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Download PDF - Pastoral für Menschen mit Behinderung

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kommenden Dynamik rechnet und allgemein als eine<br />

Offenheit <strong>für</strong> menschliches und geistiges Wachstum zu<br />

verstehen ist. Spiritualität in Einrichtungen der Be -<br />

hinderten hilfe und Psychiatrie braucht demnach Raum<br />

zur Entfaltung und darf dabei wiederum nicht einfach als<br />

betriebswirtschaftlicher Gewinnposten im Sinne eines<br />

Wettbewerbsvorteils o. ä. verrechnet werden. Viel mehr ist<br />

zu fragen, ob Einrichtungsträger und Kirche sich<br />

Spiritualität in Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />

und Psychiatrie braucht demnach Raum zur<br />

Entfaltung und darf dabei wiederum nicht einfach<br />

als betriebswirtschaftlicher Gewinnposten im<br />

Sinne eines Wettbewerbsvorteils o. ä. verrechnet<br />

werden.<br />

Spiritualität und Seelsorge nicht auch etwas kosten lassen<br />

wollen, wobei es vor allem darauf ankommt, dass entsprechende<br />

Angebote und Impulse im Alltagsbetrieb auch<br />

wirklich ankommen und dort relevant werden, wo es <strong>für</strong><br />

den Einzelnen konkret um mehr Lebendigkeit und<br />

Persönlichkeitsreifung „unter den liebenden Augen<br />

Gottes“ geht.<br />

Die Anstöße der beiden Referenten wurden von den<br />

ca. 100 Teilnehmer/-innen aus theologischen, pädagogi-<br />

schen und anderen Berufen bis hin zu Leitungs -<br />

verantwortlichen in engagierten Kleingruppen diskus -<br />

sionen aufgegriffen. Ein ganzer Nach<strong>mit</strong>tag war anschließend<br />

verschiedenen Praxisforen gewidmet. Hier wur-<br />

<strong>Behinderung</strong> & <strong>Pastoral</strong> / Aus Kirche und Gesellschaft _ 45<br />

den konkrete Erfahrungen und Modelle zu folgenden<br />

Themen vorgestellt und diskutiert: Sterbe- und<br />

Trauerbegleitung, religiöse Tage <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Behinderung</strong>, das Kölner Brückenmodell als Beispiel <strong>für</strong><br />

die Verknüpfung von Einrichtungs- und Gemeinde -<br />

pastoral, Seelsorge <strong>für</strong> Mitarbeiter/-innen in Form von<br />

Impulsangeboten und Einkehrtagen, die Gestaltung einer<br />

christlichen Einrichtungskultur am Beispiel einer<br />

großen Stiftung.<br />

Die Tagung wäre jedoch nur zur Hälfte<br />

vorgestellt, wenn die „flankierenden“ Pro -<br />

gramm punkte hier in der Beschreibung außen<br />

vor blieben. Die sehr prägnant und einladend<br />

gestalteten gemeinsamen Gebets zeiten<br />

machten das Thema noch einmal ganz konkret<br />

erlebbar. Und nicht zuletzt der wunderbar<br />

<strong>mit</strong>reißende Abend <strong>mit</strong> Konzert und einem<br />

Franziskus-Theaterspiel durch Bewohner-/innen<br />

zweier Einrichtungen aus dem<br />

Münsterland verwies <strong>mit</strong> Nachdruck auf die<br />

mehrfach zu hörende Forderung, dass die<br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>en selbst nicht nur Objekt,<br />

sondern Subjekt von Seelsorge sein sollten (und dies ja<br />

vielfach auch schon längst sind) – ganz im Sinne des „alten“<br />

Bischofs Sailer, der dies in seinen damals wie heute<br />

im besten Sinne provozierenden Thesen anklingen<br />

ließ.<br />

Angesichts der hier nur angedeuteten Vielfalt der<br />

Aspekte war klar, dass die Tagung nicht zu konkret fass -<br />

baren und umsetzbaren „Ergebnissen“ führen konnte,<br />

sondern mehr wie ein Katalysator eine<br />

erste Sichtung, Bündelung und<br />

Auswertung von Erfahrungen im<br />

Bereich der Einrichtungs seelsorge<br />

bewirkte. In der abschließenden<br />

Podiumsdiskussion, die mein Kollege<br />

G. Quednow bereits im neue caritas<br />

CBP-Info 2/2010 ausführlich kommentierte,<br />

wurden diese Diskussions -<br />

stränge noch einmal anschaulich zusammengeführt.<br />

Die Weiterarbeit<br />

am Thema wird sicher in vielfältiger<br />

Weise erfolgen: im Aus schuss<br />

<strong>Pastoral</strong>, aber auch im CBP insgesamt,<br />

in den Einrichtungen vor Ort<br />

sowie in den Köpfen und Herzen der<br />

seelsorglichen Akteure. So wie das<br />

von manchen Teilnehmer/-innen in<br />

ihrer Tagungsauswertung vorgeschlagen<br />

wurde, wird es dazu evtl. in zwei<br />

Jahren eine Folgetagung geben.<br />

Reinhard Feiter (Foto: kirchensite.de)<br />

Kontakt: Matthias.Mader@stmarienkh-dd.de<br />

*Matthias Mader ist als Seelsorger im St.-Marien-<br />

Kranken haus Dresden tätig.

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