innen und Eröffnung der Eschborner Fachtage 2000 - Gtz
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<strong>Eschborner</strong> <strong>Fachtage</strong> <strong>2000</strong> – Dokumentation <strong>der</strong> Plenumsveranstaltung<br />
darauf an, die komparativen Vorteile <strong>der</strong> deutschen TZ in Form <strong>der</strong> Direktleistung zu verdeutlichen.<br />
Denn die Verfasstheit des deutschen EZ-System <strong>und</strong> die TZ, wie sie die GTZ<br />
gestaltet, hat beson<strong>der</strong>e Vorteile. So bietet sie zweifelsohne weniger Angriffsflächen für Korruption<br />
<strong>und</strong> unterstützt die Artikulations- <strong>und</strong> Organisationsfähigkeit benachteiligter Gruppen<br />
stärker, als an<strong>der</strong>e Formen von Technical Assistance.<br />
Vergegenwärtigen wir uns noch einmal die internationale Diskussion um Capacity Development,<br />
so erkennen wir eine „Race of definitions“. Vor 5 Jahren schon existierten weltweit<br />
mehr als 60 verschiedene Definitionen. Jede Organisation, die etwas auf sich hält, hat den<br />
Begriff für sich definiert.<br />
Dies gilt selbstverständlich auch für unser Haus. Im internationalen Vergleich genießen wir<br />
allerdings insofern eine beson<strong>der</strong>e Stellung, als die GTZ als Institution <strong>und</strong> die TZ als<br />
Instrument, Capacity Development als Alleinstellungsmerkmal ihrer Arbeit ausweist. Die För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>und</strong> Stärkung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit von Menschen <strong>und</strong> Organisationen <strong>und</strong> ihres<br />
politisch-institutionellen Umfeldes ist unsere Kernaufgabe <strong>und</strong> unsere Raison d’être.<br />
„Institutional and Capacity Development“ findet für die GTZ auf vielen Ebenen statt. Es ist für<br />
uns die wichtigste Querschnittsaufgabe <strong>und</strong> damit handlungsleitende Richtschnur für unser<br />
Handeln vor Ort <strong>und</strong> im eigenen Haus.<br />
In unseren Vorhaben vor Ort findet Capacity Development für eine nachhaltige Entwicklung<br />
heute im Idealfall auf <strong>der</strong> Mikro-, Meso- <strong>und</strong> Makroebene statt. Entwicklungspolitische Zielerreichung<br />
kann nur gelingen, wenn die gestiegene Leistungsfähigkeit von Menschen <strong>und</strong> Organisationen,<br />
auf ein gesellschaftliches <strong>und</strong> politisch-institutionelles Umfeld trifft, das diese<br />
Entwicklungspotentiale auch zur Entfaltung bringen lässt.<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong> EZ im Sinne einer globalen Strukturpolitik lässt sich dieses Umfeld<br />
unterglie<strong>der</strong>n in die nationale bzw. lokale, regionale <strong>und</strong> internationale Wirkungsebene.<br />
Demnach sieht TZ auf <strong>der</strong> globalen Ebene die Mitgestaltung <strong>der</strong> internationalen Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> Abkommen <strong>und</strong> die Schaffung von Mechanismen für <strong>der</strong>en Umsetzung vor.<br />
Auf <strong>der</strong> regionalen Ebene unterstützt TZ die regionale Integration <strong>und</strong> Zusammenarbeit zwischen<br />
Entwicklungs- <strong>und</strong> Industrielän<strong>der</strong>n. Die Verbesserung <strong>der</strong> politischen Rahmenbedingungen<br />
in den Entwicklungs- <strong>und</strong> Industrielän<strong>der</strong>n, inklusive <strong>der</strong> Schaffung von schlagkräftigen<br />
Kapazitäten für die Umsetzung, Steuerung <strong>und</strong> Einhaltung internationaler Abkommen<br />
<strong>und</strong> Regime findet auf <strong>der</strong> nationalen <strong>und</strong> lokalen Interventionsebene statt.<br />
Um meine Einführungsrede nicht gar zu theoretisch <strong>und</strong> abgehoben werden zu lassen, will<br />
ich Ihnen, meine verehrten Gäste, gerne ein Beispiel aus unserer Praxis näher bringen. Es<br />
handelt sich um das SWAM Projekt zur Wasserver- <strong>und</strong> entsorgung im Ovamboland im Norden<br />
Namibias, 50 km südlich von Angola.<br />
Seit 1992 unterstützt die GTZ den Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> im Unabhängigkeitskrieg zerstörten<br />
kommunalen Wassersysteme. Was zunächst wie ein klassisches TZ Sektorprojekt begann,<br />
entwickelte sich im Laufe von drei Projektphasen (9 Jahren) zu einem Promotor für den gesamten<br />
kommunalen Reformprozess des Landes.<br />
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