Jan. 31. Referendum der überwiegend weissen Stimmbürger ergibt 85% für Mehrheitsregierung. Lord Soames Gouverneur für drei Monate, direkt London unterstellt. April 17.-20. Wahlen in die Mehrheitsregierung: Überwältigende Mehrheit für ZANU (PF), Mugabe wird Ministerpräsident, Nkomos ZAPU erhält 20 Sitze im Parlament, Rhodesian Front unter Smith 20 Sitze (unter neuer Verfassung garantiert für zehn Jahre). Neuer Name des Landes: Zimbabwe.
PIONIERZEIT Ob unter den ersten Weissen, die das Land als Goldsu<strong>ch</strong>er, Jäger, Händler und Abenteurer dur<strong>ch</strong>zogen, au<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>weizer waren, wissen wir ni<strong>ch</strong>t. Interpretieren wir unsere Landesgrezen etwas “grosszügig”, so können wir den Lie<strong>ch</strong>tensteiner Bruder Theodor Nigg als ersten nennen. Er kam 1879 mit den Jesuiten-Missionaren na<strong>ch</strong> Bulawayo, also vierzehn Jahre bevor Lobenguela von dort vertrieben wurde, und zwanzig Jahre na<strong>ch</strong>dem Dr. Robert Moffat von der Londoner Mission hundert Kilometer nördli<strong>ch</strong> von Bulawayo die erste europäis<strong>ch</strong>e Ansiedlung in Rhodesien gegründet hatte. Für dieses Land gilt in besonders hohem Masse die au<strong>ch</strong> anderswo zu ma<strong>ch</strong>ende Beoba<strong>ch</strong>tung, dass Missionare es waren, die als erste Europäer si<strong>ch</strong> niederliessen, um den Eingborenen neben dem Christentum au<strong>ch</strong> unsere Zivilisation zu vermitteln. Gar oft waren sie es, die S<strong>ch</strong>utz dur<strong>ch</strong> europäis<strong>ch</strong>e Verwaltung und Truppe drängten und so au<strong>ch</strong> den Na<strong>ch</strong>zug von Siedlern erst ri<strong>ch</strong>tig ermögli<strong>ch</strong>ten. Was die ersten Pioniere an Strapazen und Widerwärtigkeiten auf si<strong>ch</strong> nehmen mussten, davon kann man si<strong>ch</strong> heute kaum mehr einen Begriff ma<strong>ch</strong>en. Erinnern wir nur an die S<strong>ch</strong>wierigkeiten, die zu überwinden waren, um überhaupt ins Land zu gelangen: Bis zur Eröffnung der ersten Bahnlinien um die Jahrhundertwende war der O<strong>ch</strong>senwagen das einzige Verkehrsmittel. Es gab allerdings au<strong>ch</strong> Unentwegte, wel<strong>ch</strong>e die über tausend Kilometer lange Reise von Johannesburg oder Kimberely aus mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuss bewältigten. Auf den grossen “Treks” wurden die mä<strong>ch</strong>tigen Wagen meist dur<strong>ch</strong> ein Gespann von se<strong>ch</strong>zehn O<strong>ch</strong>sen gezogen, denen ein “Voorloper” (Vorläufer), oft ein Kind, voranging. Es gab über se<strong>ch</strong>s Meter lange Wagen, in Paarl oder Worcester im Kapgebiet gebaut, und das Gespann wies mit den O<strong>ch</strong>sen zusammen oft eine Länge von über dreissig Metern auf. Sol<strong>ch</strong> ein Wagentrek verlangte eine gute Organisation, Voraussi<strong>ch</strong>t und ni<strong>ch</strong>t unbeträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Mittel. Die Reisenden würden ja für die nä<strong>ch</strong>sten paar Monate kaum irgendwo einer Versorgungsmögli<strong>ch</strong>keit oder überhaupt einer Spur von Zivilisation begegnen. Vorerst wurden auf dem Boden des Wagens die Nahrungsmittelvorräte und andere Güter verstaut: Mehl, Säcke voll Salz, Decken aus