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16<br />

M ENSCHLI CHE A KTI V I TÄTEN<br />

Forstämter hin zu naturnahen Waldbeständen<br />

mit höherem Anteil von Mischbaumarten<br />

(z. B. Buche und Weißtanne),<br />

wodurch die Stabilität der Bestände und<br />

die Lebensraumfunktionen verbessert werden<br />

konnten. Der Laubholzanteil wurde<br />

im Berichtzeitraum zu Lasten des Nadelholzanteils<br />

von 21,4 % auf 22,2 % erhöht.<br />

Diese Zahlen spiegeln allerdings nicht<br />

die tatsächlichen Bemühungen zur Erhöhung<br />

des Laubholzanteils wider, da die<br />

Pflanzungen in der Regel <strong>als</strong> Voranbauten<br />

unter einem (Fichten-) Altholzschirm<br />

ausgeführt wurden und sich die Prozentanteile<br />

in der Forsteinrichtung auf <strong>das</strong><br />

Altholz beziehen. Weiterhin ist neben<br />

den langen Produktions- und damit auch<br />

Waldumbauzeiträumen zu berücksichtigen,<br />

<strong>das</strong>s im Bereich des <strong>Biosphärenreservat</strong>s<br />

Vessertal-�üringer Wald die Fichte<br />

auch langfristig einen angemessenen Anteil<br />

behalten wird, da der Fichte auch unter<br />

Berücksichtigung des Klimawandels in<br />

diesem Bereich eine positive Prognose gestellt<br />

wird.<br />

Seit 1992 wird die Holzrückung im<br />

Staatswald auf Rückegassen konzentriert.<br />

Dies ist ein <strong>wichtige</strong>r Beitrag zum Bodenschutz.<br />

Im Berichtszeitraum wurde die Umsetzung<br />

der in den 1990er Jahren erstellten<br />

Pflege- und Entwicklungspläne für die<br />

Waldflächen der Pflegezonen sowie auch<br />

für die Waldbestände im Einzugsbereich<br />

der Trinkwassert<strong>als</strong>perren (Zone 3)<br />

überprüft. Danach wurden die darin<br />

enthaltenen Vorgaben zu wesentlichen<br />

Teilen umgesetzt.<br />

Für alle Waldflächen im Eigentum des<br />

Freistaates �üringen (87 % der <strong>Biosphärenreservat</strong>s-Waldfläche)<br />

