AFF AHB Teil I
AFF AHB Teil I
AFF AHB Teil I
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
<strong>AFF</strong><br />
AUSBILDUNGS<br />
HANDBUCH<br />
<strong>Teil</strong> I<br />
für Lehrpersonal<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007<br />
Letzte Ausgabe: Version 4.1 vom 04. April 2004<br />
mit Updates der Seiten 6 und 7 vom Mai 2005<br />
und der Seiten 23 (8.17), 24 (8.21 und 8.22) und 32 (10.4) vom 15. Mai 2007<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 1 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.)<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
<strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
<strong>AFF</strong>-<strong>AHB</strong> TEIL I<br />
1 EINLEITUNG 04<br />
1.1 ENTSTEHUNG VON <strong>AFF</strong> - GESCHICHTLICHER WERDEGANG 04<br />
1.2 DIE KONVENTIONELLE AUSBILDUNGSMETHODE - KONSTRUKTIVE KRITIK 04<br />
1.3 GRUNDGEDANKEN DER <strong>AFF</strong>-AUSBILDUNG 05<br />
2 VORAUSSETZUNGEN ZUR <strong>AFF</strong>-AUSBILDUNGSGENEHMIGUNG 06<br />
2.1 ANFORDERUNGEN AN SPRUNGPLATZ UND LUFTFAHRZEUG 06<br />
2.2 ANFORDERUNGEN AN DAS LEHRPERSONAL/LIZENZWESEN 06<br />
2.3 TECHNISCHE ANFORDERUNGEN 07<br />
2.4 <strong>AFF</strong>-SPEZIFISCHE UNTERRICHTSMITTEL 07<br />
3 <strong>AFF</strong> IN THEORIE UND PRAXIS, BODENAUSBILDUNG 08<br />
3.1 ORIENTIERUNG 08<br />
3.2 SPRUNGVORBEREITUNG 08<br />
3.3 VERTRAUTMACHEN MIT DEM ABSETZLUFTFAHRZEUG 09<br />
3.4 EXITTRAINING 09<br />
3.5 NOTFALL-MAßNAHMEN/LUFTFAHRZEUG 09<br />
3.6 NOTFALL-MAßNAHMEN FREIFALL 10<br />
3.7 NOTFALL-MAßNAHMEN IN DER ÖFFNUNGSPHASE 10<br />
3.8 SCHIRMÖFFNUNG/SCHIRMKONTROLLE 10<br />
3.9 NOTFALL- MAßNAHMEN BEI DER LANDUNG 10<br />
4 LEVEL I-VII 11<br />
4.1 LERNZIELE FÜR ALLE LEISTUNGSSTUFEN 11<br />
4.2 ALLGEMEINE VORGEHENSWEISE UND BETREUUNG LEVEL I-VII 11<br />
5 LERNZIELE - SPRUNGABLÄUFE 12<br />
5.1 ÜBERGEORDNETE LERNZIELE FÜR ALLE LEISTUNGSSTUFEN: 12<br />
5.2 LEVEL I 12-13<br />
5.3 LEVEL II 13<br />
5.4 LEVEL III 13<br />
5.5 LEVEL IV 14<br />
5.6 LEVEL V 14<br />
5.7 LEVEL VI 14<br />
5.8 LEVEL VII 15<br />
5.9 MINDESTANFORDERUNGEN "FREI SOLO" 15<br />
6 NACHBETREUUNG 15<br />
6.1 "LEVEL 8" 15<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 2 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
7 ANHANG 16<br />
7.1 HANDZEICHEN 16-17<br />
7.2 SONSTIGE ZEICHEN 17<br />
7.3 VIDEOBEGLEITUNG 18<br />
7.4 <strong>AFF</strong>-STATUSTABELLE 18<br />
7.5 ÖFFNUNGSSTÖRUNGEN 18<br />
7.6 FEHLÖFFNUNGEN (TEILWEISE ÖFFNUNGEN) 18<br />
7.7 DAS NOTVERFAHREN 18<br />
7.8 HANDZETTEL FÜR SCHÜLER 19<br />
7.9 BEGRIFFSBESTIMMUNGEN 20<br />
<strong>AFF</strong>-<strong>AHB</strong> TEIL II (<strong>AFF</strong>-LEHRERAUSBILDUNG)<br />
8 AUSBILDUNGS- UND PRÜFUNGSKRITERIEN 22-26<br />
9 BEURTEILUNGKRITERIEN 27<br />
9.1 ABSCHNITT I 27<br />
9.1.1 VORBEREITUNG 27<br />
9.1.2 ERKLÄRUNG UND DEMONSTRATION 27<br />
9.1.3 PRAKTISCHE ÜBUNGEN 27-28<br />
9.1.4 ERFOLGSKONTROLLE UND BEURTEILUNG 28<br />
9.2 ABSCHNITT II 28<br />
9.2.1 DER TATSÄCHLICHE SPRUNG 28-29<br />
9.3 ABSCHNITT III 29<br />
9.3.1 BEAUFSICHTIGUNG 29<br />
9.3.2 STEIGFLUG 30<br />
9.3.3 NACHBESPRECHUNG/DEBRIEFING 30<br />
9.3.4 GESAMTEINDRUCK ALS LEHRER 30<br />
10 PRÜFER/EXAMINER 31<br />
10.1 <strong>AFF</strong>-LEHRERLEHRGANG 31<br />
10.2 EXAMINERVORAUSSETZUNG/VERLÄNGERUNGS- UND ERNEUERUNGSKRITERIEN 31<br />
10.3 DISZIPLINARMAßNAHMEN 32<br />
10.4 ZUSAMMENSETZUNG DES <strong>AFF</strong>-EXAMINER-GREMIUMS 32<br />
11 ANHANG 33<br />
11.1 KOSTENKATALOG 33<br />
11.2 UMSCHREIBUNG EINES AUSLÄNDISCHEN “<strong>AFF</strong>-RATINGS“ 33<br />
12 FORMULARE<br />
ANTRAG <strong>AFF</strong>-LEHRBEFÄHIGUNG ANLAGE<br />
LEHRGANGSBESTÄTIGUNG ANLAGE<br />
PRÜFUNGSPROTOKOLL ANLAGE<br />
KANDIDATENMELDELISTE ANLAGE<br />
MASTERLOG ANLAGE<br />
EXAMINERLOG ANLAGE<br />
PRÜFUNGSPROTOKOLL MUSTER ANLAGE<br />
BEWERTUNGSHILFE ANLAGE<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 3 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
1 EINLEITUNG<br />
1.1 ENTSTEHUNG VON <strong>AFF</strong> - GESCHICHTLICHER WERDEGANG<br />
<strong>AFF</strong> (Accelerated Free Fall = beschleunigte Freifallausbildung)<br />
Ende der 70er Jahre hatten sich die springerischen Fähigkeiten im Bereich<br />
Formationsspringen (Relativspringen) soweit entwickelt, dass neue Möglichkeiten<br />
im Schulungsbereich eröffnet wurden.<br />
In den USA experimentierte man mit verschiedenen "Harness-Hold-Methoden".<br />
Den Durchbruch schaffte Ken Coleman 1981, als sein Konzept "<strong>AFF</strong>" offiziell<br />
durch die USPA anerkannt wurde. In den ersten 5 Jahren konnte auf diese<br />
Weise ca. 6.000 Schüler weitgehend unfallfrei ausgebildet werden, von denen ca.<br />
90% über die Ausbildungszeit hinaus beim Fallschirmsport verblieben.<br />
In Deutschland wird seit 1985 die <strong>AFF</strong>-Ausbildung praktiziert.<br />
1.2 DIE KONVENTIONELLE AUSBILDUNGSMETHODE - KONSTRUKTIVE KRITIK<br />
Die Automatenausbildung über fünf bis zehn Sprünge dient vornehmlich der<br />
psychischen Gewöhnung des Sprungschülers. Die kurze Einnahme einer<br />
entsprechenden Körperposition beim Abgang vermag nur sehr unbestimmte<br />
Eindrücke bezüglich der Stabilität im Freifall zu vermitteln. Die Reaktionsfähigkeit<br />
des Schülers kann hingegen mit Aufziehübungen während der Automatensprünge<br />
in zuverlässiger Weise getestet werden. Die automatische Schirmöffnung<br />
hat eine Verzerrung der Wahrnehmung des Schülers zur Folge. Eindrücke,<br />
die für den Lernprozess von Wichtigkeit sind, werden durch Aufziehleine und<br />
Schirmöffnung leicht verfälscht.<br />
Erfahrungsgemäß ist der Sprungschüler beim und unmittelbar nach dem Abgang<br />
einem Höchstmaß an psychischer Belastung ausgesetzt. Mit "sensory overload"<br />
beschreibt Coleman treffend die temporäre Überbelastung der Sinne, bedingt<br />
durch die Menge und Intensität der Sinneseindrücke. "Sensory overload",<br />
wahrnehmungsstörend und daher dem Lernprozess nicht zuträglich, kann bis zu<br />
fünf Sekunden andauern. Die gesamte Automatenausbildung spielt sich in einer<br />
Phase ab, die von Trugbildern und Wahrnehmungsstörungen seitens des<br />
Schülers bestimmt wird. Das Lernpotential im Bezug auf das Lernziel ist in der<br />
Folge gering.<br />
Eine entsprechend große Zahl von Sprungschülern bekundet mit kurzen<br />
Freifallzeiten Mühe und empfindet letztere als nur schwer überwindbare Hürde.<br />
Dem Sport gehen dadurch Leute verloren, die frustriert über ihren mangelnden<br />
Fortschritt aufgeben.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 4 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
1.3 GRUNDGEDANKEN DER <strong>AFF</strong>-AUSBILDUNG<br />
„Ich wollte die Lernumgebung meiner Schüler direkt kontrollieren.“<br />
Kenneth F. Coleman, jr. - Gründer der <strong>AFF</strong>-Methode<br />
Sieben Leistungsstufen mit definierten Lernzielen machen in ihrer Gesamtheit<br />
die <strong>AFF</strong>-Methode aus. Jedes der Lernziele behandelt eine bestimmte<br />
Abhandlung fallschirmspringerischer Fertigkeit. Das Lernziel - zumal präzise in<br />
Worten gefasst - muss vom Sprungschüler zur Zufriedenheit des Sprunglehrers<br />
erreicht werden, bevor ein Überwechseln in die nächsthöhere Leistungsstufe<br />
erfolgt.<br />
Die Ausbildung und der Lernprozess der Schüler werden beschleunigt und die<br />
Betreuung intensiviert. Das Verfahren ist denkbar einfach. Im konzentrierten<br />
Einzelunterricht, mit entsprechend gutem Verhältnis zwischen Schüler und Lehrer,<br />
werden neben den grundlegenden Ausbildungsinhalten besonders die<br />
Freifallfertigkeiten geschult.<br />
Hier die wesentlichen Vorzüge der <strong>AFF</strong>-Ausbildung:<br />
• Ausgedehnte Freifallerfahrung schon beim ersten Sprung<br />
• Kommunikation und Korrekturen durch die Lehrer bereits im Freifall<br />
• Die Auswirkungen von "sensory overload" verlieren für den gesamten<br />
Sprungablauf an Bedeutung<br />
• Die Anwesenheit der Lehrer im Freifall bis zur Schirmöffnungsphase gibt dem<br />
Schüler zusätzliche Sicherheit und Selbstvertrauen<br />
• Die gesamte Betreuung des Schülers wird durch Einzelunterricht optimiert<br />
• Unterschiedliche Lernfähigkeit und Lerngeschwindigkeit können flexibel<br />
gehandhabt werden<br />
• Schnellere Zuführung an den Status Lizenzspringer (in technischer und<br />
ideologischer Hinsicht)<br />
Die Sicherheit der <strong>AFF</strong>-Methode wird primär durch die strenge Auswahl der<br />
Sprunglehrer gewährleistet. Der <strong>AFF</strong>-Lehrer muss zusätzlich zu den grundsätzlichen<br />
Sprunglehreranforderungen in der Lage sein, den Schüler in der<br />
Lernumgebung "Freifall" völlig zu kontrollieren.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 5 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
2 VORAUSSETZUNGEN ZUR <strong>AFF</strong>-AUSBILDUNGSGENEHMIGUNG<br />
2.1 ANFORDERUNGEN AN SPRUNGPLATZ UND LUFTFAHRZEUG<br />