Fellen und Wolle, Kleider und Ges<strong>ch</strong>irr, Kessel und Kübel sowie ein grosses Fass fris<strong>ch</strong>es Trinkwasser aus einer reinen Quelle. Vom Chassis baumelte ein Korb mit Hühnern, damit die Reisenden immer über fris<strong>ch</strong>e Eier verfügten. Lange Stangen und Bündel von Grasmatten wurden von aussen an den Tragbalken befestigt, sodass für die Na<strong>ch</strong>t eine Unterkunft an der Seite des Wagens erstellt werden konnte. Auf einigermassen gutem Terrain konnte ein O<strong>ch</strong>senwagen im Stundenmittel bis zu 5 km errei<strong>ch</strong>en. Bei kühlem Wetter wurde beim Morgengrauen aufgebro<strong>ch</strong>en und, mit Pausen na<strong>ch</strong> jeweils 10 – 12 km, bis Donnenuntergang gefahren. Während der heissen Zeit dagegen fuhr man von Sonnenungtergang bis etwa elf Uhr na<strong>ch</strong>ts und na<strong>ch</strong> einer Rast no<strong>ch</strong>mals ein paar Stunden. Mit einer Portion Glück fand man Wasser für die Tiere; wenn nötig, kamen sie au<strong>ch</strong> einmal einen Tag lang ohne aus. War das Terrain s<strong>ch</strong>wierig und das Wasser rar, wurden die Tiere zum nä<strong>ch</strong>sten Wasserlo<strong>ch</strong> vorausgetrieben, wo sie si<strong>ch</strong> volltrinken und in der Na<strong>ch</strong>t zum Wagen zurückkehren konnten. Natürli<strong>ch</strong> gab es Unfälle: Männer gerieten unter die Räder und wurden getötet. A<strong>ch</strong>sen und Dei<strong>ch</strong>sel bra<strong>ch</strong>en. Wagen kippten um und streuten ihre Ladung über das Feld. Bus<strong>ch</strong>- und Steppenbrände bildeten eine ni<strong>ch</strong>t zu unters<strong>ch</strong>ätzende Gefahr. Na<strong>ch</strong> Regen blieben die Wagen oft im S<strong>ch</strong>lamm stecken, mussten entladen und mit viel Mühe wieder flott gema<strong>ch</strong>t werden. Und waren die Pioniere endli<strong>ch</strong> glückli<strong>ch</strong> am Bestimmungsort angelangt, so fingen die Strapazen meist erst wirkli<strong>ch</strong> an.
- Seite 2 und 3: OSKAR T. BERNER SCHWEIZER IM EINSTI
- Seite 4 und 5: I N H A L T EINFÜHRUNG GESCHICHTLI
- Seite 6 und 7: EINFÜHRUNG Den Anlass zur vorliege
- Seite 8 und 9: GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK Es ersch
- Seite 10 und 11: 1933 Rhodesische Regierung erwirbt
- Seite 14 und 15: SCHWEIZER EINWANDERER Wenn in den f
- Seite 16 und 17: In In this this poor poor poor and
- Seite 18 und 19: fünfzehn Jahre in Gwelo und anschl
- Seite 20 und 21: Eine Schweizer Siedlung in Matabele
- Seite 22 und 23: seine Ehefrau zwei Jahre später in
- Seite 24 und 25: erhältlich sind, und erwarben das
- Seite 26 und 27: ausserhalb der Stadt etwas Land und
- Seite 28 und 29: erlangte eine Einreisebewilligung u
- Seite 30 und 31: Ernst Müller, geb. 1914, von Obere
- Seite 32 und 33: Einwohnerkomitees war an diesem Ent
- Seite 34 und 35: Der Agronom Martin Hurner wirkte vo
- Seite 36 und 37: Schweizer in der Absicht, sich hier
- Seite 39 und 40: Salisbury Anlässlich der 1. August
- Seite 41 und 42: KONSULAR DIENSTE Bis zum Jahre 1954
- Seite 43 und 44: A n h a n g I Statistik der schweiz
- Seite 45 und 46: Namensverzeichnis Amiantus, A.G. Ar
- Seite 47 und 48: “ Johann Melchior “ Kenneth Cha
- Seite 49 und 50: Senn, Gottfried Cassian Sievi, Loui
- Seite 51 und 52: Tsetse- “Glossina mortans”, gef
- Seite 53 und 54: Plangerer, A. & Diethelm, M. Serima