10.10.2013 Aufrufe

Gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia

Gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia

Gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Als ich nach Sizilien kam … (4)<br />

Auf me<strong>in</strong>e Frage, woh<strong>in</strong> ich im Urlaub reisen sollte, riet mir der Lehrer<br />

im Italienisch-Kurs:<br />

„Fahren Sie nach Sizilien!<br />

Dort erleben Sie das noch ursprüngliche Italien.“<br />

Da ich von dieser Insel noch wenig wusste und nur Ligurien, Florenz<br />

und Rom besucht hatte, besorgte ich mir e<strong>in</strong>en guten Sizilienführer.<br />

Im April 1969, um Ostern herum, nahm ich den Zug nach Rom und<br />

weiter dann nach Syrakus.<br />

Dort hielt ich mich kurz auf, um dann <strong>in</strong> das Gebiet des Ätna zu fahren,<br />

das mir besonders sehenswert erschien. Von Catania g<strong>in</strong>g es nach<br />

Nicolosi, um die Monti Rossi und den Ätna zu besteigen.<br />

Wieder <strong>in</strong> Catania, wo ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Locanda beim Fischmarkt<br />

übernachtete, stieg ich am 15. April am frühen Morgen <strong>in</strong> den Zug<br />

nach Palermo. Das Abteil war noch leer. So setzte ich mich und stellte<br />

me<strong>in</strong>en Rucksack daneben. Nach und nach füllte sich das Abteil, als<br />

zuletzt e<strong>in</strong>e junge Frau e<strong>in</strong>trat und mir bedeutete, den Rucksack <strong>in</strong>s<br />

Gepäckfach zu tun, damit sie sich setzen konnte.<br />

Ich machte ihr Platz und fuhr fort, im Reiseführer zu lesen. Der Zug<br />

fuhr ab und bald kam e<strong>in</strong> Gespräch <strong>in</strong> Gang – offenbar kannten sich<br />

e<strong>in</strong>ige der Mitreisenden. Irgendwann wurde auch ich <strong>in</strong> die<br />

Unterhaltung mit e<strong>in</strong>bezogen. Als wir <strong>in</strong> Enna anhielten und e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe Touristen ausstieg, me<strong>in</strong>te die junge Frau an me<strong>in</strong>er Seite,<br />

dass ich mich beeilen solle. Offenbar dachte sie, dass ich wohl<br />

dazugehöre. So erklärte ich ihr, dass me<strong>in</strong> Ziel Palermo war. Nun<br />

klappte ich me<strong>in</strong> Buch zu und erzählte, was ich von Sizilien gesehen<br />

hatte und sie suchte mich für weitere Orte zu begeistern, die<br />

sehenswert seien. Zuletzt nannte sie Aci Trezza und ich me<strong>in</strong>te<br />

verstanden zu haben, dass sie, e<strong>in</strong>e junge Lehrer<strong>in</strong> aus Catania, mir<br />

das Fischerdorf gerne zeigen würde. Sie gab mir ihre Visitenkarte für<br />

den Fall, dass ich Hilfe brauche. Dann grüßte sie mich mit e<strong>in</strong>em<br />

freundlichen Lächeln und stieg <strong>in</strong> Caltanissetta aus.<br />

Wieder zurück <strong>in</strong> Catania, wollte ich Agata, die Lehrer<strong>in</strong>, anrufen. Da<br />

me<strong>in</strong> Italienisch noch recht stümperhaft war, hielt ich schriftlich fest,<br />

was ich am Telefon sagen wollte. Es meldete sich aber Agatas Mutter.<br />

Darauf war ich nicht vorbereitet! Also: Improvisieren. Die Tochter war<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!