Stadtmagazin Neue Szene Augsburg 2013-08
Das Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung. Aktuelle Info immer auch unter www.neue-szene.de
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54 Gerilltes<br />
EMILIANA TORRINI<br />
TOOKAH<br />
(Beggars/Rough Trade)<br />
Vater Italiener, Mutter Isländerin, interessanter<br />
Mix. Nach ihrem 2009er<br />
„Ratatatam-Hit“ „Jungle Drum“ hätte<br />
es mich nicht gewundert, wenn<br />
Torrini mit ihrem neuem Album ein<br />
paar Charts-Eier gelegt hätte. Aber,<br />
genau das Gegenteil ist der Fall. Mit<br />
Album Nummer neun (!) „Tookah“<br />
präsentiert die umtriebige Singer-<br />
Songwriterin, die früher schon mal<br />
gerne als die „kleine Schwester“<br />
von Islands Exportschlager Björk tituliert<br />
wurde, ein fast schon intimes<br />
Album, das mit der ganz feinen Nadel<br />
gestrickt ist. Durch die sparsame<br />
Instrumentierung verleiht sie ihren<br />
Songs trotz aller Leichtigkeit Charakter<br />
und Tiefgang. So klingt der<br />
Sommer, ein schönes Album... (VÖ:<br />
06.09.) (ws)<br />
<br />
ALBUM DES MONATS<br />
MODERAT<br />
II (Monkeytown Records)<br />
FRANZ FERDINAND<br />
RIGHT THOUGHTS, RIGHT<br />
WORDS, RIGHT ACTION<br />
(Domino Records/RTD)<br />
„Right Action“, nach vier Jahren ein<br />
neues Album zu veröffentlichen.<br />
„Right Thought“, nach der Entwicklung<br />
eines nahezu eigenen Stils mal<br />
bisschen auf Veränderung zu setzen.<br />
Aber ob dafür die „Right Words“ gewählt<br />
wurden? Franz Ferdinand bringen<br />
mit Platte Nummer fünf ein bisschen<br />
frischen Wind in den derzeit ein<br />
wenig einschlafenden Britpop. Aber<br />
ob das überhaupt noch Britpop ist?<br />
Die Schotten beweisen jedenfalls,<br />
dass sie auch nach langer Zeit durch<br />
ein wenig Veränderung ihren Sound<br />
immer noch schmackhaft vermarkten<br />
können. „Right Thoughts...“ ist<br />
rockig, wild und sympathisch. Nix<br />
<strong>Neue</strong>s, aber irgendwie trotzdem<br />
cool. (mw)<br />
<br />
IMAGINARY CITIES<br />
FALL OF ROMANCE<br />
(Wea/Votiv)<br />
Warum die CD bis jetzt nur als Import<br />
zu haben ist, versteht kein<br />
Mensch, das Duo aus Winnipeg ist<br />
sicher eines der spannendsten Indie-Projekte<br />
weltweit. Nach ihrem<br />
fantastischen Debüt 2011 schwimmen<br />
Imaginary Cities auf den ersten<br />
Blick auf einer Welle der Glückseligkeit,<br />
der Nachfolger wirkt teilweise<br />
sehr „weihnachtlich“. Aber wenn<br />
der Zuckerguss mal abgeschmolzen<br />
ist, zeigt sich, wie lang dieser<br />
Indiesoul-Tee gezogen hat. Die Höhenflüge<br />
von Sängerin Marti auf „9<br />
and 10“ zum Beispiel lassen deutlich<br />
spüren, dass in dieser Stimme etwas<br />
liegt, das definitiv nicht von dieser<br />
Welt ist. Sie bleiben eine Ausnahmeband,<br />
die - pardon! - der Himmel<br />
geschickt hat. (flo)<br />
<br />
Was seid ihr nur für verrückte Typen? Vor vier Jahren gab es die erste und<br />
bis nun letzte Zusammenarbeit aus dem Elektro-Duo Modeselektor und<br />
Soundgenie Sascha Ring von Apparat. Und nach solch langer Zeit hauen die<br />
Berliner mal eben ein derartiges Kunstwerk raus, wie man es eigentlich nur<br />
von Apparat höchstpersönlich kennt. Allgemein könnte man glauben, dass sei<br />
die neue und „richtige“ Apparat-Platte, der im Februar, also vor nicht einmal<br />
einem halben Jahr, mit „Krieg und Frieden“ ja „nur“ ein Album mit Theatermusik<br />
rausbrachte. Platte „II“ kommt subtil, feinfühlig, emotional. Mit „Bad<br />
Kingdom“ wurde die perfekte Single getroffen, aber auch Songs wie „Versions“<br />
und „Damage Done“ klatschen der Elektro-<strong>Szene</strong> ein neues Zeitalter ins<br />
Gesicht. Die Arbeit hat sich gelohnt! (mw)<br />
<br />
LIEBLINGS-CDS<br />
TIPP<br />
DER<br />
REDAKTION<br />
FRANZ FERDINAND – “Right Thoughts, Right Words, Right<br />
Action” (ws)<br />
RAH RAH – “The Poet’s Dead” (flo)<br />
VARIOUS ARTISTS – “Haare” (cs)<br />
ABBY – “Friends And Enemies” (mw)<br />
DUB A LA PUB<br />
ACCELERATE!<br />
(3room records/Zimbalam)<br />
Endlich ist es da, das dritte Album<br />
unserer Reggaehelden aus <strong>Augsburg</strong>.<br />
Und, um es gleich vorwegzunehmen,<br />
es ist echt gut geworden. Man spürt,<br />
die Band hat sich weiter entwickelt.<br />
Aber keine Sorge, die Jungs und das<br />
Mädel machen immer noch Reggae<br />
und den haben sie verfeinert und<br />
immer besser drauf. Neben den<br />
klassischen smoothen, easy Tracks<br />
schlagen sie aber auch ein paar kritische<br />
Töne an, denn die Welt besteht<br />
ja nicht nur aus good vibes. Witzig,<br />
ein Song ist auch Reggaeburg, ähm,<br />
<strong>Augsburg</strong> gewidmet. Mein Hit ist aber<br />
ganz klar „Monkey Dream“. Ich krieg<br />
den Song einfach nicht mehr aus dem<br />
Kopf, aber das ist ja gut so. Man<br />
beachte auch das Interview mit der<br />
Band in diesem Heft. (cs)