• Sprungplatz/Flugplatz mit Zulassung für Sprungausbildung<br />
• Registrierte <strong>AFF</strong>-Ausbildungseinrichtung<br />
• Ständige minimale Absetzhöhe von 3.000m/GND<br />
• adäquates Absetz-Lfz (mindestens C 182)<br />
• <strong>AFF</strong>-Ausbildungen sollen im Rahmen von Wochenkursen (Blockausbildung)<br />
angeboten werden.<br />
2.2 ANFORDERUNGEN AN DAS LEHRPERSONAL<br />
2.2.1 Allgemeine Voraussetzungen<br />
• Der Ausbildungsverantwortliche muss ausreichend praktische Erfahrung<br />
mit der <strong>AFF</strong>-Ausbildungsmethode nachweisen können.<br />
Dies bedeutet in der Praxis, dass ein Befähigungsinhaber in seinem<br />
ersten Tätigkeitsjahr nur unter Aufsicht eines erfahrenen <strong>AFF</strong>-Lehrers<br />
in einer bereits bestehenden Ausbildungseinrichtung springen darf.<br />
• Mindestens 2 <strong>AFF</strong>-Lehrer und ein Lehrer am Boden werden benötigt.<br />
• Zu große Gewichtsdifferenzen zwischen Lehrer/Schüler sind aus Sicherheitsgründen<br />
zu vermeiden<br />
• Eine eventuelle Videoperson muss entweder <strong>AFF</strong>-Lehrer sein oder aber<br />
ein Springer mit Videographenbefähigung und mindestens 100<br />
Videosprüngen, 500 Sprüngen (davon 100 in den letzten 12 Monaten)<br />
und einer <strong>AFF</strong>-Video-Einweisung.<br />
2.2.2 Spezielle Voraussetzungen für die Verwendung von Throw-Out-<br />
Auslösesystemen<br />
• <strong>AFF</strong>-Sprunglehrer, die mit den Verfahren der Throw-Out-Verwendung<br />
nicht ausreichend vertraut sind, müssen sich zunächst durch einen<br />
damit erfahrenen <strong>AFF</strong>-Lehrer einweisen lassen. Die Einweisung muss in<br />
Theorie und Praxis die Besonderheiten bei der Verwendung von Throw-<br />
Out-Auslösesystemen in der <strong>AFF</strong>-Schulung behandeln.<br />
• Die ersten fünf (5) Throw-Out-Sprünge mit Sprungschülern sind als<br />
Level 1-, 2- oder 3-Sprünge mit einem in der Throw-Out-<strong>AFF</strong>-Schulung<br />
erfahrenen Lehrer zu machen.<br />
2.2.3 Verlängerungs-/Erneuerungskriterien<br />
Die <strong>AFF</strong>-Befähigung ist max. 3 Jahre gültig.<br />
Voraussetzungen zur Verlängerung/Erneuerung der <strong>AFF</strong>-Lehrbefähigung:<br />
• gültige Lehrberechtigung<br />
• min. 60 <strong>AFF</strong>-Ausbildungssprünge in drei Jahren bzw. im<br />
Gültigkeitszeitraum.<br />
• Fortbildung alle 3 Jahre auf einem anerkannten Sicherheitsseminar.<br />
• Haus-, sport- oder fliegerärztliches Tauglichkeitsattest<br />
• Zur Erneuerung einer <strong>AFF</strong>-Befähigung oder bei nicht ausreichender<br />
praktischer Tätigkeit muss der Antragsteller eine Überprüfung (Theorie<br />
und mindestens 2 Sprünge) nach Ermessen eines Examiners in<br />
Abstimmung mit dem zuständigen Beauftragten machen.<br />
2.3 DISZIPLINARMAßNAHMEN<br />
Maßnahmen, die das Ruhen lassen, den Widerruf oder den Entzug einer Erlaubnis,<br />
Berechtigung oder Befähigung betreffen, können nur von den Beauftragten<br />
eingeleitet bzw. getroffen werden.<br />
Nichtsdestotrotz können aber von jedem Examiner vor Ort sicherheitsrelevante<br />
Missstände angesprochen und Verwarnungen ausgesprochen werden. In diesen<br />
Fällen ist aber unverzüglich danach eine schriftliche Meldung an den für die<br />
Ausbildungsregistrierung zuständigen Beauftragten abzugeben, um weitere<br />
Maßnahmen zu initiieren.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 6 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
2.4 TECHNISCHE ANFORDERUNGEN<br />
• Tandemsystem/Tandempersonal vorhanden<br />
• Ausbildungssysteme mit Standardgriffanordnung<br />
• Flächen-Hauptfallschirm mit Federhilfsschirm<br />
• RSL (nicht zu verwechseln mit: "Stevens-Verbindungsleine")<br />
• Ausschließliche Verwendung elektronischer Öffnungsautomaten an der<br />
Reserve, bei den in der <strong>AFF</strong>-Ausbildung eingesetzten Ausrüstungen.<br />
• Höhenmesser<br />
• adäquate Springerkombi mit Standardgriffleisten<br />
• Harthelm<br />
• ungetönte Sprungbrillen für Schüler und Lehrer<br />
• MOD-Aufziehgriff (Hauptschirmgriff für den linken Lehrer/"Oh shit" Handle)<br />
Spezielle Anforderungen an das Schüler-System bei Ausbildung mit Throw-Out-<br />
Auslösesystem:<br />
• Es dürfen nur Schul-Fallschirmsysteme mit Throw-Out-Hilfsschirm in BOC-<br />
Anordnung verwendet werden (BOC = Bottom Of Container).<br />
• Die BOC-Tasche muss über eine MOD-Modifikation (Main Override Device =<br />
Auslösemöglichkeit für den linken Lehrer) verfügen.<br />
Umbauten bestehender Schul-Fallschirmsysteme müssen von einem<br />
Fallschirmtechniker vorgenommen werden und bedürfen der ausdrücklichen<br />
Autorisierung durch den jeweiligen Gurtzeughersteller.<br />
• Es dürfen keine kollabierenden Hilfsschirme mit Gummizug „Bungee“<br />
verwendet werden.<br />
• Es darf keine „Mischausbildung“ beim gleichen Schüler betrieben werden<br />
(Wechsel zwischen Throw-Out-System und Sprungfeder-Hilfsschirm).<br />
Weitere sinnvolle Zusatzausrüstung:<br />
• dünne, eng anliegende Handschuhe bei entsprechender Witterung<br />
• Flächenreserve<br />
• ggf. Bleiweste (Achtung bei möglichen Wasserlandungen !)<br />
• akustische Höhenwarner (für Schüler), zusätzlich zum visuellen<br />
Höhenmesser<br />
2.5 <strong>AFF</strong>-SPEZIFISCHE UNTERRICHTSMITTEL<br />
• Horizontaltrainer<br />
• Tandemsystem<br />
Weitere sinnvolle Unterrichtsmittel:<br />
• großer Wandspiegel (Kontrollmöglichkeit Körperposition)<br />
• Trainings-Höhenmesser mit Uhrwerk (Zeitsimulation)<br />
• Demovideos<br />
• Gliederpuppe<br />
• Flugzeugattrappe, Exit-Plattform<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 7 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
3 <strong>AFF</strong> IN THEORIE UND PRAXIS, BODENAUSBILDUNG<br />
weitergehende Informationen siehe Ausbildungshandbuch Fallschirmsport<br />
3.1 ORIENTIERUNG<br />
• Registrierung/Schülerpapiere/Überprüfung der Ausbildungsvoraussetzungen<br />
• Erklärung der rechtlichen Grundlagen<br />
• Erklärung lokaler Vorschriften/Platzeinweisung<br />
• Vorstellen des <strong>AFF</strong>-Konzepts<br />
3.2 SPRUNGVORBEREITUNG<br />
• Bereitstellung der Ausrüstung inklusive sämtlicher Zusatzausrüstung<br />
• Anziehen der Ausrüstung inklusive sämtlicher Zusatzausrüstung wird dem<br />
Schüler demonstriert.<br />
• Anpassung des Gurtzeuges (gem. Anleitung des Herstellers)<br />
• Anpassung der Zusatzausrüstung:<br />
• Knöchelhohe, feste Schuhe mit möglichst flachem Profil (ohne Absätze)<br />
und ohne Schnellschnürhaken<br />
• Sprungkombi<br />
• im Bedarfsfall Bleiweste, -gürtel<br />
• Helm<br />
• Funk<br />
• Schutzbrille (bei Brillenträger Fixiervorrichtung)<br />
• Handschuhe<br />
• Höhenmesser<br />
• Die Bedienung des Öffnungsautomaten wird demonstriert und erklärt.<br />
• Vertrautmachen mit dem Umgang. Einführung einer elementaren<br />
Ausrüstungskontrolle.<br />
• "Hands-on" Kontrolle durch Sprunglehrer.<br />
• Beginn auf Vorderseite, von oben nach unten;<br />
• Fortsetzung Rückseite, wiederum von oben nach unten.<br />
• Theorie des freien Falls<br />
• Demonstration der Körperposition.<br />
• Üben der Körperposition und der Aufziehbewegung in horizontaler Lage.<br />
• Demonstration der Aufziehbewegung.<br />
• Horizontaler Trainer.<br />
• Einführung des Ablaufes "Durchdrücken - greifen - ziehen".<br />
("Arch - Reach - Pull")<br />
• Tatsächliches Aufziehen des Fallschirmes durch den Schüler.<br />
• Mit Nachdruck auf Kraftaufwand hinweisen.<br />
• Demonstration und Erklärung des Öffnungsvorganges;<br />
• Erscheinungsbild des Fallschirmes;<br />
• Einführung der Fachausdrücke;<br />
• Einführung in das Packen von Fallschirmen.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 8 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
3.3 VERTRAUTMACHEN MIT DEM ABSETZLUFTFAHRZEUG<br />
• Vor dem Sprung, auch nach intensivster Verwendung der Attrappe,<br />
möglichst auch das Absetzluftfahrzeug für das weitere Üben verwenden.<br />
• Schüler trägt die komplette Ausrüstung bei Übungen zum Einstieg und<br />
Einnehmen der Sitzposition unter Berücksichtigung von Pilot, Schüler,<br />
Sprunglehrer.<br />
• Bei Mitnahme einer Videoperson: Sitzordnung und Ein-/Ausstieg<br />
diesbezüglich anpassen oder festlegen.<br />
• Demonstration der genauen Ausstiegsprozedur.<br />
• Wiederholtes Einüben der Ausstiegsprozedur.<br />
• Verwendung von Sicherheitsgurten.<br />
Die Sitzordnung und der Ausstieg muss dem jeweiligen Flugzeugtyp angepasst<br />
werden. Dabei gilt es zu beachten, dass mindestens einer der Sprunglehrer die<br />
volle Kontrolle über den Schüler hat und dieser nie alleine gelassen wird.<br />
3.4 EXITTRAINING<br />
Das Vorgehen muss dem verwendeten Flugzeugtyp angepasst werden.<br />
Der "Innen"-Sprunglehrer sichert den Schüler während des Ausstiegs des<br />
"Aussen"-Sprunglehrers. Er hält Griffe am Gurtzeug und an der Schulter.<br />
