Untitled - swissroots-za.ch
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EINFÜHRUNG<br />
Den Anlass zur vorliegenden Übersi<strong>ch</strong>t gab 1978 eine Anfrage meines Freundes Kurt<br />
S<strong>ch</strong>eurer in Johannesburg, der zusammen mit Felix Ernst an der Zusammenstellung<br />
einer Chronik der S<strong>ch</strong>weizer im südli<strong>ch</strong>en Afrika arbeitete. Er su<strong>ch</strong>te einen<br />
Verbindungsmann in Rhodesien, und da i<strong>ch</strong> dank meiner siebzehnjährigen Tätigkeit als<br />
Sekretär des S<strong>ch</strong>weizervereins von Salisbury sehr viele der damals in Rhodesien<br />
ansässigen Landsleute persönli<strong>ch</strong> kannte, anerbot i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong>, bei der Sammlung und<br />
Zusammenstellung von Informationen über die Rhodesiens<strong>ch</strong>weizer behilfli<strong>ch</strong> zu sein.<br />
I<strong>ch</strong> wurde ein fleissiger Besu<strong>ch</strong>er des Staatsar<strong>ch</strong>ivs und der Stadtbibliothek von<br />
Salisbury und spra<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong> mit vielen Landsleuten, die s<strong>ch</strong>on seit Jahrzehnten im<br />
Lande weilten. Leider stiess i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> auf weitverbreitete Apathie, aber mit der Zeit<br />
glückte es mir do<strong>ch</strong> weitgehend, die nötigen Informationen zusammen zu bringen.<br />
Inzwis<strong>ch</strong>en ers<strong>ch</strong>ien die Bros<strong>ch</strong>üre “History of the Swiss in Southern Africa 1652-<br />
1977” bereits in der zweiten Auflage, do<strong>ch</strong> waren erst spärli<strong>ch</strong>e Angaben über die<br />
Rhodesiens<strong>ch</strong>weizer darin enthalten. Mir wurde klar, dass das Kapitel Rhodesien im<br />
Rahmen dieser Publikation ledigli<strong>ch</strong> ein mehr oder minder wi<strong>ch</strong>tiges Anhängsel von<br />
Südafrika bilden konnte und, dass zudem eine derartige Darstellung in deuts<strong>ch</strong>er<br />
Spra<strong>ch</strong>e und ni<strong>ch</strong>t in englis<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e ers<strong>ch</strong>einen müsste, wenn sie in der S<strong>ch</strong>weiz auf<br />
Interesse stossen sollte. Na<strong>ch</strong> reifli<strong>ch</strong>er Überlegung kam i<strong>ch</strong> zum S<strong>ch</strong>luss, dass i<strong>ch</strong><br />
dieses Unternehmen selbst an die Hand nehmen musste.<br />
Allen, die mir dabei geholfen haben, gilt mein aufri<strong>ch</strong>tiger Dank. Stellvertretend für<br />
viele Landsleute, deren Auskünfte und Rats<strong>ch</strong>läge mir weiterhalfen, nenne i<strong>ch</strong> Frau<br />
Emilie Hablützel, die über vierzig Jahre in Bulawayo gelebt und si<strong>ch</strong> um den dortigen<br />
S<strong>ch</strong>weizerverein verdient gema<strong>ch</strong>t hat, ferner Pater Josef Elsener, seinerzeit Sekretär<br />
des Bis<strong>ch</strong>ofs von Gwelo, Sr. Cordula vom Dominikanis<strong>ch</strong>en Konvent Salisbury, und Sr.<br />
Sabina vom Büro der Diozöse Bulawayo. Im Staatsar<strong>ch</strong>iv in Salisbury fand i<strong>ch</strong><br />
ebenfalls tatkräftige Unterstützung, und meine To<strong>ch</strong>ter Marguerite hat unermüdli<strong>ch</strong> bei<br />
der Zusammenstellung und Abs<strong>ch</strong>rift der Manuskripte mitgewirkt. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> traten<br />
die Helfer in der fernen Heimat in Aktion, vorab Frau Dr. Sylvia Arnold in Bern und<br />
mein Bruder Max. Der finanziellen Unterstützung dur<strong>ch</strong> das Auslands<strong>ch</strong>weizersekretariat<br />
der Neuen Helvetis<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft sowie der Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
S<strong>ch</strong>weiz-Rhodesien (heute S<strong>ch</strong>weiz-Zimbabwe) ist es zu verdanken, dass das Ergebnis<br />
all dieser Bemühungen nun vor uns liegt. Möge das Bü<strong>ch</strong>lein etwas Verständnis wecken<br />
für das Leben unserer Landsleute im einstigen Rhodesien, das oft, besonders in den<br />
ersten Jahren, geprägt war dur<strong>ch</strong> harte Arbeit und Entbehrung, und das au<strong>ch</strong> später<br />
kaum je der daheim verbreiteten Cli<strong>ch</strong>évorstellung vom “Luxusleben der privilegierten<br />
Weissen in Afrika” entspra<strong>ch</strong>.<br />
Abs<strong>ch</strong>liessend sei mir gestattet, an dieser Stelle – statt im Textteil – die “biographis<strong>ch</strong>en<br />
Notizen” über mi<strong>ch</strong> selbst beizufügen. Sie mögen illustrieren, wie bewegt das Leben so<br />
man<strong>ch</strong>er Europäer, die der Anziehungskraft Afrikas erlagen, im we<strong>ch</strong>selnden Ges<strong>ch</strong>ick<br />
der letzten Jahrzehnte auf diesem Kontinent verlaufen ist.<br />
Berner, Oscar Traugott, geb. 1922 in Basel, Bürger von Rupperswil AG. 1939-42<br />
kaufmännis<strong>ch</strong>e Lehre, dann ausgiebiger Aktivdienst und einige Jahre Tätigkeit im<br />
Baufa<strong>ch</strong> in der S<strong>ch</strong>weiz. Ausgedehnte Reisen in Europa kurz na<strong>ch</strong> dem Krieg. 1950<br />
zusammen mit Ehefrau Bertha geb. Süsli von Düsseldorf ZH, einem Touristenvisum für<br />
Abessinien und einer gehörigen Portion Optimismus Ausreise na<strong>ch</strong> Afrika. Anstellung<br />
bei einer s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>en Import-Exportfirma in Addis Abeba bis Ende Jahr, dann<br />
Rückkehr in die S<strong>ch</strong>weiz. Tätigkeit im Baugewerbe in Genf. 1953 wiederum in Afrika,<br />
als Büro<strong>ch</strong>ef auf S<strong>ch</strong>weizer Farm mit Tierfangbetrieb in Arusha (Tanganyika), später<br />
als Sekretär in Kaffee-Aufbereitungsbetrieb in Moshi. Besteigung des über 6’000 m<br />
hohen Kilimanjaro. 1955-58 Garage<strong>ch</strong>ef und Verwalter vom Autoersatzteillager einer<br />
bedeutenden dänis<strong>ch</strong>en Import-Export-Gesells<strong>ch</strong>aft in Usambara (heute Bujumbura),<br />
Verwaltungszentrum des belgis<strong>ch</strong>en Mandatsgebiets Ruanda-Urundi. 1959 Geburt der