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pe – beschäftigen die Foto- grafin Elfriede Mejchar seit den 90er ...

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Die Sprache<br />

der Rose<br />

Nummer 6 • 12. Februar 2005


Editorial Inhalt<br />

Durch <strong>die</strong> Blume gesagt ...<br />

Heute macht man meist nicht mehr viele Worte,<br />

wenn man etwas erreichen möchte. In der Romantik<br />

war das ganz anders. Damals, im beginnen<strong>den</strong><br />

19. Jahrhundert, drückte man viel<br />

leichter aus, was man dem anderen sagen wollte.<br />

Blumen waren der Code für das, was man sagen<br />

oder fragen wollte, aber nicht auszusprechen<br />

wagte. Und wer <strong>die</strong> Blumensprache beherrschte<br />

konnte sehr beredt seine Liebste überzeugen,<br />

ganz ohne Worte. Die blumige Nostalgie hat uns vieles aus<br />

der guten alten Zeit wiedergebracht. Vielleicht auch bald eine<br />

Sprache, <strong>die</strong> ohne Vokabeln auskommt und viel mehr sagt als<br />

unzählige Worte.<br />

Ihre Nadja Traxler-Gerlich<br />

Ansichtssache<br />

Blumensprache<br />

Nachtviolen, Nelken, Levkojen, Rosen oder Tul<strong>pe</strong>n<br />

und alle anderen Pflanzen, <strong>die</strong> Blüten treiben<br />

... Sie können beredter, vielsagender und wortgewandter<br />

sein als manches höchstentwickelte Lebewesen,<br />

das tatsächlich sprechen gelernt hat.<br />

Sie sprechen oder sind Sprache; nicht allein am<br />

vierzehnten Februar.<br />

Jedermann und jedefrau schätzen <strong>die</strong> Blumen<br />

wegen ihrer angenehmen Farben und Gerüche. Der Duft,<br />

<strong>die</strong> zarteste Form der sinnlichen Wahrnehmung, ist es, der<br />

sie ausmacht, und der für Sprachbilder entliehen wird. Für<br />

das Bukett, <strong>den</strong> Duft des Weins, zum Beispiel. Auch das Bier<br />

spricht durch <strong>die</strong> Blume und nennt <strong>den</strong> Schaum auf dem frisch<br />

eingeschenkten Krügel nach der blühen<strong>den</strong> Pflanze. Die Jäger<br />

und Fleischer schätzen sie ebenso als Schwanzspitze von<br />

Fuchs sowie Wolf beziehungsweise Rindskeulenstück. Das<br />

beliebte Gewächs kommt je<strong>den</strong>falls nicht zum Verwelken.<br />

Abgesehen von der Sprache kann man durch <strong>die</strong> Blume vieles<br />

sagen. Welche Dame freut sich nicht über einen schönen<br />

oder extravaganten Strauß und wenn man besonders überschwänglich<br />

sein will, kann man jeman<strong>den</strong> überhaupt Blumen<br />

streuen, stehen sie doch für Schönheit, Vorzüglichkeit<br />

und Zartheit wie kaum etwas.<br />

Janko Ferk<br />

4<br />

10<br />

14<br />

16<br />

24<br />

DIE SPRACHE DER ROSE<br />

Man nennt sie <strong>die</strong> Königin der Blumen,<br />

ein Geschenk der Götter. Ihre Schönheit<br />

besticht ebenso, wie ihr Duft. Sie<br />

gilt als Sinnbild der Liebe, der Anmut<br />

und der Lebensfreude.<br />

EINE LEGENDE, DIE GAR KEINE IST<br />

Die einen reiben sich schon <strong>die</strong><br />

Hände, <strong>die</strong> anderen schlagen sie<br />

eher über dem Kopf zusammen <strong>–</strong> der<br />

Valentinstag löst je<strong>den</strong>falls bei <strong>den</strong><br />

Menschen unterschiedliche Gefühle<br />

aus.<br />

2005 <strong>–</strong> GLÄSERNE SCHÖNHEIT<br />

Die Fliegerbomben, <strong>die</strong> im Zweiten<br />

Weltkrieg abgeworfen wur<strong>den</strong>,<br />

beschädigten auch das Palmenhaus in<br />

Schönbrunn schwerst.<br />

PFLANZENJÄGER<br />

Blumen als Boten einer exotischen<br />

Welt. Verwegene Pflanzenjäger jagten<br />

nach <strong>den</strong> begehrten Trophäen.<br />

AUS DER LANDSCHAFTS-<br />

STRUKTUR GEWACHSEN<br />

Blumen <strong>–</strong> insbesondere <strong>die</strong> Amaryllis<br />

und <strong>die</strong> Tul<strong>pe</strong> <strong>–</strong><strong>beschäftigen</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Foto</strong><strong>grafin</strong> <strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong> <strong>seit</strong> <strong>den</strong><br />

19<strong>90er</strong> Jahren.<br />

RUBRIKEN<br />

Übrigens 9<br />

Gesagt 12<br />

Cartoon 13<br />

Wohnen 20<br />

Kinderjournal 22<br />

Kultur im Überblick 28<br />

Bild der Woche 28<br />

Wochenbestseller 30<br />

Perners Notizen 32<br />

Gesundheit/Wellness 33<br />

Weissenbergers Wanderwege 34<br />

Österreich 35<br />

Reise 36<br />

Werfrings Weinjournal 38<br />

Einfach köstlich 39<br />

Exklusiv 40<br />

Technologie 44<br />

Impressum:<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER: Wiener<br />

Zeitung GmbH, 1040 Wien, Wiedner Gürtel 10,<br />

Tel. 01/206 99-0, E-Mail: redaktion@wienerjournal.at<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. Karl Schiessl<br />

CHEFREDAKTION: Nadja Traxler-Gerlich<br />

REDAKTION: Mag. Christina Mondolfo, Brigitte Suchan<br />

ART DIREKTION: Richard Kienzl<br />

ANZEIGENLEITUNG: Ingrid Fuhrmann, E-Mail:<br />

anzeigen@wienerjournal.at, i.fuhrmann@wienerzeitung.at<br />

DRUCK: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl,<br />

Bickfordstraße 21.<br />

COVERFOTO: photos.com<br />

3


� THEMA DER WOCHE<br />

Die Sprache<br />

der Rose<br />

Von Ingeborg Waldinger<br />

4


Man nennt sie <strong>die</strong> Königin der Blumen, ein<br />

Geschenk der Götter. Ihre Schönheit besticht<br />

ebenso wie ihr Duft. Sie gilt als Sinnbild der<br />

Liebe, der Anmut und der Lebensfreude. Als<br />

Versprechen einmaliger Glückseligkeit. Die<br />

Rose <strong>–</strong> eine berauschende, aber vergängliche<br />

Pracht, eine Schönheit mit Dornen.<br />

THEMA DER WOCHE �<br />

5<br />

<strong>Foto</strong>: R. Bressani


� THEMA DER WOCHE<br />

Die Geschichte <strong>die</strong>ser Blume beginnt in dunkler Vorzeit.<br />

Als <strong>die</strong> Menschheit sesshaft wurde, sprossen<br />

längst unzählige Sorten von Wildrosen aus dem<br />

Bo<strong>den</strong>. In Heckenform umgrenzten sie bald Äcker und<br />

Wei<strong>den</strong>, <strong>–</strong> daher das Wort „Hag“. Die Heimat der Rose liegt<br />

in Zentralasien. Von da gelangte sie nach China, Japan und<br />

In<strong>die</strong>n. Über Kleinasien fand sie <strong>den</strong> Weg nach Europa, und<br />

von hier weiter nach Amerika.<br />

Kulturpflanze Rose<br />

Die Rose zählt auch zu <strong>den</strong> ältesten Kulturpflanzen der<br />

Erde. Vermutlich um 2000 v. Chr. hatten <strong>die</strong> Sumerer erste<br />

Rosen kultiviert. China blickt auf eine sehr lange Rosentradition<br />

zurück, desgleichen <strong>die</strong> Perser, deren Wort für Rose<br />

mit jenem für Blume i<strong>den</strong>t ist. Auch in der Gewinnung von<br />

Rosenöl und Rosenwasser erwies sich Persien als früher<br />

Meister.<br />

Das antike Griechenland unterschied zwischen der kultivierten<br />

Gartenrose „rhodon“ und der wild wachsen<strong>den</strong> Hundsrose<br />

„kynosbaton“. Nachzulesen bei Theophrastos, dem Vater<br />

der Botanik. Dieser erwähnt auch schon eine „hundertblättrige“<br />

Rose. Darunter versteht man heute <strong>die</strong> Hybride Rosa<br />

centifolia, eine holländische Züchtung der Neuzeit. Sie geht<br />

als „Rose der Maler“ in <strong>die</strong> Geschichte ein. Bei der antiken<br />

Zentifolie aber handelte es sich aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach um <strong>die</strong> wunderbar duftende Gattung der Damaszenerrose,<br />

eine Züchtung aus dem Umland von Damaskus.<br />

(Syrien bedeutet übrigens „Land der Rosen“.)<br />

6<br />

Die Hellenen entfalteten einen ausgeprägten<br />

Rosenkult, erkoren <strong>die</strong> Blume zum Statussymbol.<br />

„Rhodos“ wurde<br />

nicht zufällig nach der<br />

edlen „rhodon“ benannt.<br />

Über <strong>die</strong> Insel erstreckten<br />

sich riesige Rosenkulturen.<br />

Sappho<br />

adelte das schöne<br />

Dornengewächs<br />

mit dem<br />

Prä-<br />

<strong>Foto</strong>: photos.com<br />

dikat „Königin der Blumen“. Epikur besaß <strong>den</strong> vermutlich<br />

prächtigsten privaten Rosengarten. Vielerorts legte man so<br />

genannte „Adonis-Gärten“ mit Rosensträuchern an, zog<br />

<strong>die</strong>se bisweilen in silbernen Behältern. Die griechische<br />

Mythologie feierte <strong>die</strong> Rose als Geschenk der Götter und<br />

weihte sie <strong>die</strong>sen in Dankbarkeit. Schon Aphrodites Geburt<br />

schien kaum <strong>den</strong>kbar ohne gebühren<strong>den</strong> Rosenzauber: als<br />

<strong>die</strong> Liebesgöttin dem Meer entstieg, legte sich der Brandungsschaum<br />

schützend um ihre Hüften <strong>–</strong> und verwandelte<br />

sich alsbald in eine Girlande weißer Rosen. Mit Rosenwasser<br />

sollte Aphrodite später <strong>den</strong> Leichnam des Achilles einbalsamieren,<br />

jenes Hel<strong>den</strong>, dessen Schild eine Rose zierte.<br />

Rosen galten im alten Hellas sohin auch als Zeichen der<br />

Ehre und Tapferkeit. Siegreiche Krieger schmückte man bei<br />

deren Heimkehr mit Rosenkränzen.<br />

Ein wahrer Rosenkult<br />

Der griechische Rosenkult fand in Rom seine Fortsetzung<br />

<strong>–</strong> und nahm exzessive Formen an. Der Bedarf an <strong>den</strong> luxuriösen<br />

Rosenblüten stieg ins Unermessliche. Knietiefe Blütenteppiche<br />

bedeckten <strong>die</strong> Villenbö<strong>den</strong> während rauschender<br />

Gelage, mit Blüten gefüllte Kissen lagen für des reichen<br />

Römers Haupt bereit. Rosen als militärische Ehrenzeichen<br />

hatten weiterhin Tradition. Sie gaben <strong>den</strong> Ausschlag für eine<br />

deka<strong>den</strong>te Modeerscheinung: wohlhabende Bürger pflegten<br />

<strong>–</strong> mit Rosenkränzen geschmückt <strong>–</strong> durch Rom zu stolzieren.<br />

Das Gesetz wollte <strong>die</strong>ses Recht nur würdigen Stirnen zugestehen.<br />

Über<strong>die</strong>s verbot es Rosenschmuck in Zeiten, da der<br />

Staat in Gefahr war. Die ausge<strong>die</strong>nten Rosenkulturen wur<strong>den</strong><br />

nun zur Attraktion. Die feine Gesellschaft hatte einen<br />

neuen Zeitvertreib <strong>–</strong> sie reiste zur Zeit der Rosenblüte nach<br />

Paestum, ein südlich von Nea<strong>pe</strong>l gelegenes Rosenanbauzentrum.<br />

Schenkt man <strong>den</strong> Dichtern der Zeit Glauben, so war<br />

der Verkauf der Rosen dort Sache der schönsten Mädchen.<br />

Über Griechenland war <strong>die</strong> Rose auch nach Ägypten<br />

gelangt. Welcher Stellenwert dem edlen Gewächs dort<br />

zukam, ist umstritten. Als gesichert gelten <strong>die</strong> Rolle der<br />

Rosen in vielen Zeremonien sowie Ägyptens massenhafte<br />

Rosenexporte nach Rom. Das Land am Nil verstand sich<br />

sogar schon auf <strong>die</strong> Herstellung künstlicher Rosen. Die<br />

aus dünnen Holzspänen geformten Blüten wur<strong>den</strong> mittels


Rosenbalsam in duftende Gebilde verzaubert. Allmählich<br />

verdrängte <strong>die</strong> Baumwolle Ägyptens Rosenkulturen.<br />

Dem Islam gilt <strong>die</strong> Rose als heilig. Dazu wird <strong>die</strong> folgende<br />

Legende überliefert: bei Mohammeds nächtlicher Himmelfahrt<br />

sollen Schweißtropfen auf <strong>die</strong> Erde gefallen sein,<br />

aus welchen weiße Rosen erwuchsen. Keinem gläubigen<br />

Moslem käme es in <strong>den</strong> Sinn, auf ein Rosenblatt zu treten,<br />

schon gar nicht, nach Art der Römer in Rosenteppichen zu<br />

versinken. Der Blume wird reinigende Kraft zugeschrieben.<br />

Dies erklärt auch ein von Sultan Saladin verordnetes<br />

Zeremoniell: Anlässlich der Rückeroberung Jerusalems<br />

ließ er <strong>die</strong> von <strong>den</strong> Kreuzrittern als Kirche genutzte Moschee<br />

mit einer Flut von Rosenwasser säubern. Ganze 500<br />

Kamele schafften <strong>die</strong> heilige Essenz heran.<br />

Das Christentum entwickelte seine eigene Rosensymbolik,<br />

es interpretierte <strong>die</strong> heidnisch-erotische Bilderwelt der<br />

Antike um und heiligte <strong>die</strong> Rose als Sinnbild Mariens. Der<br />

Rosenkranz begleitete fortan das Gebet der Gläubigen und<br />

setzte <strong>die</strong>ses mit der Entfaltung der Rose gleich.<br />

Die Edelrose<br />

Roms Legionen hatten <strong>die</strong> Edelrose nach Mitteleuropa<br />

gebracht. Zuvor kannte man da nur <strong>die</strong> fünfblättrige Heckenrose.<br />

Den nordischen Völkern galt sie als Attribut der<br />

mütterlichen Liebesgöttin Frigg, noch ausgeprägter war ihr<br />

martialischer Bezug. Sie erzählte von blutigen Kämpfen,<br />

vom Tod. Durch einen Schwerthieb geschlagene Wun<strong>den</strong><br />

wur<strong>den</strong> „Rose“ genannt, desgleichen ein schlachterprobtes<br />

Schwert. Als „Rosengarten“ bezeichnete man in <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang <strong>den</strong> Turnierplatz. Für ein positives Rosenbild<br />

sorgte hingegen der schillernde Riese Loki. Als Herr<br />

des Feuers und der Winde brachte er <strong>die</strong> winterliche Erde<br />

zum „Rosenlachen“. <strong>–</strong> Das Eis schmolz, der Frühling konnte<br />

kommen, <strong>die</strong> Rose erblühen.<br />

Im wirklichen Leben waren es <strong>die</strong> Mönche, Gärtner und<br />

adeligen Frauen, welche <strong>die</strong> Rose über <strong>die</strong> Zeiten retteten.<br />

Ihr endgültiges Revival verdankt <strong>die</strong> Blume der Landgüterverordnung<br />

Karls des Großen, welche <strong>den</strong> Anbau bestimmter<br />

Heil-, Gemüse-, Obst- und Zierpflanzen im Reiche regelte.<br />

Das Mittelalter kannte <strong>den</strong> „Rosengarten“ nun auch<br />

als Code erotischer Wonnen. In <strong>den</strong> „Rosengassen“ war <strong>die</strong><br />

Liebe käuflich.<br />

Die Kreuzritter schließlich brachten aus dem Heiligen<br />

Lande <strong>die</strong> fabelhafte Duftrose des Orients mit <strong>–</strong> <strong>die</strong> Damaszenerrose.<br />

Als weiters Mitbringsel aus <strong>die</strong>ser Region<br />

gilt eine gefüllte Züchtung der Rosa gallica, vermutlich <strong>die</strong><br />

älteste Gartenrose. Eine nächste Variante der Gallica, <strong>die</strong><br />

„Apothekerrose“ (Rosa Gallica Officinalis), war schon in<br />

der Antike bekannt. Das mittelalterliche Europa schätzte<br />

sie als Heil- und Kosmetikpflanze. Vom Städtchen Provins<br />

nahe Paris ging sie in alle Welt.<br />

THEMA DER WOCHE �<br />

7<br />

<strong>Foto</strong>: R. Bressani


� THEMA DER WOCHE<br />

8<br />

Die älteste Rose der Welt soll übrigens am Hildesheimer<br />

Dom wachsen. Der so genannte „tausendjährige“ Rosenstock<br />

hatte oft genug Scha<strong>den</strong> genommen, sich jedoch<br />

immer wieder erholt. Und so blüht er heute noch.<br />

Rosennation Frankreich<br />

Eine markanten Entwicklungsschub erfährt Europas Rosenzucht<br />

im 18. Jahrhundert. Bis dahin blühen alle auf<br />

dem Kontinent bekannten Sorten nur einmal, nämlich im<br />

Frühsommer. Erst <strong>die</strong> Einkreuzung der mehrfach blühen<strong>den</strong><br />

Chinarose, einer uralten Edelrose aus dem Reich der Mitte,<br />

bringt <strong>den</strong> großen Aufschwung. Fortan dreht sich alles um<br />

<strong>die</strong> Dauerblütigkeit der Schönen. Napoleons Josephine legt<br />

im Garten von Malmaison eine legendäre Rosensammlung<br />

an, <strong>die</strong> Rosenporträts von Pierre-Joseph Redouté erlangen<br />

Weltenruhm. Das Jahr 1867 bringt dann <strong>die</strong> große Wende:<br />

mit der Züchtung „La France“ kommt <strong>die</strong> erste Teehybride<br />

<strong>–</strong> <strong>die</strong> erste moderne, öfter blühende Rose <strong>–</strong> in <strong>den</strong> Handel.<br />

Frankreich entwickelt sich zur Rosennation Nummer eins.<br />

Die Kulturen im Sü<strong>den</strong> des Landes liefern <strong>den</strong> Rohstoff für<br />

eine mächtige Parfumindustrie.<br />

Die Dauerblütigkeit der modernen Rosen hat allerdings<br />

ihren Preis: sie geht auf Kosten der Robustheit und des<br />

wunderbaren Duftes. Dies hat eine Rückbesinnung auf<br />

„Alte Rosen“ zur Folge. Darunter versteht man gemeinhin<br />

jene Sorten, deren Stammbaum noch vor <strong>die</strong> Zeit der ersten<br />

Teerose zurückreicht. Nicht nur ihr Duft, auch ihre dicht<br />

gefüllten Blüten und zarten Pastelltöne sind unübertroffen.<br />

Zu <strong>den</strong> absoluten Klassikern <strong>die</strong>ser Kategorie zählen <strong>die</strong><br />

weiße Damaszenerrose „Madame Hardy“, <strong>die</strong> zartgelbe<br />

Noisette-Rose „Maréchal-Niel“ oder <strong>die</strong> <strong>seit</strong> 1789 in Europa<br />

bekannte Chinarose „Old Blush“ in hellem Rosaton.<br />

Diese echten „Alten Rosen“ sind nicht zu verwechseln mit<br />

<strong>den</strong> im 20. Jahrhundert gezüchteten „neuen Alten“, <strong>–</strong> auch<br />

„Romantische Rosen“ genannt.<br />

Rosensymbolik<br />

Rosen <strong>die</strong>nen mitunter auch als politische Botschafter. In<br />

<strong>den</strong> „Rosenkriegen“ gelten sie als Symbole der rivalisieren<strong>den</strong><br />

Häuser York (weiße Rose) und Lancaster (rot.) Die<br />

Vereinigung der bei<strong>den</strong> Häuser symbolisiert alsdann <strong>die</strong><br />

rotweiße Tudor-Rose. Eine 1945 gezüchtete Gartenrose<br />

namens „Madame A. Meilland“ <strong>–</strong> in Deutschland „Gloria<br />

Dei“ genannt <strong>–</strong> bekommt in <strong>den</strong> USA <strong>den</strong> Namen „Peace“:<br />

Zur Gründungsversammlung der Vereinten Nationen fin<strong>den</strong><br />

<strong>die</strong> Delegationsleiter aller Nationen eine Peace-Rose in ihrem<br />

Hotelzimmer vor. Als „Weiße Rose“ wiederum macht<br />

eine Widerstandsgrup<strong>pe</strong> gegen <strong>den</strong> Nationalsozialismus<br />

Geschichte. Die „Gol<strong>den</strong>e Rose“ schließlich stellt eine<br />

päpstliche Auszeichnung für Ver<strong>die</strong>nste um <strong>die</strong> Kirche dar.<br />

Die Tradition reicht zurück bis ins Mittelalter, auch Maria<br />

Theresia rangiert unter <strong>den</strong> Wür<strong>den</strong>trägern.


