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pe – beschäftigen die Foto- grafin Elfriede Mejchar seit den 90er ...

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Schwertlilie. Zeichnung von A.M.S. Merian, Ende 17. Jhdt.<br />

Pflanzenmalern begleitet wor<strong>den</strong>. Deren Aufgabe war es,<br />

<strong>die</strong> rätselhaften neu entdeckten Pflanzen so detailgetreu wie<br />

nur möglich auf Papier zu bringen. Aus der Not entwickelte<br />

sich bald eine eigene Kunstrichtung.<br />

Zu <strong>den</strong> berühmtesten Pflanzenmalern aller Zeiten zählen<br />

drei Österreicher: <strong>die</strong> Brüder Joseph, Franz und Ferdinand<br />

Bauer. Im Alter von vierzehn, zwölf und zehn Jahren<br />

begannen sie bereits an ihrem großem Werk, dem Codex<br />

Liechtenstein, zu arbeiten. Es ist ein Werk der Su<strong>pe</strong>rlative.<br />

In 14 Bän<strong>den</strong> enthält der Codex Lichtenstein <strong>die</strong> exakten<br />

Darstellungen von 3.100 verschie<strong>den</strong>en Pflanzenarten aus<br />

aller Welt. Rund <strong>die</strong> Hälfte davon stammt von <strong>den</strong> Brüdern<br />

Bauer. Die Vollendung eines einzigen Aquarells dauerte im<br />

Durchschnitt eine Woche. Zuerst fertigten <strong>die</strong> Brüder von<br />

jeder Pflanze eine Graphitstiftzeichnung mit Licht und<br />

Schatten an, dann notierten sie <strong>die</strong> Farben, durch Zahlen<br />

von 1 bis 140 verschlüsselt, am Rand des jeweiligen Pflanzenteils,<br />

bevor sie <strong>die</strong> Zeichnung ausmalten und mit dem<br />

dazugehörigen Pflanzennamen beschrifteten.<br />

Die Brüder Bauer und der<br />

Codex Liechtenstein<br />

Über zehn Jahre lang arbeiteten <strong>die</strong> Brüder Bauer am Codex<br />

Liechtenstein, ehe sie als Pflanzenmaler weiter Karriere<br />

machten. Josef wurde Galeriedirektor in Wien, Franz sollte<br />

sein Leben lang in London <strong>die</strong> Pflanzen des botanischen<br />

Gartens in Kew dokumentieren und Ferdinand begab sich<br />

auf Ex<strong>pe</strong>dition nach Australien. Mit seinem Farbcode, <strong>den</strong><br />

Buchtipp<br />

Sandra Knapp:<br />

Das Blütenmuseum.<br />

Wo Kunst und Wissenschaft<br />

sich zauberhaft<br />

vereinen.<br />

Frederking & Thaler<br />

Verlag.<br />

Ein Bildband über<br />

<strong>die</strong> wundersame und<br />

aufregende Welt der<br />

Pflanzenjäger.<br />

THEMA DER WOCHE �<br />

er inzwischen auf 999 Farben erweiterte, gelang es ihm, vor<br />

Ort angefertigte Skizzen mit fast fotografischer Farbgenauigkeit<br />

wiederzugeben, auch dann, wenn er das Bild erst<br />

Jahre später fertigstellte. Die Arbeiten der Brüder Bauer<br />

zählen bis heute zu <strong>den</strong> wissenschaftlich genauesten und<br />

künstlerisch ausgereiftesten Pflanzenabbildungen.<br />

Der Codex Liechtenstein wurde 1805, nach insgesamt 30 Jahren<br />

kontinuierlicher Arbeit endgültig fertiggestellt und in der<br />

Familienbibliothek der Fürsten von Liechtenstein in Wien aufbewahrt.<br />

Das Florilegium sollte noch eine bewegte Geschichte<br />

haben: Während des Zweiten Weltkriegs wurde der einzigartige<br />

Codex in einer dramatischen Rettungsaktion über Salzburg<br />

und <strong>die</strong> Insel Mainau nach Vaduz überführt. Heute befindet<br />

sich das 14-bändige Monumentalwerk im katastrophensicher<br />

ausgebauten Bergfried des Schlosses Vaduz. �<br />

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