Auf Zeichen des "Aussen"-Sprunglehrers fordert der "Innen"-Sprunglehrer den<br />
Schüler auf, mit dem eigentlichen Ausstieg zu beginnen.<br />
Unverzüglich sichert auch der "Aussen"-Sprunglehrer den herauskletternden<br />
Schüler.<br />
Die Griffe müssen jeweils so sein, dass dem Schüler von seinen Sprunglehrern<br />
beim Ausstieg geholfen werden kann.<br />
Demonstration am Flugzeug:<br />
• Eine eventuelle Videoperson klettert zuerst oder zuletzt aus dem Flugzeug.<br />
• Der "Aussen"-Sprunglehrer nimmt seine Absprungposition ein.<br />
• Der Schüler begibt sich erst nach Aufforderung durch den "Innen"-<br />
Sprunglehrer in seine eingeübte Position. Dabei wird er ständig von<br />
mindestens einem seiner Sprunglehrer gesichert.<br />
• "Innen"-Sprunglehrer bringt sich fast gleichzeitig mit dem Schüler in<br />
Stellung.<br />
• Dialoge vermeiden, Anleitungen in kurzer, prägnanter Form.<br />
Wiederholtes Üben des Ausstiegs.<br />
3.5 NOTFALL-MAßNAHMEN/LUFTFAHRZEUG<br />
Der Pilot ist für das Flugzeug verantwortlich, der Sprunglehrer ist für den Schüler<br />
verantwortlich und gibt entsprechende Anweisungen.<br />
• Startabbruch/Notlandung (Schüler bleibt angeschnallt und behält Helm auf)<br />
• Notausstieg aus geringer Höhe mit Reserveaktivierung (300m - 800m/GND)<br />
• Notausstieg mit Hauptschirmaktivierung (ab 800m/GND)<br />
• Ausstieg mit Sprunglehrer(n) (1000m - 2999m/GND)<br />
• Verhalten bei vorzeitiger Schirmöffnung im Flugzeug<br />
• Landung mit der Maschine (ggf. Sicherheitsgurte; Helme; der Sprunglehrer<br />
ist für den Öffnungsautomat verantwortlich)<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 9 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
3.6 NOTFALL-MAßNAHMEN FREIFALL<br />
• Instabilität beim Absprung oder danach: der Schüler bemüht sich die<br />
Körperposition zu verbessern. Nachdruck auf Hohlkreuz, Kopf im Nacken<br />
• Verlust eines Lehrers: Schüler bemüht sich um gute Körperposition und<br />
erhält Anleitung vom verbleibenden Lehrer.<br />
• Verlust beider Lehrer: Hohlkreuz – "durchdrücken - greifen - ziehen".<br />
• Öffnet einer der Lehrer seinen Fallschirm, ist dies als Pull-Zeichen für den<br />
Schüler zu sehen und ebenfalls unverzüglich der Hauptschirm zu öffnen.<br />
• Wenn der Lehrer seinen Schüler verliert, gleich aus welchem Grund, soll der<br />
Lehrer (aus Sicherheitsgründen) in spätestens 600m/GND seinen Schirm<br />
öffnen. (Eigenrettung hat Vorrang und Signalwirkung)<br />
• Ab Level III ersetzt die "5-Sekunden-Regel" das bisherige Procedere bei<br />
Verlust eines oder beider Sprunglehrer.<br />
Fühlt sich der Schüler wohl, unter Kontrolle und höhenbewusst setzt er den<br />
Sprung auch selbständig fort.<br />
Andernfalls versucht er maximal 5 Sekunden lang Wohlbefinden, Kontrolle<br />
und Höhenbewusstsein wiederzuerlangen. Gelingt dies nicht innerhalb<br />
dieser 5 Sekunden ist unverzüglich der Hauptschirm zu öffnen: Hohlkreuz –<br />
"durchdrücken - greifen - ziehen".<br />
3.7 NOTFALL-MAßNAHMEN IN DER ÖFFNUNGSPHASE<br />
siehe Ausbildungshandbuch Fallschirmsport <strong>Teil</strong> I<br />
3.8 SCHIRMÖFFNUNG/SCHIRMKONTROLLE (VERWENDUNG VON LUFTAUFNAHMEN)<br />
Erklären der Schirmöffnung/-kontrolle im Zuge der Flächenfallschirmeinweisung<br />
der Grundeinweisung (siehe Ausbildungshandbuch Fallschirmsport <strong>Teil</strong> I).<br />
Vorteilhaft ist auch eine Demonstration während des Tandemsprungs, falls<br />
dieser in Vorbereitung (optional) auf Level I durchgeführt wird. Demonstriert<br />
werden:<br />
• Steuerung des Schirmes - Hauptschirm/Reserveschirm<br />
• Drehung links<br />
• Drehung rechts<br />
• Stall<br />
• Bremsen<br />
• Erklärung von Absetzpunkt, Öffnungspunkt, Windsektor, Windachse<br />
• Flug mit Wind<br />
• Flug gegen den Wind<br />
• Flug seitlich zum Wind<br />
• Absprache der Funkkommandos<br />
• Manövrieren unter Verwendung des Hängetrainers.<br />
3.9 NOTFALL-MAßNAHMEN BEI DER LANDUNG<br />
siehe Ausbildungshandbuch Fallschirmsport <strong>Teil</strong> I<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 10 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
4 LEVEL I-VII<br />
4.1 LERNZIELE FÜR ALLE LEISTUNGSSTUFEN<br />
• Gewöhnung an den Freifall<br />
• Bewusste Einnahme einer Fluglage<br />
• Aufnahmebereitschaft und Aufmerksamkeit<br />
• Koordinierte Körperbewegungen bei den Aufziehübungen<br />
• Konzentriertes Ablesen des Höhenmessers<br />
• Stabile Einleitung der Schirmöffnung<br />
4.2 ALLGEMEINE VORGEHENSWEISE UND BETREUUNG LEVEL I-VII<br />
01. Vorstellung von Sprungablauf und Lernzielen<br />
02. Einhalten der <strong>AFF</strong>-spezifischen Terminologie.<br />
03. Lernzielorientiertes Ausbilden der sprungrelevanten Kenntnisse und<br />
Fertigkeiten nach der “Schritt-für-Schritt“ Methode unter Berücksichtigung<br />
des VENÜK-Prinzips<br />
04. Wiederholung und Erfolgskontrolle<br />
• Körperposition<br />
• Nachdruck auf Bogenspannung des Körpers (Hohlkreuz)<br />
• Brust und Becken vor (“durchdrücken“)<br />
• Kopf im Nacken.<br />
• Sprunglehrer und Schüler wiederholen Sprungablauf in aufrechter<br />
Körperhaltung, Schüler soll Sprungablauf verbalisieren.<br />
• "Dirt Dive" (Sprungspiel) mit Ausrüstung im Stehen und Liegen.<br />
05. Unter Verwendung von Luftaufnahmen Besprechung des Absprungs- und<br />
Öffnungspunktes.<br />
06. Kontrolle der Ausrüstung vor dem Einstieg ins Flugzeug, Einsteigen gemäß<br />
Beschreibung "Vertrautmachen mit dem Absetzluftfahrzeug".<br />
07. Flug auf Sprunghöhe:<br />
• Überwachung des Schülers durch die Sprunglehrer<br />
• Gewöhnung des Schülers an die Perspektiven auf verschiedenen Höhen.<br />
Richtungsbestimmungen in der Luft.<br />
• Allgemeine Aufmerksamkeit des Schülers wird von den Sprunglehrern<br />
überwacht. Sprungablauf durchgehen zwischen 2.000m - 2.500m/GND<br />
• Letzte Ausrüstungskontrolle vor dem Ausstieg.<br />
08. Ausstieg, Absprung, Freifall, Schirmfahrt und Landung gemäß Kapitel 5<br />
09. Debriefing/Nachbereitung<br />
• Der Schüler erzählt seine Version zuerst - danach die Lehrer-Version<br />
(korrigiert und ergänzt) – ggf. Videodebriefing zuletzt.<br />
10. Nachschulung (falls Lernziele nicht erreicht wurden).<br />
11. Dokumentation (Sprungbücher, Ausbildungsnachweis)<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 11 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
5 LERNZIELE - SPRUNGABLÄUFE<br />
5.1 ÜBERGEORDNETE LERNZIELE FÜR ALLE LEISTUNGSSTUFEN:<br />
• kontrollierter Freifall<br />
• kontrollierte Schirmarbeit mit Landung<br />
Bemerkung:<br />
• Für die Progression im Programm ist jeweils die Erfüllung der Lernziele des<br />
vorangegangenen Levels Voraussetzung.<br />
• Die individuelle Leistungsentwicklung der Schüler ist zu berücksichtigen.<br />
• Level I-III werden mit je zwei <strong>AFF</strong>-Lehrern durchgeführt.<br />
• Level IV-VII werden mit je einem <strong>AFF</strong>-Lehrer durchgeführt.<br />
• Die im Folgenden angegebenen Höhen sind Mindesthöhen !<br />
5.2 LEVEL I<br />
Lernziele:<br />
• kontrollierter Absprung<br />
• Freifallgewöhnung<br />
• bewusste Einnahme einer Fluglage (Arme frei)<br />
• Aufnahmebereitschaft und Aufmerksamkeit<br />
• Höhenkontrolle/Höhenbewusstsein<br />
• koordinierte Aufziehbewegung<br />
• Abwinken ("wave-off")<br />
• "Ziehen/Pull" (nötigenfalls auch auf Zeichen)<br />
Sprungablauf:<br />
1) Exitphase:<br />
• Hotelcheck: (Check in [links/rechts]/Check out [rechts/links]),<br />
abhängig vom Flugzeugtyp<br />
• Exitkommando (hoch - runter - raus/ready - set - go/up - down - arch)<br />
• Blickkontakt (BK) zum Flugzeug<br />
• Becken vor, symmetrische Lage<br />
• Lage auf relativem Wind, dann Arme frei<br />
2) Erster (großer) Beobachtungskreis:<br />
• Bodenachse erkennen<br />
• Höhenmesserkontrolle (HMK)<br />
• BK zum linken Sprunglehrer auf der Reservegriff-Seite<br />
Höhe laut durchsagen, "OK" abwarten bzw. Reaktion auf Zeichen<br />
• BK zum rechten Sprunglehrer auf der Aufziehgriff-Seite<br />
"OK" abwarten bzw. Reaktion auf Zeichen<br />
3) Koordinierte Aufziehbewegungen/Scheingriffe (SG), 3-mal; dazu:<br />
• Becken vor, "durchdrücken – greifen oder berühren – neutral (jetzt<br />
noch nicht ziehen)"<br />
4) Zweiter (großer) Beobachtungskreis:<br />
• siehe 2)<br />
5) "Freizeit":<br />
• Kleine Beobachtungskreise (nur Bodenachse und HMK)<br />
(>2000m: alle 4-6s,
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
5.3 LEVEL II<br />
Lernziele:<br />
• Prinzip von Drehungen<br />
• Höhenbewusstsein mit selbständigem Abwinken und "Ziehen/Pull" bei<br />
1.500m - 1.200m<br />
Sprungablauf:<br />
• Exitphase wie Level I<br />
• Großer Beobachtungskreis<br />
• Aufziehübungen 1-3 mal<br />
• ggf. 2. Beobachtungskreis<br />
• Drehübung, Zehen-/Beinübung oder Trimcontrol bis max. 2.000m/GND<br />
• Regelmäßige Höhenkontrolle/Kleine Beobachtungskreise<br />
• 1.500m: "Abwinken" und "Ziehen/Pull"<br />
5.4 LEVEL III<br />