Liebe, Kampf und Ruhm <strong>–</strong> all <strong>die</strong>s wird kund, wenn Rosen<br />

sprechen. Anderer<strong>seit</strong>s können sie auch Zeichen der Verschwiegenheit<br />

sein. Davon zeugen geschnitzte Rosen an<br />

Beichtstühlen oder <strong>die</strong> Rosensymbolik von Geheimbün<strong>den</strong>.<br />

Aus der Antike ist <strong>die</strong> Re<strong>den</strong>sart „sub rosa dictum“ überliefert:<br />

alles „unter der Rose Gesagte“ unterliegt der Verschwiegenheitspflicht.<br />

An <strong>die</strong>se Art von Abkommen erinnern<br />

Stuckrosen an <strong>den</strong> Decken vieler Räumlichkeiten. Sie<br />

befan<strong>den</strong> sich ursprünglich über der Mitte jenes Tisches,<br />

an dem vertrauliche Gespräche geführt wur<strong>den</strong>. Dass <strong>die</strong><br />

Königin der Blumen auch gegen Zahnschmerzen hilft, galt<br />

als Lehrmeinung der alten Römer. Dass viele Sorten einen<br />

hohen Gehalt an Vitamin C aufweisen, weiß man noch heute.<br />

Dass Rosen im Fasching enthemmen, wäre allerdings<br />

eine Fehlinterpretation: der „Rosenmontag“ geht nicht auf<br />

<strong>die</strong> Blume zurück, sondern auf das rheinländische Wort „rosen“,<br />

das so viel wie „toben, tollen“ bedeutet.<br />

„Über Rosen lässt sich dichten“: Weltweit würdigen Literaten<br />

<strong>die</strong> komplexe Symbolik der Rose. Nicht selten begegnet<br />

sie als Lehrmeister des Herzens: der „Kleine Prinz“ des<br />

Saint-Exupéry lernt, Verantwortung für seine Rose zu übernehmen.<br />

Der „Gol<strong>den</strong>e Esel“ des Apuleius findet erst in<br />

seine Jünglingsgestalt zurück, nachdem er Rosen verzehrt,<br />

also <strong>die</strong> erste Liebe erlebt hat. �<br />

<strong>Foto</strong>s: photos.com<br />

Übrigens<br />

THEMA DER WOCHE �<br />

Blass und<br />

Blüte<br />

Diamonds are a<br />

girls best friends.<br />

Stimmt schon. Aber<br />

unter uns: Tul<strong>pe</strong>n<br />

tuns auch. Oder<br />

Nelken. Meinetwegen<br />

sogar Veilchen.<br />

Gänseblümchen.<br />

Ganz im Gegensatz<br />

zu anderen Episo<strong>den</strong> aus dem Umfeld<br />

des zwischengeschlechtlichen Zusammenstoßens<br />

stimmt es bei Blumen nämlich wirklich,<br />

dass es auf <strong>die</strong> Größe gar nicht so ankommt.<br />

Mehr noch: Je kleiner der Strauß, desto süßer<br />

das Lächeln der Beschenkten. Die <strong>den</strong>kt<br />

sich dann: „Ahnung hat er zwar keine, aber<br />

wenigstens bemüht er sich.“ Funktioniert immer.<br />

In englischen Krankenhäusern wurde kürzlich<br />

jeder Blumenschmuck verboten. Besucher<br />

müssen jetzt <strong>die</strong> Bibel mitbringen oder sonstige<br />

erbauliche Präsente, Blumen je<strong>den</strong>falls<br />

nicht, weil britische Medizin-Beamte wollen<br />

herausgefun<strong>den</strong> haben, dass bunte Blüten neben<br />

dem Bett ihre Patienten nur noch kränker<br />

machen. In England. Wo das staatliche Gesundheitssystem<br />

derart finanzmarod ist, dass<br />

du als normalversicherter Durchschnittsver<strong>die</strong>ner<br />

schon froh sein musst, wenn du zur<br />

O<strong>pe</strong>ration nicht dein eigenes Besteck mitbringen<br />

musst.<br />

So sind <strong>die</strong> Briten. Haben zwar <strong>den</strong> Pop erfun<strong>den</strong>,<br />

aber Sinn für Poesie: Null. Von Gottfried<br />

Benn, der ja bekanntlich Arzt war und<br />

nicht nur Dichter, gibt es ein Gedicht über<br />

eine kleine Aster, <strong>die</strong> er beim Sezieren im<br />

Bauch eines toten Patienten fand. Womit ich<br />

<strong>den</strong> Engländern sagen will: Blumen tauchen<br />

an <strong>den</strong> ungewöhnlichsten Stellen auf. Am falschen<br />

Ort aber sind sie nie. Wurscht was sie<br />

euch im Krankenhaus erzählen.<br />

Peter Krobath<br />

9


� THEMA DER WOCHE<br />

Valentinstag:<br />

Eine Legende,<br />

<strong>die</strong> gar keine ist<br />

Von Christina Mondolfo<br />

10<br />

<strong>Foto</strong>s: photos.com<br />

Die einen reiben sich schon <strong>die</strong> Hände,<br />

<strong>die</strong> anderen schlagen sie eher über<br />

dem Kopf zusammen <strong>–</strong> der Valentinstag<br />

löst je<strong>den</strong>falls bei <strong>den</strong> Menschen<br />

unterschiedliche Gefühle aus. Was soll<br />

es <strong>die</strong>ses Jahr sein <strong>–</strong> der obligate Blumenstrauß,<br />

Pralinen, ein Herz für <strong>die</strong><br />

Halskette, eine Grußkarte? Die Industrie<br />

erfindet immer neue Dinge, damit<br />

auch bestimmt niemand <strong>die</strong>sen Tag<br />

vergisst …<br />

Doch woher kommt der Valentinstag überhaupt? Das<br />

einzig Sichere ist <strong>die</strong> Unsicherheit darüber, <strong>den</strong>n<br />

der Legen<strong>den</strong> über Heilige und Bischöfe, <strong>die</strong> an<br />

<strong>die</strong>sem Tag verehrt wer<strong>den</strong>, gibt es einige. Sie haben sich<br />

noch dazu im Laufe der Zeit miteinander verbun<strong>den</strong> und<br />

ihre Entwirrung ist mittlerweile unmöglich. Interessanterweise<br />

ist im offiziellen kirchlichen Kalender für <strong>den</strong> 14.<br />

Februar kein Valentin mehr angegeben, <strong>den</strong>n <strong>die</strong> Quellenlage<br />

für einen Heiligenge<strong>den</strong>ktag an <strong>die</strong>sem Datum ist<br />

<strong>den</strong>kbar dünn. Zwar wurde <strong>seit</strong> dem Altertum der heilige<br />

Valentin als Märtyrer in Rom und als Bischof in Terni verehrt,<br />

<strong>die</strong> historische Beweisführung ist aber so kompliziert,<br />

dass mindestens drei Theorien zu seiner Person existieren.


Priester oder Bischof?<br />

Eine besagt, dass Valentin ein römischer Priester gewesen<br />

sei, der unter Claudius Goticus (268 <strong>–</strong> 270) an einem 14.<br />

Februar hingerichtet wor<strong>den</strong> sei. Als Grund wird von volkstümlichen<br />

Quellen angegeben, dass er Trauungen gegen <strong>den</strong><br />

Willen der staatlichen Obrigkeit vollzogen habe, bzw. Liebesbriefe<br />

verschickt und Rosen an Liebespaare verschenkt<br />

habe. Beweisen lässt sich allerdings nichts von alldem.<br />

Eine andere Theorie wiederum spricht von einem im Martyrologicum<br />

Hieronymianum belegten Märtyrer, der als<br />

Bürger und Bischof von Terni ausgewiesen wird. Er wurde<br />

ebenfalls in Rom hingerichtet, als Todesdatum wird jedoch<br />

der 14. April angegeben. Beide wur<strong>den</strong> je<strong>den</strong>falls an bestimmten<br />

Meilensteinen der Via Flaminia verehrt.<br />

Das lässt nun <strong>den</strong> Schluss zu, dass es zwei Märtyrer mit<br />

Namen Valentin gegeben hat: der eine war ein römischer<br />

Priester, der andere Bischof von Terni. Dass jedoch zwei<br />

Männer gleichen Namens an derselben Straße verehrt wur<strong>den</strong><br />

erscheint eher unwahrscheinlich.<br />

Womit man nun <strong>die</strong> Qual der Wahl hat, welcher der bei<strong>den</strong><br />

<strong>den</strong>n der richtige Valentin ist. Gäbe es da nicht noch eine<br />

dritte Möglichkeit, <strong>den</strong>n es existiert auch ein heiliger Valentin<br />

von Viterbo. Nach einer Legende war auch er Priester<br />

und wurde unter Kaiser Maximian (286-305, 307-308)<br />

hingerichtet. Einige Historiker meinen nun, dass <strong>die</strong>ser<br />

Valentin mit dem aus Terni i<strong>den</strong>t ist und sozusagen ein<br />

„Kultaustausch“ stattgefun<strong>den</strong> hat.<br />

Schutzpatron mit Unglückstag<br />

Im Mittelalter galt der heilige Valentin als Schutzpatron<br />

gegen <strong>die</strong> Fallsucht (Epilepsie), der 14. Februar jedoch<br />

gleichzeitig als Unglückstag. Alles was an <strong>die</strong>sem Tag<br />

geboren wurde, sollte kein Glück haben und früh ster-<br />

THEMA DER WOCHE �<br />

ben. Donnerte es an <strong>die</strong>sem Tag, wür<strong>den</strong> viele Menschen<br />

sterben. Doch auch Tiere fielen unter <strong>die</strong>se Unglücksdrohung.<br />

Daneben gab es in England, Frankreich und Belgien noch<br />

einen aus römischer Zeit überlieferten Brauch (der damals<br />

Lu<strong>pe</strong>rcalia hieß) und der eine Variante des Mailehens war:<br />

Im Mai ersteigerten unverheiratete Burschen unverheiratete<br />

Mädchen, <strong>die</strong> sie dann - in allen Ehren wohlgemerkt <strong>–</strong> ein<br />

Jahr lang ausführen durften. Im angelsächsischen Raum<br />

wurde das etwas umgewandelt und auf <strong>den</strong> 14. Februar, an<br />

dem sich angeblich <strong>die</strong> Vögel paarten, vorverlegt: Durch<br />

Los oder <strong>die</strong> erste Begegnung am Morgen wurde entschie<strong>den</strong>,<br />

welcher „Valentin“ mit welcher „Valentine“ ein Paar<br />

bil<strong>den</strong> würde.<br />

Von England aus kam der Valentinstag mit all seinen Bräuchen<br />

nach Amerika, wo er sich zu einer blühen<strong>den</strong> Industrie<br />

entwickelte. Vom englischen „Tag der Lieben<strong>den</strong>“ mutierte<br />

er zum „Tag der Freundschaft und familiären Beziehungen“.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Anlass wer<strong>den</strong> in <strong>den</strong> USA jährlich kurz<br />

vor dem 14. Februar Unmengen an Grußkarten versandt<br />

<strong>–</strong> und je mehr man erhält desto besser! Seit <strong>den</strong> 1950er Jahren<br />

hat der Valentinstag mit all seinen Begleiterscheinungen<br />

auch <strong>den</strong> deutschsprachigen Raum fest im Griff.<br />

Ein Herzog als Brauchstifter<br />

Für <strong>die</strong> Tradition des Blumen-Verschenkens und der Grußkarten<br />

gibt es übrigens noch andere Erklärungen: Damit <strong>die</strong><br />

Geschichte mit dem „über <strong>den</strong> Weg laufen“ nicht komplett<br />

dem Zufall überlassen wurde, machten sich <strong>die</strong> Burschen<br />

angeblich zeitig mit einem Blumenstrauß auf, um ihn ihrer<br />

Angebeteten zu bringen und so ihre Chancen zu wahren.<br />

Und der Herzog von Orleans, der 1415 im Tower in London<br />

gefangen war, soll seiner Gattin laufend schmachtende Liebesbriefe<br />

geschrieben haben <strong>–</strong> vermutlich (und hoffentlich)<br />

aber nicht nur am 14. Februar. �<br />

11


12<br />

Gesagt<br />

Wiener Stadtpflanzen<br />

Statistisch gesehen stehen jedem Wiener zehn<br />

Bäume, 100 Quadratmeter Grünland und zehn<br />

Quadratmeter Wasserfläche zur Verfügung. In <strong>den</strong><br />

städtischen Gärten und Parkanlagen sorgen <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />

des Stadtgartenamtes für Blumenschmuck zu<br />

jeder Jahreszeit. Das Wiener Journal sprach mit Franz<br />

Ratzka vom Wiener Stadtgartenamt über <strong>die</strong> Arbeit<br />

der MA 42.<br />

Wie lange gibt es das Stadtgartenamt schon?<br />

Das Stadtgartenamt ist eines der ältesten Magistratsämter<br />

Wiens. 1907 wurde das Stadtgartenamt hier im<br />

Stadtpark errichtet, zuvor waren <strong>die</strong> Stadtgärtner im<br />

Rathaus. Schon damals war sich <strong>die</strong> Stadtverwaltung<br />

bewusst über <strong>die</strong> hohe Bedeutung von öffentlichen<br />

Parkanlagen und Gärten für <strong>die</strong> Bevölkerung. Dieses<br />

Haus ist wohl ein sichtbares Zeichen für <strong>die</strong> Wertschätzung,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Stadtgärtner genossen. Die städtische<br />

Gartenverwaltung gibt es schon <strong>seit</strong> Mitte des<br />

19. Jahrhunderts. Die Neugestaltung der Ringstraße<br />

war der Startschuss für <strong>die</strong> Gründung der großen öffentlichen<br />

Parkanlagen. Auch <strong>die</strong> eigenen Gärtnereien<br />

haben eine lange Tradition. In der Stadtgärtnerei<br />

Hirschstetten wird der Pflanzenbedarf fast zur Gänze<br />

selbst herangezogen. Oft wer<strong>den</strong> wir gefragt, wa-<br />

<strong>Foto</strong>: Stadtgartenamt<br />

rum wir <strong>die</strong> Pflanzen nicht zukaufen. Aber Pflanzen<br />

für <strong>den</strong> öffentlichen Bereich haben andere Kriterien<br />

zu erfüllen. Sie kriegen weniger Pflege als in einem<br />

privaten Garten und müssen deshalb widerstandsfähiger<br />

sein. Außerdem ziehen wir in unseren Reservegärten<br />

Ersatzpflanzen. Es wird relativ viel kaputt<br />

gemacht und gestohlen und das muss ersetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Zwiebel für <strong>die</strong> Frühjahrsblumen sind schon in<br />

der Erde?<br />

Ja. Die Blumenzwiebel für <strong>den</strong> ersten Flur wer<strong>den</strong> im<br />

Herbst in <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> gelegt, insgesamt sind das eineinhalb<br />

Millionen Tul<strong>pe</strong>n- und Narzissenzwiebel. Die<br />

kaufen wir in Holland, <strong>den</strong>n dort sind sie konkurrenzlos<br />

günstig. Wir pflanzen in erster Linie frühe Sorten,<br />

weil <strong>die</strong> Wiener sind ungeduldig und wollen schon<br />

bald bunte Blumen sehen. Ende April wer<strong>den</strong> dann<br />

<strong>die</strong> Sommerblumen gesetzt, das sind auch noch einmal<br />

eineinhalb Millionen Stück, <strong>die</strong> sind aber selbst<br />

gezogen. Dazwischen, im März kommen noch etwa<br />

200.000 Frühjahrsblüher, meistens Primeln.<br />

Die Wiener Parkanlagen stehen eigentlich in einer<br />

ideologischen Tradition.<br />

Die Philosophie dahinter ist: <strong>die</strong> Leute sollen nicht<br />

aus der Stadt flüchten, sondern sich in Wien wohl fühlen.<br />

Ein positives Beispiel ist <strong>die</strong> Donauinsel. Sie ist<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, in<br />

kurzer Zeit ist man am Wasser und im Grünen. Dazu<br />

muss man nicht an <strong>den</strong> Neusiedler See fahren. Und es<br />

gibt ja inzwischen genügend Stu<strong>die</strong>n, <strong>die</strong> beweisen,<br />

dass eine durchgrünte Stadt <strong>die</strong> Lebensqualität ganz<br />

entschei<strong>den</strong>d steigert.<br />

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was wäre das?<br />

Die Grünflächenbilanz in <strong>den</strong> innerstädtischen Bereichen<br />

gehört verbessert. Da muss der Grünanteil<br />

noch höher wer<strong>den</strong>. Wien hat einen großen Grünanteil,<br />

aber er ist ungünstig verteilt. �<br />

Das Gespräch führte Brigitte Suchan.