wurden die<br />

Forsteinrichtungswerke im Berichtszeitraum<br />

fortgeschrieben. <strong>Sie</strong> operationali-sieren<br />

neben den forstwirtschaftlichen<br />

Zielen auch die Naturschutzziele und<br />

sind mit der <strong>Biosphärenreservat</strong>sverwaltung<br />

abgestimmt.<br />

Bericht zur Überprüfung des<br />

UNESCO-<strong>Biosphärenreservat</strong>s, 2011<br />

Die Anstrengungen zur Förderung der<br />

Weißtanne wurden weiter fortgesetzt. Im<br />

Zeitraum 2001 – 2010 wurden – exemplarisch<br />

betrachtet für drei Forstreviere mit<br />

einer Landeswaldfläche von 4 425 Hektar<br />

– in 107 Einzelmaßnahmen insgesamt<br />

69,8 ha Wald aktiv durch Pflanzung verjüngt.<br />

Davon entfallen auf die Baumart<br />

Weißtanne 13,8 ha (35 Maßnahmen), auf<br />

Bergulme 1,5 ha (7 Maßnahmen) und auf<br />

die Edellaubbaumarten 3,3 ha (20 Maßnahmen).<br />

Es überwiegen Wiederaufforstungen<br />

(52,4 ha), vor Ergänzungen, Nachbesserungen<br />

und Wiederholungen (11,2 ha),<br />

vor Voranbauten (5,4 ha) und vernachlässigbaren<br />

Erstaufforstungen auf 0,8 ha. Die<br />

Schatten ertragende Weißtanne wurde<br />

vor allem im Rahmen von Voranbauten<br />

(3,2 ha) und Ergänzungen von Kulturen<br />

und Naturverjüngungen (9,5 ha) in künftige<br />

(Misch-)Bestände eingebracht.<br />

Im Jahr 2009 wurde mit der Umsetzung<br />

des Habitatbaum- und Totholzkonzepts<br />

der �üringer Landesforstverwaltung<br />

in ausgewählten Flächen des <strong>Biosphärenreservat</strong>s<br />

begonnen. In Zusammenarbeit<br />

der örtlichen Forstämter und der<br />

<strong>Biosphärenreservat</strong>sverwaltung werden<br />

auf ausgewählten Flächen Bäume markiert<br />

und kartiert, die für den Schutz bedrohter<br />

Tierarten eine besondere Bedeutung<br />

haben. Die Maßnahmen sichern den<br />

Erhalt dieser Habitate, indem die unbeabsichtigte<br />

Zerstörung oder Entnahme<br />

dieser ausgewählten Bäume im Rahmen<br />

forstlicher Nutzungen ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Ausblick<br />

Die Handlungsschwerpunkte in diesem<br />

Bereich sind durch die Zielsetzungen<br />

festgelegt, die im Rahmenkonzept formuliert<br />

wurden. Hierbei geht es insbesondere<br />

um die Erhöhung des Laubbaumanteils.<br />

Hauptakteur für die Umsetzung<br />

dieser Ziele ist die Landesforstverwaltung.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

sind die Maßnahmen zum Waldumbau,<br />

die im Vergleich zum Berichtszeitraum<br />

deutlich verstärkt werden müssen, um die<br />

im Rahmenkonzept vereinbarten Ziele zu<br />

erfüllen und den Erfordernissen, die sich<br />

aus dem Klimawandel ergeben, zu entsprechen.<br />

Die �üringer Regierungsparteien haben<br />

in ihrer Koalitionsvereinbarung vom<br />

Oktober 2009 dazu festgeschrieben, <strong>das</strong>s<br />

Waldumbaumaßnahmen auf einer Fläche<br />

von mindestens 100 000 ha erforderlich<br />

sind, um den Herausforderungen des Klimawandels<br />

zu begegnen. Einen Schwerpunkt<br />

soll dabei <strong>das</strong> <strong>Biosphärenreservat</strong><br />

Vessertal-�üringer Wald bilden.<br />

In einem ersten Schritt wurden die langfristigen<br />

Baumartenempfehlungen für<br />

�üringen unter Berücksichtigung der<br />

prognostizierten Klimaveränderungen<br />

überarbeitet. Reinbestände kommen in<br />

diesen Empfehlungen nicht mehr vor, es<br />

wurde konsequent auf Mischbestände<br />

umgestellt. In diesem Frühjahr wurden an<br />

hand der neuen Kriterien waldumbaunotwendige<br />

Bestände im Bereich des Forstamtes<br />

Frauenwald aus der forstlichen Datenbank<br />

selektiert, die zur Zeit durch die<br />

Revierleiter verifiziert werden. Im Ergebnis<br />

wird eine flächenscharfe Aufstellung<br />

<strong>als</strong> Karte und <strong>als</strong> Tabelle vorliegen. Es ist<br />

beabsichtigt, mit Hilfe dieser Aufstellung<br />

Waldumbaukomplexe festzulegen, die besonders<br />

intensiv bejagt werden sollen (siehe<br />

Kapitel Jagd).<br />

Nach Abschluss dieses Pilotprojekts im<br />

Forstamt Frauenwald soll die Restfläche<br />

des <strong>Biosphärenreservat</strong>s ebenfalls in dieser<br />

Art bearbeitet werden.<br />

5.3.2. Landwirtschaft<br />

Bisherige Entwicklung<br />

Wenngleich die landwirtschaftliche Nutzung<br />

im �üringer Wald nie eine bedeutende<br />

wirtschaftliche Rolle spielte, so war<br />

und ist ihre Bedeutung für <strong>das</strong> Landschaftsbild<br />

und die Artenvielfalt in dieser<br />

Region überaus hoch. Ihre hohe Bedeu-

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