Lernziele:<br />
• Selbständiges Halten der Flugachse<br />
• ggf. Gegendrehung<br />
• Solo-Freifall ohne Halten durch Lehrer<br />
• 1.500m: "Abwinken" und "Ziehen/Pull"<br />
Sprungablauf:<br />
• Exitphase<br />
• Beobachtungskreis<br />
• ggf. Übungen<br />
• Release Schüler<br />
• Völliges Loslassen des Schülers in spätestens 2.500m/GND, ansonsten kein<br />
Loslassen mehr bei diesem Sprung<br />
• Achsen-, Hover-, Höhenkontrolle<br />
• 1.700m - 1.800m/GND: Regrip mindestens eines Lehrers<br />
• 1.500m: "Abwinken" und "Ziehen/Pull"<br />
Für beide Lehrer ist absolute Bereitschaft zum Eingreifen geboten, falls der<br />
Schüler unkontrolliert dreht oder Stabilitätsverlust vorliegt.<br />
5.5 LEVEL IV (EIN LEHRER)<br />
Lernziele:<br />
• Einleiten und Stoppen von Drehbewegungen<br />
• 1.500m: "Abwinken" und "Ziehen/Pull"<br />
Sprungablauf:<br />
• Exitphase<br />
• Großer Beobachtungskreis<br />
• Drehübungen um 90°/ggf. Gegendrehbewegungen zum Stoppen<br />
• Kleine Beobachtungskreise (Bodenachse und HMK)<br />
• 1.700m/GND: Regrip des Lehrers zum Sichern<br />
• 1.500m: "Abwinken" und "Ziehen/Pull"<br />
5.6 LEVEL V<br />
Lernziele:<br />
• Einleiten und Stoppen von Drehbewegungen<br />
• [Kontrollierte Vorwärtsfahrt/optional]<br />
• 1.500m: "Abwinken" und "Ziehen/Pull"<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 13 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
Sprungablauf:<br />
• Exitphase<br />
• Großer Beobachtungskreis<br />
• Drehübungen um 360° [und Annäherungsübungen bis<br />
2.000m/GND/optional]<br />
• Kleine Beobachtungskreise (Bodenachse und HMK)<br />
• 1.500m: "Abwinken" und "Ziehen/Pull"<br />
5.7 LEVEL VI<br />
Lernziele:<br />
• Soloexit<br />
• Stabilisierungsübungen und Saltoversuche<br />
• kontrollierte Drehungen<br />
• Tracking/Flash/Delta<br />
Sprungablauf:<br />
• Exitphase<br />
• Großer Beobachtungskreis<br />
• Salto-Rückwärts<br />
• Kleine Beobachtungskreise (Bodenachse und HMK)<br />
• über 2.500m/GND ggf. 2.Salto/HMK<br />
• Tracking in vorbestimmte Richtung bis 1.800m/GND quer zur Absetzachse<br />
• 1.500m: "Abwinken" und "Ziehen/Pull"<br />
5.8 LEVEL VII<br />
Lernziele:<br />
• Kontrollierter Solo-Exit<br />
• Festigung bereits erlernter Fähigkeiten<br />
• Erfüllen der Kriterien "Frei Solo"<br />
Sprungablauf:<br />
• Exit-Phase<br />
• Kleiner Beobachtungskreis<br />
• Salti bis auf 2.500m/GND<br />
• Kleine Beobachtungskreise (Bodenachse und HMK)<br />
• 360° Drehungen rechts/links bis 2.000m/GND<br />
• Tracking/Flash/Delta (richtungsstabil)<br />
• 1.500m: "Abwinken" und "Ziehen/Pull"<br />
5.9 MINDESTANFORDERUNGEN "FREI SOLO"<br />
Nicht alle Schüler durchlaufen das <strong>AFF</strong>-Programm mit Bravour, sondern erreichen<br />
mit einiger Mühe und erheblichem, finanziellen Aufwand womöglich nach einigen<br />
Wiederholungssprüngen das Lernziel "Frei Solo".<br />
Obwohl seine Freifallfertigkeiten u.U. noch zu wünschen übrig lassen, ist der<br />
Schüler in der Lage folgende Kriterien zu erfüllen,:<br />
• sicheres Höhenbewusstsein<br />
• Stabilisierungsvermögen<br />
• Fliegen von kontrollierten Drehungen um die Hochachse<br />
• kontrolliertes Öffnen des Schirms ohne Stabilitätsproblem<br />
Diese Punkte müssen mindestens erfüllt werden, bevor ein <strong>AFF</strong>-Schüler seinen<br />
ersten Solo-Sprung absolviert.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 14 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
6 NACHBETREUUNG<br />
6.1 "LEVEL 8"<br />
Nachdem der Schüler das <strong>AFF</strong>-Programm abgeschlossen hat, ist er entsprechend<br />
seiner Progression weiter zu betreuen.<br />
Besonders sei hier an die Anforderungen zum Erlangen der Praktischen<br />
Prüfungsreife für die Sprunglizenz und die dafür geforderten<br />
Fortbildungsmaßnahmen wie Formationsspringen oder Freefly gedacht.<br />
Direkt im Anschluss an das <strong>AFF</strong>-Programm empfiehlt sich folgender Ablauf:<br />
3 Solosprünge des Schülers aus gewohnter Höhe gemäß Sprungauftrag.<br />
Mindestens 3 Höhenreduzierungssprünge sollten während der folgenden 5<br />
Solosprünge erfolgen.<br />
Eine Einweisung auf andere Öffnungssysteme (Hand deployed [throw-out/pullout])<br />
sollte nach den Höhenreduzierungssprüngen erfolgen; ein ständiger<br />
Wechsel zwischen unterschiedlichen Öffnungssystemen ist unbedingt zu<br />
vermeiden.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 15 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
7 ANHANG<br />
7.1 HANDZEICHEN<br />
7.1.1 "Pull"-Zeichen/Ziehen<br />
7.1.2 Becken vor/Durchdrücken<br />
(Hohlkreuz verstärken)<br />
7.1.3 Beobachtungskreis/Circle<br />
7.1.4 Beine länger<br />
7.1.5 Beine kürzer<br />
Mancherorts werden weitere Zeichen verwendet - z.B.:<br />
7.1.6 Knie hoch<br />
7.1.7 Armposition checken<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 16 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
7.1.8 „Toe Taps“ - Fußspitzen zusammen<br />
7.1.9 Becken nach unten durchdrücken<br />
7.1.10 Scheingriff<br />
7.1.11 Relax - entspann Dich<br />
7.2 SONSTIGE ZEICHEN (MUNDZEICHEN, BERÜHRUNGSZEICHEN, ...)<br />
7.2.1 Beine länger<br />
7.2.2 Becken vor/Durchdrücken<br />
(Hohlkreuz verstärken)<br />
7.2.3 OK<br />
lächeln und nicken<br />
<br />
7.2.4 "Pull"-Zeichen/Ziehen<br />
<strong>AFF</strong>-Lehrer winkt ab/separiert/öffnet seinen Schirm.<br />
7.2.5 Positionskorrektur<br />
manuelle Korrekturen ("modellieren") durch den <strong>AFF</strong>-Lehrer<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 17 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
7.3 VIDEOBEGLEITUNG<br />
Eine eventuelle Videoperson bei einem <strong>AFF</strong>-Sprung muss entweder <strong>AFF</strong>-Lehrer<br />
sein oder aber ein Springer mit Videographenbefähigung und mindestens 100<br />
Videosprüngen, 500 Sprüngen (davon 100 in den letzten 12 Monaten) und einer<br />
<strong>AFF</strong>-Video-Einweisung. Außerdem müssen der Ausbildungsverantwortliche und<br />
der oder die <strong>AFF</strong>-Lehrer zustimmen.<br />
7.4 <strong>AFF</strong>-STATUSTABELLE<br />
Siehe Statustabellen Ausbildungshandbuch Fallschirmsport <strong>Teil</strong> I<br />
7.5 ÖFFNUNGSSTÖRUNGEN<br />
Siehe Ausbildungshandbuch Fallschirmsport <strong>Teil</strong> I<br />
7.6 FEHLÖFFNUNGEN (TEILWEISE ÖFFNUNGEN)<br />
Siehe Ausbildungshandbuch Fallschirmsport <strong>Teil</strong> I<br />
7.7 DIE NOTPROZEDUR<br />
Siehe Ausbildungshandbuch Fallschirmsport <strong>Teil</strong> I<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 18 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
7.8 HANDZETTEL FÜR SCHÜLER (MUSTER)<br />
Briefing-Hilfe für Schüler<br />
Text in Anführungszeichen wird vom Schüler laut gesprochen<br />
Pfeilzeichen bedeutet: auf Zeichen von Lehrer reagieren bis OK erfolgt<br />
Die angegebenen Höhen sind Mindesthöhen !<br />
Level I (Schüler und Lehrer befinden sich in Exitposition)<br />
Exit:<br />
• Blickkontakt (BK) nach innen/links "check in" oder "check out" OK<br />
• BK nach außen/rechts "check out" oder "check in" OK<br />
(Blickrichtung links/rechts bzw. innen/außen ist abhängig vom Flugzeugtyp)<br />
• Kommando geben "hoch - runter - raus"/"ready - set - go"<br />
Absprung und Becken vor<br />
1. Großer Beobachtungskreis: "Bodenachse, Höhenkontrolle"<br />
• BK links "X Meter"(Aktuelle Höhe durchsagen)<br />
OK<br />
• BK rechts OK<br />
Drei Aufziehübungen: "durchdrücken - greifen - neutral"<br />
"durchdrücken - greifen - neutral"<br />
"durchdrücken - greifen - neutral"<br />
2. Großer Beobachtungskreis: "Bodenachse, Höhenkontrolle"<br />
• BK links "X Meter"(Aktuelle Höhe durchsagen)<br />
OK<br />
• BK rechts OK<br />
Freizeit:<br />
• alle 4 - 6 Sekunden Höhenmesserkontrolle BK rechts<br />
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
7.9 BEGRIFFSBESTIMMUNGEN<br />
Weitere Begriffe siehe auch "Glossary" des Ausbildungshandbuchs<br />
Fallschirmsport<br />
• Aufziehübung Scheingriff, "durchdrücken – greifen oder berühren –<br />
neutral/jetzt noch nicht ziehen"<br />
(Simulation des Bewegungsablaufs bei der<br />
Schirmöffnung)<br />
• MSJM (Main Side) rechter Sprunglehrer auf der Aufziehgriffseite des<br />
Schülers<br />
• RSJM (Reserve Side.) linker Sprunglehrer (Reservegriffseite)<br />
• Pull Ziehen des Hauptschirmgriffes (altern. Reservegriff)<br />
• Kappencheck Überwachen des Öffnungsverlaufes, Überprüfen der<br />
Fallschirmkappe<br />
• Exitkommando Absprungkommando (3er-Kadenz: z.B. "ready - set -<br />
go" oder "up - down - arch" oder "hoch - runter - raus")<br />
• Trimcontrol symmetrisches Ausbalancieren der Fluglage<br />
• Release-Reihenfolge zunächst Lösen der Griffe des linken Lehrers, dann<br />
Lösen des rechten Lehrers<br />
• Toe Taps Zehenübung/Fußspitzen zusammenführen<br />
(Erfühlen der Lage der Beine)<br />
• Redock/regrip erneutes Griffe-Nehmen nach Release<br />
