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Anweisung<br />
«Ich bin geschieden, und mein Ex-Mann konnte trotzdem das ganze<br />
Pensionskassenguthaben beziehen. Ich dachte, mir stehe die Hälfte zu», sagt<br />
Frau X., als sie in unsere Beratung kommt. Das ist eigentlich so, was ist<br />
also passiert? Frau X. ist eine alleinerziehende Mutter aus dem Kanton Luzern.<br />
Sie wie auch ihr Ex-Mann sind in Serbien geboren, wo sie sich vor einem<br />
Jahr scheiden liessen. Ihr Ex-Mann lässt sich daraufhin vorzeitig pensionieren<br />
und kehrt in seine Heimat zurück. Durch ihre Kinder erfährt sie, dass er sich<br />
das gesamte Pensionskassenguthaben auf seine Bank überweisen liess.<br />
Frau X. ist der Meinung, die Pensionskasse habe falsch gehandelt. Das hat<br />
sie aber nicht. Die Pensionskasse überweist dem geschiedenen Ehegatten das<br />
Guthaben nur auf Anweisung eines Gerichts. Fehlt eine solche Anweisung,<br />
so kann die Kasse auf Antrag einem oder einer geschiedenen Versicherten<br />
das ganze Guthaben überweisen. Das serbische Gericht kann die Ansprüche<br />
aus der beruflichen Vorsorge nicht regeln, dementsprechend fehlt eine<br />
solche Anweisung. Zum Glück weiss Frau X. um die vorzeitige Pensionierung<br />
ihres Ex-Mannes und kennt auch die Kontonummer seiner Bank, auf die das<br />
Freizügigkeitsguthaben überwiesen wurde.<br />
Quelle: Rechts- und Sozialberatung Frauenzentrale Luzern<br />
Erfolg — Pensionskassenguthaben — Rechts- und Sozialberatung — Rentenanspruch — Frau X.<br />
Argumente<br />
Wir haben bei Dr. Heinrich Meyer vorgesprochen, dem Chef des Berufsbildungsamtes.<br />
Eine Frau sollte Leiterin der neuen Fachstelle Erwachsenenbildung werden, das war unser<br />
Anliegen. Schliesslich, so erklärten wir ihm, seien gerade Frauen von der Frage betroffen,<br />
wie die Berufs- und vor allem die Weiterbildung organisiert sind. Und jetzt, da es ja auch<br />
noch darum gehe, wegen der Luga-Wiedereinstiegsmesse besonders eng mit dem Amt für<br />
Berufsbildung zusammenzuarbeiten, sei es noch wichtiger, dass eine Frau die Stelle<br />
bekommen sollte. Dr. Heinrich Meyer hörte uns höflich zu. Gewählt wurde ein Mann.<br />
Quelle: Vreni Grüter-Felber<br />
Amt für Berufsbildung — Fachstelle für Erwachsenenbildung — Luga-Wiedereinstiegsmesse — Dr. Heinrich<br />
Meyer — Josef Widmer<br />
Aufopfern<br />
Oft sind Frauen in einer Sandwich-Situation: hier die Pflichten gegenüber der eigenen<br />
Familie, da zunehmende Aufgaben zur Unterstützung der älteren Generation. Zwar<br />
gibt es auch Männer, die Angehörige pflegen. Doch sind es vor allem Frauen, die sich<br />
dazu verpflichtet fühlen, und sie opfern sich geradezu auf, oft noch neben ihrem<br />
Beruf. Das führt nicht selten zu Überforderung, oft auch zu Not. Erst 1994 wurde diese<br />
Situation angesprochen, wenn auch immer noch eher zaghaft. Die Frauenzentrale<br />
Luzern ging das Thema mit einem Anlass im Alterszentrum Staffelnhof an, und als wir<br />
die Anmeldungen hereinkommen sahen, wussten wir, dass wir dort den grossen Saal<br />
brauchen würden. Offenbar hatten wir wirklich einen Nerv getroffen, der Saal war voll.<br />
Quelle: Vreni Grüter-Felber<br />
Altenpflege — Pflege der Pflegenden — Staffelnhof<br />
Aufrüsten<br />
Die Frauenzentrale Luzern hat auch dann noch tapfer mit der Schreibmaschine gearbeitet,<br />
als die ersten Haushalte schon über Computer verfügten. Schliesslich kam durch eine<br />
private Schenkung der erste PC in die Frauenzentrale. Quelle: Rita Hermann-Huber<br />
Einsatz — Motivation — Schreibmaschine<br />
Augenschein<br />
Es ist 14 Uhr, freundlich empfängt mich Frau G. und lädt mich direkt in die Küche<br />
ein. Ich komme vorbei, damit wir besprechen können, ob sie sich zur Tagesmutter eignet.<br />
Die Fenster sind aufgerissen: Sie habe heute Morgen alle Böden nass aufgenommen.<br />
Trotzdem: Die ganze Wohnung und auch Frau G. riechen stark nach Rauch. Ihre beiden<br />
Söhne stellt sie mir nicht vor, sie sind im Wohnzimmer, ich höre den Fernseher, und<br />
ebenfalls höre ich einen Hund bellen. Dieses Gebell kommt nicht aus dem Fernseher.<br />
Quelle: Tageselternvermittlung Frauenzentrale Luzern<br />
Erstgespräch — Realität — Tageselternvermittlung — Frau G.<br />
Ausgeliefert<br />
Bis zum 1. Januar 1993 hat sich der Staat sehr wenig um Opfer häuslicher Gewalt<br />
gekümmert. Erst mit dem Opferhilfegesetz wurden alle Kantone verpflichtet, Anlauf- und<br />
Beratungsstellen für Opfer häuslicher Gewalt einzurichten.<br />
Quelle: Frauenzentrale Luzern<br />
Frauenhaus — Offizialisierung von Gewaltdelikten in Ehe und Partnerschaft — Opferhilfegesetz — Wegweisung<br />
Aus Glarus<br />
Herzliche Gratulation zur Gründung der Frauenzentrale und beste Wünsche für<br />
erfolgreiche Tätigkeit. Quelle: Telegramm der Frauenzentrale Glarus an die<br />
Frauenzentrale Luzern anlässlich der Gründungsversammlung vom 24. November 1961<br />
Frauenzentrale Glarus — Glückwunsch — Telegramm<br />
Ausnahme<br />
Die jungen Frauen von der Poch wollten in den Statuten verankern, dass niemals ein Mann<br />
das Frauenhaus betreten dürfe. Ich fragte: «Und wenn es einen Notarzt braucht?» Antwort:<br />
«Es gibt auch Ärztinnen.» Quelle: Käthi Limacher<br />
Ärztinnen — Frauenhaus — Notarzt — Poch —Sanitärinstallateurinnen — Statuten<br />
Ausweis<br />
Das schweizerische Recht kennt folgende Zivilstände: ledig, verheiratet,<br />
geschieden, verwitwet, unverheiratet – in eingetragener Partnerschaft, aufgelöste<br />
Partnerschaft: gerichtlich aufgelöste Partnerschaft, durch Tod aufgelöste Partnerschaft,<br />
durch Verschollenerklärung aufgelöste Partnerschaft. Quelle: Bundesamt für Justiz<br />
Partnerschaft — Zivilstand<br />
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