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Untitled - swissroots-za.ch

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Meikles Grundstück ans<strong>ch</strong>liessende Farm sein müsste, worauf si<strong>ch</strong> die angehenden<br />

Siedler das Land näher ansahen. Es handelte si<strong>ch</strong> meist um jungfräuli<strong>ch</strong>en Bus<strong>ch</strong>, der<br />

erst gerodet werden musste, bevor au<strong>ch</strong> nur an eine Bewirts<strong>ch</strong>aftung geda<strong>ch</strong>t werden<br />

konnte. Ausserdem stellte si<strong>ch</strong> die Frage na<strong>ch</strong> Wasser für Bewässerung und<br />

Eigenverbrau<strong>ch</strong>, und da war ni<strong>ch</strong>t sehr viel vorhanden. Das Land lag zudem fern von<br />

jegli<strong>ch</strong>er Absatzmögli<strong>ch</strong>keit für seine Produktion: 100 km von Bulawayo auf sehr<br />

primitiven Wegen. Do<strong>ch</strong> unverdrossen ma<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> unsere Landsleute ans Werk,<br />

rodeten das Land, bauten primitive Unterkünfte für si<strong>ch</strong> und ihre Familien, und<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> entstanden da und dort einfa<strong>ch</strong>e Heimwesen, wo Kühe und Ziegen<br />

weideten, Mais und Gemüse angebaut sowie Hühner und S<strong>ch</strong>weine gezü<strong>ch</strong>tet wurden.<br />

Do<strong>ch</strong> die kleine S<strong>ch</strong>weizerkolonie war ni<strong>ch</strong>t von Glück begünstigt. Es ging ni<strong>ch</strong>t lange,<br />

so ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> der Mangel an Wasser bemerkbar. Die Gegend wird nur von ein paar<br />

Bä<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong>zogen, die in der Trockenzeit zudem meist kaum Wasser führen, und ohne<br />

zuverlässige Wasserversorgung kann an eine geregelte Landwirts<strong>ch</strong>aft ni<strong>ch</strong>t geda<strong>ch</strong>t<br />

werden. Das äusserst primitive Leben im Bus<strong>ch</strong>, weitab von jegli<strong>ch</strong>er Zivilisation, ist<br />

au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t jedermanns Sa<strong>ch</strong>e, und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> gab einer na<strong>ch</strong> dem andern das<br />

aussi<strong>ch</strong>tslos ers<strong>ch</strong>einende Unternehmen auf und su<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> ein anderes Tätigkeitsfeld.<br />

Einige gingen zurück na<strong>ch</strong> Bulawayo und fanden dort Arbeit und Unterkunft. Andere<br />

fanden Bes<strong>ch</strong>äftigung auf umliegenden Minen oder betrieben Verkaufsges<strong>ch</strong>äfte für die<br />

Farmer und Eingeborenen der Umgebung. Nur ein einziger der Siedler, Hans Gerber,<br />

bra<strong>ch</strong>te sein Heimwesen im Laufe der Jahre zum Blühen, baute ein stattli<strong>ch</strong>es Haus und<br />

vergrösserte sein Grundstück, indem er na<strong>ch</strong> und na<strong>ch</strong> die umliegenden Ländereien von<br />

Landsleuten, die si<strong>ch</strong> enttäus<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> einträgli<strong>ch</strong>eren und weniger unsi<strong>ch</strong>eren<br />

Verdiensmögli<strong>ch</strong>keiten umsahen, aufkaufte. 1935 holte er si<strong>ch</strong> aus der S<strong>ch</strong>weiz eine<br />

Ehefrau, und als bald darauf sein Bruder auf Besu<strong>ch</strong> kam, war dieser bass erstaunt, so<br />

mitten im Bus<strong>ch</strong> ein wohlgebautes Farmhaus mit fliessendem heissen und kaltem<br />

Wasser und einen so gut organisierten und geführten Betrieb vorzufinden! Hans Gerber<br />

selbst starb 1956 und hinterliess zwei Söhne, Alfred und Conrad, die si<strong>ch</strong> beide zu<br />

angesehenen Bürgern entwickelten. Alfred war eine Zeitlang Präsident des<br />

S<strong>ch</strong>weizervereins in Bulawayo, und Conrad war 1979 im Bureau von Ministerpräsident<br />

Muzorewa tätig und kehrte später in die S<strong>ch</strong>weiz zurück.<br />

F.E. Lloyd, der für jene Gegend verantwortli<strong>ch</strong>e Polizeioffizier, s<strong>ch</strong>rieb in seinem Bu<strong>ch</strong><br />

“Rhodesian Patrol” über diese S<strong>ch</strong>weizer Kolonie: “Kurz na<strong>ch</strong> dem Ersten Weltkrieg<br />

liess si<strong>ch</strong> eine S<strong>ch</strong>weizer Farmergemeins<strong>ch</strong>aft in der Gegend von Inyati nieder. Es<br />

waren arbeitsame, genügsame Leute. Eine Familie, die Birrers, wandten si<strong>ch</strong> von der<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft weg und begannen, Gold zu s<strong>ch</strong>ürfen. Wenn dies typis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>weizer<br />

waren, so gerei<strong>ch</strong>ten sie ihrem Lande zur Ehre. Herr Birrer, von kräftiger Statur, war<br />

immer tätig, und seine Frau hielt ihr Haus in tadelloser Ordnung. Sie waren<br />

liebenswürdige Leute, und i<strong>ch</strong> hatte immer sehr für sie übrig. Dasselbe gilt übrigens für<br />

die ganze Kolonie. Ein älterer Mann wurde als ihr Wortführer angesehen. Er<br />

beabsi<strong>ch</strong>tigte, die einheimis<strong>ch</strong>e, re<strong>ch</strong>t armselige Rasse von S<strong>ch</strong>afen mit Karakuls zu<br />

kreuzen und so die berühmten Karakulpelze zu zü<strong>ch</strong>ten, die s<strong>ch</strong>on Südwestafrika zu<br />

Wohlstand verholfen haben. I<strong>ch</strong> weiss ni<strong>ch</strong>t, ob er in diesem Unterfangen erfolgrei<strong>ch</strong><br />

war, aber seine Idee würde für das Land si<strong>ch</strong>erli<strong>ch</strong> von Vorteil gewesen sein.”<br />

Aus Hans Gerbers Idee, denn er war wohl der Wortführer der Kolonie von Inyati,<br />

s<strong>ch</strong>eint leider ni<strong>ch</strong>ts geworden zu sein, jedenfalls ist von sol<strong>ch</strong>en Versu<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>ts<br />

bekannt und niemand ist hierzulande von Karakulpelzen rei<strong>ch</strong> geworden.<br />

I<strong>ch</strong> will nun versu<strong>ch</strong>en, die weiteren S<strong>ch</strong>icksale der Inyatisiedler zu verfolgen:<br />

Hans Birrer betrieb eine gutgehende Goldmine, die Queen’s Mine, die unter dem<br />

Namen “Dawn Mine” heute no<strong>ch</strong> produziert.<br />

Gottlieb Hitz wanderte na<strong>ch</strong> zwei Jahren na<strong>ch</strong> Südafrika aus, kehrte aber 1933 na<strong>ch</strong><br />

Bulawayo zurück und kaufte eine Farm etwas weiter nördli<strong>ch</strong>. Er starb bereits 1935,

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