• Solo pull Ziehen/pull des Schülers ohne Griffe der Lehrer<br />
• Sensory overload temporäre Überlastung der Sinneswahrnehmung durch<br />
Reizüberlastung<br />
• HMK Höhenmesserkontrolle<br />
• Alti-Check Höhenmesserkontrolle<br />
• Circle Beobachtungskreis<br />
• BK Blickkontakt<br />
• Separation voneinander wegfliegen, um im sicheren Abstand zu<br />
den anderen Springern den Schirm zu öffnen<br />
• Hovern Schweben, Level halten, bzw. anpassen<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 20 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
<strong>AFF</strong><br />
AUSBILDUNGS<br />
HANDBUCH<br />
<strong>Teil</strong> II<br />
für Lehrpersonal<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007<br />
Letzte Ausgabe: Version 4.1 vom 04. April 2004<br />
mit Updates der Seiten 6 und 7 vom Mai 2005<br />
und der Seiten 23 (8.17), 24 (8.21 und 8.22) und 32 (10.4) vom 15. Mai 2007<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 21 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
8 AUSBILDUNGS- UND PRÜFUNGSKRITERIEN<br />
01. Die <strong>AFF</strong>-Lehrerausbildung und Prüfung hat einen angesehenen Ruf. Das ist zum<br />
großen <strong>Teil</strong> dem anstrengenden, aber effizienten Beurteilungsverfahren zu<br />
verdanken, dem die Anwärter unterzogen werden.<br />
Es liegt in der Verantwortlichkeit des <strong>AFF</strong> Prüfers/Examiners diese Bedeutung<br />
aufrecht zu erhalten und dazu beizutragen.<br />
02. Die praktische Prüfung besteht aus 3 bis max. 6 Bewertungsdurchgängen.<br />
Wenn der Bewerber die praktische Prüfung nicht in 6 Durchgängen besteht, kann<br />
er diese zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen.<br />
03. Kriterien für eine Prüfungsfortsetzung bzw. -wiederholung außerhalb eines<br />
Lehrganges:<br />
• Anwärtern, denen nach Lehrgangsende noch Prüfungssprünge fehlen (von<br />
max. 6), können diese bei Prüfern/Examinern ihres Lehrganges<br />
absolvieren.<br />
• Bei Nichtbestehen des Sprungteiles (Abschnitt II) kann nach Ablauf einer<br />
angemessenen Übungsphase der Anwärter bei einem Beauftragten eine<br />
neue Prüfung beantragen. Diese kann dann innerhalb von 12 Monaten<br />
nach Lehrgangsschluss bei einer vorher namentlich festzulegenden Gruppe<br />
von Prüfern/Examinern absolviert werden.<br />
• In allen Fällen gilt aber: Nicht mehr als 2 Prüfungssprünge pro<br />
Prüfer/Examiner!<br />
• Alle Prüfungssprünge außerhalb eines offiziellen Lehrganges bedürfen der<br />
Abstimmung mit dem zuständigen Beauftragten.<br />
04. Die Bewertungsdurchgänge der praktischen Prüfung sind in 3 Abschnitte<br />
aufgeteilt. Jeder Abschnitt wird separat eingestuft. Die Bewertung wird im<br />
Prüfungsprotokoll festgehalten.<br />
05. Es gibt vier Themenbereiche im Abschnitt I, einen Themenbereich im Abschnitt II<br />
und vier Themenbereiche im Abschnitt III. Jedes Thema (Fach) wird in einem<br />
eigenen <strong>Teil</strong>abschnitt bewertet.<br />
06. 36 Punkte sind für den Abschnitt I erforderlich,<br />
12 Punkte für den Abschnitt II und<br />
36 Punkte für den Abschnitt III,<br />
um die Prüfung erfolgreich zu bestehen.<br />
07. Die Bewertung der <strong>Teil</strong>abschnitte erfolgt nach einem Punktesystem:<br />
4 Punkte = "hervorragend"<br />
3 Punkte = "gut"<br />
2 Punkte = "befriedigend"<br />
1 Punkt = "mangelhaft "<br />
0 Punkte = "ungenügend "<br />
08. Der Prüfling bekommt für jeden Sicherheitsfehler 0 Punkte.<br />
09. Es wird erwartet, dass sich der Anwärter auf seine Beurteilung intensiv theoretisch<br />
und praktisch vorbereitet.<br />
Der Anwärter sollte sich besonders auf die Luftarbeit konzentrieren. Er kann sich<br />
mit Trainingssprüngen beliebig auf seinen ersten Bewertungsdurchgang<br />
vorbereiten.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 22 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
10. Vom Anwärter wird Eigenmotivation und Initiative erwartet, um einen sicheren<br />
Bewertungsdurchgang durchführen zu können.<br />
Weiterhin wird vorausgesetzt, dass der Anwärter Führungsqualitäten besitzt, im<br />
Umgang mit den entsprechenden springerischen Verwaltungsangelegenheiten<br />
vertraut ist und bei eventuellen Notfällen souverän handelt.<br />
11. Eine Vorbereitungswoche mit intensivem Sprungtraining ist fester<br />
Lehrgangsbestandteil.<br />
Die Prüfung kann ab dem 4. Lehrgangstag - muss jedoch ab dem 6.<br />
Lehrgangstag begonnen werden.<br />
12. Der infrastrukturelle und organisatorische "Verfahrensrahmen" und die<br />
Prüfungsvorgaben für <strong>AFF</strong>-Lehrerlehrgänge werden den jeweiligen<br />
Platzverhältnissen des Ausrichters angepasst und allen <strong>Teil</strong>nehmern<br />
(Prüfern/Examinern und Anwärtern) bei Beginn des Lehrganges bekannt<br />
gemacht.<br />
13. Vor dem Bewertungsdurchgang ist das Prüfungsprotokoll vom Anwärter mit<br />
Namen, Datum, Sprunglehrerposition und entsprechendem Level auszufüllen.<br />
14. Der Prüfer/Examiner wird dem Anwärter für seinen Bewertungsdurchgang eine<br />
Darstellung geben, aus der der Ausbildungsstand und -verlauf des Schülers zu<br />
ersehen ist.<br />
15. Der Anwärter muss sich einen Ersatzschüler (Stand-in) besorgen, dem er seine<br />
Instruktionen vorträgt.<br />
Er kann diese Person so lange trainieren, bis er das Gefühl hat, sie ist<br />
ausreichend für den Sprung vorbereitet. Dieses Training wird in der Regel ohne<br />
Ausrüstung vorgenommen.<br />
Wenn sichergestellt ist, dass der Ersatzschüler bereit ist für Übungen mit voller<br />
Ausrüstung, wird der Prüfer/Examiner die Rolle des Schülers übernehmen.<br />
16. Während des <strong>AFF</strong>-Lehrerlehrgangs wird von jedem Anwärter erwartet, dass er sich<br />
als Ersatzschüler zur Verfügung stellt. Andere Springer, Schüler oder<br />
Nichtspringer können genauso Ersatzschüler sein.<br />
17. Der Prüfer/Examiner wird normalerweise ein Schulungsgurtzeug springen.<br />
Unter Umständen (z.B. bei starkem Wind) kann er auch sein persönliches<br />
Gurtzeug springen. Dieses muss dann mit einem Dummy-Aufziehgriff<br />
ausgerüstet sein.<br />
Bei der <strong>AFF</strong>-Lehrerausbildung sollen die unterschiedlichen Ausbildungsmethoden<br />
bezüglich des Öffnungssystems in Theorie und Praxis berücksichtigt werden.<br />
Lehreranwärter sollen die Möglichkeit erhalten, auch die Methode zu erlernen,<br />
die auf ihrem „Heimatplatz“ Verwendung findet.<br />
Um dies zu ermöglichen, soll der Ausrichter des <strong>AFF</strong>-Lehrerlehrgangs vorab<br />
veröffentlichen mit welchem System bei ihm geschult wird. Somit können<br />
Anwärter oder Examiner ggf. Gurtzeuge mit einem anderen Öffnungssystem zum<br />
Lehrgang mitbringen.<br />
Die letzte Entscheidung über die Verwendung eines bestimmten<br />
Fallschirmsystems bei einem Bewertungsdurchgang liegt aber beim jeweiligen<br />
Examiner.<br />
Generell obliegt die Auswahl der weiteren Zusatzausrüstung dem Anwärter.<br />
Der Prüfer/Examiner wird eine Sprungkombi springen, die der Anwärter für ihn<br />
auswählt.<br />
18. Die Benutzung von Harthelmen während der Lehrerausbildung ist für<br />
Prüfer/Examiner Pflicht.<br />
Anwärter tragen einen geeigneten Kopfschutz ihrer Wahl. Die Verwendung von<br />
Harthelmen wird dringend empfohlen.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 23 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
19. Für <strong>AFF</strong>-Lehrer besteht "Cypres-Pflicht". Somit auch für Anwärter und Prüfer/<br />
Examiner.<br />
20. Jeder Anwärter soll während des <strong>AFF</strong>-Lehrerlehrgangs nach Ermessen des<br />
Lehrgangsleiters mindestens einmal damit beauftragt werden, den Schülerfunk<br />
zu übernehmen. Die Fähigkeiten des Anwärters diesbezüglich werden nicht in<br />
seine Bewertung einbezogen, können aber bei mangelhafter Durchführung<br />
Anlass zu einer Nachschulung geben.<br />
21. Jeder Anwärter muss in den folgenden Bereichen geprüft werden:<br />
Der erste Bewertungsdurchgang ist normalerweise ein Level-I-Bodenbriefing,<br />
gefolgt von einem Level-III-Sprung als linker oder rechter Lehrer.<br />
Danach folgt ein Level-III-Bodenbriefing und Level-III-Sprung in der<br />
gegenüberliegenden Lehrerposition und ein Level-IV-Bodenbriefing und Level-<br />
IV-Sprung (Lehrerposition beliebig).<br />
Hat der Anwärter wenigstens ein "befriedigend" (2 Punkte) in jeder<br />
Sprunglehrerposition erreicht, werden die restlichen Bewertungsdurchgänge<br />
Level-IV-Sprünge sein.<br />
22. Der Anwärter soll ausreichend vorbereitet sein, um sich an folgendem Zeitplan<br />
orientieren zu können:<br />
Max. 1,5 Stunde, um das vorhergehende Training des Schülers für den Level I<br />
zu besprechen und ihn auf den Sprung vorzubereiten.<br />
Max. 1 Stunde, um das vorhergehende Training des Schülers für die Level III<br />
und IV zu besprechen und ihn auf den Sprung vorzubereiten.<br />
Ca. 1/2 Stunde, um das Flugzeug zu besteigen, die Absetzhöhe zu erreichen<br />
