Nr. 36, Januar - Deutsches Down-Syndrom InfoCenter

Der Atem- und Redefluss wird gelockert
und durch die intime, sachbezogene Gesprächssituation
zwischen dem Kind
und der Betreuerin kann die sprachliche
Kompetenz erweitert werden. Ebenso
wichtig ist es, die Kinder immer wieder
zu ermutigen, mit dem Tier zu sprechen.
Eine unterstützende Übung kann
z.B. das Putzen des Pferdes sein. Über
die Stimulation verschiedener Sinnesreize,
wie Fühlen, Riechen und Hören,
nimmt das Putzen positiven Einfluss auf
die Wahrnehmungsfähigkeit. Die verschiedenen
Putzbewegungen schulen
und stärken nicht nur die Handmotorik,
sondern auch die Kommunikationsfähigkeit,
die sich zwangsläufig durch
den engen Kontakt zum Tier ergibt. Indem
das Pferd „stumm“ ist, nimmt es
dem Kind die Angst, etwas Falsches zu
sagen. Es verbessert nicht, es hört einfach
zu. Bei Kindern mit gravierenden
Sprachentwicklungsstörungen übernimmt
die Betreuerin die wichtige
Funktion der Vermittlerin. Sie kann
dem Kind Anreize geben und eine Vorbildfunktion
einnehmen, indem sie unterstützend
auf die Kommunikation zwi-
Erfahrungen mit
Rang Dröl
Meine Hausärztin machte mich
nach der Geburt von Alina auf eine
Methode aufmerksam, die sie mir für
meine Tochter empfahl und die ich Ihnen
kurz vorstellen möchte. Diese Methode
heißt Rang Dröl, ist aber auch unter
dem Namen Jin Shin Jitsu bekannt.
Meine Hausärztin hat diese Methode bei
Frau Rasch-Schaffer gelernt und arbeitet
selber damit seit ca. zehn Jahren.
Bei der Rang-Dröl-Therapie werden
die 26 Energietore, die sich am Körper
befinden, mit den Händen berührt und
verbunden. Nach einiger Zeit beginnt es
zu pulsieren, kribbeln, pochen etc. Frau
Rasch-Schaffer spricht von „beströmen“,
weil es zu strömen anfängt. Die
Energie pulsiert. Diese Methode kann
von jedem erlernt werden und es ist
auch nicht so, dass die eigene Energie
angezapft wird. Wir sind mit Alina zu
Frau Rasch-Schaffer gefahren und sie
schen Kind und Pferd einwirkt. Dadurch
können Ängste, etwas Falsches zu sagen
oder nicht verstanden zu werden, abgebaut
werden.
Denn sich sprachlich mitteilen zu
können, bedeutet eine Steigerung der
hat meinem Mann und mir gezeigt, welche
Ströme für Alina besonders wichtig
sind. Seit Alinas sechster Lebenswoche
beströme ich sie nun täglich, wenn es
geht zweimal, meistens jedoch einmal
ca. zehn bis 20 Minuten.
Ich habe bisher festgestellt:
– Alina ist kaum krank (Schnupfen,
Husten ohne Antibiotika).
– Sie hat eine gesunde Haut.
– Verstopfung wird mit einem Griff, den
ich zwei Minuten halte, gelöst.
– Wenn ich einen bestimmten Strom
mache, hat sie danach immer rote
Bäckchen.
Wir haben ein Jahr nach unserer ersten
Begegnung wieder bei Frau Rasch-
Schaffer einige Sitzungen gehabt und
diesmal neue Ströme mitgenommen, die
z.B. gut für den Muskelaufbau, zur Abwehrstärkung,
für Atmung, Haut, Nase
und Ohren sind. Ich arbeite mit Alina
meistens beim Stillen und beströme sie,
wo immer ich bin und kann. Wenn sie
erkältet ist, mache ich verstärkt die Ströme,
die gut für die Atmung sind. Mit der
Zeit habe ich mich ganz gut eingearbei-
THERAPIE
Sprachförderung: Mit dem Pony sprechen
Lebensqualität und wirkt sich positiv auf
das Selbstvertrauen aus.
Erika Roth-Hamann
Dipl.-Sozialpädagogin
Borken
tet und komme gut klar mit dieser Methode.
Wenn Alina älter ist, möchte ich
sie dazu anleiten, diese Ströme selber
an sich zu machen, denn auch das hilft.
Es soll wie das tägliche Zähneputzen
ganz normale Routinearbeit werden. Da
meine Ärztin selber mit dieser Methode
arbeitet, habe ich zum Glück jemand an
meiner Seite, der mich unterstützt. Sie
sagt mir auch, welche Ströme verstärkt
gemacht werden sollen.
Wir haben keine Beweise, ob es an
dieser Methode liegt oder ob sich Alina
auch ohne Beströmen so gut entwickelt
hätte, aber im Moment finden immer
mehr Menschen den Weg zu sanften
Heilmethoden und wenn es niemandem
schadet, spricht für mich auch nichts
dagegen, solche Wege zu beschreiten.
In einem Buch habe ich gelesen,
dass dieses Wissen auch in unserer europäischen
Kultur bekannt war, aber
durch die Hexenverbrennungen bei uns
leider verloren gegangen ist. Ein Glück,
dass die Chinesen und die Japaner dieses
Wissen noch haben und weitergeben
können.
Leben mit Down-Syndrom Nr. 36, Jan. 2001 23