Uninformiert Ü 60 Kleine Helden - Laplaya-dominicana.com
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Diskussion um Wiederwahl<br />
“Vincho” schlägt Volksabstimmung vor / Jesuitenpater an Einreise in die USA gehindert<br />
Die laut Verfassung gar nicht mögliche<br />
Wiederwahl von Präsident Leonel Fernández<br />
bleibt weiterhin Thema. Marino Vinicio<br />
“Vincho” Castillo, eigentlich zuständig für<br />
Ethik in der Politik, schlug nun vor, den<br />
Artikel 24 der vor wenigen Monaten verabschiedeten<br />
neuen Verfassung zu modifizieren,<br />
in dem die Wiederwahl des Präsidenten<br />
für die folgende Regierungsperiode ausgeschlossen<br />
wird.<br />
Castillo schlägt vor, einen Zusatz in diesem<br />
Artikel einfügen, nach dem eine Volksabstimmung<br />
für eine Wiederwahl des Präsidenten<br />
durchgeführt werden kann, bei der<br />
eine Million Wahlberechtigter zustimmen<br />
muss.<br />
Parlamentarier und die Parteien der Opposition<br />
sprachen sich umgehend gegen das<br />
geplante Vorhaben aus. Der Generalsekretär<br />
der PRSC, Ramón Rogelio Genao,<br />
sieht es als kontraproduktiv an, eine Verfassung,<br />
die seit weniger als einem Jahr in<br />
Kraft ist, schon wieder ändern zu wollen.<br />
David Collado (PRD) warnte davor, die<br />
Verfassung fröhlich zu ändern, nur um sie<br />
den Launen des gerade amtierenden Präsidenten<br />
anzupassen.<br />
Auch Kardinal Nicolás de Jesús López Rodríguez<br />
erinnerte daran, mit wie viel Enthusiasmus<br />
gerade der Präsident selbst für die<br />
neue Verfassung im Januar gekämpft hat.<br />
Die Verfassung sei ausführlich diskutiert und<br />
am Ende ein Konsens gefunden worden.<br />
”Ich fände es am elegantesten, wenn die<br />
Dinge so blieben, wie sie in der Verfassung<br />
geregelt sind”, so López Rodríguez.<br />
Mit den Schwierigkeiten bei der Einreise in<br />
die USA hat Kardinal Nicolás de Jesús López<br />
Rodríguez keine Probleme. Er hielt es zwar<br />
für bedauerlich, dass zwei dominikanische<br />
Pater bei ihrer Einreise in die USA stundenlang<br />
auf dem Flughafen Fort Lauderdale<br />
festgehalten wurden: “Das ist eine Episode,<br />
die ich im Kontext der Mentalität der USA<br />
sehe”, so der oberste Katholik des Landes.<br />
Aufgrund dieser Praktiken sprach sich der<br />
Kardinal dafür aus, am besten gar nicht in<br />
die USA zu reisen, so wie er es auch für sich<br />
selbst beschlossen habe, um die Zeit und<br />
den Aufwand zu ersparen. “Deshalb reise<br />
ich selten dorthin. Das ist normal, die können<br />
jeden untersuchen. Deshalb ziehe ich<br />
es vor, nicht dorthin zu reisen.”<br />
López Rodríguez sagte, er kenne nicht den<br />
Grund, warum Pater Rogelio Cruz festgehalten<br />
wurde. Pater Regino Martínez<br />
(Foto oben), der 15 Stunden festgehalten<br />
und mit der Ausweisung bedroht wurde, gilt<br />
wegen seinen linken Positionen als der<br />
radikalste Priester des Landes. Er ist ein<br />
ausgewiesener Kritiker von Missbrauch von<br />
Einwanderern und Menschenhandel. Zum<br />
Schluss wurde beiden erlaubt, nach New<br />
York zu einem Forum weiterzureisen, das<br />
von Jesuiten und Immigrationsaktivisten aus<br />
Lateinamerika veranstaltet wurde.