CARTOON �<br />

13<br />

Zeichnung: Gerhard Gepp


Palmenhaus:<br />

Gläserne Schönheit<br />

Von Christina Mondolfo<br />

Die Fliegerbomben, <strong>die</strong> im Zweiten<br />

Weltkrieg über Wien abgeworfen wur<strong>den</strong>,<br />

forderten nicht nur viel zu viele<br />

menschliche Opfer, sondern hatten<br />

auch <strong>die</strong> Zerstörung von unwiederbringlichem<br />

Kulturgut in Form von<br />

Gebäu<strong>den</strong>, Bildern, Büchern usw. zur<br />

Folge. Dazu gehörte auch das Palmenhaus<br />

in Schönbrunn.<br />

14<br />

Bereits unter Maria Theresia hatte man begonnen,<br />

exotische Pflanzen aus aller Welt nach Wien zu bringen<br />

und in eigenen Treibhäusern auf dem Gelände<br />

des damaligen „Holländischen Garten“, der von Kaiser<br />

Franz I. angelegt wor<strong>den</strong> war, zu kultivieren. Aufgrund der<br />

reichen Ausbeute, <strong>die</strong> man auf <strong>den</strong> Ex<strong>pe</strong>ditionsreisen nach<br />

In<strong>die</strong>n, Südamerika und Südafrika machte, wurde der Platz<br />

jedoch rasch zu klein. 1869 begannen erste Planungen für<br />

eine neue Unterbringungsmöglichkeit, bis Kaiser Franz Joseph<br />

I. <strong>den</strong> Hofarchitekten und Offizier des „Kaiserlichen<br />

Geniekorps“, Franz Xaver Segenschmid, beauftragte, ein eigenes<br />

Palmenhaus auf dem Areal des Holländischen Gartens<br />

zu bauen. Dieser entwarf eine gewagte Konstruktion aus Eisen<br />

und Glas, <strong>die</strong> dem Späthistorismus verpflichtet war.<br />

Nach nur zweijähriger Bauzeit wurde das neue Palmenhaus<br />

am 19. Juni 1882 vom Kaiser höchst<strong>pe</strong>rsönlich eröffnet.<br />

<strong>Foto</strong>s: APA


Ein Skelett aus Schmiedeeisen<br />

Mit einer Gesamtlänge von 113 Metern, einer größten Breite<br />

von 28 Metern und einer Höhe von 25 Metern stellte <strong>die</strong><br />

aus Schmiedeeisen bestehende und genietete Konstruktion<br />

damals wie heute <strong>die</strong> größte ihrer Art auf dem europäischen<br />

Kontinent dar. Dass das Klima darinnen ideal für <strong>die</strong> Exoten<br />

war, bewies <strong>die</strong> Wuchsfreudigkeit einer Livistonia chinensis:<br />

Die Palme wuchs so rasch und üppig, dass ihre Krone das<br />

Dach zu sprengen drohte und daher gebeugt und entlang der<br />

Glaskup<strong>pe</strong>l gezogen wer<strong>den</strong> musste.<br />

1945 fiel <strong>die</strong> ursprünglich aus 45.000 Schup<strong>pe</strong>n bestehende<br />

Glashaut drei Bomben zum Opfer. Aufgrund des nun fehlen<strong>den</strong><br />

Schutzes wurde ein Großteil der Pflanzen durch <strong>die</strong> kalte<br />

Witterung zerstört. Bereits 1948 begann man mit der Wiederherstellung<br />

des gigantischen Glasbaus, <strong>die</strong> 1953 abgeschlossen<br />

wurde. Allerdings waren <strong>die</strong> Arbeiten nur unzureichend<br />

ausgeführt wor<strong>den</strong>, Feuchtigkeit und Rost setzten bald der<br />

komplizierten Konstruktion schwer zu. Die ursprünglichen<br />

0 Millimeter-Fugen hatten sich auf bis zu 15 Millimeter erweitert,<br />

der Sicherheitsfaktor der tragen<strong>den</strong> Säulen war nicht<br />

mehr gegeben. Auch das Glas ließ nur mehr zehn Prozent des<br />

Lichtes durch und <strong>die</strong> Belüftungsanlagen waren zu Schrott<br />

gewor<strong>den</strong>. Im November 1976 musste das Palmenhaus endgültig<br />

geschlossen wer<strong>den</strong>, da <strong>die</strong> Gefährdung für <strong>die</strong> Besucher<br />

zu groß gewor<strong>den</strong> war.<br />

Aufwändige Sanierung<br />

1986 entschloss man sich zu einer Generalsanierung <strong>–</strong> an<br />

eine einfache Erneuerung war aber nicht mehr zu <strong>den</strong>ken.<br />

Die Konstruktion musste verstärkt wer<strong>den</strong>, ohne dass davon<br />

etwas zu sehen war. Das Haupttragwerk wurde mittels Sand-<br />

strahlen vom Rost befreit, einzelne Stahlteile ausgewechselt.<br />

Aus Grün<strong>den</strong> der Optik ging man auch rasch wieder vom<br />

Plan einer Kunststoffverglasung ab und entschied sich stattdessen<br />

für ein System aus schup<strong>pe</strong>nartig verlegten Schindeln<br />

aus Silikat-Isolierglas in gebogenen Aluminiumsprossen.<br />

Auf <strong>die</strong> innere Scheibenebene der ursprünglichenkonstruktion<br />

konnte damit verzichtet wer<strong>den</strong>. Auch an <strong>die</strong> Reinigung<br />

musste gedacht wer<strong>den</strong>: Früher hatten <strong>die</strong>se <strong>die</strong> Kadetten<br />

der Marine über, ebenso wie das Auflegen von Schatten<br />

s<strong>pe</strong>n<strong>den</strong><strong>den</strong> Abdeckungen. Da <strong>die</strong>se aber schon <strong>seit</strong> langem<br />

nicht mehr zur Verfügung stan<strong>den</strong>, unterblieb <strong>die</strong> Säuberung<br />

des Glases <strong>seit</strong> 1950 komplett. Heute wird das Fensterputzen<br />

von einer „unsichtbaren“ Technik erledigt. Erneuert wur<strong>den</strong><br />

auch <strong>die</strong> Heizinstallationen, eine Hochdrucksprühnebelanlage<br />

sorgt für Luftkühlung und Befeuchtung und <strong>die</strong> neue Beschattungsanlage<br />

für <strong>die</strong> richtige Menge an Licht.<br />

Das Palmenhaus wurde im November 1990 wiedereröffnet,<br />

<strong>die</strong> Kosten für <strong>die</strong> Instandsetzung <strong>die</strong>ses einmaligen Glashauses<br />

betrugen noch in der damaligen Währung 212 Millionen<br />

Schilling. Heute ist das Palmenhaus in Schönbrunn das<br />

letzte und größte seiner Art auf dem europäischen Kontinent.<br />

Besucher können in drei Klimazonen (im Kalthaus, dem<br />

tem<strong>pe</strong>rierten Mittelpavillon und dem Tro<strong>pe</strong>nhaus) Pflanzenschätze<br />

aus allen Bereichen der Welt bewundern. Diese bil<strong>den</strong><br />

immer wieder <strong>den</strong> Hintergrund für Sonderschauen etwa<br />

von Orchideen oder Kamelien oder aber auch für private<br />

Abendveranstaltungen für bis zu 60 Personen. �<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mai <strong>–</strong> September: 9.30 <strong>–</strong> 18.00 Uhr<br />

Oktober <strong>–</strong> April: 9.30 <strong>–</strong> 17.00 Uhr<br />

www.schoenbrunn.at<br />

www.bundesgaerten.at<br />

15


� THEMA DER WOCHE<br />

Pflanzenjäger<br />

Von Uschi Schleich<br />

Blumen als Boten einer exotischen Welt.<br />

Als man Tul<strong>pe</strong>n, Orchideen und Chrysanthemen<br />

noch nicht in jedem Blumenla<strong>den</strong><br />

kaufen konnte, jagten verwegene Pflanzenjäger<br />

nach <strong>den</strong> begehrten Trophäen.<br />

Begleitet wur<strong>den</strong> sie auf ihren Ex<strong>pe</strong>ditionen<br />

von detailversessenen Zeichnern mit<br />

Lu<strong>pe</strong>, Graphitstift und Botanisiertrommel.<br />

Es waren schlichte Tul<strong>pe</strong>nzwiebeln, <strong>die</strong> 1636 in<br />

Holland zu einem gigantischen Börsenkrach führten.<br />

Ein Jahrhundert früher war <strong>die</strong> Tul<strong>pe</strong> erstmals<br />

nach Europa gebracht wor<strong>den</strong>. Gärtner und Botaniker<br />

waren begeistert und begannen, mit der farbenprächtigen<br />

Pflanze zu ex<strong>pe</strong>rimentieren: Es entstan<strong>den</strong> Blüten mit<br />

Mustern von atemberaubender Schönheit. Die Seltenheit<br />

der mutierten Formen führte dazu, dass wohlbetuchte<br />

Tul<strong>pe</strong>nliebhaber bereit waren, für <strong>den</strong> Erwerb einer einzigen<br />

Pflanze Unsummen hinzulegen. Am Höhepunkt<br />

des Tul<strong>pe</strong>nfiebers wurde für eine einzige Zwiebel der<br />

Sorte Sem<strong>pe</strong>r Augustus der zwölffache Jahreslohn eines<br />

Zimmermanns geboten. Für ein Exemplar der seltenen<br />

Art Vizekönig erhielt man 24 Wagenladungen Korn, acht<br />

Mastschweine, vier Kühe, vier Fässer Bier, 1000 Pfund<br />

Butter und ein paar Tonnen Käse. Und ein Brauereibesitzer<br />

in Utrecht soll sogar seine ganze Brauerei gegen<br />

drei kleine Tul<strong>pe</strong>nzwiebeln verkauft haben. Schließlich<br />

kam es, wie es kommen musste: Auf das Fieber folgte der<br />

Crash und <strong>die</strong> holländische Tul<strong>pe</strong>nmanie endete mit einer<br />

Wirtschaftskrise, von der sich das Land erst nach Jahren<br />

erholen sollte.<br />

16<br />

Tul<strong>pe</strong>nfieber in Europa<br />

Das Tul<strong>pe</strong>nfieber grassierte zu einer Zeit, in der exotische<br />

Pflanzen in Europa gerade in Mode kamen. Nicht<br />

nur Wissenschafter waren an Orchideen, Kakteen, Lilien<br />

und Hortensien aus fernen Kontinenten interessiert. Auch<br />

an <strong>den</strong> europäischen Höfen war es en vogue, aufregende<br />

und <strong>die</strong> Sinne betörende Pflanzen zu kultivieren. Extravagante<br />

Gärten und Glashäuser, in <strong>den</strong>en Orangen und<br />

ausgefallene Kakteen wuchsen, wur<strong>den</strong> zum Statussymbol.<br />

Als <strong>die</strong> Kolonialmächte England und Frankreich<br />

begannen, ihre Ex<strong>pe</strong>ditionsschiffe Richtung Asien loszuschicken,<br />

um Flora und Fauna fremder Länder zu erforschen,<br />

war auch das gol<strong>den</strong>e Zeitalter der Pflanzenjäger<br />

angebrochen.<br />

Meist waren sie im Auftrag der Royal Horticultural Society,<br />

der königlichen Gartenbaugesellschaft Englands, unterwegs.<br />

Aber auch so mancher private Sammler scheute<br />

keine Kosten, um in <strong>den</strong> Besitz besonders seltener Exemplare<br />

zu kommen. Pflanzenjäger wur<strong>den</strong> in <strong>die</strong> entlegensten<br />

Winkel der Erde geschickt, um nach dem „grünen Gold“


Bauernpfingstrose. Zeichnung von Clara Po<strong>pe</strong>, 1821.<br />

THEMA DER WOCHE �<br />

17<br />

<strong>Foto</strong>s: Sandra Knapp, Das Blütenmuseum, Frederking & Thaler Verlag.


Kostbare Bybloemen Tul<strong>pe</strong>. Zeichnung von Vincent van der<br />

Vinne, Ende 17. Jhdt.<br />

WJ-Ausstellungstipp<br />

18<br />

Orchideenausstellung<br />

Von 5. bis 13. März findet <strong>die</strong> 4. Internationale Orchideenausstellung<br />

in Wien statt. Die Ausstellung wird in<br />

Zusammenarbeit der Landesgrup<strong>pe</strong>n der Österreichischen<br />

Orchideengesellschaft mit <strong>den</strong> „Blumengärten<br />

der Stadt Wien”, dem Botanischen Garten der Universiität<br />

Wien und anderen Institutionen sowie einer<br />

Reihe von S<strong>pe</strong>zialgärtnereien veranstaltet. Die Ausstellung<br />

wird in <strong>den</strong> Blumengärten der Stadt Wien,<br />

Qua<strong>den</strong>straße 15, 1220 Wien stattfin<strong>den</strong>. � ntg<br />

Information: Samstag, 5. März bis Sonntag, 13. März<br />

2005, täglich von 9 bis 17 Uhr, Eintritt : Erwachsene 5<br />

Euro, Pensionisten 4 Euro, Jugendliche, Bundesheer,<br />

Stu<strong>den</strong>ten, Grup<strong>pe</strong>n (ab 10 Personen) 3 Euro, Kinder<br />

bis 6 Jahre frei. Zufahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />

U1 bis Endstation Kagran, Autobus A23 bis<br />

Haltestelle „Blumengärten“.<br />

www.magwien.gv.at/ma42/parks/florarium.htm<br />

www.orchideen.at<br />

zu suchen. Die Pflanzenjagd im 18. und 19. Jahrhundert<br />

war zwar ein gefährliches Abenteuer, doch <strong>die</strong> prachtvolle<br />

Beute entschädigte für alle Mühen: Die einen taten es aus<br />

Lei<strong>den</strong>schaft, <strong>die</strong> anderen aus reiner Geldgier.<br />

Keine Mühen und keine Tricks<br />

Um an begehrte Exemplare zu kommen, scheuten <strong>die</strong> Jäger<br />

keine Mühen und auch keine Tricks. Der schottische<br />

Pflanzensammler Robert Fortune schlich sich zum Beispiel<br />

im 19. Jahrhundert als Chinese verkleidet in <strong>die</strong> geheimen<br />

Baumschulen von Soochow in China und brachte Jasmin,<br />

Chrysanthemen und blaue Pfingstrosen nach Europa. Engelbert<br />

Kaempfer, der als erster europäischer Botaniker das<br />

japanische Königreich besuchte, ließ sich unzählige Launen<br />

des strengen und herrschsüchtigen Tenno gefallen, nur um<br />

seiner Jagdlei<strong>den</strong>schaft frönen zu dürfen: Jeder Kontakt zu<br />

Einheimischen war ihm verboten. Tagsüber wurde er von<br />

einem Heer an Aufpassern überwacht, nachts wurde er<br />

einges<strong>pe</strong>rrt. Zum Vergnügen des Kaisers und dessen Frauen<br />

musste Kaempfer vor ihnen tanzen und ihnen Liedchen<br />

vorsingen <strong>–</strong> der Kaiser wünschte zu wissen, wie man das<br />

in Europa mache. Doch Kaempfer bereute <strong>die</strong> lächerlichen<br />

Auftritte keine Sekunde: Schließlich entdeckte er in Japan<br />

<strong>die</strong> blaue Iris und brachte Beschreibungen von über 400<br />

Pflanzen mit nach Hause. Und was war schon etwas Lächerlichkeit<br />

gegen <strong>den</strong> Preis, <strong>den</strong> der Pflanzenjäger Ernst<br />

Wilson für <strong>die</strong> Jagd nach der Königslilie bezahlen musste?<br />

Wilson blieb sein Leben lang behindert, nachdem er in<br />

der Wildnis des chinesischen Sichuan in eine Felsspalte<br />

gestürzt war. Tragisch meinte es das Schicksal auch mit David<br />

Douglas, dem Entdecker der Lupine, er wurde auf <strong>den</strong><br />

Sandwich-Inseln von einem wüten<strong>den</strong> Stier getötet.<br />

Nicht immer waren <strong>die</strong> Motive der Pflanzenjäger vom Entdeckergeist<br />

geprägt. „Ich kann nicht behaupten, dass ich<br />

besonders dankbar bin, dass Sie mich zu <strong>die</strong>ser Jahreszeit<br />

hinter <strong>die</strong>sem verdammten Dendrobium herjagen“, schrieb<br />

Wilhelm Micholitz an seinen Auftraggeber, <strong>den</strong> britischen<br />

Pflanzenhändler und „Orchideenkönig“ Frederik Sander,<br />

der ihn für ein erkleckliches Honorar in <strong>den</strong> Urwald Birmas<br />

sandte. Micholitz und seine Männer fällten Tausende<br />

Urwaldbäume, um in <strong>den</strong> Besitz der darauf wachsen<strong>den</strong><br />

Orchideen zu gelangen. Andere fanatische Pflanzenjäger<br />

wiederum zeichneten falsche Karten, um Konkurrenten in<br />

<strong>die</strong> Irre zu führen und nicht selten brannten sie nach erfolgreicher<br />

Jagd ganze Landstriche nieder, um anderen keine<br />

Chance zu bieten, ebenfalls reiche Beute zu machen.<br />

Pflanzenmaler auf Reise<br />

Die lange Reise nach Europa überlebten viele der unter<br />

Lebensgefahr erbeuteten Pflanzen allerdings nicht. Und so<br />

wäre <strong>die</strong> Arbeit der Pflanzenjäger und Naturforscher verloren<br />

gewesen, wären sie auf ihren Ex<strong>pe</strong>ditionen nicht von


Schwertlilie. Zeichnung von A.M.S. Merian, Ende 17. Jhdt.<br />

Pflanzenmalern begleitet wor<strong>den</strong>. Deren Aufgabe war es,<br />

<strong>die</strong> rätselhaften neu entdeckten Pflanzen so detailgetreu wie<br />

nur möglich auf Papier zu bringen. Aus der Not entwickelte<br />

sich bald eine eigene Kunstrichtung.<br />

Zu <strong>den</strong> berühmtesten Pflanzenmalern aller Zeiten zählen<br />

drei Österreicher: <strong>die</strong> Brüder Joseph, Franz und Ferdinand<br />

Bauer. Im Alter von vierzehn, zwölf und zehn Jahren<br />

begannen sie bereits an ihrem großem Werk, dem Codex<br />

Liechtenstein, zu arbeiten. Es ist ein Werk der Su<strong>pe</strong>rlative.<br />

In 14 Bän<strong>den</strong> enthält der Codex Lichtenstein <strong>die</strong> exakten<br />

Darstellungen von 3.100 verschie<strong>den</strong>en Pflanzenarten aus<br />

aller Welt. Rund <strong>die</strong> Hälfte davon stammt von <strong>den</strong> Brüdern<br />

Bauer. Die Vollendung eines einzigen Aquarells dauerte im<br />

Durchschnitt eine Woche. Zuerst fertigten <strong>die</strong> Brüder von<br />

jeder Pflanze eine Graphitstiftzeichnung mit Licht und<br />

Schatten an, dann notierten sie <strong>die</strong> Farben, durch Zahlen<br />

von 1 bis 140 verschlüsselt, am Rand des jeweiligen Pflanzenteils,<br />

bevor sie <strong>die</strong> Zeichnung ausmalten und mit dem<br />

dazugehörigen Pflanzennamen beschrifteten.<br />

Die Brüder Bauer und der<br />

Codex Liechtenstein<br />

Über zehn Jahre lang arbeiteten <strong>die</strong> Brüder Bauer am Codex<br />

Liechtenstein, ehe sie als Pflanzenmaler weiter Karriere<br />

machten. Josef wurde Galeriedirektor in Wien, Franz sollte<br />

sein Leben lang in London <strong>die</strong> Pflanzen des botanischen<br />

Gartens in Kew dokumentieren und Ferdinand begab sich<br />

auf Ex<strong>pe</strong>dition nach Australien. Mit seinem Farbcode, <strong>den</strong><br />

Buchtipp<br />

Sandra Knapp:<br />

Das Blütenmuseum.<br />

Wo Kunst und Wissenschaft<br />

sich zauberhaft<br />

vereinen.<br />

Frederking & Thaler<br />

Verlag.<br />

Ein Bildband über<br />

<strong>die</strong> wundersame und<br />

aufregende Welt der<br />

Pflanzenjäger.<br />

THEMA DER WOCHE �<br />

er inzwischen auf 999 Farben erweiterte, gelang es ihm, vor<br />

Ort angefertigte Skizzen mit fast fotografischer Farbgenauigkeit<br />

wiederzugeben, auch dann, wenn er das Bild erst<br />

Jahre später fertigstellte. Die Arbeiten der Brüder Bauer<br />

zählen bis heute zu <strong>den</strong> wissenschaftlich genauesten und<br />

künstlerisch ausgereiftesten Pflanzenabbildungen.<br />

Der Codex Liechtenstein wurde 1805, nach insgesamt 30 Jahren<br />

kontinuierlicher Arbeit endgültig fertiggestellt und in der<br />

Familienbibliothek der Fürsten von Liechtenstein in Wien aufbewahrt.<br />

Das Florilegium sollte noch eine bewegte Geschichte<br />

haben: Während des Zweiten Weltkriegs wurde der einzigartige<br />

Codex in einer dramatischen Rettungsaktion über Salzburg<br />

und <strong>die</strong> Insel Mainau nach Vaduz überführt. Heute befindet<br />

sich das 14-bändige Monumentalwerk im katastrophensicher<br />

ausgebauten Bergfried des Schlosses Vaduz. �<br />

19


� WOHNEN<br />

Warum Wachsendes und Blühendes <strong>die</strong> Energie beflügeln<br />

Feng Shui und Pflanzen<br />

Gesunde, üppige Pflanzen spiegeln jene Energie wieder, <strong>die</strong><br />

sie an ihre Umgebung abgeben. Gerade jetzt <strong>–</strong> nach dem Winter<br />

und vor Frühlingsbeginn <strong>–</strong> sind sie <strong>die</strong> ersten Boten, <strong>die</strong><br />

Frische und Freude in <strong>den</strong> Lebensraum bringen. Pflanzen sind<br />

dazu geeignet, das Chi in einem Raum auf der Stelle zu steigern.<br />

Nach dem Feng Shui verbin<strong>den</strong> sie durch ihre Lebensweise<br />

<strong>–</strong> Wurzel in der Erde, Triebe in der Luft <strong>–</strong> Himmel und Erde.<br />

Durch ihre Funktionsweise sind Pflanzen in der Lage,<br />

<strong>die</strong> Luft zu reinigen. Vor allem Philo<strong>den</strong>dron, Efeu,<br />

Aloe oder Bogenkraut schaffen es, mit Schadstoffen wie<br />

etwa Formaldehyd fertig zu wer<strong>den</strong>.<br />

Stellt man Pflanzen vor einem Fenster auf kann man<br />

verhindern, dass zu viel Energie verloren geht. S<strong>pe</strong>ziell<br />

in Wintergärten sollte man daher auf genügend Pflanzen<br />

achten. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass man <strong>die</strong><br />

