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Wie siehst du das?<br />

Welches sind die Themen der Zukunft? Wo steht heute die Gleichberechtigung der Frau in<br />

der öffentlichen Debatte? Sind die Errungenschaften unserer Vorkämpferinnen in familiärer,<br />

partnerschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht und bezüglich Selbstverwirklichung<br />

heute in Gefahr? Wie stehen insbesondere die heutigen jungen Luzerner Frauen und Männer<br />

der Frage der Gleichberechtigung gegenüber? Quelle: Claudia Emmenegger Eberli<br />

Heute — Zukunft<br />

Wissen, was man will<br />

Was ich vorher nur geahnt habe, wird mir noch klarer, als es schwarz auf weiss<br />

ausgearbeitet dasteht: Die Variante ohne Führungsverantwortung ist nichts für mich. Mein<br />

Vorgesetzter hingegen weist mich mehrmals darauf hin, welch spannende Tätigkeiten<br />

ich doch gerade ohne Führungsverantwortung übernehmen könnte. Fast schon ist es so,<br />

als ob er mich für diese Variante motivieren wollte. Ich sage nichts mehr. Ich will diese<br />

Möglichkeit nicht voreilig verwerfen, meine finanzielle Absicherung nicht gleich verlieren.<br />

Quelle: Regina Brun<br />

In den Köpfen — Karriere — Quadratur des Kreises<br />

Wohin?<br />

Frau F. ist verunsichert. Sie meint, dass sie das Geld für den Haushalt sehr gut verwalte.<br />

Sie fragt sich jedoch, ob sie tatsächlich richtig liegt. Er kann kaum glauben, wie viel<br />

Geld fliesst. Doch wohin genau? Es ist wirklich schwierig abzuschätzen. Jetzt will sie<br />

es genau wissen, und er auch. Quelle: Budgetberatung Frauenzentrale Luzern<br />

Budgetberatung — Haushaltsgeld — Ehepaar F.<br />

Wunsch<br />

Die damalige Präsidentin der Frauengruppe der Liberalen Partei der Stadt Luzern, Frau<br />

Margrit Liniger-Imfeld, schreibt am 17. November 1961 an die Initiantin Frau Gertrud<br />

Bünzli-Scherrer vom Verein für Frauenbestrebungen: «Möge Ihre Initiative durch ein<br />

erfolgreiches, den Frauen selbst wie der Öffentlichkeit dienendes Wirken dieser<br />

Dachorganisation belohnt werden.»<br />

Quelle: Broschüre «Vereinsgeschichte 1961 – 1986» der Frauenzentrale Luzern<br />

Gründung — Liberale Frauengruppe Stadt Luzern — Verein für Frauenbestrebungen — Gertrud<br />

Bünzli-Scherrer — Margrit Liniger-Imfeld<br />

Wut<br />

Was motivierte mich, ganze Wochenenden damit zu verbringen, Bettelbriefe in meine<br />

Hermes-Baby zu tippen? Oder viele Stunden in der Frauenzentrale und am privaten<br />

Telefon Pikett-Dienst für das Nottelefon für vergewaltigte Frauen zu leisten? Es<br />

war Wut, ohnmächtige Wut. Als Kriminalbeamtin habe ich es allzu oft erlebt: Polizei,<br />

Untersuchungsorgane, auch Gerichte nahmen Aussagen von misshandelten Frauen<br />

oft nicht ernst. Diese Wut musste ich loswerden, und so brauchte ich keinen<br />

Sonntagsspaziergang, sondern die Nähe des Telefons und die Widerborstigkeit meiner<br />

Hermes-Baby. Quelle: Marlyse Lötscher<br />

Zahlen<br />

Wie viele Frauen kommen in die Beratung, weil sie von ihren Partnern misshandelt<br />

werden? Das war die Frage, die Stadtrat Werner Weiss im Sommer 1976 klären musste.<br />

Die Poch, so Weiss, habe im Stadtrat ein Geschäft eingereicht, in dem die Eröffnung eines<br />

Frauenhauses gefordert werde. Das Parlament brauche jetzt eine Entscheidungsgrundlage.<br />

Ob wir innerhalb der nächsten drei Monate einen entsprechenden Bericht erstellen<br />

könnten? Margrit Liniger-Imfeld, die Geschäftsführerin, setzte sich an ihre Schreibmaschine.<br />

Aus den Zahlen dieses Berichtes ging hervor: In den drei Monaten suchten 25 Frauen<br />

und ein Mann Hilfe bei der Frauenzentrale Luzern, weil sie regelmässig misshandelt<br />

wurden. Die Notwendigkeit war erwiesen. Quelle: Käthi Limacher<br />

Frauenhaus — Poch — Margrit Liniger-Imfeld — Misshandelter Mann — Werner Weiss<br />

Zefra<br />

Das Luzerner Frauenzentrum lancierte im Herbst 1990 einen Wettbewerb mit Flyern mit<br />

folgendem Text: «WETTBEWERB WETTBEWERB WETTBEWERB WETTBEWERB<br />

Nicht nur die Frauenzentrale wird mit dem Frauenzentrum verwechselt, auch wir<br />

werden mit dem Frauenhaus verwechselt, das FZ mit der FZ mit dem FH usw. usw.<br />

Dem möchten wir mit einer NAMENSÄNDERUNG entgegentreten. Gesucht wird ein<br />

möglichst origineller Name, der allen weiteren Verwechslungen entgegenwirken soll.<br />

Der Fantasie sollen keine Grenzen gesetzt werden, wichtig ist einfach, dass der Name<br />

etwas mit FRAUEN ZU TUN hat. Das kann aber auch im übertragenen Sinn sein ...<br />

das könnte von Hühner- zu Hexenhaus gehen, von Mädchenheim zu Weibertreff, von<br />

Evas Paradies bis zu Pandoras Büchse ... Als erster Preis winkt ein FRÜHSTÜCK<br />

für zwei Personen mit einer lokalpolitischen Grösse nach freier Wahl.»<br />

Quelle: Archiv Frauenzentrale Luzern<br />

Erfolg — Politische Arbeit — Zefra<br />

Zehn Jahre<br />

2001 werden die beiden Gebäude des New Yorker World Trade Center durch Anschläge<br />

zerstört. Die erste geklonte Katze. Das Regionalspital Einsiedeln und die Stiftung<br />

Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) eröffnen in Einsiedeln ein Babyfenster.<br />

In Zug werden vierzehn Politiker Opfer eines Attentats. Mit dem Kino Madeleine<br />

schliesst das letzte Luzerner Sex-Kino. Quelle: Geschichte<br />

Babyfenster — Stiftung Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind (SHMK)<br />

Zitat<br />

Preisträgerin des Plakatwettbewerbs des Komitees «Mehr Frauen in die Behörden»<br />

war Karin Willimann. Die junge Grafikerin gab der Aussage «Frauen gehören ins<br />

Haus» eine neue Bedeutung. Josi J. Meier zitierte Karin Willimann an der Frauensession<br />

1991 in Bern, und dieses Zitat ging wie ein Wirbelwind durch die Medien.<br />

Quelle: Frauenzentrale Luzern<br />

Erfolg — Komitee Mehr Frauen in die Behörden — Politische Arbeit — Werbung — Josi J. Meier —<br />

Karin Willimann<br />

Motivation — Nottelefon — Schreibmaschine<br />

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