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18<br />

M ENSCHLI CHE A KTI V I TÄTEN<br />

Dass den Kommunen die Erhaltung des<br />

Berggrünlandes ebenfalls ein <strong>wichtige</strong>s<br />

Anliegen ist, <strong>das</strong> zeigen insbesondere die<br />

Stadt Suhl sowie die Landkreise Hild-<br />

burghausen und Ilm-Kreis, die im Be-<br />

richtszeitraum Mittel in Höhe von über<br />

26 000 € für entsprechende Maßnahmen<br />

bereitgestellt haben.<br />

Die extensive Umtriebsweide (geringere<br />

Selektionen, gute Abschöpfung der Bio-<br />

masse) hat sich <strong>als</strong> Alternative zur kos-<br />

tenintensiveren Mahd in den letzten Jah-<br />

ren bewährt. Die stellenweise praktizier-<br />

te großflächige extensive Standbeweidung<br />

sowie die reine Pferdebeweidung (u. a.<br />

sehr selektives Bissverhalten, Begünsti-<br />

gung der Entwicklung von Lägerfluren)<br />

stellen nach bisherigen Erkenntnissen für<br />

den Erhalt der ehem<strong>als</strong> durch Mahd entstandenen<br />

Bergwiesenpflanzengesell-<br />

schaften nur eine suboptimale, wenn auch<br />

ökonomisch sehr kostengünstige Bewirtschaftungsvariante<br />

dar.<br />

Für den Ökolandbetrieb Agrar GmbH<br />

Crawinkel wurde im Jahr 2003 ein Ma-<br />

nagementplan für <strong>das</strong> Demonstrations-<br />

projekt zur großflächigen, extensiven<br />

Standbeweidung mit Robustrinderrassen<br />

für die Betriebsstandorte Schmiedefeld<br />

und Stützerbach im Auftrag der �ürin-<br />

ger Landesanstalt für Umwelt und Geolo-<br />

gie erarbeitet. Der Managementplan soll<br />

gewährleisten, <strong>das</strong>s durch naturschutzbe-<br />

zogene Maßnahmen die Biotopentwick-<br />

lung und grünlandbewohnende Arten unterstützt<br />

werden. Damit sollen Bewei-<br />

dungsformen erprobt werden, die unter<br />

veränderten ökonomischen Rahmenbe-<br />

dingungen noch tragfähig sind. Für dieses<br />

Demonstrationsprojekt sollte eine Eva-<br />

luierung der Maßnahmen des Manage-<br />

mentplanes erfolgen.<br />

Einige landwirtschaftliche Betriebe vermarkten<br />

ihre vor Ort erzeugten Produkte<br />

regional. Zum Beispiel hat der „Rosenberger<br />

Hof “ seine Regionalvermarktung wei-<br />

Bericht zur Überprüfung des<br />

UNESCO-<strong>Biosphärenreservat</strong>s, 2011<br />

ter ausgebaut. Das erzeugte Rindfleisch<br />

wird lokal von der Fleischerei verarbeitet<br />

und <strong>als</strong> „Frauenwalder Weiderind“ an den<br />

Endverbraucher oder die örtliche Gastronomie<br />

verkauft. Die Agrar GmbH Crawinkel<br />

vermarktet ihr im <strong>Biosphärenreservat</strong><br />

erzeugtes Rindfleisch über die<br />

tegut-Kette in den Bundesländern �üringen<br />

und Hessen.<br />

Auf der Basis einer Analyse der seit den<br />

1980er Jahren abgelaufenen Sukzessionsvorgänge<br />

wurde im Jahr 2003 von der<br />

<strong>Biosphärenreservat</strong>sverwaltung in enger<br />

Zusammenarbeit mit Vertretern der<br />

Landwirtschafts-, Forst- und Naturschutzverwaltung<br />

ein „Konzept zur Festlegung<br />

von Schwerpunkträumen und<br />

Prioritäten für Entbuschungsmaßnahmen“<br />

erstellt. Als gemeinsames Ziel wurde<br />

die Erhaltung des Offenlandes und der<br />