20<br />

Verglasung nicht total blockiert, <strong>den</strong>n auch <strong>die</strong>s hätte<br />

eine Blockade des Chi-Flusses zur Folge.<br />

Vorsicht mit spitz geformten Vertretern der Pflanzenwelt!<br />

Yuccas & Co. sollten auf keinen Fall dort positioniert<br />

wer<strong>den</strong>, wo man sich besonders oft aufhält, z.B. neben<br />

dem Sofa. Spitze Blätter oder auch <strong>die</strong> Stacheln von Kakteen<br />

sen<strong>den</strong> kleine Energiepfeile aus, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Dauer<br />

belastend wirken. Am besten ist es,<br />

wenn man rund um <strong>die</strong>se Pflanzen<br />

genügend Raum lässt.<br />

Mit Hilfe von Gewächsen ist<br />

es sogar möglich, „tote“ Ecken<br />

zu aktivieren. Unter <strong>den</strong> Zimmerpflanzen<br />

tut sich eine als<br />

besonders wohltuend hervor:<br />

<strong>die</strong> Zimmerlinde. Durch ihren<br />

Einfluss wird <strong>die</strong> Aura des<br />

Menschen gestärkt.<br />

Die grüne Farbe hat auf <strong>die</strong> Augen<br />

der Menschen eine beruhigende Wirkung.<br />

Mit blühen<strong>den</strong> Pflanzen kann<br />

man darüber hinaus noch Akzente<br />

setzen. So haben etwa rote Blütenblätter<br />

einen aktivieren<strong>den</strong><br />

Effekt. Nur gesunde Pflanzen<br />

können Ihre Aufgabe als<br />

Energies<strong>pe</strong>nder erfüllen. Kranke<br />

Pflanzen bewirken genau das<br />

Gegenteil. Deshalb sollte <strong>die</strong><br />

Pflege der grünen Mitbewohner<br />

einen wichtigen Stellenwert haben.<br />

� ntg<br />

<strong>Foto</strong>s: Archiv


<strong>Foto</strong>: Heine<br />

<strong>Foto</strong>: photos.com<br />

Mit kleinen Überraschungen <strong>die</strong> Wohnung verzaubern<br />

Dekotipps zum Valentinstag<br />

Besonders für <strong>die</strong> ganz Schüchternen ist<br />

der Valentinstag eine willkommene Gelegenheit,<br />

um ohne viele Worte mit einem<br />

Blumengruß seine Gefühle zu bekun<strong>den</strong>. Eine<br />

Blume sagt eben doch manchmal mehr als<br />

1.000 Worte. Allein in Österreich wer<strong>den</strong> rund<br />

20 Millionen Schnittblumen am Valentinstag<br />

verschenkt. Ganz oben auf der Blumen-Hitliste<br />

rangieren Rosen, Tul<strong>pe</strong>n, Narzissen und Hyazinthen.<br />

Bei <strong>den</strong> Topfpflanzen sind Primeln,<br />

Usambaraveilchen und Krokusse an der Spitze.<br />

Auch Orchideen in Ihrer wunderschönen Pracht<br />

kommen als exotischer Liebesgruß immer gut<br />

an <strong>–</strong> egal ob lebend, in Seide, als nettes Motiv<br />

auf kuscheliger Bettwäsche oder verträumten<br />

Servietten oder als Tischdeko beim Valentinsdinner!<br />

� ntg<br />

<strong>Foto</strong>: Heine<br />

Türkranz „Welcome“. Ein freundlicher<br />

Willkommensgruß für <strong>die</strong><br />

Liebste(n) und für Gäste. Aus<br />

Weide und mit Stoff- und Bastschleifen<br />

sowie verdrahteten,<br />

weich gefüllten Stoffherzen verziert.<br />

In der Mitte zwei Herzanhänger.<br />

Gesehen bei Heine.<br />

Ein kleines Arrangement am Nachtkästchen: Schnell gezaubert<br />

<strong>–</strong> weißer Dekoschal, kleine, rote Stum<strong>pe</strong>nkerze und<br />

einige kleine Herzanhänger (aus Kristall bei Swarovski, aus<br />

Glas oder anderen Materialien in Einrichtungshäusern),<br />

ergänzt mit einer roten Rose.<br />

<strong>Foto</strong>: Zaruba<br />

WOHNEN �<br />

Herz-Elfen. Kurz angetippt und<br />

schon kommen <strong>die</strong> guten Geister<br />

in Bewegung. Nette Fensterbankdekoration<br />

oder auch für <strong>die</strong><br />

kleine Anrichte. Die kleinen Valentinsgeister<br />

sind aus Eisenblech<br />

handgefertigt, handbemalt und<br />

antikisiert.<br />

Gesehen bei Heine.<br />

Mit kleinen Acessoirs wird der Tisch<br />

in ein Blütenmeer getaucht, ob nun aus<br />

echten Blütenblättern oder Sei<strong>den</strong>blumen<br />

bleibt der Vorliebe überlassen. Im<br />

Bild: Platzdeckchen mit Rosenrand,<br />

eine Rosenkugel aus Kunstseide mit<br />

einem schönen Satinband als Blickfang<br />

und gestreute Rosenblätter aus<br />

Kunstseide.<br />

Gesehen bei Zaruba.<br />

Rosen oder andere Blumen der Liebe (rote Tul<strong>pe</strong>n) nicht im<br />

Strauß, sondern als „Band“ gelegt. Besonders hübsch und<br />

gut duftend aus frischen Blumen. Gerade tiefrote Rosen<br />

behalten auch nach dem Trocknen noch ihre schöne Farbe.<br />

Gesehen bei Ihrem Gärtner oder Floristen.<br />

21<br />

<strong>Foto</strong>: photos.com


� KINDER<br />

Dein Kinder Journal<br />

Oft ist noch der ganze Februar Faschingszeit, heuer war <strong>die</strong>se mit dem 8. bereits<br />

beendet. Der Aschermittwoch am 9. Februar hat <strong>die</strong> Fastenzeit bis Ostern eingeleitet.<br />

Doch abgesehen vom bunten Treiben gibt es in <strong>die</strong>sem Monat noch viel zu<br />

entdecken und auch einen Festtag, <strong>den</strong> Valentinstag. Einiges Wissenswertes rund<br />

um <strong>den</strong> kürzesten Monat, Valentin, Herzen und <strong>die</strong> Liebe erfährst Du hier.<br />

Februar Valentinstag<br />

Der Februar ist am<br />

sonnigsten von <strong>den</strong><br />

drei Wintermonaten.<br />

Bei <strong>den</strong> Römern wurde<br />

in <strong>die</strong>sem Monat<br />

oft der Hausputz<br />

gemacht, um sich<br />

auf <strong>den</strong> Frühling<br />

vorzubereiten. In der<br />

lateinischen Sprache<br />

heißt reinigen „februare“.<br />

Daher erhielt<br />

<strong>die</strong>ser Monat <strong>den</strong><br />

Namen „Februar“.<br />

Im Februar schneit es oft noch immer stark, aber <strong>die</strong> Tage<br />

wer<strong>den</strong> bereits wieder länger. Gegen Ende des Monats kann<br />

es bereits wieder tauen. Die Schneedecke wird pappig. Ab<br />

und zu gibt es im Februar im Wald eine schneefreie Stelle.<br />

Dort blühen <strong>die</strong> ersten Schneeglöckchen.<br />

Die Tiere bewegen sich in <strong>den</strong> Wintermonaten so wenig wie<br />

möglich, da jede Bewegung Kraft kostet. Der Dachs ruht<br />

sich in seiner Höhle aus, und der Hase lässt sich in seiner<br />

Grube (der Sasse) einschneien. Nur beim Futterhäuschen<br />

der Vögel herrscht reges Treiben. Viele Vögel aus der Umgebung<br />

kommen, um ihren Hunger zu stillen.<br />

22<br />

<strong>Foto</strong>: photos.com<br />

Ein ebenfalls besonderer Tag ist der 14. Februar, der Valentinstag.<br />

Vom Heiligen Valentin, nach dem <strong>die</strong>ser Tag<br />

benannt wurde, ist leider nichts Genaues bekannt. Angeblich<br />

wurde er um das Jahr 268 nach Christus getötet, weil<br />

er ein christlicher Bischof war. Er muss jedoch ein guter<br />

Mann gewesen sein, <strong>den</strong>n der Valentinstag ist <strong>seit</strong> vielen<br />

hundert Jahren ein besonderer Tag für Menschen, <strong>die</strong> sich<br />

gern haben.<br />

Hauptsächlich Frauen erhalten heute an <strong>die</strong>sem Tag Blumengeschenke<br />

als Zeichen für Liebe und Freundschaft. Der<br />

Februar ist auch der kürzeste Monat <strong>–</strong> er hat nur 28 Tage.<br />

Alle vier Jahre jedoch bekommt er einen Tag dazu <strong>–</strong> <strong>die</strong>ses<br />

Jahr nennt man dann Schaltjahr.<br />

<strong>Foto</strong>: photos.com<br />

Vergrößere <strong>die</strong> Memory-Karten, male sie<br />

bunt (beliebte Farben zum Valentinstag sind<br />

Rot- und Rosatöne) an, schneide Sie aus und<br />

schon hast Du ein selbstgebasteltes Valentinstagsgeschenk<br />

für Deine Mama.<br />

<strong>Foto</strong>: Bastelvorlagen


Das Herz<br />

Dein Herz ist gerade so groß wie deine Faust, doch im<br />

Laufe eines Lebens könnte es 46 der größten Öltanker der<br />

Welt voll pum<strong>pe</strong>n. Das Herz ist unser wichtigstes Organ,<br />

aber es ist auch sehr verletzlich …<br />

Du hast sicher schon gemerkt, dass sich dein Herz bei<br />

starken Gefühlsregungen bemerkbar macht, sei es aus<br />

Angst oder aus Liebe, wenn dich Amors Pfeil trifft …<br />

... das Herz klopft wie wild!<br />

Aus <strong>die</strong>sem Grund glaubten <strong>die</strong> Menschen früher, dass im<br />

Herzen das Gewissen oder <strong>die</strong> Seele sitze. Noch heute gibt es<br />

in unserer Sprache viele Redewendungen, <strong>die</strong> das Wort „Herz“<br />

beinhalten: „Das Herz ist gebrochen“, „man schließt jeman<strong>den</strong><br />

in sein Herz“ oder „es geht einem das Herz auf“…<br />

Auch der Teddy mit Herz würde sich über etwas Farbe<br />

freuen. Ausgeschnitten und auf bunten Karton geklebt, hast<br />

Du das <strong>pe</strong>rfekte Valentinstagsgeschenk. Viele Herzbären<br />

können auch als Tischkarten verwendet wer<strong>den</strong>.<br />

Wer verschießt <strong>die</strong> Pfeile der Liebe?<br />

In unseren Breiten soll es der römische Gott Amor, Sohn<br />

der Göttin Juno, sein, der mit Pfeilen um sich schießt, um<br />

Liebesbeziehungen entstehen zu lassen. Er ist jetzt schon<br />

ziemlich alt und bräuchte oftmals eine Brille!<br />

In <strong>den</strong> USA hat <strong>die</strong>se Aufgabe, besonders um <strong>den</strong> 14.<br />

Februar, der Cherub Cupid übernommen. Die Cherubim<br />

(Mehrzahl von Cherub) sind Engel oder himmlische Wächter.<br />

Allerdings besitzen sie angeblich vier mit Augen übersäte<br />

Flügel und vier Köpfe (<strong>den</strong> eines Adlers, eines Stieres<br />

und eines Löwen und einen menschlichen), … also ist es<br />

vielleicht doch Amor, der <strong>die</strong> Pfeile der Liebe verschießt!<br />

<strong>Foto</strong>:s Bastelvorlagen<br />

Zwei Herzen zum Ausmalen. Vergrößere<br />

<strong>die</strong>se <strong>–</strong> eignen sich auch gut als Vorlage für<br />

Windows-Color <strong>–</strong> und bemale sie. Ausgeschnitten<br />

und auf <strong>die</strong> Vorder<strong>seit</strong>e eines<br />

Billetts geklebt (verwende dazu ein buntes<br />

Papier <strong>–</strong> DINA5 <strong>–</strong> falte <strong>die</strong>ses einmal in der<br />

Mitte), können <strong>die</strong> Herzen <strong>den</strong> Gruß an <strong>die</strong><br />

Liebsten verschönern. Für Mama und Papa,<br />

aber vielleicht auch <strong>–</strong> natürlich geheim und<br />

ohne Namen <strong>–</strong> im Pult oder zwischen <strong>den</strong><br />

Schulbüchern der „geheimen Liebe“ versteckt.<br />

KINDER �<br />

23


� KULTUR ERFAHREN<br />

Die Blumen der <strong>Foto</strong><strong>grafin</strong> <strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong>:<br />

Aus der Landschafts-<br />

struktur gewachsen<br />

Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer<br />

Blumen <strong>–</strong> insbesondere<br />

<strong>die</strong> Amaryllis und <strong>die</strong> Tul<strong>pe</strong><br />

<strong>–</strong> <strong>beschäftigen</strong> <strong>die</strong> <strong>Foto</strong><strong>grafin</strong><br />

<strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong> <strong>seit</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>90er</strong> Jahren. Das ist relativ spät<br />

im Vergleich zu Themen wie Landschaft<br />

und dabei auch <strong>die</strong> Randzonen<br />

und Industriegebiete von Simmering und<br />

Favoriten, mit <strong>den</strong>en sie sich <strong>seit</strong> 1967 <strong>pe</strong>rmanent<br />

auseinandersetzt.<br />

24<br />

<strong>Foto</strong>: Aus „<strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong>“, Werkschau V, <strong>Foto</strong>galerie Wien, Wien 2000.


Sie sagt, dass das Interesse an <strong>den</strong> Augenblicksschönheiten<br />

erst aus Details der Landschaften gewachsen<br />

sei, aus <strong>den</strong> Moosen, Wiesen, Obstgärten, Disteln<br />

und Geäst, <strong>den</strong>en sie sich mit allen klassischen <strong>Foto</strong>techniken<br />

von reinem Schwarzweiß über braune und blaue Tonungen<br />

bis zur Farbaufnahme näherte. Ab und zu taucht schon<br />

früh ein von schlingender Waldrebe überwucherter Rosenstrauch<br />

vor <strong>den</strong> Gasometern auf, eine einzelne kleine Wildwicke<br />

hebt sich vom glitzern<strong>den</strong> Wassergrund ab, und das<br />

Sammeln besonderer Distelköpfe löste ein Spiel der Kombinatorik<br />

aus, das <strong>die</strong> Künstlerin bis heute nicht loslässt.<br />

Dabei waren eigentlich besonders wertvolle Bauten, Skulpturen,<br />

Bilder und Objekte von 1952 bis 1984 Hauptaufgabe<br />

der <strong>Foto</strong><strong>grafin</strong>, <strong>den</strong>n sie arbeitete in <strong>die</strong>sen Jahrzehnten<br />

für das Bundes<strong>den</strong>kmalamt; reiste viel durchs Land und hat<br />

mit namhaften Kunsthistorikern Bücher gemacht. Es wird<br />

jetzt manchmal „gemunkelt“, dass ihre schönen <strong>Foto</strong>s bleibender<br />

seien als <strong>die</strong> Texte - das ist für <strong>die</strong> über Achtzigjährige<br />

nicht immer so selbstverständlich gewesen: <strong>die</strong> Anerkennung<br />

kommt spät, aber dafür gleich in Form aller höchsten<br />

KULTUR ERFAHREN �<br />

Preise, <strong>die</strong> es für künstlerische <strong>Foto</strong>grafie gibt. Doch mit<br />

Otto Breicha, Edith Almhofer, Johannes Faber u.a. gab es<br />

immer schon S<strong>pe</strong>zialisten, <strong>die</strong> ihr Können, ihre Flexibilität<br />

und <strong>den</strong> oft nicht nur versteckten Humor besonders schätzen.<br />

In einem Selbstbildnis, das aus <strong>den</strong> künstlichen Blüten einer<br />

Ta<strong>pe</strong>te und einem Ex<strong>pe</strong>riment mit dem eigenen Schatten<br />

kombiniert ist, zeigt sie mit eindeutiger Geste der „langen<br />

Nase“, dass es ein Fehler wäre, sie zu unterschätzen.<br />

Sieht man ihre Beschäftigung mit dem nur scheinbar Beiläufigen<br />

quer durch, ist ihre Intuition im Aufspüren eigener<br />

Bilder natürlich groß, aber hinter einem bleibend mädchenhaften<br />

Charme (und der dementsprechender Figur) verbirgt<br />

sich auch ein hoher geistiger Anspruch. Deshalb ist es kein<br />

Zufall, dass <strong>die</strong> philosophische Strömung des Strukturalismus,<br />

<strong>die</strong> in Österreich erst spät aufgenommen wurde, sich<br />

sehr gut mit der <strong>Mejchar</strong>schen Kombinatorik von Fundmaterialien<br />

verbin<strong>den</strong> lässt. Die subversiven Collagen, <strong>die</strong> nur<br />

für ein <strong>Foto</strong> gemacht und dann wieder zerstört wer<strong>den</strong>, korrespon<strong>die</strong>ren<br />

mit dem Surrealismus wie mit der Konzept-<br />

25<br />

<strong>Foto</strong>: Aus „<strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong> <strong>–</strong> Photographien“, Christian Brandstätter Verlag, Wien 1999.


� KULTUR ERFAHREN<br />

kunst. Von <strong>den</strong> Inhalten her ist das feministische Engagement<br />

klug und konsequent, statt radikal eingesetzt.<br />

Gerade <strong>die</strong> Blume passt schwer in ein intellektuelles Schema,<br />

<strong>den</strong>n wir verbin<strong>den</strong> sie mit <strong>den</strong> Gaben der Liebe, mit<br />

Emotion und lebensfroher Naturvielfalt. Doch <strong>die</strong> „Bildpassagen“,<br />

wie Carl Aigner ihre Gegenüberstellungen von<br />

Motiven nennt, zeigen schon in einer der ersten Serien weiterführende<br />

Fragestellungen nach Kunst und Natur, sowie<br />

Sprache und Wahrnehmung: Die naturalistischen Holzkruzifixe<br />

mit echtem Haar und ebenso expressiven Dornenkronen<br />

entwickeln Ähnlichkeiten mit der Naturform der Distel.<br />

1969 bis 1980 hat <strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong> eine Serie von Blüten<br />

und Blättern als „Herbarium“ aufgenommen; zu Grup<strong>pe</strong>n<br />

gereiht, wird das Wissenschaftliche und Dokumentarische<br />

26<br />

von unscheinbaren Grundformen der Natur zu kleinen Sensation<br />

erhoben.<br />

Bei der 1994 begonnenen Tul<strong>pe</strong>nserie steht wie bei <strong>den</strong><br />

meist nahsichtigen Amaryllisblüten statt Minimalismus das<br />

üppig Malerische, der Sei<strong>den</strong>glanz, <strong>die</strong> Fleischlichkeit und<br />

Erotik im Vordergrund; auch wenn <strong>die</strong> Bilder der amerikanischen<br />

Malerin Georgia O’Keeffe ganz unterschiedlich<br />

aussehen, gibt es Ähnlichkeiten der Wandlung zu Schamlip<strong>pe</strong>n-<br />

und Penisformen: <strong>die</strong> Blüte ist auch Lockform.<br />

Doch ganz bewusst gemacht wird das durch eine typisch<br />

<strong>Mejchar</strong>sche Kombinatorik von Blüten- und Früchtedetails<br />

mit „einfingern<strong>den</strong>“ Gummihandschuhen: „Verseltsamte<br />

Stilleben“ heißen <strong>die</strong>se 1988 und 1990 begonnenen Serien<br />

und allein schon der Titel verrät Hintergründiges. Ähn-<br />

<strong>Foto</strong>: Aus „<strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong> <strong>–</strong> Photographien“, Ausstellungskatalog 1992.


lichkeiten lassen Assoziationen zu, <strong>die</strong> zuweilen deftig sein<br />

sollen, auch <strong>die</strong> haptische Qualität und Sinnlichkeit von optisch<br />

eingefangenen Augenblicken zeigen, dass künstlerisches<br />

„Begreifen“ eine kurze ideale Kop<strong>pe</strong>lung von Geist<br />

und Empfindung ist.<br />

Wer aber weder von <strong>den</strong> erotischen Stimulierungen, noch<br />

von <strong>den</strong> stark Gegenwarts bezogenen Verbindungen von<br />

<strong>Foto</strong>grafie und wissenschaftlichem Konzept etwas wissen<br />

will, kann sich allein dem Genuss hochästhetischer Aufnahmen<br />

hingeben: <strong>die</strong>se <strong>Foto</strong>s sind so schön, dass sie selbst<br />

eingefleischten Sammlern von Biedermeier-Faksimiles vereinzelter<br />

Krokusse oder Enziane als heutige fotografische<br />

Alternativen „einleuchten“. Dabei erfüllt <strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong><br />

Erinnerung an einen Obstgarten.<br />

KULTUR ERFAHREN �<br />

keine Klischees und drängt nie Geschichten auf, ihre erotisch<br />

aufgela<strong>den</strong>en Blüten- und Pflanzenmotive zeugen von<br />

der Liebe zur Ironie. Pathos und seine Perversion im Kitsch<br />

lässt so eine Anschauung nicht zu. �<br />

Literatur:<br />

Das Kunstbuch: <strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong>. Photographien ist im<br />

Christian Brandstätter-Verlag Wien <strong>–</strong> München 1999 erschienen.<br />

Ausstellungskatalog <strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong>. Photographien (Hg.<br />

P.Zawrel), Blau-Gelbe Galerie im ehemaligen NÖ-Landesmuseum<br />

in Wien 1992.<br />

Ausstellungskatalog <strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong>. Arbeiten 1950<br />

<strong>–</strong> 1999, Werkschau V der <strong>Foto</strong>galerie Wien 2000.<br />

27<br />

<strong>Foto</strong>: Aus „<strong>Elfriede</strong> <strong>Mejchar</strong> <strong>–</strong> Photographien“, Ausstellungskatalog 1992.