und den Sprung durchzuführen.<br />
Ca. 1/2 Stunde, um die Nachbesprechung (das Debriefing) abzuschließen.<br />
23. Alle Bewertungssprünge sind grundsätzlich mit Videobegleitung durchzuführen.<br />
Ausnahmen aufgrund technischer oder finanzieller Probleme sind möglich.<br />
Hierüber entscheidet der Lehrgangsleiter.<br />
Die Videos werden zur Bewertung positiv wie negativ herangezogen.<br />
Im Zweifelsfall kann ein weiterer Prüfer/Examiner zu Rate gezogen werden.<br />
24. Jeder Anwärter ist sorgfältig und gleichberechtigt zu beurteilen.<br />
Während der Beurteilung wird der Anwärter an einem hohen Standard gemessen,<br />
der in den Prüfungskriterien näher erläutert wird, und bei Lehrgangsbeginn<br />
bekannt zu geben ist.<br />
25. Der Anwärter sollte keine Anweisungen während der Prüfung bekommen.<br />
Zusätzliche Instruktionen und Feedback seitens des Prüfers/Examiners werden<br />
während der Kritik am Ende jedes Bewertungsdurchgangs angebracht.<br />
26. Die Beurteilung der Geschicklichkeit und des Wissensstandes des Anwärters<br />
sollte auf den Lernzielen der einzelnen Levels, die gerade geprüft werden,<br />
basieren.<br />
Der Prüfer/Examiner wird den Anwärter mit den Arten von Problemen<br />
konfrontieren, die bei einem Schüler auftreten können, der für dieses Level<br />
freigegeben ist.<br />
27. In der Realität der <strong>AFF</strong>-Ausbildung werden diese Probleme nicht mit der<br />
Häufigkeit erlebt werden, wie während der Beurteilungen, insbesondere mit<br />
Hinblick auf das durchgeführte Bodentraining.<br />
Der Anwärter muss sich jedoch einer intensiven Prüfung unterziehen, um zu<br />
beweisen, dass er mit auftretenden Problemen richtig umgehen kann.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 24 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
28. Die Prüfer/Examiner werden typische Schülerprobleme darstellen und sogar<br />
manches am Boden übertreiben.<br />
Dies hat den Zweck, die Aufmerksamkeit der Anwärter zu erhöhen und darauf<br />
hinzuweisen, dass die Prüfer/Examiner zwangsläufig Fehler einbauen und<br />
durchführen werden.<br />
29. Die Prüfer/Examiner werden die Prüfungen so realistisch wie möglich gestalten.<br />
Sie werden die Prüfung normalerweise nicht unterbrechen, außer wenn<br />
administrative oder andere Fragen dies erfordern.<br />
In solchen Fällen wird die Prüfungsunterbrechung (Time out) so kurz wie möglich<br />
erfolgen. Während des Freifalls gibt es keine Unterbrechung in diesem Sinne.<br />
30. Die Prüfer/Examiner werden sich bemühen, so konsequent und<br />
übereinstimmend wie möglich zu arbeiten, trotzdem können individuell<br />
unterschiedliche Darstellungen entstehen.<br />
Über Fragen und Beschwerden entscheidet der Lehrgangsleiter.<br />
31. Es wird angestrebt, dass jeder Bewertungsdurchgang eine Lernerfahrung<br />
darstellt. Auf diese Weise ist die Möglichkeit gegeben, auch noch während der<br />
Prüfung dazuzulernen.<br />
32. Es sollen nicht mehr als 2 Bewertungsdurchgänge mit demselben Prüfer/<br />
Examiner absolviert werden. Es ist von Nutzen mit Verschiedenen zu arbeiten.<br />
33. Die Mindesthöhe für <strong>AFF</strong>-Ausbildungssprünge ist 3.000m/GND, ebenso für<br />
Beurteilungssprünge.<br />
34. Es werden "Large-separation-dives" in der Lehrerausbildung zur<br />
Überprüfung/Verbesserung der Fähigkeit schneller Höhendifferenz-Überwindung<br />
durchgeführt.<br />
35. Falls der Anwärter in die Situation kommt, für den Prüfer/Examiner ziehen zu<br />
müssen, sollte er dies tun (ohne den Aufziehgriff zu verlieren). Es wird daran<br />
erinnert, den Griff während der Separation in die andere Hand zu wechseln, um<br />
unbehindert selbst öffnen zu können.<br />
36. Falls der Prüfling glaubt, dem Prüfer/Examiner die Reserve aktivieren zu<br />
müssen, darf er dies nicht tun! In diesem Fall tippt er mit seiner flachen Hand<br />
auf den Reservegriff.<br />
37. Abgesehen von der horizontalen Separation, endet die Freifallprüfung, wenn der<br />
Aufziehgriff gezogen wurde, oder in 1.200m/GND (Hard deck), oder wenn der<br />
Prüfer/Examiner abwinkt und separiert.<br />
38. Nach dem Bewertungsdurchgang gibt der Prüfer/Examiner seine Kritik ab, und<br />
dokumentiert diese auf dem Prüfungsprotokoll.<br />
Das Prüfungsprotokoll ist solange aufzubewahren, bis die erforderliche Punktzahl<br />
erreicht wurde oder die Prüfung abgebrochen wird.<br />
Nach Anfertigung von Kopien ist das Prüfungsprotokoll dem Lehrgangsleiter<br />
auszuhändigen.<br />
39. Es besteht die Möglichkeit, die geschriebenen Kritiken mündlich zu ergänzen.<br />
40. Der Prüfer/Examiner hat alle Anwärter gleichermaßen gerecht zu beurteilen und<br />
hat die Verantwortung, sorgfältig und richtig zu bewerten. Dieses Bewertungsund<br />
Ausbildungsprgramm hat ein ausgezeichnetes Sicherheitsimage, das<br />
unbedingt bewahrt werden sollte.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 25 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
41. Trotz der erheblichen Prüfungsbelastung sollte der Anwärter den Sinn für Humor<br />
beibehalten und geduldig und kooperativ den Lehrgang absolvieren.<br />
42. Nach bestandener Prüfung gilt der vom Lehrgangsleiter unterschriebene<br />
Prüfungsnachweis für maximal 30 Tage als temporäre <strong>AFF</strong>-Lehrbefähigung.<br />
Danach muss zur Praktischen Tätigkeit als <strong>AFF</strong>-Lehrer das Original der <strong>AFF</strong>-<br />
Befähigung vorliegen.<br />
43. Es ist sinnvoll die ersten 20 <strong>AFF</strong>-Lehrer-Sprünge im realen Schulungsbetrieb im<br />
Rahmen von Level I, II oder III Sprüngen mit erfahreneren <strong>AFF</strong>-Lehrer-Kollegen<br />
zu absolvieren.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 26 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
9 BEURTEILUNGSKRITERIEN<br />
Die Beurteilungskriterien für die einzelnen Abschnitte sind folgendermaßen<br />
festgelegt:<br />
9.1 ABSCHNITT I<br />
9.1.1 Vorbereitung:<br />
Der Anwärter wird entsprechend seiner individuellen Kenntnisse, seinem<br />
Organisationstalent und seiner Fähigkeit zu Teamarbeit eingestuft.<br />
Der rechte Lehrer ist normalerweise der führende Sprunglehrer. Der linke<br />
Lehrer sollte helfen und mitwirken, um das Verständnis des Schülers<br />
bezüglich seiner Aufgaben zu steigern. Er assistiert dem Rechten bei der<br />
Darstellung und Instruktion.<br />
Beide sollten zusammenarbeiten um den Schüler zu unterrichten. Einer<br />
sollte erklären, während der andere den korrekten Bewegungsablauf<br />
demonstriert.<br />
Die Sprunglehrer sollten die Lektion gut genug kennen, um sie effektiv<br />
vortragen zu können. Die Prinzipien der Lektionen müssen folgerichtig und<br />
korrekt unterrichtet werden, um Lernerfolge sicherzustellen.<br />
Bei Level IV-VII arbeitet ein Sprunglehrer alleine. Er kann aber dafür<br />
sorgen, dass ihm jemand bei den Demonstrationen assistiert.<br />
9.1.2 Erklärung und Demonstration:<br />
Der Anwärter wird aufgrund seiner Vorgehensweise eingestuft, ebenso<br />
aufgrund seiner Fachkenntnisse und des gezeigten Verständnisses für das<br />
Wesentliche des Inhaltes.<br />
Der Sprunglehrer sollte damit beginnen, dem Schüler eine kurze Erklärung<br />
des bevorstehenden Sprunges zu geben. Anschließend erfolgen<br />
ausführliche Erklärungen über die Details des Sprunges.<br />
Erklärungen sollten dem Schüler gegenüber absolut klar und verständlich<br />
vorgetragen werden. Demonstrationen sollten die Erklärungen begleiten.<br />
Lehrvorführungen sollen möglichst perfekt sein. Wenn aber der<br />
Darstellende einen Fehler macht, sollte der Erklärende ihn korrigieren.<br />
Demonstrationen sollten vertikal (aufrecht stehend) durchgeführt werden,<br />
um den Sprungablauf zu zeigen und horizontal (auf einem Tisch oder<br />
Horizontal-Trainer), um die richtige Körperposition darzustellen.<br />
9.1.3 Praktische Übungen:<br />
Der Anwärter wird aufgrund dessen eingestuft, wie effizient seine<br />
praktischen Übungen mit dem Schüler sind und wie gut er die Leistungen<br />
des Schülers weiterentwickelt. Er soll den Schüler durch jeden Schritt des<br />
Sprunges leiten (lernzielorientiertes Sprungvorbereitung).<br />
Wenn der Schüler einen Fehler macht, muss der Sprunglehrer ihn<br />
korrigieren, bevor er mit der Übung fortfährt. Es ist solange zu üben, bis<br />
der Schüler die nötigen Fertigkeiten und Kenntnisse besitzt, um den Sprung<br />
erfolgreich absolvieren zu können. Der Schüler muss den Sprungablauf<br />
vollständig und fehlerfrei durchspielen können.<br />
Der Schüler trägt bis zu diesen Punkt keine Ausrüstung. Erst nachdem er<br />
den vollständigen Sprung fehlerfrei ausführen kann, sollte er für weitere<br />
Übungen die Ausrüstung anlegen.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 27 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
Zu diesem Zeitpunkt tritt der Prüfer/Examiner an die Stelle des "Schülers".<br />
