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Uninformiert Ü 60 Kleine Helden - Laplaya-dominicana.com

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Wahlkampf in der Endphase<br />

Waffen für Préval-Anhänger? / Vier Millionen Wähler / Tote durch <strong>Ü</strong>berschwemmungen<br />

Bei Regenfällen in Port-au-Prince gab es<br />

wieder zwölf Tote durch <strong>Ü</strong>berschwemmungen<br />

und Erdrutsche in den überfüllten<br />

Flüchtlingslagen. Darunter waren zwei zweijährige<br />

Mädchen und ein elf Monate altes<br />

Baby. Mannschaften des Zivilschutzes mussten<br />

weitere Familien evakuieren, die sich in<br />

akuter Gefahr befanden. Schon im September<br />

starben in der haitianischen Hauptstadt<br />

15 Menschen bei schweren Regenfällen,<br />

und kurz darauf noch einmal neun. Alta<br />

Jean Baptiste, Direktorin des Zivilschutzes in<br />

Haiti, erinnerte daran, dass sich das Land<br />

wegen der andauernden Regenfälle weiterhin<br />

in erhöhter Alarmbereitschaft befinde.<br />

Dabei sei die größte Katastrophe bislang<br />

glücklicherweise nicht eingetreten: ein Hurrikan,<br />

der Haiti direkt trifft.<br />

Trotz der schlimmen Lage für die immer<br />

noch rund 1,3 Millionen in Zeltstädten<br />

vegetierenden Menschen, läuft der Wahlkampf<br />

für die Wahlen am 28. November auf<br />

Hochtouren. Nach dieser Wahl, so hoffen<br />

alle, kann endlich effektiv mit dem Aufbau<br />

des Landes begonnen werden. So schnell<br />

wird das aber dann auch nicht gehen, da<br />

keiner der Kandidaten für das Präsidentenamt<br />

die Chance hat, gleich im ersten Wahlgang<br />

gewählt zu werden. Das bedeutet,<br />

weiter zu warten bis zum zweiten Wahlgang.<br />

Zur Wahl stellen sich neben dem<br />

Präsidenten elf der 30 Senatoren sowie die<br />

99 Mitglieder der Abgeordnetenkammer.<br />

Nach der Umfrage vom 4. Oktober wird<br />

keiner der Präsidentschaftskandidaten mehr<br />

als 16 Prozent der Stimmen bekommen.<br />

Etwas, was es in der Geschichte Haitis noch<br />

nie gegeben hat, da bislang jeder Kandidat<br />

im ersten Wahlgang gewählt worden ist.<br />

In der heißer werdenden Endphase des<br />

Wahlkampfes werden Beschuldigungen laut,<br />

dass Teile der aktuellen Regierung Waffen<br />

an ihre Anhänger verteilen. Ebenso protestieren<br />

die Wohnungslosen in den Lagern, da<br />

sich ihre Lage nicht verbessert, und drohen<br />

mit Stimmenthaltung.<br />

Jacques Edouard Alexis, Präsidentschaftskandidat<br />

und ehemaliger Premierminister<br />

unter Präsident Préval, beschuldigte diesen,<br />

die Macht nicht abgeben zu wollen und<br />

Waffen an seine Anhänger in verschiedenen<br />

Teilen des Landes zu verteilen, machte aber<br />

keine genauen Angaben, wo das geschehe.<br />

Minustah, die Mission der Vereinten Nationen<br />

zur Stabilisierung Haitis, bat die Kandidaten,<br />

sich auf ihre Programme zu konzentrieren,<br />

um dem haitianischen Volk die<br />

Hoffnung zurückgeben.<br />

Führend in den Umfragen mit 16 Prozent ist<br />

Mirlande Manigat, Kandidatin der Nationalen<br />

Fortschrittlichen Demokraten (RDNP).<br />

Der Kandidat Prévals, Jude Célestin von der<br />

Partei INITE, käme auf 13 Prozent, Charles<br />

Henry Baker von “Respekt” kann laut der<br />

Umfrage 12,5 Prozent der Stimmen erwarten.<br />

Zweitgrößte Gruppierung sind die noch<br />

Unentschlossenen mit 14 Prozent.<br />

Die Organisation der Amerikanischen<br />

Staaten (OAS, spanisch OEA), die die Wahlen<br />

beraten und technisch begleitet, weist<br />

auf ein weiteres Problem hin. Etwa 6,1<br />

Prozent der vier Millionen Wahlberechtigten,<br />

die in den Wählerlisten eingetragen<br />

sind, kamen bei dem Erdbeben am 12.<br />

Januar ums Leben. Von den Deplatzierten<br />

nach dem Erdbeben, die nicht mehr an dem<br />

Ort leben, an dem sie registriert waren,<br />

haben sich unterdessen 800.000 gemeldet<br />

(19 Prozent aller Wähler) und angegeben,<br />

an welchem Ort sie ihre Stimme abgeben<br />

werden. Diese Zahlen wurden von der<br />

umstrittenen Provisorischen Wahlkommission<br />

(CEP) genannt. Sie seien mit Hilfe der<br />

Minustah, aber ohne die Hilfe des Nationalen<br />

Büros zur Identifizierung (ONI) oder<br />

der Beobachtungsmission der OAS erstellt<br />

worden, was von vielen äußerst kritisch aufgenommen<br />

wurde. Teile der Opposition,<br />

insbesondere die Alternative Plattform, wollen<br />

die Wahlen boykottieren und kritisieren<br />

heftig die CEP, der sie vorwerfen, Lakai der<br />

Regierung zu sein. Sie warnen davor, mit<br />

den Stimmen der Deplatzierten zu tricksen.

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