� KULTUR IM ÜBERBLICK<br />

Fritz Grünbaum im Österreichischen Theatermuseum<br />

„Grüß mich Gott“<br />

Seit Beginn der 1980er Jahre rückte<br />

Fritz Grünbaum durch Werkausgaben<br />

wieder ins Bewusstsein der<br />

Öffentlichkeit, ja, auf Grund der Streitigkeiten<br />

um <strong>die</strong> ungeklärten Besitzverhältnisse<br />

der in <strong>den</strong> USA beschlagnahmten<br />

Schiele-Bilder aus seinem<br />

Nachlass, sogar in <strong>die</strong> Schlagzeilen.<br />

Die Ausstellung im Österreichischen<br />

Theatermuseum versucht Leben und<br />

Schaffen des vielleicht bedeutendsten<br />

österreichischen Kabarettisten der<br />

Zwischenkriegszeit, des O<strong>pe</strong>retten-,<br />

Revue- und Drehbuchautors, des Bühnen-<br />

und Filmschauspielers und auch<br />

des Kunstsammlers Fritz Grünbaum<br />

darzustellen. Die wichtigsten Stationen<br />

seines Lebens sind zugleich <strong>die</strong><br />

Eckpunkte der Ausstellung: Brünn,<br />

Wien und Berlin.<br />

28<br />

Ergänzend zur Ausstellung sind geplant:<br />

Ein Rahmenprogramm im Österreichischen<br />

Theatermuseum.<br />

Eine Retros<strong>pe</strong>ktive des Filmarchiv<br />

Austria im Metrokino<br />

Grünbaum-Soiréen in der Wiener<br />

Volkso<strong>pe</strong>r am 13. und 17. Februar.<br />

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog<br />

zum Preis von 32 Euro. � ntg<br />

Information und Termine:<br />

Fritz Grünbaum: „Grüß mich Gott”.<br />

Ausstellung anlässlich seines<br />

125. Geburtstages am 7. April.<br />

Österreichisches Theatermuseum<br />

17. Februar bis 8. Mai.<br />

Tel.: 01/52524-627<br />

karin.moertl@theatermuseum.at<br />

www.theatermuseum.at<br />

Fritz Grünbaum, ca. 1930.<br />

Bild der Woche Filmplakat vermutlich zum Film „Der Balletterzherzog“<br />

Grafik: Anton Ziegler (1874-1974), Atelier: Trio Plakat<br />

Druck: Franz Adametz, Wien 1927, Größe 188 x 126 cm<br />

Österreich 1927<br />

Flugblätter-, Plakate und Exlibris-Sammlung<br />

Am 14. Februar ist Valentinstag <strong>–</strong> Immer nur Blumen?<br />

Überraschen Sie mit einem Geschenk, das Freude für ein ganzes<br />

Jahr bereitet!<br />

Mit einer Mitgliedschaft im Freundeskreis der Österreichischen<br />

Nationalbibliothek verschenken Sie schöne Stun<strong>den</strong> <strong>–</strong> Freundinnen<br />

und Freunde des Hauses treffen sich bei Ausstellungseröffnungen,<br />

Lesungen und Konzerten. Sie nehmen an exklusiven Führungen<br />

mit KuratorInnen teil, diskutieren mit Ex<strong>pe</strong>rtInnen im kleinen Kreis<br />

bei einem Glas Wein oder besuchen Sondersammlungen, in <strong>den</strong>en<br />

<strong>die</strong> bibliophilen Schätze der ÖNB aufbewahrt sind. Darüber hinaus<br />

haben sie kostenlosen Eintritt in vier außergewöhnliche Museen,<br />

genießen ein Abonnement des Newsletters der ÖNB und Ermäßigungen<br />

auf Ausstellungskataloge.<br />

All das erhalten Sie für 40 Euro <strong>–</strong> Geschenkgutschein inklusive!<br />

Sind Sie neugierig gewor<strong>den</strong>? Das exklusive Veranstaltungsprogramm<br />

für Mitglieder fin<strong>den</strong> Sie auf unsere Homepage:<br />

www.onb.ac.at.<br />

Für Geschenkmitgliedschaften und weitere Informationen rufen<br />

Sie bitte Frau Mag. Elisabeth Edhofer, 01/53410-260, an oder Sie<br />

schreiben uns ein E-Mail: freunde@onb.ac.at. �<br />

<strong>Foto</strong>: Österreichisches Theatermuseum


Dither Craf<br />

Melo<strong>die</strong> e<br />

Colori<br />

Eine einwöchige Ausstellung<br />

von 25. Februar<br />

bis 3. März zeigt Dither<br />

Crafs bildnerische Werke<br />

erstmals der Wiener<br />

Öffentlichkeit. Die Ausstellung<br />

findet in der<br />

thecrystalweb°lounge,<br />

Neubaugasse 10/15, 1070<br />

Wien statt und ist täglich<br />

von 15-19 Uhr geöffnet.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Dither Craf alias Raffaele<br />

Cerroni gehört zur Zeit<br />

zu <strong>den</strong> aktivsten und kreativsten<br />

Musikern Roms.<br />

Er malt und macht Musik <strong>seit</strong>dem<br />

er 17 ist. Das Verfassen von Texten,<br />

Komponieren von Melo<strong>die</strong>n und <strong>die</strong><br />

Malerei sind seine wichtigsten Ausdrucksmittel,<br />

<strong>die</strong> in einer Synthese<br />

aus Klang und Farbe miteinander<br />

verschmelzen. Dither Crafs Musik<br />

beschreibt seine Visionen, seine Bilder<br />

sind ein Versuch, sie Wirklichkeit<br />

wer<strong>den</strong> zu lassen.<br />

Die Stadt Wien hat für <strong>den</strong> Künstler<br />

einiges mit seiner Heimatstadt Rom<br />

gemeinsam: beide könnten wohlwollend<br />

auf eine gloriose<br />

Vergangenheit<br />

zurückblicken ohne<br />

darüber <strong>die</strong> Gegenwart<br />

zu vergessen. Die bei<strong>den</strong><br />

Städte inspirierten<br />

ihn auch schon zu<br />

seinem vor einigen<br />

Jahren im Rahmen<br />

seines Musikprojekts<br />

Mushroom’s Patience<br />

erschienenen Album<br />

„Roma,Wien“. � ntg<br />

Information:<br />

Eine Ausstellung<br />

in der<br />

thecrystalweb°lounge,<br />

24.2. bis 3.3. Eine<br />

Koo<strong>pe</strong>ration zwischenthecrystalweb°<br />

und dem Verein<br />

ROMA/WIEN,<br />

Tel: 01/990 90 27,<br />

www.thecrystalweb.org.<br />

<strong>Foto</strong>s: thecristallweb<br />

KULTUR IM ÜBERBLICK �<br />

Kultur in Europa<br />

München: Neue Pinakothek<br />

Manet Manet. Zwei<br />

Bilder, Ein Raum.<br />

Noch bis 10. April.<br />

Mit „Le déjeuner“ und „Un Bar<br />

aux Folies-Bergère“ wer<strong>den</strong> zwei<br />

der bedeutendsten Kunstwerke<br />

des 19. Jahrhunderts in der Neuen<br />

Pinakothek präsentiert. Es ist<br />

das Rendez-vous<br />

zweier<br />

Gemälde,<br />

<strong>die</strong> in einzigartiger<br />

Weise <strong>die</strong><br />

Geburt der<br />

Moderne,<br />

ihre Tradition<br />

und<br />

ihre Zukunft reflektieren. Und es<br />

ist das Zusammentreffen zweier<br />

Werke, <strong>die</strong> in der Modernität der<br />

Darstellung, der Strenge der<br />

Komposition und der scheinbaren<br />

Voraussetzungslosigkeit der<br />

Malerei bis heute zugleich rätselhaft,<br />

tiefgründig und von betörender<br />

Ausstrahlung geblieben sind.<br />

Die kleine<br />

und konzentrierteAusstellung,<br />

sie geht<br />

zurück auf<br />

eine Idee<br />

von Prof.<br />

James<br />

Cuno, Direktor des Courtauld<br />

Institute of Art, vertraut darauf,<br />

dass <strong>die</strong> Präsentation von nur<br />

zwei Meisterwerken nicht nur<br />

eine einmalige, visuelle Erfahrung<br />

sein wird, sondern auch<br />

besonders geeignet ist, Herkunft<br />

und Bedeutung <strong>die</strong>ser radikalen<br />

Kompositionen zu erhellen.<br />

� dax<br />

http://www.pinakothek.de<br />

<strong>Foto</strong>s: Neue Pinakothek<br />

29


� KULTUR IM ÜBERBLICK<br />

DVD<br />

Ein verrückter<br />

Tag in New York<br />

Die eine ist eine strebsame<br />

Karrieristin, <strong>die</strong><br />

andere eine aufsässige<br />

Schlagzeugerin und<br />

Schulschwänzerin, <strong>die</strong><br />

in New York von einer<br />

haarsträuben<strong>den</strong><br />

Situation in <strong>die</strong> nächste<br />

stol<strong>pe</strong>rn. Zusammen<br />

ergeben sie Mary-Kate<br />

und Ashley Olsen <strong>–</strong><br />

und sind das schlechtesteSchauspielerinnen-Zwillingspärchen,<br />

das ich je gesehen habe. Wenn<br />

dann noch eine dünne Geschichte, <strong>die</strong><br />

hauptsächlich auf irgendwelchem Klamauk<br />

fußt, dazukommt, dann ergibt<br />

� BESTSELLERLISTE<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

30<br />

Belletristik<br />

Dan Brown<br />

SAKRILEG<br />

Lübbe; 3-7857-2152-8; � 20,50<br />

Umberto Eco<br />

DIE GEHEIMNISVOLLE FLAMME<br />

DER KÖNIGIN LOANA<br />

Hanser; 3-446-20527-6; � 26,70<br />

Gabriel García Márquez<br />

ERINNERUNG AN MEINE<br />

TRAURIGEN HUREN<br />

Kie<strong>pe</strong>nheuer & Witsch; 3-462-03452-9;<br />

� 17,40<br />

Gerhard Roth<br />

DAS LABYRINTH<br />

S. Fischer; 3-10-066059-5; � 20,50<br />

Kathy Reichs<br />

TOTENMONTAG<br />

Blessing; 3-89667-248-7; � 20,60<br />

Ildikó von Kürthy<br />

BLAUE WUNDER<br />

Wunderlich; 3-8052-0776-X; � 18,40<br />

Robert Ludlum<br />

DER TRISTAN-BETRUG<br />

Heyne; 3-453-00099-4; � 22,70<br />

Amos Oz<br />

EINE GESCHICHTE VON LIEBE<br />

UND FINSTERNIS<br />

Suhrkamp; 3-518-41616-2; � 27,60<br />

Frank Schätzing<br />

DER SCHWARM<br />

Kie<strong>pe</strong>nheuer & Witsch; 3-462-03374-3;<br />

� 25,60<br />

François Lelord<br />

HECTORS REISE ODER<br />

DIE SUCHE NACH DEM GLÜCK<br />

Pi<strong>pe</strong>r; 3-492-04528-6; � 17,40<br />

das knapp 90 Minuten „gar nichts“.<br />

Immerhin erstaunt es, dass es gar nicht<br />

viele verpatzte Szenen als Bonusmaterial<br />

auf der Warner-DVD gibt. Ein<br />

nicht sehr aufschlussreiches Making of<br />

und alternative En<strong>den</strong>, <strong>die</strong> auch nicht<br />

besser sind als das letztendlich verwendete,<br />

können <strong>den</strong> Flop auch nicht<br />

retten. Was als gut gemeintes Vehikel<br />

für <strong>die</strong> große Karriere der bei<strong>den</strong> gedacht<br />

war, hat sich wohl eher als Bremse<br />

herausgestellt. Doch da <strong>die</strong> bei<strong>den</strong><br />

nicht gerade zu <strong>den</strong> Ärmsten zählen,<br />

wird es wohl einen weiteren Film mit<br />

ihnen geben <strong>–</strong> schließlich können sie<br />

ihn ja selbst finanzieren... � mon<br />

Der Ring des<br />

Buddha<br />

Die Geschichte von Heinrich Harrer<br />

und dem Dalai Lama kennt jeder, doch<br />

<strong>die</strong> von Toni Hagen kaum jemand. Der<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Sachbuch<br />

Manfred Deix<br />

DER DICKE DEIX<br />

Ueberreuter; 3-8000-7059-6; � 29,95<br />

Sepp Holzer<br />

SEPP HOLZERS PERMAKULTUR<br />

Stocker; 3-7020-1037- � 19,90<br />

Thomas Müller<br />

BESTIE MENSCH<br />

Ecowin; 3-902404-05-1; � 22,<strong>–</strong><br />

Alfred Worm<br />

EIN STREITGESPRÄCH MIT<br />

JÖRG HAIDER<br />

Ueberreuter; 3-8000-7107-X; � 19,95<br />

Jamie Oliver<br />

KOCHEN FÜR FREUNDE<br />

Dorling Kindersley; 3-8310-0654-7; �<br />

25,60<br />

Ironimus<br />

DAS WAHRE ÖSTERREICH<br />

Amalthea; 3-85002-522-5; � 29,90<br />

Umberto Eco (Hg.)<br />

DIE GESCHICHTE DER SCHÖNHEIT<br />

Hanser; 3-446-20478- � 41,10<br />

Kardinal Franz König<br />

GEDANKEN FÜR EIN ERFÜLLTES<br />

LEBEN<br />

Styria; 3-222-13162-7; � 14,90<br />

Georg Markus<br />

NEUES VON GESTERN<br />

Amalthea; 3-85002-519- � 22,90<br />

Markus Groll, Hans Holdhaus,<br />

Angela Mörixbauer<br />

DIE 50 GRÖSSTEN FITNESS-LÜGEN!<br />

Krenn; 3-902351-41-1; � 16,90<br />

Schweizer Geologe<br />

durchquerte Anfang<br />

der 1950er Jahre Nepal<br />

und lernte <strong>die</strong>ses<br />

Land besser kennen<br />

und lieben als jemals<br />

ein Europäer vor ihm. Seine Geschichte<br />

erzählt nun <strong>die</strong> vorliegende Dokumentation.<br />

Die wenigen erhaltenen filmischen<br />

Sequenzen aus Hagens ersten<br />

Jahren in Nepal wer<strong>den</strong> ergänzt durch<br />

nachgestellte Szenen, aufwändige Bilder<br />

zeigen ihn bei seiner letzten Reise<br />

auf der Suche nach seinem besten<br />

Freund, einem Mönch. Ergänzt wird<br />

<strong>die</strong> polybond-DVD durch einen Einblick<br />

in <strong>die</strong> Dreharbeiten, ein Interview<br />

mit dem Dalai Lama, Informationen<br />

über Nepal und Biografien des<br />

Dalai Lama und von Toni Hagen, der<br />

leider 2003 starb. Ein interessanter<br />

Einblick in <strong>die</strong> Geschichte eines Landes,<br />

von dem wir hierzulande immer<br />

noch viel zu wenig wissen. � mon<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Taschenbuch<br />

Dan Brown<br />

ILLUMINATI<br />

Bastei Lübbe; 3-404-14866-5; � 9,20<br />

John Griesemer<br />

RAUSCH<br />

Pi<strong>pe</strong>r; 3-492-24226-X; � 13,30<br />

Dan Brown<br />

METEOR<br />

Bastei Lübbe; 3-404-15055-4; � 9,20<br />

Andrea Camilleri<br />

DIE RACHE DES SCHÖNEN<br />

GESCHLECHTS<br />

BLT; 3-404-92171-2; � 9,20<br />

Jeffrey Eugenides<br />

MIDDLESEX<br />

rororo; 3-499-23810-1; � 10,20<br />

Ingrid Noll<br />

RABENBRÜDER<br />

Diogenes; 3-257-23454-6; � 9,20<br />

Veit Heinichen<br />

TOD AUF DER WARTELISTE<br />

dtv; 3-423-20756-6; � 9,20<br />

Yann Martel<br />

SCHIFFBRUCH MIT TIGER<br />

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<strong>Elfriede</strong> Jelinek<br />

DIE KLAVIERSPIELERIN<br />

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Gabriel García Márquez<br />

LEBEN, UM DAVON ZU ERZÄHLEN<br />

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© by Verlagsbüro Schwarzer


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Mit Sicherheit zu hohen Ertragschancen<br />

Holen Sie sich das ganze Wachstum der Weltwirtschaft mit<br />

nur einem Investment in Ihre Tasche und genauso wie <strong>die</strong><br />

großen Börsen anziehen, steigen auch Ihre Erträge. Mit<br />

dem Global IndexGarant 2005, der ErfolgsVeranlagung für<br />

wachsende Ansprüche, investieren Sie in <strong>die</strong> Finanzmärkte<br />

USA, Europa und Japan. Darüber hinaus bringt Ihnen der<br />

Global IndexGarant 2005 ein hohes Maß an Sicherheit und<br />

attraktive Steuervorteile. Ab 3.500 Euro sind Sie dabei!<br />

Mit dem Global IndexGarant 2005<br />

sind Sie an der zukünftigen Entwicklung<br />

der drei wichtigsten Aktienindizes<br />

der Welt beteiligt <strong>–</strong> und das mit<br />

maximaler Sicherheit für Ihr veranlagtes<br />

Kapital und Steuervorteilen. Als Anleger<br />

profitieren Sie dabei von der Entwicklung<br />

eines Indexkorbes aus Standard &<br />

Poor´s 500, Dow Jones Euro STOXX 50<br />

und Nikkei 225, der <strong>die</strong> Aktienmärkte<br />

USA, Europa und Japan widerspiegelt.<br />

Im Klartext heißt das, dass <strong>die</strong> geballte<br />

Wirtschaftskraft der gesamten Welt für<br />

Ihren Anlageerfolg arbeitet.<br />

Am Ende der elfjährigen Laufzeit zählt<br />

bei der Abrechnung am<br />

1. Februar 2016 für Sie jene<br />

Region am meisten, deren<br />

Index <strong>die</strong> größte Steigerung<br />

verbucht hat. Denn der Index<br />

mit der besten Performance<br />

wird mit 50 Prozent am<br />

stärksten gewichtet. Der<br />

zweitbeste Index mit 30<br />

Prozent und der Schwächste<br />

nur mit 20 Prozent bewertet.<br />

Die Summe der einzelnen<br />

gewichteten Indexentwicklungen<br />

ist der Indexgewinn,<br />

an dem Sie zu 100 Prozent<br />

beteiligt sind.<br />

Der Global IndexGarant 2005<br />

bietet zu Ihrer Sicherheit eine<br />

100-prozentige Kapitalgarantie.<br />

Das heißt, am Ende der<br />

Laufzeit können Sie in jedem<br />

Fall wieder mit 100 Prozent<br />

der Einzahlung rechnen.<br />

Durch <strong>die</strong> Veranlagung in eine indexgebun<strong>den</strong>e<br />

