Nr. 36, Januar - Deutsches Down-Syndrom InfoCenter
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PUBLIKATIONEN<br />
Ethik<br />
Aneignung und Enteignung<br />
Der Zugriff der Bioethik auf Leben<br />
und Menschenwürde<br />
Autoren: Günter Dörr, Rüdiger Grimm,<br />
Therese Neuer-Miebach<br />
Verlag selbstbestimmtes Leben<br />
ISBN 3-910095-43-7<br />
Preis: DM 24,80<br />
Aus dem Klappentext: Die Bedrohung<br />
menschlichen Lebens durch medizintechnische<br />
und gesellschaftliche Entwicklung<br />
hat einen neuen Namen:<br />
Bioethik oder die Anmaßung, durch<br />
Menschen bestimmen zu lassen, wer<br />
Mensch ist oder sein darf.<br />
Der Traum vom perfekten Menschen,<br />
von einem leidens- und störungsfreien<br />
Leben, ist so alt wie die Menschheit<br />
selbst. Doch noch nie schien seine<br />
Realisierung so greifbar nah zu sein wie<br />
heute. Die Biotechnologien feiern fast<br />
täglich neue Erfolge. Das menschliche<br />
Genom steht angeblich vor seiner vollständigen<br />
Entschlüsselung. Schon wird<br />
von Therapiechancen für die schwerste<br />
genetische Geisteskrankheit Trisomie<br />
21 geschwärmt. Die embryonale Stammzellenforschung<br />
verschärft die Debatte<br />
um den ethischen und rechtlichen Status<br />
des Embryos. Neue genetische Tests<br />
verweisen auf das hektische Bemühen<br />
der Wissenschaft, immer mehr und<br />
neue Verfahren zur Steuerung des Menschen<br />
bereitzuhalten.<br />
Die Brüchigkeit ethischer Normen ist<br />
heute deutlicher denn je. Das Leitbild<br />
der neuen Bio-Medizin ist offenbar nicht<br />
die kritische Auseinandersetzung mit<br />
wissenschaftlich-technischer Machbarkeit.<br />
Die Leitidee ihrer Ethik ist vielmehr<br />
die moderierende Begleitung einer vernunftbegleiteten<br />
Auto-Evolution des<br />
Menschen.<br />
Um all dies geht es in dem Buch. Es<br />
ist den Herausgebern wichtig, deutlich<br />
zu machen, dass die Gesellschaft auf die<br />
Gegenmodelle hingewiesen werden<br />
muss, die reduktionistische, nur durch<br />
ständige Wiederholung unter Beweis<br />
gestellte Modelle vom Menschen widerlegen.<br />
Ausgehend von den impulsgebenden<br />
Darstellungen aus theologischer<br />
(Bischof Franz Kamphaus, Limburg),<br />
medizinischer (Michaele Glöckler, Dornach)<br />
und juristischer (Heinz Kammeier,<br />
Münster) Sicht werden Probleme<br />
62 Leben mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>36</strong>, Jan. 2001<br />
und Fragwürdigkeiten verdeutlicht, wie<br />
sie lebensbegleitend durch Bioethik vor<br />
Menschen in Not und ihren Angehörigen<br />
auftauchen: Pränataldiagnostik, Beratung<br />
und Früheuthanasie (Schindele,<br />
Waldschmidt, Wegener, Pap, Seifert),<br />
Pädagogik der Menschen mit schwersten<br />
Behinderungen (Fornefeld), Organtransplantation<br />
und Hirntodfiktion (Bavastro,<br />
Rixen, Neuer-Miebach), Menschen<br />
im Wachkoma (Dörner, Zieger,<br />
Biestein), medizinische Forschung an<br />
einwilligungsunfähigen Menschen (Laade,<br />
Kludas, Neitzke, Freund), Euthanasie<br />
und Sterbebegleitung (Stark, Arntz,<br />
Bauer) mit einem Blick in die Niederlande<br />
(Jochemsen). Den Abschluss bilden<br />
Stellungnahmen aus dem Bereich<br />
der Politik (Liese, Wodarg).<br />
Hier wurde ein Kompendium zusammengetragen,<br />
das noch auf lange<br />
Zeit Handreichung für jeden ist, der<br />
über Stand und Entwicklung der Diskussion<br />
informiert sein will oder muss.<br />
Computer<br />
Computer- und Informationstechnologie<br />
