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AFF AHB Teil I

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DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />

1 EINLEITUNG<br />

1.1 ENTSTEHUNG VON <strong>AFF</strong> - GESCHICHTLICHER WERDEGANG<br />

<strong>AFF</strong> (Accelerated Free Fall = beschleunigte Freifallausbildung)<br />

Ende der 70er Jahre hatten sich die springerischen Fähigkeiten im Bereich<br />

Formationsspringen (Relativspringen) soweit entwickelt, dass neue Möglichkeiten<br />

im Schulungsbereich eröffnet wurden.<br />

In den USA experimentierte man mit verschiedenen "Harness-Hold-Methoden".<br />

Den Durchbruch schaffte Ken Coleman 1981, als sein Konzept "<strong>AFF</strong>" offiziell<br />

durch die USPA anerkannt wurde. In den ersten 5 Jahren konnte auf diese<br />

Weise ca. 6.000 Schüler weitgehend unfallfrei ausgebildet werden, von denen ca.<br />

90% über die Ausbildungszeit hinaus beim Fallschirmsport verblieben.<br />

In Deutschland wird seit 1985 die <strong>AFF</strong>-Ausbildung praktiziert.<br />

1.2 DIE KONVENTIONELLE AUSBILDUNGSMETHODE - KONSTRUKTIVE KRITIK<br />

Die Automatenausbildung über fünf bis zehn Sprünge dient vornehmlich der<br />

psychischen Gewöhnung des Sprungschülers. Die kurze Einnahme einer<br />

entsprechenden Körperposition beim Abgang vermag nur sehr unbestimmte<br />

Eindrücke bezüglich der Stabilität im Freifall zu vermitteln. Die Reaktionsfähigkeit<br />

des Schülers kann hingegen mit Aufziehübungen während der Automatensprünge<br />

in zuverlässiger Weise getestet werden. Die automatische Schirmöffnung<br />

hat eine Verzerrung der Wahrnehmung des Schülers zur Folge. Eindrücke,<br />

die für den Lernprozess von Wichtigkeit sind, werden durch Aufziehleine und<br />

Schirmöffnung leicht verfälscht.<br />

Erfahrungsgemäß ist der Sprungschüler beim und unmittelbar nach dem Abgang<br />

einem Höchstmaß an psychischer Belastung ausgesetzt. Mit "sensory overload"<br />

beschreibt Coleman treffend die temporäre Überbelastung der Sinne, bedingt<br />

durch die Menge und Intensität der Sinneseindrücke. "Sensory overload",<br />

wahrnehmungsstörend und daher dem Lernprozess nicht zuträglich, kann bis zu<br />

fünf Sekunden andauern. Die gesamte Automatenausbildung spielt sich in einer<br />

Phase ab, die von Trugbildern und Wahrnehmungsstörungen seitens des<br />

Schülers bestimmt wird. Das Lernpotential im Bezug auf das Lernziel ist in der<br />

Folge gering.<br />

Eine entsprechend große Zahl von Sprungschülern bekundet mit kurzen<br />

Freifallzeiten Mühe und empfindet letztere als nur schwer überwindbare Hürde.<br />

Dem Sport gehen dadurch Leute verloren, die frustriert über ihren mangelnden<br />

Fortschritt aufgeben.<br />

Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 4 von 33

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