Lebensversicherung sind<br />

<strong>die</strong> Erträge des Global IndexGarant<br />

2005 von der Kapitalertragsteuer und<br />

der Substanzgewinn-KESt befreit.<br />

Auch <strong>die</strong> Auszahlung Ihres Vermögens<br />

am Laufzeitende ist einkommensteuerfrei.<br />

Doch das ist nicht alles.<br />

Durch <strong>die</strong> Versicherungsveranlagung<br />

fallen gegenüber einer Direktveranlagung<br />

weder gesonderte An- und Verkaufss<strong>pe</strong>sen<br />

noch Depotgebühren an.<br />

Der Global IndexGarant 2005 basiert<br />

auf aktuellen Marktdaten und ist<br />

daher nur in begrenztem Volumen<br />

verfügbar. Anleger, <strong>die</strong> sich bis zum<br />

29. April 2005 für <strong>den</strong> Global Index-<br />

Garant entschei<strong>den</strong>, erhalten am Ende<br />

der Laufzeit zusätzliche 1,5 Prozent<br />

der eingezahlten Einmalprämie als<br />

garantierten Bonus. Nähere Informationen<br />

erhalten Sie in jeder Filiale der<br />

BA-CA und unter www.ba-ca.com im<br />

Internet. �<br />

Bitte beachten Sie, dass <strong>die</strong> Angaben über <strong>die</strong><br />

Steuervorteile auf der gelten<strong>den</strong> Rechtslage ba-<br />

sieren, über deren Beibehaltung keine Auskunft<br />

gegeben wer<strong>den</strong> kann. Weiters wird darauf hinge-<br />

wiesen, dass von Ihrer Einzahlung 4 % Versiche-<br />

rungsteuer vom Versicherer abgeführt wird.<br />

31<br />

BA-CA


32<br />

Perners Notizen<br />

Valentinstag<br />

Manche <strong>den</strong>ken, Valentinstag<br />

feiern sei nur eine raffinierte<br />

Erfindung der Floristen<br />

um <strong>den</strong> Blumenhandel im Winter<br />

zu beleben.<br />

Andere wiederum vermuten, dass<br />

gerade zu Ende der Ballsaison<br />

viele Männer große Not haben, ihren<br />

Ehefrauen „durch <strong>die</strong> Blume“<br />

zu bitten, sie mögen ihnen zu tiefe<br />

Blicke ins Auge verführerischer Ballsirenen <strong>–</strong> oder<br />

Sekt- und sonstiger Gläser <strong>–</strong> verzeihen.<br />

Früher einmal soll es sogar ein richtiges Blumenalphabet<br />

für seelische und daher meist auch sprachliche<br />

Analphabeten gegeben haben, in dem co<strong>die</strong>rt<br />

war, welche Blume für welches Anliegen der passende<br />

Postillon d’amour sei. Heute sind Blumengaben<br />

vielfach zu einer Pflichtübung verkommen, wenn<br />

einem nichts Besseres einfällt, wie man ausdrücken<br />

könnte, wenn man jemand eine Freude machen oder<br />

sich bedanken will <strong>–</strong> oder auch nicht wagt, nachzufragen,<br />

ob Blumen willkommen sind.<br />

Ich beispielsweise ärgere mich immer wieder, wenn<br />

ich auf Vortragstournee bin, tagelang fern von meiner<br />

Wohnung, und nach jedem Vortrag Schnittblumen<br />

verehrt bekomme, <strong>die</strong> dann in meinem Auto langsam<br />

hinwelken und Verwesungsgeruch produzieren (obwohl<br />

ich oft genug mehr oder weniger diskret andeute,<br />

dass ich folkloristische Wandteller sammle...). Da<br />

freue ich mich dann, wenn ich bei einer Zuhörerin<br />

neidische Blicke aufs Bukett entdecke <strong>–</strong> dann kann ich<br />

ihr <strong>die</strong> Blumen weiterschenken: sie freut sich und ich<br />

habe <strong>den</strong> lästigen Zugewinn los.<br />

Was anderes ist es selbstverständlich, wenn mir der<br />

Mann meines Herzens Blumen schenkt: da spüre ich<br />

nämlich seine verlegene Zuwendung und all das, was<br />

er mir nicht zu sagen wagt. Und <strong>den</strong>noch schlüpfe<br />

ich dann ins Reich der Fantasie: ist es eine Entschuldigung<br />

für langes Fernbleiben? Eine Geste der Hingabe?<br />

Erblühte Zärtlichkeit? Oder doch auch Tarnung<br />

für schlechtes Gewissen? Eine Regression in<br />

Kindergartenzeit?<br />

Was nicht klar ausgesprochen wird, bietet immer<br />

Anlass für Fehlinterpretation, Zweifel, Verwirrung.<br />

Auch wenn Ludwig Wittgenstein formulierte, worüber<br />

man nicht sprechen könne, darüber müsse man<br />

schweigen, <strong>den</strong>ke ich <strong>–</strong> ähnlich wie es der Wiener<br />

Menschenrechtsaktivist Christian Michelides einmal<br />

formulierte, der meinte, da habe Wittgenstein wohl<br />

seine Homosexualität im Sinn gehabt <strong>–</strong> dass einen da<br />

stets Ängste blockieren, was wohl geschehen könne,<br />

wenn man so „offen“ sei.<br />

Wenn man an Blumen riecht, muss man sich öffnen<br />

um <strong>den</strong> Duft in sich hineinzusaugen. Schnell an der<br />

Nase vorbeigezogen bleibt <strong>die</strong> Wahrnehmung auf der<br />

Strecke. Ähnlich ist es, wenn man jemand anderen<br />

wirklich erspüren will: man muss aufmachen <strong>–</strong> <strong>die</strong><br />

Augen, <strong>die</strong> Ohren, <strong>die</strong> Nase, das Herz ... und oft entsteht<br />

dann auch <strong>die</strong> Sehnsucht nach mehr...<br />

Und so wie man <strong>den</strong> Geruch bestimmter Blumen im<br />

Gedächtnis s<strong>pe</strong>ichern und <strong>die</strong> Erinnerung immer<br />

wieder abrufen kann, wenn einem das gut gelungen<br />

ist, kann man das auch mit dem „Duft“ eines Menschen<br />

<strong>–</strong> vorausgesetzt man hat ihn sich wirklich „eingeprägt“.<br />

Oder exakter formuliert: man hat gewagt,<br />

ihn zu erschnup<strong>pe</strong>rn. Denn im Gegensatz zu Hun<strong>den</strong><br />

verbietet es der gute Ton, an jemand anderem herumzuschnüffeln.<br />

Vielleicht bieten wir deshalb ersatzweise<br />

Blumen an ... �<br />

Rotraud A. Perner ist Psychoanalytikerin, Juristin und Konflikt- und<br />

Gewaltforscherin. Zuschriften erbeten an <strong>pe</strong>rner@wienerjournal.at.


GESUNDHEIT/WELLNESS �<br />

Aromatherapie: Duft entspannt <strong>die</strong> Sinne<br />

Ein Kräuterbad nach der<br />

Arbeit, eine duftende Kerze,<br />

das Räucherstäbchen oder<br />

eine wohlriechende Schale<br />

Tee <strong>–</strong> all das kann im weitesten<br />

Sinn Aromatherapie<br />

sein. Wissenschaftlich<br />

schwierig zu fassen, <strong>die</strong>nt<br />

<strong>die</strong> Aromatherapie in erster<br />

Linie der Entspannung.<br />

Nach Ex<strong>pe</strong>rtendefinition ist Aromatherapie<br />

„<strong>die</strong> thera<strong>pe</strong>utische<br />

Verwendung von Duftstoffen zur Heilung,<br />

Linderung oder Verhinderung<br />

von Krankheiten, Infektionen, Beschwer<strong>den</strong><br />

und Unwohlsein, wobei<br />

<strong>die</strong> Duftstoffe lediglich durch Inhalation<br />

in <strong>den</strong> Kör<strong>pe</strong>r gelangen.“<br />

Das Wissen um <strong>die</strong> gesundheitsfördernde<br />

Wirkung ätherischer Öle ist alt.<br />

Schon <strong>die</strong> Ägypter, Sumerer, Assyrer<br />

und Chinesen, Römer und Polynesier<br />

setzten duftende Pflanzenessenzen<br />

ein. Der duftende Rauch fand in erster<br />

Linie bei religiösen Riten Anwendung,<br />

<strong>die</strong>nte nach heutigem Wissensstand<br />

aber auch der Reinigung und<br />

Desinfektion der Luft. Der römische<br />

Geschichtsschreiber Plinius berichtet<br />

etwa, dass man frische Pfefferminzblätter<br />

an <strong>den</strong> Wän<strong>den</strong> des Krankenzimmers<br />

anbringen sollte, um <strong>die</strong><br />

Raumluft zu verbessern. Ätherische<br />

Öle waren auch beliebte Einschlafhilfen:<br />

<strong>die</strong> ägyptische Königin Kleopatra<br />

pflegte auf mit Rosenblütenblättern<br />

gefüllten Kopfkissen einzuschlafen.<br />

Den Begriff „Aromatherapie“ erfand<br />

ein französischer Chemiker namens<br />

Rene-Maurice Gattefossé aus Grasse,<br />

der südfranzösischen Hauptstadt der<br />

Blumen. Der Chemiker ex<strong>pe</strong>rimen-<br />

tierte Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

mit Pflanzenessenzen, deren aseptischen<br />

Wirkungen und ihrem Vermögen,<br />

<strong>die</strong> Haut zu durchdringen. Frankreich<br />

spielt eine ganz besondere Rolle<br />

im Zusammenhang mit der Aromatherapie:<br />

Das Land von Lavendel und<br />

Anis ist einer der Hauptproduzenten<br />

ätherischer Öle und Grasse das Handelszentrum.<br />

Die meisten ätherischen Öle enthalten<br />

Monoter<strong>pe</strong>ne, <strong>die</strong> leicht durch<br />

Zellmembranen dringen und bereits<br />

nach wenigen Minuten im Blut nachgewiesen<br />

wer<strong>den</strong> können. Im Vollbad<br />

wer<strong>den</strong> <strong>die</strong> Ter<strong>pe</strong>ne sowohl durch<br />

<strong>die</strong> Haut aufgenommen als auch über<br />

<strong>die</strong> Atemwege inhaliert. Ätherische<br />

Öle können auch zur Haarpflege, als<br />

Kompresse, für Massagen, als Sauna-<br />

Aufguss oder in Duftlam<strong>pe</strong>n verwendet<br />

wer<strong>den</strong> und <strong>die</strong>nen solcher Art<br />

einfach dem Wohlbefin<strong>den</strong>. Für <strong>die</strong>se<br />

Therapie braucht man keinen Arzt<br />

und kein Institut, sie lässt sich ganz<br />

einfach zu Hause in der Badewanne<br />

durchführen.<br />

Eine Reihe klinischer Untersuchungen<br />

belegt für einige ätherische Öle<br />

wie z.B. Anisöl, Kiefernnadelöl und<br />

Eukalyptusöl eine thera<strong>pe</strong>utische<br />

Wirksamkeit vor allem bei Erkäl-<br />

tungskrankheiten. Pfefferminzöl ist<br />

bei Spannungskopfschmerz ein gutes<br />

Mittel, wie eine Stu<strong>die</strong> an der Kieler<br />

Schmerzklinik zeigt. Thymianöl war<br />

schon im Mittelalter wegen seines<br />

stimulieren<strong>den</strong> Einflusses auf Kör<strong>pe</strong>r<br />

und Geist ein beliebter Badezusatz.<br />

Schulmedizinisch anerkannt ist<br />

<strong>die</strong> positive Wirkung bei Erkältungskrankheiten<br />

was <strong>die</strong> schleimlösende<br />

und keimtötende Wirkung anbelangt.<br />

Obwohl es in vielen Bereichen mittlerweile<br />

eine nachweisbare Wirkung<br />

der duften<strong>den</strong> Pflanzenessenzen gibt,<br />

ist <strong>die</strong> Zahl der durchgeführten Stu<strong>die</strong>n<br />

zum Thema insgesamt jedoch klein<br />

und exakte wissenschaftliche Daten<br />

sind rar. Das liegt u.a. daran, dass sich<br />

<strong>die</strong> ätherischen Öle nur schwer miteinander<br />

vergleichen lassen. Selbst<br />

das Öl einer einzigen Firma unterliegt<br />

Schwankungen in der chemischen Zusammensetzung.<br />

Für <strong>die</strong> Wirksamkeit ätherischer Öle<br />

sind <strong>die</strong> Qualität und Reinheit entschei<strong>den</strong>d,<br />

deshalb sollte man beim<br />

Einkauf der wohltuen<strong>den</strong> Duftessenzen<br />

<strong>die</strong> Etiketten genau betrachten.<br />

Wichtig ist der Hinweis „100 Prozent<br />

reines ätherisches Öl“ <strong>–</strong> dann steht der<br />

Entspannung eigentlich nichts mehr<br />

im Wege. � bs<br />

33<br />

<strong>Foto</strong>: Photos.com


� WEISSENBERGERS WANDERWEGE<br />

Blauer Weg zur Pepi-Tant’<br />

Hier geht es nicht um einen Verwandtenbesuch<br />

im Zustand<br />

selbst verschuldeter Berauschung,<br />

sondern um eine traditionsreiche<br />

Streckenwanderung im westlichen<br />

Wienerwald samt guter Einkehr auf<br />

halbem Weg. Die blaue Markierung<br />

zieht von Rekawinkel immer stur<br />

nordwestwärts bis<br />

auf <strong>den</strong> aussichtsreichen<br />

Buchberg,<br />

oder sagen wir besser:<br />

einen bedeutenderen<br />

unter <strong>den</strong><br />

zahlreichen Buchbergen,<br />

<strong>die</strong>’s in <strong>die</strong>ser<br />

Gegend gibt.<br />

Was aber <strong>die</strong> Pepi-<br />

Tant’ anlangt, ist<br />

ihre Wirtschaft<br />

schon deshalb ein<br />

Geheimtip, weil Grafik: Mondolfo<br />

<strong>die</strong>se nur auf einer<br />

einzigen neueren Karte zu fin<strong>den</strong><br />

ist und zudem in Wahrheit Spanseiler<br />

heißt. In relativer Einsamkeit findet<br />

man ein helles, sauberes Gasthaus,<br />

das sogar an einem Werktag in der toten<br />

Saison <strong>den</strong> Wanderer zwischen<br />

Schulterscherzel und Tafelspitz wählen<br />

lässt.<br />

Es ist ja insgesamt festzustellen, dass<br />

<strong>die</strong> ländliche Gastronomie sich auch<br />

in einiger Entfernung von der Bundeshauptstadt<br />

in <strong>den</strong> letzten Jahren deutlich<br />

verbessert hat. Wie sehr, erkennt<br />

man an der berühmten Ausnahme:<br />

Am Beginn unserer Wanderung in Rekawinkel<br />

sehen Sie am Scheitelpunkt<br />

der Bundesstraße eine Häusergrup<strong>pe</strong>,<br />

Wirtshaus inclusive, <strong>die</strong> ohne jede<br />

Adaptierung als Drehort eines Films<br />

über <strong>den</strong> letzten Kriegswinter <strong>die</strong>nen<br />

könnte. Das Gegenstück ist Maria<br />

Anzbach, einer der drei möglichen<br />

Zielpunkte unserer Wanderung: Läge<br />

der schmucke kleine Ort beispielswei-<br />

Spaziergang Wanderung Bergtour<br />

34<br />

se in Tirol oder im Salzkammergut, er<br />

wäre längst berühmt.<br />

So aber liegt Maria Anzbach an der alten<br />

Westbahn. In absehbarer Zeit wer<strong>den</strong><br />

<strong>die</strong> Schnellzüge auf einer neuen<br />

Trasse verkehren. Für unsere Streckenwanderung<br />

aber ist <strong>die</strong> jetzige<br />

Verbindung ideal. Ich würde Ihnen<br />

sogar empfehlen, das Auto daheim<br />

zu lassen und gleich ab Wien oder St.<br />

Pölten <strong>den</strong> Zug zu nehmen.<br />

Der Weg. Vom Bahnhof Rekawinkel<br />

wenige Minuten auf der Bundesstraße<br />

hinauf, dann halbrechts. Blau<br />

über Kaiserspitz, Finsterleiten und<br />

Bramleiten. Auf der Kreuzung mehrerer<br />

kleiner Straßen in freiem Gelände<br />

geht man (auch grün) wenige Schritte<br />

links zur Rotte Erlaa und zur Pepi-<br />

Tant’. Knapp nach dem Wirtshaus<br />

führt <strong>die</strong> blaue Markierung rechts auf<br />

einen unbedeuten<strong>den</strong> Eichberg. (Bei<br />

höherer Schneelage geht man besser<br />

einen kleinen Umweg: auf der Straße<br />

bis zur rechten Abzweigung eines<br />

beschilderten Agrarweges, in <strong>den</strong> bald<br />

auch der Normalweg einmündet.)<br />

Wenn man <strong>den</strong> Waldrand erreicht,<br />

sieht man vor sich <strong>die</strong> große Warte<br />

auf dem Buchberg (469 m), vor sich<br />

das Dorf Burgstall und links unten das<br />

Schloss Neulengbach. Von Burgstall<br />

können Sie einen leichten Abstecher<br />

auf <strong>den</strong> Buchberg hinauf machen.<br />

Unsere Streckenwanderung führt<br />

rot markiert bergab nach Neulengbach<br />

(Eilzüge halten nicht im Bahnhof,<br />

sondern in der Haltestelle Neu-<br />

lengbach Stadt). Bald nach Burgstall<br />

zweigt halblinks eine zweite rote Markierung<br />

zur Straße nach Anzbach ab.<br />

Zur Wahl: Rot verlässt nach wenigen<br />

Metern <strong>die</strong> Autostraße rechts hinunter<br />

zur Haltestelle Hofstatt; Blau führt auf<br />

dem Gehsteig nach Anzbach zur spätgotischen<br />

Marienkirche und zu <strong>den</strong> in<br />

engem Ensemble um sie stehen<strong>den</strong><br />

historischen Profanbauten. Die ÖBB-<br />

Haltestelle Maria Anzbach liegt außerhalb<br />

des alten Ortes am Südhang.<br />

Die Daten. 3 1⁄2 Stun<strong>den</strong>. 190 Höhenmeter.<br />

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� HÜTTENBUCH<br />

Vorschläge, Mitteilungen und <strong>–</strong><br />

wenn’s sein muss <strong>–</strong> auch Kritik erwarten<br />

wir unter der Adresse: 1040<br />

Wien, Wiedner Gürtel 10, oder<br />

wanderwege@wienerjournal.at


Winterspass und Almwellness am Zirbitzkogel<br />

Firnschnee <strong>–</strong> Frühlingssonne<br />

5,5 km oberhalb des kleinen Ortes Mühlen (Nähe Neumarkt<br />

in der Steiermark), auf 1600 m wartet auf <strong>die</strong> Urlauber<br />

im Herzen der Natur eine Winterzauberwelt. Die kleine,<br />

aber feine Tonnerhütte mit ihren Gastgebern Reinhard und<br />

Ludmilla Ferner ladet mit komfortablen und gemütlichen<br />

Zimmern zum Verweilen ein. Ein Schlepplift direkt vor der<br />

Hautüre garantiert stressfreies Skifahren. Sollte Frau Holle<br />

ihre Polster einmal nicht genug schütteln, sorgt <strong>die</strong> Beschneiungsanlage<br />

für optimale Pistenverhältnisse. Riesenspaß<br />

für <strong>die</strong> ganze Familie gibt es auch auf der Rodelbahn,<br />

wer´s ruhiger mag geht zum Eisstockschießen auf <strong>den</strong> Naturbadeteich.<br />

3 Tage auf Tour im Gebirge<br />

Was bringt wintermüde Knochen wieder voll auf Touren?<br />

Keine Frage: Eine Skitour über unberührte Hänge, <strong>die</strong> von<br />

der frühlingshaft mil<strong>den</strong> Sonne zum Glitzern und Gleißen<br />

gebracht wer<strong>den</strong>. Das Skitouren-Package, das <strong>die</strong> Skiregion<br />

Achensee geschnürt hat, ist optimal für <strong>die</strong> Einsteiger unter<br />

<strong>den</strong> Aufsteigern. Denn im Preis inklu<strong>die</strong>rt sind drei Skitouren<br />

im Karwendel- und Rofangebirge, <strong>die</strong> von einem erfahrenen<br />

Bergführer geleitet wer<strong>den</strong>. Außerdem wird auch<br />

<strong>die</strong> gesamte Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Als Geschenk<br />

zur Erinnerung an <strong>die</strong>se unvergesslichen Momente<br />

packt <strong>die</strong> Skiregion Achensee obendrauf noch einen Rucksack.<br />

