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pe – beschäftigen die Foto- grafin Elfriede Mejchar seit den 90er ...

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Rosenbalsam in duftende Gebilde verzaubert. Allmählich<br />

verdrängte <strong>die</strong> Baumwolle Ägyptens Rosenkulturen.<br />

Dem Islam gilt <strong>die</strong> Rose als heilig. Dazu wird <strong>die</strong> folgende<br />

Legende überliefert: bei Mohammeds nächtlicher Himmelfahrt<br />

sollen Schweißtropfen auf <strong>die</strong> Erde gefallen sein,<br />

aus welchen weiße Rosen erwuchsen. Keinem gläubigen<br />

Moslem käme es in <strong>den</strong> Sinn, auf ein Rosenblatt zu treten,<br />

schon gar nicht, nach Art der Römer in Rosenteppichen zu<br />

versinken. Der Blume wird reinigende Kraft zugeschrieben.<br />

Dies erklärt auch ein von Sultan Saladin verordnetes<br />

Zeremoniell: Anlässlich der Rückeroberung Jerusalems<br />

ließ er <strong>die</strong> von <strong>den</strong> Kreuzrittern als Kirche genutzte Moschee<br />

mit einer Flut von Rosenwasser säubern. Ganze 500<br />

Kamele schafften <strong>die</strong> heilige Essenz heran.<br />

Das Christentum entwickelte seine eigene Rosensymbolik,<br />

es interpretierte <strong>die</strong> heidnisch-erotische Bilderwelt der<br />

Antike um und heiligte <strong>die</strong> Rose als Sinnbild Mariens. Der<br />

Rosenkranz begleitete fortan das Gebet der Gläubigen und<br />

setzte <strong>die</strong>ses mit der Entfaltung der Rose gleich.<br />

Die Edelrose<br />

Roms Legionen hatten <strong>die</strong> Edelrose nach Mitteleuropa<br />

gebracht. Zuvor kannte man da nur <strong>die</strong> fünfblättrige Heckenrose.<br />

Den nordischen Völkern galt sie als Attribut der<br />

mütterlichen Liebesgöttin Frigg, noch ausgeprägter war ihr<br />

martialischer Bezug. Sie erzählte von blutigen Kämpfen,<br />

vom Tod. Durch einen Schwerthieb geschlagene Wun<strong>den</strong><br />

wur<strong>den</strong> „Rose“ genannt, desgleichen ein schlachterprobtes<br />

Schwert. Als „Rosengarten“ bezeichnete man in <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang <strong>den</strong> Turnierplatz. Für ein positives Rosenbild<br />

sorgte hingegen der schillernde Riese Loki. Als Herr<br />

des Feuers und der Winde brachte er <strong>die</strong> winterliche Erde<br />

zum „Rosenlachen“. <strong>–</strong> Das Eis schmolz, der Frühling konnte<br />

kommen, <strong>die</strong> Rose erblühen.<br />

Im wirklichen Leben waren es <strong>die</strong> Mönche, Gärtner und<br />

adeligen Frauen, welche <strong>die</strong> Rose über <strong>die</strong> Zeiten retteten.<br />

Ihr endgültiges Revival verdankt <strong>die</strong> Blume der Landgüterverordnung<br />

Karls des Großen, welche <strong>den</strong> Anbau bestimmter<br />

Heil-, Gemüse-, Obst- und Zierpflanzen im Reiche regelte.<br />

Das Mittelalter kannte <strong>den</strong> „Rosengarten“ nun auch<br />

als Code erotischer Wonnen. In <strong>den</strong> „Rosengassen“ war <strong>die</strong><br />

Liebe käuflich.<br />

Die Kreuzritter schließlich brachten aus dem Heiligen<br />

Lande <strong>die</strong> fabelhafte Duftrose des Orients mit <strong>–</strong> <strong>die</strong> Damaszenerrose.<br />

Als weiters Mitbringsel aus <strong>die</strong>ser Region<br />

gilt eine gefüllte Züchtung der Rosa gallica, vermutlich <strong>die</strong><br />

älteste Gartenrose. Eine nächste Variante der Gallica, <strong>die</strong><br />

„Apothekerrose“ (Rosa Gallica Officinalis), war schon in<br />

der Antike bekannt. Das mittelalterliche Europa schätzte<br />

sie als Heil- und Kosmetikpflanze. Vom Städtchen Provins<br />

nahe Paris ging sie in alle Welt.<br />

THEMA DER WOCHE �<br />

7<br />

<strong>Foto</strong>: R. Bressani

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