können Sie das wichtige Dokument als PDF - Biosphärenreservat ...
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M ENSCHLI CHE A KTI V I TÄTEN<br />
Bei einer Folgenutzung der Hartgesteinslagerstätte<br />
Hirschbach sollen naturschutzfachliche<br />
und forstliche Belange besonders<br />
beachtet werden.<br />
Die Flussspatlagerstätte im Schobsetal bei<br />
Gehren soll langfristig der Gewinnung von<br />
Flussspat und Schwerspat zur Verfügung<br />
stehen.<br />
5.4. Klimaschutz<br />
Im Berichtszeitraum ist <strong>das</strong> �ema Klimawandel<br />
nicht nur in den Fokus der Öffentlichkeit<br />
geraten, sondern insbesondere<br />
auch mit dem Madrid Action Plan <strong>als</strong> neue<br />
Herausforderung für <strong>Biosphärenreservat</strong>e<br />
benannt worden. Auch wenn bisher ein<br />
umfassendes Konzept zu den Auswirkungen<br />
und möglichen Schutz- und Anpassungsmaßnahmen<br />
zum Klimawandel im<br />
<strong>Biosphärenreservat</strong> Vessertal-�üringer<br />
Wald noch nicht vorliegt, gibt es doch eine<br />
Reihe von bereits jetzt praktizierten Managementmaßnahmen<br />
und Ökosystemdienstleistungen,<br />
die in diesem Sinne einen Beitrag<br />
leisten.<br />
Dazu gehört die nachhaltige Forstwirtschaft<br />
(siehe Kap. 5.3.1), die Grünlandbewirtschaftung<br />
(siehe Kap. 0), <strong>das</strong> Moorschutzprojekt<br />
(siehe Kap. 5.5) und die Ausweisung<br />
der nutzungsfreien Kernzonen<br />
(siehe Kap. 4), die im besonderen Maße<br />
klimaschädliches Kohlendioxid binden<br />
und eine <strong>wichtige</strong> Senkenfunktion haben.<br />
Aber auch die vielfältigen Initiativen<br />
zur nachhaltigen Mobilität sind ein Beitrag<br />
zur Verminderung klimaschädlicher<br />
Emissionen.<br />
In diesem Zusammenhang ist auch <strong>das</strong><br />
Energieholzprojekt der Naturstiftung<br />
David zu nennen, mit dem im Jahr 2009<br />
begonnen wurde. Ziel des Projekts ist es,<br />
die Erhaltung und Entwicklung national<br />
bedeutsamer Lebensräume mit der Nutzung<br />
von Energieholz zu verknüpfen.<br />
Bericht zur Überprüfung des<br />
UNESCO-<strong>Biosphärenreservat</strong>s, 2011<br />
Das Projekt will dabei aufzeigen, <strong>das</strong>s<br />
eine maßvolle Bewirtschaftung zur Energieholzgewinnung<br />
zum Erhalt der Lebensräume<br />
beitragen kann. Die Ernte und<br />
Vermarktung des Landschaftspflegeholzes<br />
sowie der Einfluss der Maßnahmen auf die<br />
Lebensräume und deren Arteninventar<br />
wird dabei im Rahmen eines Forschungsprojekts<br />
untersucht. Die Projektpartner<br />
sind <strong>das</strong> Forstamt Schönbrunn, die Großgemeinde<br />
St. Kilian, <strong>das</strong> Landratsamt<br />
Hildburghausen, ein forstliches Ingenieurbüro,<br />
die Hochschule Anhalt, die Fachhochschule<br />
Erfurt und die <strong>Biosphärenreservat</strong>sverwaltung.<br />
Ausblick<br />
Zukünftig kommt es darauf an, nicht nur<br />
diese mit den nachhaltigen Landnutzungen<br />
verbundenen Ökosystemdienstleistungen<br />
zu verstärken und um neue Ansätze zu<br />
erweitern, sondern auch neue Handlungskompetenzen<br />
im Sinne der Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung zu erwerben<br />
und zu vermitteln. Dies betrifft sowohl<br />
die Bewohner und Gäste der Region <strong>als</strong><br />
auch alle Akteursgruppen einschließlich<br />
der <strong>Biosphärenreservat</strong>sverwaltung.<br />
Die Erarbeitung eines Konzepts zur Anpassung<br />
an den Klimawandel und zum<br />
Klimaschutz soll <strong>als</strong> eine der nächsten<br />
Aktivitäten der <strong>Biosphärenreservat</strong>sverwaltung<br />
begonnen werden. In Abhängigkeit<br />
von den Ergebnissen, die im Rahmen<br />
des moderierten Diskussionsprozesses<br />
zur Erweiterung des <strong>Biosphärenreservat</strong>s<br />
erzielt werden, wird dies im Rahmen<br />
der Fortschreibung des Rahmenkonzepts<br />
stattfinden. Darüber hinaus stellt die<br />
Fortführung der Maßnahmen zur Moor-<br />
Einheit Hektar <strong>Biosphärenreservat</strong><br />
gesamt<br />
revitalisierung einen weiteren zukünftigen<br />
Arbeitsschwerpunkt der <strong>Biosphärenreservat</strong>sverwaltung<br />
dar, der auch der Erhaltung<br />
der biologischen Vielfalt dient.<br />
5.5. Spezielle Maßnahmen zur<br />
Erhaltung der Biodiversität<br />
Aktivitäten im Berichtszeitraum<br />
Leit- und Zielartenkonzept<br />
Im Jahr 2003 wurde ein Leit- und Zielartenkonzept<br />
für <strong>das</strong> <strong>Biosphärenreservat</strong> erarbeitet,<br />
mit dessen Hilfe geplante Projekte<br />
und Initiativen auf ihre Relevanz<br />
bezüglich der Erhaltung der Artenvielfalt<br />
abgeprüft werden <strong>können</strong>. Durch die<br />
Konzentration der Schutzmaßnahmen<br />
auf Arten und taxonomische Einheiten,<br />
die stellvertretend für <strong>wichtige</strong> Lebensraumtypen<br />
stehen und für Artengruppen,<br />
die ähnliche ökologische Ansprüche haben,<br />
soll die Bestandssicherung aller Organismenarten<br />
im <strong>Biosphärenreservat</strong> gewährleistet<br />
werden.<br />
Natura 2000<br />
Das <strong>Biosphärenreservat</strong> ist ein <strong>wichtige</strong>r<br />
Bestandteil der NATURA 2000-Gebietskulisse.<br />
Ein <strong>wichtige</strong>s Ziel dieses<br />
Netzes ist es, den Verlust an biologischer<br />
Vielfalt entsprechend der Biodiversitätskonvention<br />
zum Stillstand zu bringen.<br />
Dazu gehören die EG-Vogelschutzgebiete,<br />
die etwa 94 % des <strong>Biosphärenreservat</strong>s<br />
umfassen sowie die Fauna-Flora-Habitat-<br />
Gebiete, die etwa 29 % ausmachen. Eine<br />
Übersicht der Fauna-Flora-Habitat-Gebiete<br />
im <strong>Biosphärenreservat</strong> befindet sich<br />
in Tabelle 49 im Anhang 9.<br />
Tabelle 10: Flächen des Netzwerks NATURA 2000 im <strong>Biosphärenreservat</strong> Vessertal-Thüringer Wald<br />
Kernzone Pflegezone Entwicklungszone<br />
Gesamtfläche 17.081 562 1.949 14.570<br />
davon SPA 16.063 562 1.949 13.552<br />
davon FFH 4.878 562 1.857 2.459