Drei Skitouren-Tage in einer gemütlichen Pension am<br />

Achensee buchen Aufsteiger um 199 Euro (p.P. für 3 Ü/F -<br />

EZ-Zuschlag: 30 Euro. �<br />

Weitere Informationen: TVB Achensee, Rathaus 387, 6215<br />

Achensee, Tel.: 05246/5300, www.achensee.com<br />

e-mail: info@achensee.info<br />

<strong>Foto</strong>: ntg<br />

ÖSTERREICH �<br />

Nach einem Tag im Freien, sorgen ein beheiztes Holzschaffelbad,<br />

das Brechlbad und <strong>die</strong> Sauna für Erholung. Möchte<br />

man sich etwas besonders Gutes tun, genißt man eine Massage<br />

oder gleich ein ganzes Alm-Entspannungspaket.Kuli<br />

narisch verwöhnt am Abend Sohn Wolfgang <strong>die</strong> Gäste mit<br />

steirischen Köstlichkeiten.<br />

Das Frühlingssonnepaket beinhaltet eine Begrüßung mit einem<br />

ang‘setzten Zirbenschnaps, Weinverkostung im Weinkeller,<br />

einen lustigen Hüttenabend mit der „Hüttenmusi“,<br />

Grillabend mit Kerzenlicht, 1 Schnup<strong>pe</strong>rskitour auf <strong>den</strong><br />

Zirbitzkogel (geführt von Hüttenwirt Reinhard), 1 Fußreflexzonen-Massage,<br />

7 Tage Unterkunft im Zimmer Almrausch<br />

mit HP, inkl. 6-Tage-Skipaß und allen Annehmlichkeiten<br />

des Hauses. Zeit: 12.3. bis 19.3. Preis pro Person und<br />

Woche: 434 Euro. � ntg<br />

Nähere Informationen:<br />

Tonnerhütte, Familie Ferner, 8822 Mühlen, Tel. 03584/3250,<br />

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E-Mail: tonnerhuette@muehlen.at, www.tonnerhuette.at.<br />

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35<br />

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� REISE<br />

Ein Klima, das <strong>die</strong><br />

Blumen mögen<br />

Von Brigitte Suchan<br />

„Die Lage ist ganz und gar außergewöhnlich,“<br />

befand der englische<br />

Kaufmann Thomas Hanbury, als er<br />

1867 bei Ventimiglia einen verfallenen<br />

Palazzo erstand. Die Gärten der Villa<br />

Hanbury haben mittlerweile Weltruhm<br />

erlangt und gehören zu <strong>den</strong> bedeutendsten<br />

botanischen Gärten am Mittelmeer.<br />

Für Blumenfreunde ein absolutes<br />

Muss.<br />

Das Meer und <strong>die</strong> Berge <strong>–</strong> dazwischen gibt es nichts<br />

in Ligurien. Auf der Via Aurelia schiebt sich <strong>die</strong><br />

Autoschlange im Sommer entlang der Küste durch<br />

einstmals mondäne und noch immer gut besuchte Badeorte,<br />

wenige Kilometer landeinwärts, eigentlich müsste es<br />

landaufwärts heißen, sind <strong>die</strong> Olivenbäume in verlassenen<br />

mittelalterlichen Dörfern unter sich. Ligurien ist <strong>die</strong> ärmste<br />

Region im Nor<strong>den</strong> Italiens. Die Palmenstrände der Blumenriviera<br />

und <strong>die</strong> kargen Ausläufer der Seeal<strong>pe</strong>n bil<strong>den</strong><br />

innerhalb weniger Kilometer einen großen Kontrast. Hier<br />

<strong>die</strong> bevölkerten Strände, dort eine einsame, kaum besiedelte<br />

Bergwelt mit dichten Wäldern. Bis vor zwei Generationen<br />

lebte <strong>die</strong> Landbevölkerung noch fast ausschließlich vom<br />

Wald: Die Kastanie bildete <strong>die</strong> Nahrungsgrundlage, während<br />

<strong>die</strong> zu Holzkohle verarbeitete Steineiche einen kargen<br />

Zuver<strong>die</strong>nst lieferte.<br />

Die Riviera dei Fiori, <strong>die</strong> Blumenriviera, ist der westlichste<br />

Teil Liguriens zwischen Ventimiglia an der französischen<br />

Grenze und Cervo im Osten der Provinz Im<strong>pe</strong>ria. Der Name<br />

Blumenriviera leitet sich von der Blumenzucht in der Region<br />

ab. In riesigen Gewächshäusern wer<strong>den</strong> um San Remo<br />

und Bordighera etwa 80 Prozent der italienischen Schnittblumen<br />

gezüchtet. Das Klima eignet sich auch für <strong>die</strong> Zucht<br />

von exotischen Pflanzen. Die Winter an der ligurischen<br />

Küste sind mild, sonnenreich und regenarm und haben zu<br />

Beginn des vergangenen Jahrhunderts vor allem <strong>die</strong> Eng-<br />

36<br />

<strong>Foto</strong>s: APT Riviera dei Fiori


länder hierher gelockt. Nach dem 2. Weltkrieg<br />

bauten <strong>die</strong> Mailänder Bankiers entlang<br />

der Küste ihre Zweitwohnungen. Heutzutage<br />

gehört <strong>die</strong> Küste im Winter <strong>den</strong> Senioren,<br />

<strong>die</strong> dem kalten Klima Norditaliens entfliehen<br />

und bei ausgedehnten Spaziergängen<br />

Mimosenblüte und Rosmarindüfte genießen.<br />

Die Sonne sorgt noch im November<br />

und schon ab März für angenehme Tem<strong>pe</strong>raturen<br />

und bei gutem Wetter kann man sogar<br />

in <strong>den</strong> Wintermonaten im Freien Mittag<br />

essen.<br />

Im Zentrum des Blumenanbaus steht San<br />

Remo mit seinen blühen<strong>den</strong> Parkanlagen<br />

und dem weltbekannten Mercato dei Fiori,<br />

der einem riesigen Blumenteppich gleicht.<br />

An kaum einem anderen Ort findet man so<br />

viele prächtige Parks, Terrassen und Gewächshäuser wie<br />

hier. San Remo ist hierzulande u.a. bekannt als Herkunftsort<br />

von prächtigem Blumenschmuck zu festlichen Anlässen.<br />

Es ist ein Kurort wie man ihn an der Riviera oft findet:<br />

gepflegte Strände am Meer, viele kleine Hotels, <strong>die</strong><br />

schon bessere Tage gesehen haben, ein prächtiges Kasino<br />

aus dem Jahr 1905 mit Spieltischen und Veranstaltungssälen<br />

und eine typisch italienische Altstadt mit leicht verblichenem<br />

Charme.<br />

Italiener <strong>den</strong>ken weniger an Blumen als an Schlager, wenn<br />

sie San Remo hören. Seit 1951 wer<strong>den</strong> hier beim Festival<br />

von San Remo jährlich im Februar mit einigem organisatorischem<br />

Aufwand und unter reger Beteilung der Einwohner<br />

nationale Schlagerstars aufgebaut. Vor dem Teatro Ariston<br />

am Corso Matteotti wird <strong>die</strong> „passerella“ aufgebaut,<br />

der Laufsteg, auf dem fünf Abende lang Stars und Sternchen<br />

ihre Sangeskünste präsentieren. Die Zeiten überdauert<br />

hat etwa Domenico Modugnos Schlager „Volare“, der Sie-<br />

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gersong des Jahres 1958. „Volare“ war vier Jahrzehnte lang<br />

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REISE �<br />

der meistverkaufte Hit nach „White Christmas“.<br />

Aber wer kann sich hierzulande noch<br />

an <strong>den</strong> Interpreten des Gassenhauers erinnern?<br />

Auch Adriano Celentano verdankt seine<br />

Karriere einer erfolgreichen Teilnahme<br />

beim Festival von San Remo. Seit internationale<br />

Stars <strong>die</strong> Moderation des Festivals<br />

übernommen haben, im Jahr 2000 konnte<br />

immerhin Startenor Luciano Pavarotti<br />

gewonnen wer<strong>den</strong>, erreicht das Festival via<br />

Fernsehen ein Millionenpublikum und Rekordeinschaltquoten.<br />

Über <strong>den</strong> mittleren Stadthügel hinauf erstreckt<br />

sich <strong>die</strong> Altstadt La Pigna: in dem<br />

mittelalterlichen Stadtteil steht neben ehrwürdigen<br />

Palästen <strong>die</strong> Wallfahrtskirche Madonna<br />

della Costa aus dem 17. Jahrhundert<br />

und <strong>die</strong> schöne Kathedrale San Siro aus dem 13. Jahrhundert.<br />

In La Pigna ist außerdem <strong>die</strong> Villa Nobel zu bewundern,<br />

in der einst der berühmte schwedische Wissenschaftler<br />

wohnte und <strong>die</strong> nun als Kulturzentrum genutzt wird.<br />

San Remo eignet sich auch als Ausgangspunkt für Ausflüge<br />

ins Hinterland. Nur wenige Kilometer vom Meer entfernt<br />

zeigt sich <strong>die</strong> Riviera dei Fiori von einer vollkommen<br />

anderen Seite: Einsame Täler und Berglandschaften,<br />

<strong>die</strong> sich bis auf über 2.000 Meter erheben, bestimmen<br />

das Bild. Dazwischen findet man verwinkelte Bergdörfer,<br />

wie Baiardo und Apricale, in <strong>den</strong>en <strong>die</strong> Zeit stehen<br />

geblieben ist. Für Wanderer ist der ligurische Höhenweg<br />

ein heißer Tipp. Die Alta Via ist ein über 400 km langer<br />

Wanderweg, der ganz Ligurien durchquert, von Ventimiglia<br />

bis Ceparana. Der Wanderweg ist in 44 Etap<strong>pe</strong>n unterteilt,<br />

für Spaziergänge von einigen Stun<strong>den</strong> oder mehrtägige<br />

Wanderungen. Die einzelnen Etap<strong>pe</strong>n können zu<br />

Fuß, mit dem Pferd oder auf dem Fahrrad bewältigt wer<strong>den</strong><br />

(Informationen unter www.altaviadeimontiliguri.it). �<br />

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� WERFRINGS WEINJOURNAL<br />

Vinophiler Perfektionismus<br />

Das Weingut Kollwentz in Großhöflein<br />

zählt <strong>seit</strong> langem zur<br />

absoluten Top-Elite der heimischen<br />

Weinbranche und genießt auch international<br />

hohe Reputation. Der<br />

Aufschwung des Weinguts begann<br />

in <strong>den</strong> 60er-Jahren, als hierzulande<br />

noch kaum jemand eine Vorstellung<br />

von Qualitätsweinbau hatte. Als<br />

einer der wenigen österreichischen<br />

Weinbaupioniere richtete Anton Kollwentz<br />

bereits damals seinen Betrieb<br />

auf erlesene S<strong>pe</strong>zialitäten aus und entwickelte<br />

gemeinsam mit seiner Gattin<br />

Margarete ein für damalige Verhältnisse<br />

hochmodernes Marketing.<br />

Als Meilenstein in der Betriebsgeschichte<br />

sollte sich der Jahrgang 1969<br />

erweisen. Das Weingut war nach jener<br />

Lese mit einer derart enormen<br />

Quantität an herausragen<strong>den</strong> Prädikatsweinen<br />

gesegnet, dass man<br />

nicht wusste, wo man <strong>die</strong>se Mengen<br />

absetzen sollte. Die zün<strong>den</strong>de<br />

Idee hatte Anton Kollwentz,<br />

als er einmal beim Friseur eine Illustrierte<br />

durchblätterte und dabei<br />

in Erfahrung brachte, dass<br />

in Westösterreich gekrönte<br />

Häupter und andere Prominente<br />

ihren Urlaub verbringen.<br />

In <strong>die</strong>sem Umfeld<br />

wusste man freilich auch guten<br />

Wein zu schätzen, weshalb<br />

er sich mit seiner Gattin<br />

spontan auf <strong>den</strong> Weg machte,<br />

um in Saalbach, Lech und<br />

anderen Touristenzentren<br />

der gehobenen Gastronomie<br />

seine Weine anzubieten.<br />

Der Geschäftserfolg bewirkte<br />

rasch einen abermaligen<br />

Qualitätssprung. Vor allem<br />

<strong>die</strong> Nachfrage in Westösterreich<br />

und Wien nach trockenen<br />

Weißweinen führte zu einer betrieblichen<br />

Neuorientierung. Während<br />

im Burgenland anno dazumal von <strong>den</strong><br />

Winzern all<strong>seit</strong>s ein ganz und gar lieblicher<br />

Weintyp favorisiert wurde, war<br />

Anton Kollwentz der erste, der einen<br />

trockenen hochqualitativen Weiß-<br />

38<br />

wein erzeugte. Pionierhaft<br />

wirkte er aber auch<br />

auf dem Rotweinsektor.<br />

Zu einer Zeit, als<br />

der Zweigelt noch als<br />

Schankwein verschrieen<br />

war, hatte er das<br />

Potenzial <strong>die</strong>ser Traube<br />

längst erkannt und<br />

exzellente Qualitäten<br />

daraus erzeugt. 1983<br />

kelterte er <strong>den</strong> ersten<br />

reinsortigen Cabernet<br />

Sauvignon Österreichs<br />

und löste durch<br />

dessen Erfolg einen<br />

regelrechten Cabernet<br />

Sauvignon-Boom aus.<br />

1986 kreierte er seine erste Cuvée aus<br />

Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon<br />

und Zweigelt, <strong>die</strong> heute als<br />

„Steinzeiler“ zu <strong>den</strong> gesuchtesten<br />

Rotweinen Österreichs zählt.<br />

1995 gründete Anton Kollwentz<br />

gemeinsam mit anderen hoch<br />

angesehenen Weinmachern <strong>die</strong><br />

Winzervereinigung „RWB“, der er<br />

bis heute als Präsi<strong>den</strong>t vorsteht.<br />

<strong>Foto</strong>: Privat<br />

Ab 1989 führte Anton<br />

Kollwentz <strong>den</strong> Betrieb<br />

gemeinsam mit seinem<br />

Sohn Andi. Dass der Junior,<br />

der in <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong><br />

Jahren nach und nach<br />

<strong>die</strong> Hauptverantwortung<br />

für <strong>die</strong> Geschicke im<br />

Weingut übernahm, ein<br />

würdiger Nachfolger ist,<br />

beweisen alleine schon <strong>die</strong><br />

unzähligen nationalen und<br />

internationalen Erfolge, <strong>die</strong><br />

das Weingut nun auch unter<br />

seiner Ägide erzielt.<br />

Das heute 20 Hektar umfassende<br />

Weingut ist zu 70 % mit<br />

Rotweinreben und zu 30 % mit Weißweinreben<br />

bestockt. Ein Liebkind von<br />

Vater und Sohn Kollwentz ist auch<br />

<strong>die</strong> kleine, aber feine Palette an Süßweinen,<br />

<strong>die</strong> von Ex<strong>pe</strong>rten jeweils<br />

sehr hoch bewertet wer<strong>den</strong>. Aushängeschild<br />

des Weinguts ist der bereits<br />

Andi & Anton Kollwentz, Großhöflein.<br />

erwähnte „Steinzeiler“, der sich im<br />

aktuellen Jahrgang 2002 als hochelegantes<br />

Tröpfchen mit reifen Tanninen,<br />

Schokotouch und feinen Gewürzanklängen<br />

präsentiert (34 Euro).<br />

Der „Cabernet Sauvignon 2002“ zählt<br />

landesweit zu <strong>den</strong> besten Vertretern<br />

der Sorte (32 Euro). Ein beachtliches<br />

Potenzial kann auch der Rotweincuvée<br />

„Eichkogel 2002“ mit ihren<br />

feinen Beerenaromen und langem Abgang<br />

bescheinigt wer<strong>den</strong> (20 Euro).<br />

Ganz besonders sei auf <strong>die</strong> klassisch<br />

ausgebauten Roten der Sorten Blaufränkisch<br />

(11,50 Euro) und Zweigelt<br />

(9,20 Euro) mit extrem fruchtiger<br />

Finesse hingewiesen. Im Weißweinbereich<br />

hat sich das Weingut vor<br />

allem mit <strong>den</strong> Lagen-Chardonnays<br />

„Tatschler“ und „Gloria“ sowie mit<br />

dem „Sauvignon Blanc Steinmühle“<br />

einen Namen gemacht. Gespannt darf<br />

man schon auf <strong>den</strong> neu ausgepflanzten<br />

Pinot Noir sein, der aber erst 2006<br />

in <strong>den</strong> Verkauf gelangen wird. �<br />

Info: www.kollwentz.at<br />

Weinquiz<br />

Was ist Tannin? Es winken 6<br />

Kollwentz-Weine frei Haus. Einsendungen<br />

an johann.werfring<br />

@wienerzeitung.at bzw. an <strong>die</strong><br />

Redaktion. Auflösung vom letzten<br />

Quiz: Goethe.


Ein süßer<br />

Liebesbeweis<br />

Warum immer gekaufte Pralinen zum Valentinstag? Eine echte<br />

Überraschung ist bestimmt eine selbst gemachte süße Köstlichkeit<br />

<strong>–</strong> und das ist gar nicht so schwer. Legen Sie ihrer/ihrem Liebsten<br />

Ihr Herz in Form eines Beerenherzes vor <strong>–</strong> oder entführen Sie ihn/<br />

sie in einen karibischen Traum! Einfach probieren! � mon<br />

Karibischer Traum<br />

Für das Kokosobers:<br />

500 ml Schlagobers<br />

150 g Kokosras<strong>pe</strong>l<br />

Für <strong>den</strong> Rührteig:<br />

125 g Butter oder Margarine<br />

125 g Zucker<br />

3 Eier (Größe M)<br />

75 g Weizenmehl<br />

25 g S<strong>pe</strong>isestärke<br />

2 gestr. EL Backpulver<br />

Für <strong>den</strong> Belag:<br />

2 Bananen<br />

25 g Zucker<br />

1 kleine Mango<br />

1 kleine Papaya<br />

4 Blatt weiße Gelatine<br />

2 EL Kokoslikör oder Ananassaft<br />

200 g Mascarpone<br />

2 Pckg. Vanillinzucker<br />

Obers und Kokosras<strong>pe</strong>l zum Kochenbringen, Topf von der Kochsstelle<br />

nehmen und zugedeckt 1 Stunde ziehen lassen. Die Masse durch ein<br />

Sieb geben, Kokosras<strong>pe</strong>l mit Hilfe eines Löffels gut ausdrücken und<br />

bei<strong>seit</strong>e stellen. Das Kokosobers 3 Stun<strong>den</strong> kühlen.<br />

Für <strong>den</strong> Teig Butter oder Margarine mit dem Mixer rühren, nach und<br />

nach Zucker und Vanillinzucker zugeben. Unter <strong>die</strong> gebun<strong>den</strong>e Masse<br />

Eier nacheinander unterrühren. Mehl, S<strong>pe</strong>isestärke und Backpulver<br />

mischen, sieben und portionsweise kurz mit mittlerer Geschwindigkeit<br />

unterrühren. Zuletzt <strong>die</strong> ausgedrückten Kokosras<strong>pe</strong>l unterheben.<br />

Den Teig in eine Springform geben, glatt streichen und bei 180 Grad<br />

ca. 25 Minuten backen. Danach aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter<br />

auskühlen lassen.<br />

Für <strong>den</strong> Belag Bananen schälen und schräg in längliche Scheiben<br />

schnei<strong>den</strong>. Zucker schmelzen, Bananen darin kurz karamellisieren,<br />

herausnehmen und erkalten lassen. Mango und Papaya schälen, entkernen<br />

und in Scheiben schnei<strong>den</strong>. Gelatine nach Packungsanleitung<br />

einweichen. Ausgedrückte Gelatine unter Rühren erwärmen (nicht kochen),<br />

bis sie völlig gelöst ist. Danach mit Likör oder Ananassaft verrühren.<br />

Mascarpone mit der Gelatineflüssigkeit verrühren. Kalt gestelltes<br />

Kokosobers mit Vanillinzucker steif schlagen und unterheben.<br />

Gebäckbo<strong>den</strong> auf eine Platte legen, mit Likör oder Ananassaft beträufeln,<br />

Tortenring darumstellen. Vorbereitetes Obst auf dem Gebäckbo<strong>den</strong><br />

verteilen (etwas davon zum Garnieren bei<strong>seit</strong>e stellen). Mascarpone-Kokosobers<br />

darauf verteilen, mit einem Löffel Vertiefungen<br />

eindrücken. Torte 2 Stun<strong>den</strong> kalt stellen. Tortenring lösen und entfernen,<br />