– Geistigbehindertenpädagogische<br />
Perspektiven<br />
Hg. Wolfgang Lamers<br />
Verlag selbstbestimmtes Leben<br />
ISBN 3-910095-39-9<br />
Preis: DM 39,50<br />
Aus dem Klappentext:<br />
Neue Technologien haben unser Leben<br />
verändert. Die Einführung und kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung neuer Kommunikations-<br />
und Informationstechnologien,<br />
der wachsende Markt an Datennetzen<br />
mit fast unermesslichen Möglichkeiten<br />
der Informationsbeschaffung,<br />
der ständige Preisverfall von Computern,<br />
Kommunikationsmitteln und technischen<br />
Hilfsmitteln und nicht zuletzt<br />
auch der feste Glaube an das technisch<br />
Machbare führten und führen zu noch<br />
kaum vorhersehbaren Veränderungen,<br />
von denen fast alle Bereiche des Lebens<br />
betroffen sind.<br />
In dieser veränderten und sich verändernden<br />
Welt leben auch Menschen<br />
mit einer geistigen Behinderung. Computer<br />
in Schulen, als neue Lernmedien,<br />
Spielkonsolen zur Freizeitgestaltung,<br />
technische Hilfsmittel zur Unterstützung<br />
der Kommunikation oder zur besseren<br />
Bewältigung des Alltags sind in vielen<br />
behindertenpädagogischen Praxisfeldern<br />
dem Trend der Zeit folgend zur<br />
Selbstverständlichkeit geworden. Zu<br />
fragen ist jedoch nach den Perspektiven<br />
dieser Entwicklung:<br />
– Welche Bedeutung und Auswirkungen<br />
haben diese technologischen Entwicklungen<br />
für Menschen mit einer geistigen<br />
Behinderung?<br />
– Welche Bedeutung und Auswirkungen<br />
haben sie für eine Pädagogik, die ihren<br />
Auftrag darin sieht, einen Beitrag zur<br />
Selbstverwirklichung in sozialer Integration<br />
von Menschen mit einer geistigen<br />
Behinderung zu leisten?<br />
Das Buch versucht, Antworten auf<br />
diese Fragen zu finden. Gegliedert in<br />
drei große Bereiche, geht es im ersten<br />
Teil um Auswirkungen neuer technologischer<br />
Entwicklungen auf den Menschen,<br />
insbesondere den mit einer geistigen<br />
Behinderung. Der zweite Teil untersucht<br />
die pädagogisch-psychologischen<br />
Perspektiven. Im dritten Teil<br />
stehen Perspektiven aus der Praxis und<br />
Perspektiven für die Praxis im Vordergrund:<br />
Praktische Fragestellungen, Beispiele<br />
aus dem Schulalltag, Diskussionen<br />
über Lernprogramme und den Einsatz<br />
von Computerspielen bei Menschen<br />
mit einer geistigen Behinderung, Erfahrungsberichte<br />
aus Projekten und auch<br />
die gezielte Nutzung des Internets unter<br />
sonderpädagogischen Aspekten finden<br />
hier breiten Raum.<br />
Eine wichtige Ergänzung des Buches<br />
stellt die beiliegende CD-ROM dar. Auf<br />
ihr liegen nicht nur sämtliche Beiträge<br />
des Buches, sondern auch zusätzliche<br />
Informationen und Texte. Außerdem<br />
befindet sich ein Großteil der in den<br />
Buchartikeln erwähnten Software auf<br />
der CD-ROM und kann so unmittelbar<br />
getestet und genutzt werden.<br />
Erstmals veröffentlicht werden in<br />
diesem Zusammenhang die Programme<br />
„Lesen mit Lo“ und „Zirkus im Zirkus“.<br />
Die CD-ROM stellt eine Schnittstelle zum<br />
Internet dar, über die zusätzliche und<br />
weiterführende Informationen zu den<br />
Texten eingeholt werden können.<br />
Gleichzeitig bietet sie zu zahlreichen<br />
Themen der deutschsprachigen und internationalenGeistigbehindertenpädagogik<br />
Einstiegspunkte in das World Wide<br />
Web (WWW).<br />
Leben mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>36</strong>, Jan. 2001 62