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Bildquelle: alle Bilder Kontron<br />
TECHNIK Prozessebene<br />
Knapp zwei Jahre nach Verabschiedung der ersten Spezifikation von Compact PCI Serial<br />
unterstützt jetzt auch Kontron die serielle Variante des modularen IPC-Formfaktors.<br />
Verfügbar sind derzeit mehrere Boards und Systemträger.<br />
CompactPCI Serial (CPCI-S.0) ist<br />
die Weiterentwicklung des CompactPCI-Standards<br />
der PCI Industrial<br />
Computer Manufacturers Group<br />
(PICMG). Der Standard eröffnet der<br />
Compact-PCI-Spezifikation einen neuen<br />
Lebenszyklus: Statt des parallelen PCI-<br />
Busses stehen nun über die Backplane die<br />
seriellen High-Speed-Verbindungen PCI<br />
Express, Sata, USB sowie Ethernet zur<br />
Verfügung. Die Spezifikation ermöglicht<br />
Datenübertragungsraten von mehreren<br />
Gigabyte pro Sekunde. Zum Vergleich:<br />
Der maximale Datendurchsatz über ein<br />
paralleles PCI-Interface in CompactPCI<br />
beträgt lediglich 0,264 GB/s. Folglich<br />
sind mit CompactPCI Serial ganz neue<br />
Systemkonfigurationen möglich.<br />
68 <strong>IEE</strong> · 4 2013<br />
Mit einem Prozessorboard, zwei<br />
Netzwerkcontrollern, einem XMC<br />
Carrier sowie einem Sata-Festplattencarrier<br />
bietet Kontron die<br />
wichtigsten Komponenten für<br />
CompactPCI Serial.<br />
CompactPCI Serial<br />
Das Timing stimmt<br />
Industrielle Applikationen für das modulare<br />
System gibt es viele. Sie reichen von<br />
der industriellen Bildverarbeitung über<br />
die Visualisierungshardware in Leitwarten<br />
bis hin zu bildgebenden Verfahren<br />
und vielfältigen Mess-, Steuer und Regelsystemen.<br />
Mit CompactPCI Serial lassen<br />
sich skalierbare Multi-Prozessorsysteme<br />
und CPU-Cluster über Ethernet umsetzen,<br />
bei denen beispielsweise die komplexen<br />
Berechnungen bildgebender Verfahren<br />
auf mehrere Baugruppen verteilt werden.<br />
Und über die Sata-Interfaces lassen<br />
sich leistungsfähige Raid-Systeme mit bis<br />
zu acht Sata-Lanes für Harddisk-Shuttles<br />
umsetzen. Diese können OEMs beispielsweise<br />
für die Datenaufzeichnung von Videoüberwachungssystemen<br />
nutzen. Eben-<br />
so denkbar sind NAS-Systeme (Network<br />
Attached Storage) für den Datenzugriff<br />
aus der Cloud, die aus einem Mix von<br />
Ethernet-vernetzten CPU-Baugruppen<br />
und Sata-Harddisk-Shuttles bestehen.<br />
Für Leitwarten attraktiv sind Multimonitorsysteme<br />
mit mehreren Grafikkarten<br />
zur Ansteuerung von bis zu 32 Displays<br />
bei acht Steckplätzen, sofern jede Grafikkarte<br />
vier Monitore unterstützt. Über<br />
USB lassen sich zudem viele I/O-Interfaces<br />
sowie flexible Drahtlos-Konfigurationen<br />
mit Wlan, UMTS, HDSPA, LTE und<br />
GSM umsetzen. Auch gemischte Lösungen<br />
sind realisierbar, die in einem Baugruppenträger<br />
sowohl parallele CompactPCI-Boards<br />
als auch serielle Compact-PCI<br />
I/O-Boards kombinieren.