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Klassiker<br />
Frau ist selbstbewusster geworden. Sie bestimmt ihre Sexualität, und sie hat sich vielfach<br />
gelöst von religiösen Vorgaben. So habe ich damals als junge Studentin vom Hausarzt<br />
die Antibabypille gefordert, und seine Reaktion lautete: «Sind Sie religiös?» Dann erzählte<br />
er vom Papst, und ich konnte es nicht lassen, ihn in eine Diskussion zu verstricken.<br />
Quelle: Monika Holtz-Wick<br />
Eigenständigkeit — Religiosität — Rückblick — Verhütung<br />
Klitoridektomie<br />
Partielle oder totale Entfernung der Klitoris und ihrer Vorhaut. In seltenen Fällen wird<br />
einzig die Vorhaut der Klitoris entfernt.<br />
Quelle: Juristische Kommission der Frauenzentrale Luzern<br />
Juristische Kommission — Klitoris — Menschenrechte — Migration — Verstümmelung<br />
Komplexität<br />
Heute ist der Geist der 60er Jahre längst verweht. Im Vordergrund steht die wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Entwicklung in unserem Land. Viele Gesetzesanpassungen vorab<br />
in den Bereichen Arbeits-, Familien- und Sozialversicherungsrecht sind beendet und werden<br />
von unseren Mitarbeiterinnen in ihre Beratungen einbezogen. Ein unüberwindbares<br />
Hindernis stellt für viele Bürgerinnen und Bürger die Komplexität unseres heutigen Lebens<br />
dar. So kommen Personen aufgrund schwieriger Familienverhältnisse, Alleinerziehende,<br />
Stellensuchende und Personen mit einem finanziellen Engpass in unsere Rechts- und<br />
Budgetberatung. Die Frauenzentrale hilft, sich im Gesetzes- und Behördendschungel<br />
zurechtzufinden. Und dies durch kompetente, kostengünstige Beratung.<br />
Quelle: Monika Holtz-Wick<br />
Apéro zu 50 Jahren Frauenzentrale Luzern — Budgetberatung — Geist der 60er Jahre<br />
Kontakte<br />
Ich fragte Rosmarie Zihlmann-Thöni. Sie hatte die Akademie für Erwachsenenbildung<br />
abgeschlossen und genau zu dem Thema ihre Diplomarbeit geschrieben, das mich nach der<br />
Präsidentinnenkonferenz der Frauenzentralen beschäftigte: der berufliche Wiedereinstieg.<br />
So wurde sie unsere erste Beraterin zu Fragen des Wiedereinstiegs.<br />
Quelle: Vreni Moser-Laubi<br />
Akademie für Erwachsenenbildung, Weiterbildung und beruflichen Wiedereinstieg — Wiedereinstiegsberatung —<br />
Rosmarie Zihlmann-Thöni<br />
Kopftuchgeschichten<br />
Am Waschtag platzierte es Mama vom Nacken Richtung Stirn und verknotete es dort.<br />
Zum Wandern gab es das rote Tuch, im Nacken verknotet, Ohren frei. Reichte das<br />
Geld nicht mehr für das wöchentliche «Wäsche-Legge» bei der Coiffeuse, wurde das<br />
ganze Haupt mit einem grösseren Tuch der eher gediegenen Art umwickelt, turbanähnlich,<br />
sodass kein einziges Härchen hervorlugte. Und frisch nach den Dauerwellen waren<br />
Chiffontücher angesagt, die der teuren Haarkonstruktion nichts anhaben konnten.<br />
Quelle: Christian Liniger<br />
Haushaltsgeld — Kopftuch — Waschtag — Margrit Liniger-Imfeld<br />
Krankgeschrieben<br />
Als die Frauenzentrale Luzern gegründet wurde, gab es noch keine Mutterschaftsversicherung.<br />
Es gab ein Arbeitsverbot: Die Mutter durfte von der Geburt bis acht Wochen danach nicht<br />
arbeiten. Dieser Urlaub war aber nicht voll bezahlt, richtete sich nach den Bestimmungen<br />
des Obligationenrechts und wurde der Krankheit gleichgestellt. Seit 2005 ist Mutterschaft<br />
nun keine Krankheit mehr. Quelle: Frauenzentrale Luzern<br />
Mutterschaftsentschädigung — Mutterschaftsversicherung<br />
Konkurrenz<br />
Die Frauen des entstehenden Frauenzentrums stellten den Aufbau von Beratungsdiensten<br />
in Aussicht und erklärten sich zur Vertretung aller Frauen. Das war 1990, für uns ein<br />
mittlerer Schock. Denn was war mit uns von der Frauenzentrale? Uns gab es schon<br />
seit 1961, wir hatten einiges an Pionierarbeit geleistet, und wir vereinigten bis auf die<br />
Poch und die UFL alle Frauenorganisationen von rechts bis links. Wenn das<br />
Frauenzentrum nur einen anderen Namen wählt, damit es ja nicht zu Verwechslungen<br />
kommt. Diese Bitte schlugen die Gründerinnen des Frauenzentrums jedoch hartnäckig<br />
aus. Quelle: Vreni Grüter-Felber<br />
Poch — UFL — Zefra<br />
Küchenbüro<br />
Das erste Büro in einer Mietwohnung an der Pilatusstrasse, 1971 – 1978, vorher waren<br />
wir immer irgendwo privat. Danach 15 Jahre in einer Dreizimmerwohnung in der<br />
Bruchstrasse 12: Rita, die Geschäftsführerin, und ihr Büro in der Küche. Vom Hinterhof<br />
Gestank von Pneus. Ab 1993 Gibraltarstrasse, wurde ebenfalls schnell zu klein. Dann,<br />
1998, Habsburgerstrasse 22, bis das Haus renoviert wurde, und seit dem 1. August 2008<br />
sind wir an der Winkelriedstrasse 25. Quelle: Frauenzentrale Luzern<br />
Büro — Katholischer Frauenbund<br />
Kundschaft<br />
Es läutet. Alle Mitarbeiterinnen sind abwesend oder in einem Gespräch, also öffne ich<br />
die Tür. Draussen steht ein Mann, den Kopf tief gebeugt. Ohne mich anzusehen, fragt er:<br />
Dürfen auch Männer zur Beratung in die Frauenzentrale kommen? Erst dann blickt<br />
er hoch und realisiert, dass auch ich ein Mann bin. Er lacht befreit. Ich sage ihm, dass er<br />
einfach von einer Frau geboren sein müsse, dann könne er kommen. Quelle: Charly Gmür<br />
Fachstelle für Schuldenfragen Luzern — Kompetenzzentrum für Frau, Familie und Partnerschaft<br />
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