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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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Zusammenfassung<br />

Summary<br />

Resumen<br />

Originalarbeit<br />

Viagra o<strong>der</strong> eine Not-wendende<br />

Kultur(r)evolution im Gesundheitswesen?<br />

T. D. Petzold<br />

Ist <strong>der</strong> Behandlungswunsch <strong>der</strong> erektilen Impotenz mit Viagra eine Folge<br />

eines leistungs- und konsumorientierten Männerbildes? Durch die Behandlung<br />

mit Viagra wird möglicherweise die Gefahr chronischer Ängste<br />

und Erkrankungen erhöht. Es gilt, das medizinische Denken von <strong>der</strong> Illusion<br />

einer käuflichen „Gesundheit“ zu lösen und das statisch-materialistische<br />

Menschenbild durch ein dynamisch-systemisches und entwicklungsorientiertes<br />

zu ersetzen. Ein ganzheitlich integratives Menschenbild<br />

wird thesenhaft vorgestellt und exemplarisch zur Lösung des<br />

„Impotenzproblems“ herangezogen.<br />

Schlüsselwörter: Viagra, Impotenz, erektile Dysfunktion, Männlichkeitswahn<br />

Does the wish to be treated for erectile impotent with Viagra result from<br />

our image of a man as a performance and consumption-oriented being<br />

merely? Treatment with Viagra may even raise the risk of chronic fears<br />

and diseases. It is important that we get away from the illusory concept<br />

that medicine can offer us „health for sale“ and replace the prevalent static<br />

and materialistic image of human beings with a dynamic and systemic<br />

one, which change in awareness must be accompanied by developmentoriented<br />

thinking. A holistic and integrative human image is presented as<br />

a thesis, from which a solution to the „impotence problem“ is <strong>der</strong>ived.<br />

Key words: Viagra, impotence, erectile dysfunction, virility mania<br />

El deseo de tratamiento de la impotencia eréctil con viagra, ¿será una<br />

consecuencia de una imagen del hombre orientado de manera individualista<br />

en el rendimiento y el consumo? Mediante el tratamiento con viagra<br />

posiblemente aumentará el riesgo de temores y padecimientos crónicos.<br />

Es necesario apartar el pensamiento médico de una ilusoria „salud“ comprable<br />

y substituir la imagen estáticamente materialista de los hombres<br />

por otra que sea dinámica-sistémica y orientada en el desarrollo. En forma<br />

de tesis se presenta una imagen integral e integrativa de los hombres,<br />

a la cual se recurre a manera de ejemplo para la solución del „problema<br />

de la impotencia“.<br />

Términos claves: Viagra, impotencia, disfunción eréctil, machismo<br />

706<br />

Viagra –<br />

vorrangig ein ökonomisches,<br />

juristisches o<strong>der</strong> ein<br />

gesundheitliches Problem?<br />

Durch die bisherigen Veröffentlichungen<br />

zu diesem Thema im Deutschen<br />

<strong>Ärzte</strong>blatt könnte man <strong>der</strong> Meinung<br />

sein, es sei medizinisch wünschenswert,<br />

daß 7,5 Millionen Männer in<br />

Deutschland allwöchentlich 1-2mal<br />

die Erektionspille schlucken; dies aber<br />

– bedauerlicherweise – die finanziellen<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Krankenkassen<br />

übersteigen würde: 7,5-15 Millionen<br />

Erektionen pro Woche sind zu teuer.<br />

Vom juristischen Standpunkt aus betrachtet<br />

dürften die ökonomischen<br />

Gegebenheiten jedoch Männer nicht<br />

vom Glück erektiler „Gesundheit“<br />

ausschließen. Die GKV und ein Bundesausschuß<br />

haben nun versucht, das<br />

Problem <strong>der</strong> erektilen Impotenz administrativ<br />

zu lösen.<br />

Als Arzt wünsche ich mir allerdings<br />

eine medizinische Diskussion<br />

dieses Themas und möchte Sie – den<br />

Leser – bitten, sich einmal <strong>für</strong> kritische<br />

Fragen zu den zugrundeliegenden<br />

Annahmen unserer Medizin zu<br />

öffnen. Bitte widmen Sie Ihre Aufmerksamkeit<br />

einigen Gedanken, die<br />

als Grundlage <strong>für</strong> eine tiefer gehende<br />

Diskussion im heutigen Gesundheitswesen<br />

dienen können.<br />

THURE VON UEXKÜLL und WOLF-<br />

GANG WESIACK zitieren in ihrem Buch<br />

„Theorie <strong>der</strong> Humanmedizin“ ASVALL<br />

von <strong>der</strong> WHO: „Unter diesen Umständen<br />

ist es kein Wun<strong>der</strong>, daß man<br />

beginnt, die Durchschlagkraft des<br />

Systems unserer Gesundheit<strong>für</strong>sorge<br />

in Zweifel zu ziehen. Zweifel an <strong>der</strong><br />

Effektivität unserer medizinischen<br />

<strong>Ärzte</strong>zeitschrift <strong>für</strong> Naturheilverfahren 39, 10 (1998)

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