Barbara Kriesten & Verena Pries - Home.uni-osnabrueck.de

heren Stellenwert ein und sehen eine Parallele zu Beobachtungsstudien (Vgl. Kapitel 1),
in denen herausgefunden wurde, dass das Aussehen bei der Partnerwahl der ausschlaggebende
Faktor ist.
Im Folgenden diskutieren wir die Ergebnisse bei der Bewertung der Körperschemata
(Frage 2) durch die Befragten. Beim direkten Vergleich mit den Ergebnissen der Singh-
Studie sind zwei Aspekte besonders zu berücksichtigen: Zum einen befragte die Wissenschaftlerin
nur heterosexuelle Frauen, zum anderen ließ sie - wie im Methodenteil
beschrieben – eine Rangfolge aller Figuren erstellen. Im Gesamtbild weichen die Urteile
unserer Befragten nicht besonders stark von denen in der Vergleichsstudie ab.
In beiden Studien wurde Figur Nummer 7 als die attraktivste beurteilt. Sie wurde bei
Singh von 75 % (1995, S. 1092) und bei uns von nur 52,8 % der Teilnehmenden als
solche gesehen. In unserer Untersuchung fielen mit jeweils 16 % relativ viele Attraktivitätsurteile
auf die Figuren 3 und 8, während diese bei Singh wesentlich seltener auf
Rang 1 gewählt wurden.
Figur Nummer 9 wurde in beiden Studien als am unattraktivsten bewertet. Die Probanden
in unserer Studie urteilten diesbezüglich homogener: 77 % der Urteile unter den
Bedingungen unserer Erhebung stehen 44 % der Befragten in der Singh-Studie gegenüber,
die dieses Figurschema auf den letzten Rang verwiesen. Beide Studien haben gemeinsam,
dass die am negativsten bewerteten Figuren einen typisch weiblichen WHR
aufweisen.
Bezüglich der Gewichtsdimension kann man festhalten, dass in der Singh-Studie die
Normalgewichtigen als Gruppe insgesamt als attraktiver wahrgenommen wurden als
Übergewichtige, und die Untergewichtigen als am wenigsten attraktiv eingestuft wurden.
Unsere Befragten beurteilten hingegen im Vergleich zu den Übergewichtigen die
Untergewichtigen als attraktiver.
Kommen wir zur Diskussion der 3. Frage, bei der es um die Bedeutung von Beziehungsaspekten
geht. Wie schon in der univariaten Analyse deutlich wurde, fielen die
Mittelwerte bei allen Items relativ hoch aus, was auf eine Zustimmungstendenz hinweist.
Erstaunlicherweise fällt die Rangfolge der Aspekte in unserer Befragung drastisch anders
aus als in der Studie „Dimensions of Relationship Quality“ (2002) von Hassebrauck
und Fehr. Deren Resultate zeigen, dass die Befragten dem Aspekt der „Intimität“
den höchsten Stellenwert einräumten, gefolgt von „Übereinstimmung“ und auf
den letzten beiden Rängen mit nahezu gleichen Anteilen „Unabhängigkeit“ und „Sexualität“.
Gemäß unserer Daten ergibt sich diese Reihenfolge:
1. „Intimität
2. „Sexualität“
3. „Unabhängigkeit“
4. „Übereinstimmung“.
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