weit verstreuten Bischofskataloge eine überragende<br />

Bedeutung, da hier die weitaus meisten der erhaltenen Kataloge liegen. Der<br />

Wert dieser Überlieferungsdichte wird nur dadurch eingeschränkt, daß unter den<br />

in Dresden vorhandenen Bischofskatalogen nicht die ältesten derartigen Stücke

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