Bei Level I ist der Schüler voll ausgerüstet (inkl. Helm, Schutzbrille und<br />
Handschuhe). Das Ziehen des Aufziehgriffes sollte in einer horizontalen<br />
Position liegend geübt werden. Der Prüfer/Examiner achtet genau auf die<br />
exakte Körperposition, wie sie vom Anwärter gefordert oder erlaubt wird.<br />
Wurden vom Anwärter Demonstrationen nicht korrekt gezeigt, kann der<br />
Prüfer/Examiner im Hinblick auf den Sprung seine Übungen falsch<br />
übertreiben, um noch Korrekturmöglichkeiten zu geben.<br />
Sollte dies keine Beachtung finden, wäre es nur sinnvoll, diese Fehler<br />
während des Sprunges deutlich zu machen. Der Beurteilungssprung wird<br />
auch dazu benutzt, die gemachten Fehler beim Bodentraining realistisch vor<br />
Augen zu führen.<br />
9.1.4 Erfolgskontrolle und Beurteilung:<br />
Der Anwärter wird nach seiner Fähigkeit beurteilt, bei der Erfolgskontrolle<br />
die Kenntnisse und Fertigkeiten seines Schülers zu überprüfen.<br />
Das Unterrichtskonzept des Anwärters soll eine Zusammenstellung von<br />
Fragen enthalten, die geeignet sind den Lernerfolg des Schülers zu<br />
beurteilen, und diesem die Möglichkeit geben, sein Wissen und Verständnis<br />
zu zeigen (Lernerfolgs-Checkliste).<br />
Der Anwärter sollte den Schüler auch Fertigkeiten praktisch nachmachen<br />
lassen, so dass er diese beurteilen kann. Als Sprunglehrer muss der<br />
Anwärter dabei eventuelle Fehler erkennen und korrigieren.<br />
Die Erfolgskontrolle findet jeweils zum Ende eines Trainingsblocks statt.<br />
Außerdem werden dem Schüler während der abschließenden Bodenübungen<br />
Situationen präsentiert, um seine Reaktionen zu überprüfen.<br />
Erfahrene Sprunglehrer flechten Erfolgskontrollen ständig in das<br />
Sprungtraining ein, so dass diese mit dem Sprungablauf korrespondieren.<br />
Wenn der Anwärter bewiesen hat, dass er eine gut organisierte und<br />
vollständige Erfolgskontrolle durchführen kann, ist es möglich bei späteren<br />
Beurteilungen verkürzt vorzugehen.<br />
In diesem Falle sollte der Anwärter die Durchführung der Erfolgskontrolle<br />
lediglich erklären, ohne sie tatsächlich auszuführen. Der Anwärter muss<br />
jedoch immer die 4 Notfallmaßnamen (Lfz, Freifall, Equipment und<br />
Landung) nachprüfen oder darauf hinweisen, dass er sie nachprüfen würde.<br />
9.2 ABSCHNITT II<br />
9.2.1 Der tatsächliche Sprung:<br />
Der Anwärter wird nach seiner Fähigkeit eingestuft, den Ablauf des<br />
Sprunges zu kontrollieren, und ein angemessenes Niveau an Sicherheit<br />
aufrechtzuerhalten.<br />
Er wird ebenso nach seiner Fähigkeit beurteilt, nützliche Instruktionen im<br />
Freifall zu geben. Außerdem werden seine "fliegerischen" Fertigkeiten<br />
beurteilt.<br />
Der "Innen"-Sprunglehrer ist in erster Linie dafür verantwortlich die Kontrolle<br />
über den Exit zu bewahren. Der Anwärter muss fähig sein, Exits zu<br />
kontrollieren. Er sollte auch mit Problem-Exits konfrontiert werden, um<br />
seine Fähigkeiten beweisen zu können. Wenn der Anwärter die Kontrolle<br />
über einen zunächst unkontrollierten Exit wiedergewinnt, kann er noch eine<br />
befriedigende Bewertung erreichen.<br />
Der Anwärter muss ein hohes Bewusstseinsniveau während des Sprunges<br />
zeigen. Er sollte ebenfalls in der Lage sein, seine Beobachtungen mit<br />
einem angemessenen Grad an Genauigkeit zu interpretieren. Damit soll er<br />
später Lernhilfen zur Verbesserung der Leistung seiner Schüler geben<br />
können.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 28 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
Anweisungen im Freifall werden durch den Gebrauch von Handzeichen,<br />
Mundzeichen und durch "Modellieren" gegeben.<br />
Der Anwärter muss in Reichweite des Schülers bleiben können um<br />
ausreichend Kontrolle und Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Während der Durchführung der praktischen Prüfung muss der Anwärter<br />
beweisen, dass er einen Schüler, den er verloren hat, wieder einfangen<br />
kann. Der Prüfer/Examiner darf ausweichen, ohne jedoch Fertigkeiten<br />
erfahrener Springer anzuwenden, um sich dem Anwärter zu entziehen (z.B.<br />
Flashen).<br />
Muss für den Prüfer/Examiner gezogen werden, darf dies nicht mehr unter<br />
1200m/GND getan werden.<br />
Nach der Schirmöffnung des Schülers bzw. bei 1200m/GND muss<br />
ausreichend separiert werden.<br />
Es wird vom Anwärter und Prüfer/Examiner verlangt, dass sie ihre<br />
Fallschirme über 600m/GND öffnen. Falscher Ehrgeiz darf hier aber nicht zu<br />
Kappenkollisionen oder anderen Unfällen führen.<br />
Der Anwärter muss während der gesamten Prüfungsphase ein hohes Maß<br />
an Sicherheitsbewusstsein und Handlungsbereitschaft demonstrieren.<br />
Während des Bewertungsdurchgangs muss der Anwärter in jedem Punkt ein<br />
sehr hohes Niveau an Leistung erbringen, um eine "hervorragende"<br />
Benotung zu erhalten.<br />
Er muss jeweils eine "befriedigende" Benotung (2 Punkte) in jeder<br />
Lehrerposition erreichen, um weiterzukommen und schließlich die Prüfung<br />
zu bestehen.<br />
Während den Prüfungssprüngen wird der Anwärter mit Problemsituationen<br />
konfrontiert, wie sie bei der Arbeit mit wirklichen Schülern auftreten.<br />
Der Prüfer/Examiner kann ebenso ein "guter Schüler" sein, wenn es die<br />
Situation angemessen rechtfertigt.<br />
9.3 ABSCHNITT III<br />
9.3.1 Beaufsichtigung:<br />
Dieser Bereich gibt Aufschluss über die Fähigkeit des Anwärters, auf seinen<br />
Schüler während der Ausbildung acht zugeben und Sicherheitskontrollen an<br />
der Ausrüstung durchzuführen. Die Anwärter erhalten "ungenügend" (0<br />
Punkte), falls gravierende Ausrüstungsfehler nicht erkannt werden.<br />
Sind zwei Anwärter für den jeweiligen Bewertungsdurchgang vorgesehen,<br />
sind auch beide für die entsprechenden Kontrollen verantwortlich, es sei<br />
denn einer führt die tatsächliche Überprüfung durch, während der andere<br />
anderweitig beschäftigt ist.<br />
Obligate Zeitpunkte für die Ausrüstungskontrolle sind vor dem Einstieg ins<br />
Luftfahrzeug und kurz vor dem Absprung. Zusätzlich können Kontrollen<br />
auch zwischenzeitlich erfolgen.<br />
Das Ausbleiben einer obligatorischen Ausrüstungskontrolle hat die<br />
Beurteilung "ungenügend" (0 Punkte) zur Folge. Vom Anwärter wird<br />
erwartet, dass er den Schüler vom Anlegen des Gurtzeugs bis zum Ziehen<br />
des Aufziehgriffes eng überwacht.<br />
Vor dem Einsteigen ist außerdem eine Wind-/Schirmfahrtbesprechung<br />
durchzuführen.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 29 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
9.3.2 Steigflug:<br />
Bei diesem <strong>Teil</strong>bereich ist es die Aufgabe des Anwärters, den Schüler<br />
während des Steigfluges zu motivieren, ihn mental auf den Sprung<br />
vorzubereiten, Orientierungshilfen bezüglich des Sprunggeländes zu<br />
vermitteln und den Absetzvorgang souverän zu gestalten.<br />
Unmittelbar vor dem Einstieg ins LFZ soll der Schüler über<br />
Bodenwindsituation, Anflugverfahren und Landerichtung befragt werden.<br />
Speziell bei Level I sollte der Anwärter dem Schüler während des Steigflugs<br />
das Landegebiet zeigen und auf Schlüsselhöhen hinweisen<br />
(Schirmöffnungshöhe etc.).<br />
Er fordert ferner den Schüler auf, den Sprungablauf mit allen wichtigen<br />
Punkten zu rekapitulieren.<br />
Ein sicherer Absetzpunkt muss gewährleistet sein.<br />
Der Anwärter sollte zu jeder Zeit angemessen auf Emotionen des Schülers<br />
eingehen.<br />
9.3.3 Nachbesprechung (Debriefing):<br />
Es wird bewertet, ob der Anwärter in der Lage ist, eine gründliche und<br />
vollständige Nachbesprechung zum Nutzen des Schülers durchzuführen.<br />
Der Anwärter sollte zunächst den Schüler auffordern, seine Version des<br />
vorangegangenen Sprungablaufs darzulegen. Danach trägt der Anwärter<br />
seine eigene Version vor, wobei er Positives hervorhebt und<br />
Verbesserungsmaßnahmen für vorhandene Fehler oder Schwachpunkte<br />
erklärt bzw. erläutert.<br />
Er soll sein Urteil über den Fortschritt des Schülers bekannt geben und<br />
Eintragungen im Sprungbuch oder anderen Unterlagen vornehmen bzw.<br />
darauf hinweisen, sowie Lernhilfen und korrektives Training bei nötigen<br />
Wiederholungssprüngen erläutern.<br />
9.3.4 Gesamteindruck als Lehrer:<br />
Der Anwärter wird eingestuft nach seinen Fähigkeiten gemäß Abschnitt I und<br />
seinen Leistungen als Sprunglehrer im Abschnitt III.<br />
Die Punktzahl dieses <strong>Teil</strong>bereiches kann nicht höher sein, als der<br />
Durchschnitt aus Abschnitt I und III.<br />
Ergänzend ist der Anwärter bezüglich seiner Qualifikation als sicherer und<br />
begeisterter Fallschirmsportler zu sehen, der ein gewisses Maß an<br />
Professionalität vorweist, ein akzeptables persönliches Erscheinungsbild<br />
