Obstbau - Infodienst - Landwirtschaft, Ernährung, Ländlicher Raum

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67 sondern auch innerhalb jedes Baumes in der Wiederholung als sehr unterschiedlich dar. Trotz Behandlung reagierten die Bäume sehr variabel. 4.3.2 Forschungsprojekt zur Entwicklung eines Anbausystems für die ökologische Erzeugung von Tafeltrauben in Deutschland Dieses Forschungsprojekt wird vom Bundesprogramm ökologischer Landbau der Bundesanstalt für <strong>Landwirtschaft</strong> und <strong>Ernährung</strong> gefördert. Es hat eine Laufzeit vom 15.04.2007 bis 31.12.2009. Die hier beschriebenen Versuchsergebnisse beinhalten den Zeitraum vom 01.04.2008 bis zum 31.12.2008. 4.3.2.1 Versuche zum Tafeltraubensortiment Folgende Sorten befinden sich zur Zeit in der Sortenprüfung: Galanth (blau), Osella (blau), Isazaliwska (grün), Jakobsberger (grün), Evita (grün), Rhea (rosa rot), Georg (blau), Katharina (rosa rot) und Philipp (blau). Die Pflanzengesundheit ist insgesamt als gut einzustufen. Eine Lagerung dieser Sorten ist circa 3 Wochen möglich. Positiv in Bezug auf Optik und Geschmack fielen bislang die Sorten Galanth, Osella, Rhea und Georg auf. Die Sorten 19/1/558, Arkadia, Franziska, Isa Blanc, Juliana, Kodrianka und Lival wurden im Frühjahr 2008 neu aufgepflanzt. 4.3.2.2 Versuche zum Pflanzenschutz Die Pflanzenschutzmaßnahmen waren gegen die pilzlichen Erreger Peronospora, Oidium und Botrytis gerichtet. Die Behandlungen erfolgten je nach Witterung und nach dem ökologischen Weinbauberatungsdienst Freiburg. Hauptaugenmerk lag hier auf einer optimierten Spritzfolge sowie auf reduzierte Kupfergaben. Für diesen Versuch wurden die Sorten Palatina und Lilla verwendet. Die Varianten sahen wie folgt aus: Kontrolle (keine Behandlung), Weinbau (Cueva vor der Blüte, max. 2 x Cuprozin flüssig nach der Blüte), Myco-Sin Vin + Netzschwefel (Myco-Sin Vin + Netzschwefel durchgäng), Myco-Sin Vin + Netzschwefel + Cuprozin flüssig (Myco- Sin Vin + Netzschwefel bis zur Blüte, nach Blüte maximal 2 x Cuprozin flüssig + Netzschwefel), kupferreduziert (Cueva vor der Blüte, nach Blüte Kaliwasserglas und Fenchelöl).
68 Die Pflanzengesundheit der Reben war ausgesprochen gut. Es konnte in keiner Variante ein Befall mit pilzlichen Schaderregern festgestellt werden. 4.3.2.3 Erziehungssysteme und Überdachungstechnik Es wurde eine Neuanlage mit zwei verschiedenen Erziehungssystemen, dem V-System und einer Pultdacherziehung, mit einer Überdachungstechnik der Firma VOEN auf einer Fläche von 4.630 m² erstellt. Die Firsthöhe der Überdachung beträgt 3,80 m und die Traufhöhe 2,70 m - 2,80 m. Es ist mit Materialkosten für das Erziehungssystem inklusive Überdachung von ungefähr 51.400 €/ha zu rechnen. Für den Aufbau sollten circa 277 Akh eingeplant werden. Das Aufziehen der Über- dachungsfolie erfolgt erst im Sommer 2009. 4.3.2.4 Optimierung des Traubenertrags und der Qualität durch Bewässerung In diesem Versuch wurde mittels verschiedener Varianten geprüft, mit welcher Bewässerungsstrategie qualitativ hochwertige Trauben produziert werden können. Die Varianten sehen wie folgt aus: Kontrolle (keine zusätzliche Bewässerung), Agrowetter (Bewässerung nach Empfehlung vom Internetdienst Agrowetter), Vege- tationsbeginn (Bewässerung ab Vegetationsbeginn und einer Saugspannung des Bodens über 400 mbar der Reben), 5 mm (Bewässerung ab einer Größe der Beeren von 5mm und einer Saugspannung des Bodens über 400 mbar). In beiden Bewässerungsversuchen schien die Variante Agrowetter mit einem durchschnittlichen Ertrag von 2,44 kg/m² bzw. 2,13 kg/m² und dem geringsten Ausfall von 0,08 kg/m² bzw. 0,12 kg/m² tendenziell die beste zu sein. Eine Bewässerung ab einer Beerengröße von 5 mm bewirkte einen hohen Ertrag vergleichbar mit dem in der Variante Agrowetter, aber auch einen hohen Ausfall mit 0,15 kg/m² beziehungsweise 0,12 kg/m². Eine kontinuierliche Bewässerung ab einer Saugspannung des Bodens über 400 mbar, wie es bei der Variante Vegetationsbeginn der Fall war, führte zu einem tendenziell niedrigeren Ertrag von 2,11 kg/m² beziehungsweise 2,00 kg/m². Keine zusätzliche Bewässerung verursachte den niedrigsten Ertrag von 2,07 kg/m² beziehungsweise 1,69 kg/m². Der Ausfall war im Vergleich zu den anderen Varianten sehr hoch.
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