Tortenoberfläche mit Kokosspänen bestreuen und mit Obst und<br />

Granatapfelkernen garnieren.<br />

Beerenherz<br />

Für <strong>den</strong> Teig:<br />

100 g Weizenmehl<br />

1 gestrichener TL Backpulver<br />

1 gestrichener EL Kakaopulver<br />

100 g Zucker<br />

2 Eier (Größe M)<br />

100 g Butter oder Margarine<br />

Für das Beerenobers:<br />

10 Kokos-Konfektkugeln<br />

150 g gemischte Beeren<br />

30 g Zucker<br />

6 Blatt weiße Gelatine<br />

300 ml Schlagobers<br />

250 g Himbeerjoghurt<br />

EINFACH KÖSTLICH �<br />

Rezepte und <strong>Foto</strong> aus „Sommertorten“ von<br />

Dr. Oetker, Dr. Oetker Verlag, Bielefeld 2003.<br />

Für <strong>den</strong> Teig Mehl, Backpulver und Kakao mischen, in<br />

eine Rührschüssel sieben. Restliche Zutaten hinzufügen,<br />

mit einem Handmixer auf höchster Stufe in 2 Minuten<br />

zu einem glatten Teig verarbeiten. Teig in eine Herzform<br />

füllen, glatt streichen. Bei 180 Grad ca. 20 Minuten backen.<br />

Danach 5 Minuten in der Form stehen lassen, auf<br />

ein Kuchengitter stürzen und auskühlen lassen.<br />

Für das Beerenobers <strong>die</strong> Konfektkugeln kurz ins Gefrierfach<br />

legen, dann mit einem Messer grob zerhacken.<br />

Beeren pürieren und mit Zucker verrühren. Gelatine<br />

nach Packungsanleitung einweichen. Obers steif<br />

schlagen. Gelatine in etwas Beerenpüree auflösen, mit<br />

dem restlichen Püree verrühren. Obers und Joghurt unterheben.<br />

Ein Drittel der Cremen bei<strong>seit</strong>e stellen, <strong>den</strong><br />

Rest mit <strong>den</strong> zerhackten Konfektkugeln vermischen<br />

und kurz kalt stellen.<br />

Das Herz einmal waagrecht durchschnei<strong>den</strong>, auf <strong>die</strong><br />

untere Hälfte <strong>die</strong> große Crememenge verteilen, oberen<br />

Bo<strong>den</strong> wieder auflegen. Torte rundherum mit der<br />

bei<strong>seit</strong>e gestellten Cremen bestreichen, 3 Stun<strong>den</strong> kalt<br />

stellen. Nach Belieben mit Schlagoberstupfen, Kokoskugeln<br />

und Beeren dekorieren.<br />

39


� EXKLUSIV<br />

<strong>Foto</strong>s: Swarovski<br />

40<br />

Kristallene<br />

Liebesbeweise<br />

Am 14. Februar wird heutzutage vor allem<br />

an unsere Mütter und Großmütter gedacht<br />

<strong>–</strong> und immer mehr auch an unsere Liebsten. Neben<br />

Blumen und romantischen Briefen bietet<br />

sich auch gläserne Liebesbeweise als bleibende<br />

Geschenke an. Swarovski bietet heuer einige<br />

Geschenkobjekte an, bei welchen verschie<strong>den</strong>e<br />

Rottöne und das Herz als Symbol dominieren.<br />

Neben einer Miniaturblume im kleinen Topf, deren<br />

Herz-Blüte in rot leuchtet, herzförmige Magnetclips<br />

<strong>–</strong> um <strong>die</strong> Liebesbotschaften am Kühlschrank<br />

auffällig zu befestigen, oder eine kleine<br />

Dose, in der sich 15 kleine tiefrote Kristallherzen<br />

tummeln ist ein deutlicher Liebesbeweis.<br />

Und wenn man <strong>die</strong> Liebe direkt um <strong>den</strong> Hals tragen<br />

möchte, bieten sich <strong>die</strong> Freundschaftssets<br />

an: wahlweise sind <strong>die</strong> Anhänger in Form von<br />

Kegeln, Blüten oder Puzzlesteine erhältlich. Alles<br />

tiefrot und glitzernd und funkelnd. �<br />

Nähere Informationen in <strong>den</strong> Swarovski-Shops<br />

oder unter www.swarovski.com.


Ein Duft von und<br />

mit Herzen<br />

Ein duftender Valentinstagsgruß in Form eines Parfüms <strong>–</strong><br />

das ist doch einmal eteas anderes! Und wenn er noch dazu<br />

an ein Blumen-Para<strong>die</strong>s erinnert, dann kann gar nichts<br />

schief gehen! Estèe Lauder bringt für <strong>den</strong> Valentisntag ein<br />

liebevoll zusammengestelltes Verwöhnset mit einem Eau de<br />

Parfum Spray (50 ml), einer Body Lotion (100 ml) und der<br />

Fragrance Silk (30 ml) für seidig schimmernde, duftende<br />

Akzente von Bexond Paradise auf <strong>den</strong> Markt. Die Setboxen<br />

sind übrigens auch als <strong>Foto</strong>rahmen verwendbar <strong>–</strong> eine<br />

herzige Idee! � mon<br />

„Spitzen“-<br />

Überraschung<br />

Wie wäre es mit einem roten Sei<strong>den</strong>hemd statt<br />

roter Rosen für <strong>die</strong> Liebste? Zarte Spitze und<br />

ein kleines gol<strong>den</strong>es Herz zieren das zauberhafte<br />

Hemdchen. Oder wie wäre es aber mit einem<br />

schwarz-roten BH- und Höschen-Set? Elastische<br />

Spitze und gol<strong>den</strong>es Herz fin<strong>den</strong> sich auch hier<br />

wieder <strong>–</strong> das <strong>pe</strong>rfekte Geschenk! � mon<br />

EXKLUSIV �<br />

41<br />

<strong>Foto</strong>: Estée Lauder


� EXKLUSIV<br />

<strong>Foto</strong>: Clinique<br />

<strong>Foto</strong>: Estée Lauder<br />

42<br />

Zum Anbeissen<br />

Estée Lauder begrüßt <strong>den</strong> Frühling mit einer<br />

Kollektion von sechs bunten, glänzen<strong>den</strong> Lip<br />

Glosses in fröhlich-fruchtigen Farben. Jeder<br />

Ton hat auch einen eigenen Duft und individuellen<br />

Glanz. Hydropolymere zaubern einen<br />

lackähnlichen Effekt auf <strong>die</strong> Lip<strong>pe</strong>n,<br />

reflektierende Partikel lassen <strong>die</strong> Lip<strong>pe</strong>n<br />

strahlen. Buriti Palmen-Öl sorgt für ein<br />

angenehmes Gefühl schon beim Auftragen.<br />

� mon<br />

Frischer Look<br />

Lange kann es ja nicht mehr dauern, bis der Frühling kommt - und außerdem<br />

kann man ja mit einem neuen Makeup-Look schon ein bisschen<br />

Vorfreude schaffen. Die neuen Frühlingsfarben von Clinique strahlen<br />

in zarten Tönen und gefallen durch angenehme, leicht aufzutragende<br />

Texturen. Der Gesichtspuder passt sich durch Spiegelmosaik-Pigmente<br />

dem sich ändern<strong>den</strong> Licht an und verleiht ein sanftes Finish. Lang<br />

haltende Lidschatten verlocken<br />

zum fröhlichen Kombinieren,<br />

der Cream Sha<strong>pe</strong>r, ein<br />

cremiger Augenstift, bietet<br />

reichhaltige Farbe,<br />

ohne zu verwischen.<br />

Und <strong>die</strong> Lip<strong>pe</strong>n lassen<br />

Sie am bestenin<br />

koralligen Rot- oder<br />

strahlen<strong>den</strong> Beerentönen<br />

glänzen!<br />

� mon<br />

Pures Wohlbefin<strong>den</strong><br />

Trockene und anspruchsvolle Haut benötigt eine besondere Pflege.<br />

In der Reihe der Re-Nutriv-Pflege von Estée Lauder gibt es nun ein<br />

neues Produkt, <strong>die</strong> Re-Nutriv Revitalizing Comfort Creme. Sie biete<br />

neben einer seidigen Textur und Polymer Kissen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Haut stützen<br />

und ihr Sprungkraft vermitteln. Bocksdorn, Reishi Pilze und Ginseng<br />

Extrakt aus der Chinesischen Medizin <strong>die</strong>nen als Anti-Aging-Wirkstoffe,<br />

hochwertige Öle und Lipide sowie Muru Butter, Melonen-<br />

Extrakt und Glucosamine schenken Pflege, Feuchtigkeit und einen<br />

strahlen<strong>den</strong> Teint. � mon<br />

<strong>Foto</strong>: Estée Lauder


<strong>Foto</strong>: Pierre Lang<br />

Glanzvoller Auftritt<br />

Wie Tag und Nacht wirken <strong>die</strong> rhodinierten Ringe „Day<br />

and Night“ von Pierre Lang. Das Design erinnert an das<br />

Art déco, <strong>die</strong> würfelförmig geschliffenen Zirkonia-Steine<br />

wer<strong>den</strong> von kleinen Kristallen umrahmt.Besonders reizvoll<br />

wirken <strong>die</strong> Ringe, wenn sie gemeinsam getragen wer<strong>den</strong>!<br />

Ebenfalls von der Tradition des Art déco inspiriert ist der<br />

Anhänger „Caretta“: Mäanderformen und eine stilisierte<br />

Schildkröte mitSchmucksteinen in Rosa und Braun bil<strong>den</strong><br />

interessante Kontraste. � mon<br />

Verführerischer<br />

Augenblick<br />

Lange dichte Wim<strong>pe</strong>rn wünscht sich jede Frau<br />

<strong>–</strong> und wer sie nicht von Natur aus hat, der kann<br />

nachhelfen: Von La Roche-Posay gibt es eine neue<br />

Wim<strong>pe</strong>rntusche, <strong>die</strong> nicht nur maximale Länge<br />

verspricht, sondern auch noch Kräftigung und<br />

Pflege. Möglich macht‘s eine Zwei-Schritt-Technologie:<br />

Mit dem Pflegeextrakt wird <strong>die</strong> Schup<strong>pe</strong>nschicht<br />

der Wim<strong>pe</strong>r geglättet, Ceramide und<br />

Hyaluronsäure kräftigen. Im zweiten Schritt wird<br />

<strong>die</strong> Farbe aufgetragen, wobei integrierte Extension-Polymere<br />

<strong>die</strong> Wim<strong>pe</strong>rn umhüllen und mit einem<br />

verlängern<strong>den</strong> Farbfilm überziehen. Die Res<strong>pe</strong>ctissime<br />

Mascara Duoscopic bietet außerdem<br />

zwei s<strong>pe</strong>zielle Bürsten, <strong>die</strong> ein Verkleben der Wim<strong>pe</strong>rn<br />

verhindern. Die neue Mascara biete sich auch<br />

besonders für Kontaktlinsenträgerinnen an, da sie<br />

keine Mikrofasern enthält. Je nach Lust und Laune<br />

kann man zwischen <strong>den</strong> Farben schwarz, braun<br />

und blau wählen. Erhältlich in ausgewählten Apotheken.<br />

� mon<br />

<strong>Foto</strong>: La Roche-Posay<br />

EXKLUSIV �<br />

43


� TECHNOLOGIE<br />

Jukebox im<br />

Kaugummiformat<br />

Apple lässt das Herz seiner User höher schlagen. Die<br />

neuen Produkte, <strong>die</strong> der US-Computerhersteller auf<br />

der traditionellen MacWorld Expo in San Francisco vorgestellt<br />

hat, sind revolutionär. Dazu gehört neben dem erschwinglichsten<br />

und wohl auch kleinsten Rechner aller Zeiten,<br />

dem „Mac mini“, der iPod shuffle. Beide Geräte sind<br />

im unteren Preissegment angesiedelt, der Mini-Kompaktcomputer<br />

ist für 499 Euro zu haben, der iPod shuffle für 99<br />

bzw. 149 Euro (je nach S<strong>pe</strong>icherkapazität).<br />

Der jüngste Zuwachs zu Apples legendärer „iPod“-Familie<br />

ist preisgünstig, klein und leicht (ein Fliegengewicht<br />

von 23 Gramm). Das Motto lautet „Es lebe der Zufall“. Der<br />

Clou: Der iPod shuffle basiert, wie der Name schon verrät<br />

(„to shuffle“ heißt zu Deutsch nichts anderes als „durcheinander<br />

mischen“), ganz auf Apples Zufallswiedergabe-Feature:<br />

Nach dem Zufallsprinzip wer<strong>den</strong> Songs aus der eigenen<br />

Bibliothek oder Abspielliste ausgewählt, was bei <strong>den</strong><br />

rund 240 Liedern, <strong>die</strong> auf ein 1 GB-Modell passen, rund<br />

eine Million verschie<strong>den</strong>er Abspielfolgen ergibt. In <strong>pe</strong>rfekter<br />

Harmonie arbeitet der iPod mit iTunes und einem neuen<br />

Feature, dem so genannten AutoFill, zusammen: Es kann<br />

damit <strong>die</strong> genaue Anzahl an Songs aus der Musikbibliothek<br />

des Anwenders ausgewählt wer<strong>den</strong>, um ihn zu befüllen. Natürlich<br />

kann <strong>die</strong> Zufallswiedergabe bei Bedarf ausgeschaltet<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Da der iPod über keine Festplatte und auch kein Display<br />

verfügt, mag sich so mancher User <strong>die</strong> Haare raufen, falls<br />

er einen konkreten Song sucht. Hierzu meint Apple, dass<br />

der User ruhig etwas „Unordnung“ in sein Leben bringen<br />

kann, was zwischendurch auch eine gute Alternative zur<br />

Routine ist. Be<strong>die</strong>nt wird der schmale Flash-Player übrigens<br />

mit einem kleinen Rad. Aufgela<strong>den</strong> und befüllt wird<br />

er, indem man ihn direkt an <strong>den</strong> USB- Anschluss des Mac<br />

oder PC steckt. Neben <strong>den</strong> tollen Qualitäten als Jukebox<br />

44<br />

Linkmap-Tipp<br />

Valentinstag ist der Tag der Liebe und der Tag der Blumen. Eine ausgezeichnete Möglichkeit,<br />

Blumen zu bestellen, bietet der 24- Stun<strong>den</strong> Onlineshop der Plattform http://www.blumen.at.<br />

Zu <strong>den</strong> österreichweit lieferbaren Sträußen gibt es Farbabbildungen und man kann aus<br />

verschie<strong>den</strong>en Größen und Preiskategorien auswählen. Schließlich muss <strong>die</strong> Empfängeradresse,<br />

sowie ein Liefertermin eingegeben wer<strong>den</strong> und auf Wunsch kann auch eine Grußkarte<br />

mitgeliefert wer<strong>den</strong>. Wenn man bis 13 Uhr bestellt, folgt noch am selben Tage eine<br />

Expresszustellung. � est<br />

Link: http://www.blumen.at/<br />

LinkMap: Die Suchmaschine der „Wiener Zeitung“: http://wienerzeitung.at/linkmap<br />

<strong>Foto</strong>: Apple<br />

kann man <strong>den</strong> iPod auch als portables USB Flash-Laufwerk<br />

verwen<strong>den</strong>, um <strong>pe</strong>rsönliche Daten zu s<strong>pe</strong>ichern und zwischen<br />

Computern auszutauschen. Außerdem kann der kleine<br />

Begleiter überall mitgenommen wer<strong>den</strong>, zum Strand, auf<br />

Langstreckenflügen, bei allen nur er<strong>den</strong>klichen Sportarten.<br />

Dafür sorgt eine ganze Reihe von Zubehörprodukten, wie<br />

ein dafür vorgesehenes Armband oder ein Sport Case. Damit<br />

der ganze Spaß kein Ende hat, ist eine Non-Stop-Spieldauer<br />

von bis zu 12 Stun<strong>den</strong> garantiert. Innerhalb von vier<br />

Stun<strong>den</strong> ist das Leichtgewicht wieder topfit. ser<br />

Der IPod shuffle für Mac oder Windows ist für 99 Euro (512<br />

MB) und 149 Euro (1 GB) im Apple Store (www.apple.com/<br />

at/) und im Fachhandel erhältlich. � hoff<br />

Mehr zum iPod shuffle gibt es im Internet:<br />

http://www.apple.com/de/ipodshuffle/


Machiavelli<br />

in In<strong>die</strong>n<br />

Dass CD-ROMs viel können, ist man ja mittlerweile gewöhnt.<br />

Dass aber gleich ein paar Jahrtausende auf einer<br />

solchen Glitzerscheibe abgehandelt wer<strong>den</strong>, ist auch<br />

für hartgesottene Hightech-Freaks erstaunlich. So geschehen<br />

in der „Digitalen Bibliothek“, in der nämlich zuletzt Fischers<br />

Weltgeschichte auf einer CD erschienen ist. In der<br />

gedruckten Form umfasst <strong>die</strong>ses Standardwerk ja immerhin<br />

36 Bände.<br />

Klar, der richtigen Leser empfängt vom altmodischen Buch<br />

immer noch <strong>den</strong> höchsten Genuss, deswegen lautet der<br />

Werbeslogan der „Digitalen Bibliothek“: CD-ROMs für<br />

Menschen, <strong>die</strong> Bücher lesen. Doch sind alle, <strong>die</strong> häufig<br />

zu Nachschlagewerke greifen, leicht von <strong>den</strong> Vorteilen der<br />

CD-ROM zu überzeugen.<br />

Die Probe aufs Exem<strong>pe</strong>l kann jeder selbst machen. Angenommen<br />

man möchte sich mit Machiavelli, <strong>den</strong> gedanklichen<br />

Vater der modernen Politik, befassen. Fischers Weltgeschichte<br />

verzeichnet 31 Erwähnungen, und <strong>die</strong>se in vier<br />

der 36 Bände. Es ist keine Frage, was bequemer ist: Sich<br />

<strong>die</strong>se 31 Fundstellen <strong>pe</strong>r Mausklick anzeigen zu lassen,<br />

oder sie Band für Band nachzublättern. Schon in <strong>die</strong>sem<br />

einfachen Fall ist <strong>die</strong> CD der traditionellen Print-Ausgabe<br />

weit überlegen.<br />

In Band zwölf findet sich dann, um bei dem Beispiel zu bleiben,<br />

eine ausführliche Darstellung der politischen Theorie<br />

des Humanismus, in deren Rahmen das Denken Machiavellis<br />

dargelegt wird. Diese Stellen könnte man sich natürlich<br />

ausdrucken, wenn man vorhat, sie gründlicher zu stu<strong>die</strong>ren.<br />

Darüber hinaus fin<strong>den</strong> sich zahlreiche Querverweise,<br />

zum Beispiel zur politischen Entwicklung In<strong>die</strong>ns. Da wird<br />

in Band 17 das altindische Staatslehrbuch des Kautalya mit<br />

Machiavellis Princi<strong>pe</strong> verglichen. Im Band 24 wiederum<br />

wer<strong>den</strong> <strong>die</strong> Staatstheorien des europäischen 17. Jahrhunderts<br />

auf Machiavellis Gedanken bezogen. Den Überblick<br />

über alle 31 Erwähnungen jederzeit auf dem Bildschirm<br />

verfügbar zu haben, das ist unüberbietbare Vorteil <strong>den</strong> <strong>die</strong><br />

Ausgabe der „Digitalen Bibliothek“ für sich hat.<br />

Die moderne Software der „Digitalen Bibliothek“ erlaubt<br />

es übrigens, <strong>die</strong> aktuelle CD neben anderen Büchern auf der<br />

Festplatte zu s<strong>pe</strong>ichern und so jederzeit eine Bibliothek verfügbar<br />

zu haben. Dazu muss man sich allerdings im Internet<br />

registrieren lassen, nur unter <strong>die</strong>ser Voraussetzung kann <strong>die</strong><br />

neue Bibliotheksfunktion voll genützt wer<strong>den</strong>. � hoff<br />

Fischer Weltgeschichte. Vollständige Ausgabe. Digitale<br />

Bibliothek, Band 119. CD-Rom, ca. 28.000 Seiten, 45<br />

Euro.<br />

<strong>Foto</strong>: photos.com<br />

<strong>Foto</strong>: Screenshot<br />

TECHNOLOGIE �<br />

45


� VORSCHAU 19. FEBRUAR<br />

Vielfalt durch Sprache<br />

Sprache gilt als Wesenszug des Menschen. Die Entwicklung der Sprache ermöglichte <strong>die</strong><br />

menschliche Evolution. Sie ermächtigt uns, einander zu verstehen ebenso wie einander<br />

misszuverstehen. Sprache ist das bevorzugte Instrument der Kommunikation. Wer sprachlos<br />

ist, wird nicht gehört, nicht wahr genommen.<br />

Sprache <strong>–</strong> Thema am nächsten Samstag<br />

46


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