innen und Eröffnung der Eschborner Fachtage 2000 - Gtz
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<strong>Eschborner</strong> <strong>Fachtage</strong> <strong>2000</strong> – Dokumentation <strong>der</strong> Plenumsveranstaltung<br />
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chenden Fähigkeiten <strong>und</strong> Kapazitäten <strong>der</strong> betreffenden Län<strong>der</strong>, solche Strategien auszuarbeiten,<br />
im eigenen Lande <strong>und</strong> mit den Gebern abzustimmen sowie sie schließlich<br />
umzusetzen.<br />
2. Die internationale Dimension begegnet uns zweitens im län<strong>der</strong>übergreifenden, ja globalen<br />
Charakter von Potentialen, Problemen <strong>und</strong> Aufgaben in <strong>der</strong> Entwicklungspolitik,<br />
die es mit entsprechenden Fähigkeiten <strong>und</strong> Kapazitäten von Menschen, Organisationen<br />
<strong>und</strong> Institutionen auf den unterschiedlichen Ebenen zu erschließen o<strong>der</strong> anzugehen gilt.<br />
In beiden Fällen geht es um Inhalte <strong>und</strong> Prioritäten von Politik, um Vorgehens- <strong>und</strong> Verfahrensweisen,<br />
um eine schier unübersehbare Zahl von Partnerschaften in <strong>der</strong> Kooperation,<br />
aber auch um das Verfolgen <strong>und</strong> den Ausgleich von Interessen, um das Einbringen von Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> das Vertreten von Werten aus unserer Gesellschaft.<br />
Im Folgenden werde ich den Begriff Technische Zusammenarbeit in einem eher weiten Sinne<br />
verwenden. Für den Zweck dieser Diskussion wird die im deutschen EZ-System übliche<br />
Unterscheidung zwischen „staatlicher“ <strong>und</strong> „nichtstaatlicher“ TZ nicht behandelt. Die nichtstaatlichen<br />
Kooperationen haben hier ihre eigene, beson<strong>der</strong>e Bedeutung.<br />
2. Zur aktuellen entwicklungspolitischen Lage<br />
Lassen Sie mich kurz umreissen, welcher Bandbreite an Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Differenzierung<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> sich die EZ heute gegenüber sieht:<br />
Es gibt weiterhin Entwicklungslän<strong>der</strong>, bei denen die Armut an Ressourcen ins Auge springt,<br />
wo es einen Wettlauf zwischen <strong>der</strong> Mobilisierung knapper Ressourcen <strong>und</strong> dem Bevölkerungswachstum<br />
gibt, wo <strong>der</strong> Kampf um knapper werdende natürliche Ressourcen zu bedrohlichen<br />
Konflikten führt.<br />
In an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n fehlt es we<strong>der</strong> an Rohstoffen noch an Landreserven, theoretisch auch<br />
nicht an finanziellen Möglichkeiten, Menschen auszubilden o<strong>der</strong> den Einsatz ausgebildeter<br />
Menschen zu ermöglichen. Konflikte o<strong>der</strong> die Abwesenheit an stabilen, tragfähigen <strong>und</strong> berechenbaren<br />
politischen <strong>und</strong> institutionellen Strukturen verhin<strong>der</strong>n es aber, dass von den<br />
Ressourcen ein guter Gebrauch zugunsten <strong>der</strong> Bevölkerung gemacht wird. Im Gegenteil, in<br />
einigen Fällen hat die Verfügbarkeit von Öl o<strong>der</strong> Diamanten dazu beigetragen, vorhandene<br />
politische <strong>und</strong> soziale Strukturen zu destabilisieren, gewaltsame Konflikte zu schüren <strong>und</strong><br />
Kriege zu verlängern.<br />
In einer dritten Gruppe haben wir es mit Län<strong>der</strong>n zu tun, in denen eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik<br />
betrieben wird, mit bedeutenden Zentren dynamischen Wirtschaftswachstums,<br />
mit wachsenden Potentialen an ausgebildeten Menschen. Für große Teile <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
bleibt indessen <strong>der</strong> Zugang zu produktiver Arbeit, zu an<strong>der</strong>en wirtschaftlichen Chancen <strong>und</strong><br />
zu den für ihr Leben notwendigen sozialen Dienstleistungen ganz o<strong>der</strong> weitgehend versperrt.<br />
Anpassungslasten sind ungleich verteilt; gleichzeitig verlieren die traditionellen Netzwerke<br />
sozialer Sicherung an Vitalität <strong>und</strong> Bedeutung. In diesen o<strong>der</strong> auch in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n ist<br />
die Erhaltung <strong>der</strong> natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen bedroht.