aufweist, sowie seine charakterliche Eignung beweist.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 30 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
10 PRÜFER/EXAMINER<br />
10.1 <strong>AFF</strong>-LEHRERLEHRGANG<br />
• Antrag und Ausschreibung an die jährliche <strong>AFF</strong>-Examiner-Konferenz.<br />
• Der Lehrgangszeitpunkt sollte nicht zu früh in der Saison liegen.<br />
Die Anwärter sollten bereits Gelegenheit gehabt haben sich<br />
"warmzuspringen".<br />
• Über die Lehrgangsvergabe (Ort und Zeitraum) sowie den jeweiligen<br />
Lehrgangsleiter entscheidet die jährliche <strong>AFF</strong>-Examiner-Konferenz.<br />
• Der Lehrgangsleiter muss vorher an mindestens 3 anerkannten <strong>AFF</strong>-<br />
Lehrerlehrgängen teilgenommen haben und kann auch ein z.Zt.<br />
"rausrotierter" Ex-Examiner sein.<br />
• Es obliegt dem Lehrgangsleiter im Vorfeld seines <strong>AFF</strong>-Lehrerlehrgangs für<br />
ausreichend Examiner und qualifiziertes Videopersonal zu sorgen.<br />
• Anzahl Prüfer/Examiner zu Anwärter muss in einem vernünftigen Verhältnis<br />
stehen, mindestens 1:3<br />
• Mindestens 3 Prüfer/Examiner müssen zur Verfügung stehen.<br />
• Ankündigung durch Fachpresse und Rundschreiben an die Prüfer/Examiner.<br />
• Ein Erfahrungsbericht muss unmittelbar nach Beendigung des Lehrganges<br />
den Beauftragten vorgelegt werden.<br />
Ein jährlicher Lehrgangsbericht muss erstellt werden und den<br />
Beauftragungsbüros und der Examiner-Konferenz Ende Oktober der laufenden<br />
Saison zur Verfügung stehen.<br />
10.2 EXAMINERVORAUSSETZUNGEN/VERLÄNGERUNGS- UND ERNEUERUNGSKRITERIEN:<br />
Auswahlkriterien für Examineranwärter:<br />
• gültige Lehrberechtigung mit <strong>AFF</strong>-Befähigung<br />
• min. 300 <strong>AFF</strong>-Sprünge gesamt<br />
• min. 50 <strong>AFF</strong>-Sprünge im letzten Jahr<br />
• min. 100 Sprünge pro Jahr<br />
• <strong>Teil</strong>nahme als Assistent an mindestens einem kompletten deutschen <strong>AFF</strong>-<br />
Lehrerlehrgang<br />
Letztendlich entscheidet die einfache Mehrheit der Examiner auf der Konferenz,<br />
ob Bedarf besteht und welche/wieviele der Anwärter aufgenommen werden.<br />
Es besteht kein Rechtsanspruch auf Benennung zum <strong>AFF</strong>-Examiner.<br />
Verlängerungskriterien:<br />
• gültige Lehrberechtigung<br />
• min. 50 <strong>AFF</strong>-Sprünge pro Jahr (bzw. 150 im Verlängerungszeitraum)<br />
• min. 100 Sprünge pro Jahr<br />
• <strong>Teil</strong>nahme an mindestens einem <strong>AFF</strong>-Lehrerlehrgang in den letzten 3<br />
Jahren<br />
• Regelmäßige <strong>Teil</strong>nahme an der jährlichen Examinersitzung<br />
Erneuerungskriterien:<br />
Ausgeschiedene Examiner können sich nach einem Jahr Pause wieder für das<br />
Gremium bewerben, sofern sie die Verlängerungs- und Auswahlkriterien erfüllen.<br />
Sie müssen aber nicht wie Neuanwärter als Assistent an einem Lehrgang<br />
teilgenommen haben. Die vorausgegangene Tätigkeit als <strong>AFF</strong>-Examiner wird als<br />
Qualifikation akzeptiert.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 31 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
10.3 DISZIPLINARMAßNAHMEN<br />
Maßnahmen, die das Ruhen lassen, den Widerruf oder den Entzug einer<br />
Erlaubnis, Berechtigung oder Befähigung betreffen, können nur nach § 29<br />
LuftVZO von den Beauftragten eingeleitet bzw. getroffen werden.<br />
Nichtsdestotrotz können aber vor Ort von jedem Examiner sicherheitsrelevante<br />
Missstände angesprochen und Verwarnungen ausgesprochen werden. In diesen<br />
Fällen ist aber unverzüglich danach eine schriftliche Meldung an den für die<br />
Ausbildungsregistrierung zuständigen Beauftragten abzugeben, um weitere<br />
Maßnahmen zu initiieren.<br />
Die Benennung zum <strong>AFF</strong>-Examiner kann vom Beauftragten jederzeit und ohne<br />
Angabe von Gründen widerrufen werden.<br />
10.4 ZUSAMMENSETZUNG DES <strong>AFF</strong>-EXAMINER-GREMIUMS<br />
• Die Gruppengröße des <strong>AFF</strong>-Examiner-Gremiums ist mit 15 Examinern<br />
festgelegt.<br />
• Examineranwärter bewerben sich im Vorfeld schriftlich bei der<br />
Geschäftsstelle zu einem Assistenzlehrgang und werden allen Examinern<br />
bekannt gegeben.<br />
Allen Examinern wird bis Lehrgangsbeginn eine Einspruchsmöglichkeit<br />
zugestanden und sie teilen ihre Bedenken dem jeweiligen Lehrgangsleiter<br />
mit.<br />
Examineranwärter werden während bzw. nach ihrer Assistenzzeit in einem<br />
<strong>AFF</strong>-Lehrerlehrgang von den dort anwesenden Examinern bewertet und ggf.<br />
von den jeweiligen Lehrgangssleitern empfohlen.<br />
Nur nach einer solchen Empfehlung darf eine Bewerbung als <strong>AFF</strong> Examiner<br />
ins Gremium abgegeben werden.<br />
Die Neubewerbungen werden in einem Rotationsprinzip berücksichtigt.<br />
Dazu scheiden maximal drei "Alt"-Examiner jährlich aus, um drei<br />
Neuanwärtern Platz zu machen.<br />
Die Ausscheider werden nach folgenden Kriterien ausgewählt:<br />
1. Freiwilligkeit<br />
2. Verlängerungskriterien werden nicht erfüllt<br />
3. die drei jeweils dienstältesten Examiner scheiden aus.<br />
Gibt es bis zu 3 qualifizierte Bewerbungen (von empfohlenen Anwärtern<br />
oder ehemaligen Examinern) erfolgt die Aufnahme ins Gremium<br />
automatisch. Erst bei mehr als 3 Bewerbungen stimmen die Examiner ab.<br />
• Ausgeschiedene Examiner können sich nach einem Jahr Pause wieder für<br />
das Gremium bewerben, sofern sie die Verlängerungs- und Auswahlkriterien<br />
erfüllen.<br />
Sie müssen aber nicht wie Neuanwärter als Assistent an einem Lehrgang<br />
teilgenommen haben. Die vorausgegangene Tätigkeit als <strong>AFF</strong>-Examiner<br />
wird als Qualifikation akzeptiert.<br />
• Das Examiner-Gremium hält die zentrale Durchführung von <strong>AFF</strong>-<br />
Lehrerlehrgängen aus Gründen der Sicherheit und des adäquaten<br />
Leistungsstandards für zwingend geboten.<br />
Über die Lehrgangsvergabe (Ort und Zeitraum) sowie den jeweiligen<br />
Lehrgangsleiter entscheidet die jährliche <strong>AFF</strong>-Examiner-Konferenz.<br />
Der Lehrgangsleiter muss vorher an mindestens 3 anerkannten <strong>AFF</strong>-<br />
Lehrerlehrgängen teilgenommen haben und kann auch ein z.Zt.<br />
"rausrotierter" Ex-Examiner sein.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 32 von 33
DFV (Deutscher Fallschirmsport Verband e.V.) <strong>AFF</strong>-Ausbildungshandbuch<br />
11 ANHANG:<br />
11.1 KOSTENKATALOG<br />
• <strong>AFF</strong>-Lehrerlehrgang (incl. Material, Examiner) max. € 750,- plus Tickets<br />
plus Video<br />
plus Gebühren<br />
• DFV-Prüfungsgebühr (Theorie und Praxis) € 60,-<br />
• DFV-Gebühr/Erteilung der Berechtigung (Beiblatt) € 25,-<br />
• DFV-Gebühr/Verlängerung incl. Berechtigung € 20,-<br />
• DFV-Gebühr/Erneuerung incl. Berechtigung € 20,-<br />
• Examiner Tagespauschale € 80,- pro Tag<br />
• Überprüfungssprung € 30,- plus Tickets<br />
plus Video<br />
Die Kosten für den <strong>AFF</strong>-Lehrerlehrgang und Überprüfungssprünge sollen als<br />
Anhalt verstanden werden und können variieren.<br />
Um eine einheitliche und eindeutig definierte Kostenkalkulationen<br />
veröffentlichen zu können, sollen die angegebenen Lehrgangskosten immer wie<br />
oben dargestellt strukturiert sein.<br />
Die zusätzlichen Kosten für Tickets und Videographen-Honorar sind in der<br />
Lehrgangs-Ausschreibung anzugeben.<br />
11.2 UMSCHREIBUNG EINES AUSLÄNDISCHEN “<strong>AFF</strong>-RATINGS“<br />
Ein ausländisches “<strong>AFF</strong>-RATING“ kann in eine deutsche <strong>AFF</strong>-Befähigung<br />
umgeschrieben werden, wenn die Ausbildungs- und Prüfungsinhalte dieses<br />
ausländischen “<strong>AFF</strong>-RATINGS“ bekannt und als gleich- oder höherwertig anerkannt<br />
sind.<br />
Der Nachweis hierüber obliegt dem Antragsteller.<br />
Ob die Inhalte eines ausländischen “<strong>AFF</strong>-RATINGS“ bereits bekannt sind und diese<br />
anerkannt ist oder nicht, kann in der Geschäftsstelle des DFV erfragt werden.<br />
Sind die Richtlinien noch unbekannt, muss der Antragsteller diese in einer<br />
Übersetzung in deutscher oder englischer Sprache dem <strong>AFF</strong>-Examiner-Gremium<br />
zur Prüfung vorlegen.<br />
Ist ein ausländisches “<strong>AFF</strong>-RATING“ anerkannt gilt das folgende<br />
Umschreibeverfahren. Der Antragsteller muss alle für eine deutsche <strong>AFF</strong>-<br />
Befähigung erforderlichen Voraussetzungen erfüllen und zusätzlich 2<br />
Überprüfungssprünge bei einem Examiner absolvieren.<br />
Die Überprüfungssprünge sind grundsätzlich per Luft-Luft-Video zu<br />
dokumentieren.<br />
Examiner, die bei ausländischen/verbandsfremden <strong>AFF</strong>-Lehrerlehrgängen als<br />
Prüfer fungiert haben (z.B. USPA <strong>AFF</strong>-IRC), dürfen Anwärtern die aus diesen<br />
Lehrgängen hervorgegangen sind keine Umschreiberprüfungen abnehmen.<br />
Version 4.2 vom 15. Mai 2007 Seite 33 von 33