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Concept Ophthalmologie, Heft 2/2012 - Klinikum Ernst von ...

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etina spezial chirurgische versorgung<br />

Surgical Retina<br />

Seit sie 1971 vorgestellt wurde, ist die Pars-plana-Vitrektomie ständig weiterentwickelt worden;<br />

Geschwindigkeit und Sicherheit wurden erhöht, 20 Gauge <strong>von</strong> 25 Gauge abgelöst – die<br />

Entwicklung ist noch nicht beendet. Künftig wird auch die medikamentöse Vitreolyse zur Versorgung<br />

<strong>von</strong> Netzhauterkrankungen gehören. Von Shani Golan, Anat Loewenstein, Adiel Barak.<br />

Im Jahre 1971 wurde <strong>von</strong> Machemer und seinen Mitarbeitern<br />

die Pars-plana-Vitrektomie (ppV) vorgestellt. Die<br />

Arbeitsgruppe benutzte seinerzeit einen 17-Gauge Monoport-Zugang<br />

und einen sogenannten multifunktionalen Vitrektor.<br />

Kurz darauf wurde die Drei-port-pars-plana-Vitrektomie<br />

etabliert und parallel dazu die 20 Gauge Drei-port-Vitrektomie<br />

in den klinischen Alltag eingeführt. Dieses 20-Gauge-Verfahren<br />

zusammen mit einer Vielzahl <strong>von</strong> Instrumenten sollte der<br />

Standard für die nächsten 30 Jahre werden.<br />

In den letzten zehn Jahren waren dann wieder Entwicklungen<br />

dahingehend zu verzeichnen, die vitreoretinale Chirurgie vollständig<br />

zu verändern und dies vor allem unter den Aspekten<br />

Geschwindigkeit und Sicherheit. Großer Wert wurde gelegt<br />

auf bessere Beleuchtung, bessere Optik, Verbesserung der Adjuvantien<br />

(z.B. schwere Flüssigkeiten), verbesserte Kontrolle<br />

der Fluidics und natürlich die kombinierte Anwendung dieser<br />

Verfahren mithilfe verbesserter Maschinen. Ein wesentliches<br />

Ziel war es immer, sowohl die chirurgischen Ergebnisse zu<br />

verbessern als den Operationsablauf zu optimieren. Diese<br />

Entwicklungen führten konsequenterweise zur Einführung der<br />

transkonjunktivalen nahtfreien Vitrektomie (25 Gauge und 23<br />

Gauge). Vordergründig war natürlich immer die Suche nach<br />

der Verkürzung der Operationsdauer und der Minimierung des<br />

Shani Golan, Anat Loewenstein, Adiel Barak – Department of Ophthalmology, Tel Aviv<br />

Medical Center, Sackler Faculty of Medicine, Tel-Aviv University, Tel Aviv, Israel<br />

– quo vadis?<br />

Traumas. So wurde bereits 2002 <strong>von</strong> der Arbeitsgruppe Fijuti<br />

und Mitarbeitern eine ganze Reihe <strong>von</strong> 25-Gauge (0,51 mm)-<br />

Systemen vorgestellt. Etwa drei Jahre später stellten Eckard<br />

und Mitarbeiter die 23-Gauge (0,61 mm)-Vorgehensweise vor.<br />

Die 23- und 25-Gauge Vitrektomie hat vor allem auch den Vorteil<br />

einer kleineren (nahtfreien) Inzision und minimiert somit<br />

das chirurgische Trauma und eliminiert auch die nahtinduzierte<br />

Entzündung. Des weiteren wird die Operationszeit reduziert<br />

und damit die postoperative Rekonvaleszenzzeit verkürzt.<br />

Zunächst war man sehr vorsichtig und zurückhaltend bei<br />

der Indikationsstellung zur 25-Gauge-Vitrektomie und beschränkte<br />

sich auf makulachirurgische Eingriffe wie z.B.<br />

epiretinale Gliosen, Makulaforamina, vitreomakuläre Traktionssyndrome<br />

und die chirurgische Behandlung <strong>von</strong> Venenverschlüssen.<br />

Viele Operateure waren sogar der Meinung, dass die<br />

25-Gauge-Vitrektomie nicht geeignet sei für die Therapie <strong>von</strong><br />

Glaskörperblutungen, rhegmatogenen Netzhautablösungen,<br />

proliferativen diabetischen Retinopathien und natürlich auch<br />

nicht für die chirurgische Versorgung diabetischer Traktionsablationes<br />

oder sogar <strong>von</strong> Rieselrissen. Allerdings haben wir<br />

schnell erkannt, dass sowohl die chirurgische Erfahrung mit<br />

dieser neuen Technologie als auch die verbesserten Instrumente<br />

es uns ermöglichen würden, die 25-Gauge-Vorgehensweise<br />

auch bei komplizierteren Fällen anzuwenden.<br />

Heute ist die Behandlung <strong>von</strong> diabetischen Traktionsablationes<br />

mittels 25-Gauge-Vitrektomie keine Seltenheit mehr. Zahlreiche<br />

Studien – immerhin auf Evidenz-Level 2 oder Level 3 zeigten<br />

uns, dass die Mikroinzisions-Vitrektomie ähnlich sicher ist wie<br />

die konventionelle 20-Gauge-Vitrektomie und sogar vergleichbare<br />

Visusergebnisse liefert. Es wurde jüngst sogar bestätigt,<br />

dass die transkonjunktivale Vitrektomie insgesamt bezüglich<br />

peripherer Foramina sogar sicherer zu seien scheint als die konventionelle<br />

20-Gauge-Vitrektomie. Dies liegt vermutlich an der<br />

Schienung der Eingangsstellen. Anfängliche Verdachtsmomente<br />

bezüglich eines erhöhten Risikos für infektiöse Endophthal-<br />

14 <strong>Concept</strong> <strong>Ophthalmologie</strong> 02 / <strong>2012</strong>

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