Durchgängigkeit der Wiesentäler im <strong>Biosphärenreservat</strong><br />

vereinbart und entsprechende<br />

Maßnahmen abgestimmt. Gemeinsam<br />

mit Partnern führt die <strong>Biosphärenreservat</strong>sverwaltung<br />

auf Grundlage<br />

dieses Konzepts jährlich auf einer Netto-<br />

Fläche von 2 bis 3 ha Entbuschungsmaßnahmen<br />

durch, auf denen eine landwirtschaftliche<br />

Nachnutzung sichergestellt<br />

werden kann (siehe Kapitel 5.4 Energieholzprojekt).<br />

Im Rahmen einer von der <strong>Biosphärenreservat</strong>sverwaltung<br />

organisierten Fachtagung<br />

„Perspektiven der Grünlandbewirtschaftung<br />

im �üringer Wald“ im Jahr<br />

2007 stellten Praktiker ausgewählte Projekte<br />

und Initiativen aus der Region vor<br />

und diskutierten mit Vertretern von Fachverwaltungen<br />

u. a. zukünftige Rahmenbedingungen<br />

der Grünlandbewirtschaftung.<br />

Ausblick<br />

Die <strong>Biosphärenreservat</strong>sverwaltung wird<br />

in den nächsten zehn Jahren versuchen,<br />

den geringen Anteil landwirtschaftlich genutzter<br />

Flächen durch Unterstützung der<br />

Landwirte bei der Entbuschung von Flä-<br />

chen und durch Beratung bei der Anwendung<br />

von Förderprogrammen zu sichern.<br />

Allgemeine Ziele zur Entwicklung der<br />

Mittelgebirgslandwirtschaft im <strong>Biosphärenreservat</strong><br />

sind im Rahmenkonzept zur<br />

Entwicklung und zum Schutz des <strong>Biosphärenreservat</strong>s<br />

Vessertal-�üringer<br />

Wald aufgeführt.<br />

5.3.3. Jagd<br />

Bisherige Entwicklung<br />

Aufgrund des Wildvorkommens, namentlich<br />

der Hauptwildart Rotwild, wurde<br />

diese Mittelgebirgsregion schon seit langer<br />

Zeit vom Menschen bejagt. Die Jagd<br />

ist immer auch ein <strong>wichtige</strong>s Instrument<br />

zur Sicherung der natürlichen Verjüngung<br />

der Wälder.<br />

Die Schalenwilddichte wurde seit der<br />

Neubildung �üringens reduziert. Die<br />

angestrebte Schalenwilddichte wurde in<br />

diesem Gebiet noch nicht erreicht. Da <strong>das</strong><br />

<strong>Biosphärenreservat</strong> zu den Kerngebieten<br />

des Rotwildvorkommens im �üringer<br />

Wald zählt, bedarf es weiterer Anstrengungen,<br />

um insgesamt lebensraumangepasste<br />

Wildbestände und ein nachhaltiges<br />

Rotwild-Management zu gewährleisten.<br />

Nur so <strong>können</strong> die Verbiss- und Schäl-<br />

schäden weiter verringert und die natürliche<br />

Verjüngung der vorkommenden<br />

Baumarten ermöglicht werden. Für<br />

<strong>das</strong> Gebiet des Mittleren �üringer Waldes,<br />

welches zum Rotwildeinstandsgebiet<br />

„�üringer Wald / �üringer Schiefergebirge“<br />

gehört, ist <strong>als</strong> Ziel eine Rotwilddichte<br />

von etwa 2 Stück Rotwild je 100 ha<br />

vorgegeben.<br />

Aktivitäten im Berichtszeitraum<br />

In den vergangenen Jahren wurde die<br />

Schalenwilddichte in Teilen des Gebietes<br />

durch Bejagung so abgesenkt, <strong>das</strong>s die<br />

natürliche Verjüngung der Laubbaumart<br />

Rotbuche in ausreichendem Maße ohne<br />

Zäunung stattfindet. Für die Mischbaumarten<br />

(z. B. Weißtanne und Douglasie) ist<br />

eine Zäunung erforderlich, da sonst die

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