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RAD UND REIFEN
RUND UMS RAD
Reifen bieten eine Menge Potenzial, um Umsatz zu generieren.
Nicht nur für Reifenfachbetriebe, sondern auch für NKW­Werkstätten.
Vor allem mit zusätzlichen Serviceleistungen „Rund ums
Rad“ lassen interessante Zusatzerlöse erwirtschaften. Sicher montieren: Auch beim NKW setzen sich
Niederquerschnittsreifen immer mehr durch. Um
sie fachgerecht montieren zu können, ist aktuelles
Equipment ebenso wichtig wie aktuelles Knowhow
(oben).
VON KLAUS KUSS
Reifen sind rund und schwarz. Das ist zwar
prinzipiell richtig, doch das Thema Reifenservice
hat für NKW-Werkstätten viel mehr
Facetten zu bieten: Zum einen kann ein gut
organisiertes Reifengeschäft den Serviceumsatz
steigern und die Werkstatt auslasten – und
auch Kunden binden. Zum anderen bieten Reifen
vielfach die Gelegenheit, zusätzliche Werkstattleistungen
zu verkaufen, etwa eine Achsvermessung
und -einstellung, die Nachrüstung
eines Reifendruck-Kontrollsystems oder die
fachgerechte Reparatur eines Reifenschadens.
„DACKELLAUF“ KOSTET TREIBSTOFF UND GUMMI
„Weniger Reifenverschleiß, weniger Kraftstoffverbrauch,
mehr Sicherheit“ – das sind nicht
nur Marketingsprüche der Achsmessgeräte-
Anbieter, sondern nachweisbare Tatsachen. In
der Broschüre „FuelControl“ des Münchener
Nutzfahrzeugherstellers MAN, in der es unter
anderem über Spritspar-Potenziale am Nutzfahrzeug
geht, weist dieser mit konkreten
Zahlen darauf hin, dass eine nicht korrekt
eingestellte Achsgeometrie einen deutlichen
Mehrverbrauch zur Folge haben kann: Weicht
etwa an einer Achse der Schräglauf um ein
Grad vom Sollwert ab, erhöht sich laut MAN
der Spritkonsum bereits um 1,7 Liter pro 100
Kilometer. Ist dagegen die Spur nicht parallel
abgestimmt, könne dies einen Mehrverbrauch
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von 5,9 Liter auf 100 Kilometer bedeuten. Ursache
für den Mehrverbrauch ist laut Torsten
Schade, Vermessungsspezialist beim Achsmessgerätehersteller
Koch (www.koch-achsmessanlagen.de),
der erhöhte Rollwiderstand.
„Laufen die Achsen nicht exakt parallel, beschreibt
das Fahrzeug eine Kreisbahn und der
Fahrer muss permanent gegenhalten“, berichtet
Schade. Besonders krass mache sich dies beim
so genannten „Dackellauf “ von Sattel- und Anhängerzügen
sowie bei Lkw mit gelenkten Zusatzachsen
bemerkbar: „Je mehr Achsen falsch
eingestellt sind, desto höher ist der Rollwiderstand“,
so der Fachmann. Wie schnell sich
eine Achsvermessung und -einstellung für den
Kunden amortisiert – diese Rechnung lässt sich
anhand der Zahlen des Nutzfahrzeugerstellers
und in Verbindung mit den individuellen Daten
des Kunden schnell aufmachen.
Gleiches gilt für die Anschaffung des Achsmesssystems:
Aktiv vermarktet, lassen sich
damit interssante Zusatzerlöse erwirtschaften.
Zudem profitiert der sogar Kunde davon: Mit
einem einfach zu bedienenden Laser-Achsmess-
system wie dem „HD-30 EasyTouch“ von Koch
lässt sich die Notwendigkeit eine Achseinstellung
in rund zehn Minuten ermitteln.
AUF AKTUELLES EQUIPMENT ACHTEN
Damit Nutzfahrzeugwerkstätten einen professionellen
Reifenservice bieten können, muss
allerdings das hierfür erforderliche Equipment
In der Spur bleiben: Eine verstellte Achsgeometrie
kostet Kraftstoff und lässt die Reifen früh verschleißen.
Mit einem Laser-Achsmesssystem wie dem
„HD-30 Easy Touch” von Koch (links) lässt sich ein
Achsenfehlstand in rund zehn Minuten feststellen.
Zusatzservice: Mit der Reparatur von Einfahrschäden
können NKW-Werkstätten ihren Kunden eine
Zusatzdienstleistung. Bei Seitenwandschäden
oder größeren Schäden im Laufstreifen ist
allerdings der Spezialist gefragt.
(Fotos: Kuss)
vorhanden sein. „Denn auch bei den Nutzfahrzeugreifen
hat sich in den vergangenen Jahren
einiges getan“, berichtet Gunter Unterdörfer,
Projektmanager bei Rema Tip Top in Poing,
und Experte, wenn es um Werkstattausrüstung
geht. Laut Unterdörfer ist auch bei Nutzfahrzeugen
und Bussen ein Trend hin zu Niederquerschnittsreifen
zu beobachten, ähnlich wie
beim Pkw. Und auch beim NKW gilt: Je niedriger
der Querschnitt, desto schwieriger und
"schadensträchtiger" gestaltet sich aufgrund
der steifen Seitenflanken die Montage.
„Eine fachgerechte Montage lässt sich nur
mit geeigneten, modernen Montiermaschinen
und den passenden Hilfsstoffen bewerkstelligen.
Zudem muss der Monteur über die
erforderlichen Kenntnisse verfügen“, erklärt
Heinz Laatsch, Schulungsleiter der Stahlgruber-Stiftung
in München. Die Stiftung (www.
stahlgruber-stiftung.de) bietet hierzu entsprechende
Schulungen an. Ebenso zum Thema
Reifenreparatur, die sich laut Laatsch bis zu
einem gewissen Umfang auch von Nfz-Werkstätten
fachgerecht erledigen lässt – und diesen
ermögliche, eine für ihre Kunden interessante
Zusatzdienstleistung anzubieten. ◀