GL 3-2011 - der Lorber-Gesellschaft eV
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20 Die Wun<strong>der</strong>blume <strong>der</strong> Gottinniglichkeit<br />
<strong>GL</strong> 3/<strong>2011</strong><br />
Anfangs durch göttliches Innewerden, durch Erleben <strong>der</strong> Gottesnähe und<br />
Gottschau bis zur Gottverbindung und seligem Vergehen im göttlichen<br />
Wesen.<br />
Die Betrachtung ist Vorbereitung, Weg zur reinen Gotterkenntnis. Die<br />
Beschauung ist innere Gottschau, ist Erfüllung <strong>der</strong> Gottverbindung.<br />
Betrachtung und Gottschau gehen im Fortschreiten ineinan<strong>der</strong> über.<br />
Dazu ein wichtiger Hinweis: Der Jünger lasse sich Zeit, viel Zeit! Die<br />
Welt hat sie zwar nicht, sie strebt auch nur zu sich selbst, aber nicht zum<br />
Herrn. Der Weg zum Herrn ist Ruhe, ist Stille. Zwar lo<strong>der</strong>t auch in ihr ein<br />
Feuer. Es ist das bei allmählicher Annäherung an den Herrn stets<br />
glühen<strong>der</strong> werdende Gottesfeuer. Das dringt in alle Herzfasern des Jüngers<br />
ein und macht ihn wahrhaft lebendig; er glaubt, bisher nicht gelebt,<br />
bestenfalls geträumt zu haben; seine Unsterblichkeit wird ihm zur vollsten<br />
Gewissheit. Durch dieses Feuer führt <strong>der</strong> Herr den Jünger zuerst in den<br />
innersten Teil Seines Wortes, erleuchtet ihn durch und durch. Später, im<br />
seligen Innewerden, erkennt er die Stimme Gottes, zart, doch deutlich<br />
hörbar, in <strong>der</strong> Stille seines Herzens. So wird die Betrachtung gekrönt,<br />
durch die liebliche Stimme des sehnsuchtsvoll Erwarteten. Das ist <strong>der</strong><br />
Beginn <strong>der</strong> Beschauung! Da wird das Herz weit, die Liebesglut wird zur<br />
Flamme und steigert die Liebesfreude ins Grenzenlose und dann beginnt<br />
des Lebens Mai!<br />
14. Die Gottesliebe und Gottzweisamkeit<br />
Die Liebe Gottes zu Seinen Kin<strong>der</strong>n ist immer hungrig und impulsiv.<br />
Sein Wille zur Liebe und die Stärke Seines Liebewillens sind ohne<br />
Grenzen leidenschaftlich, sobald sich eines Seiner Kin<strong>der</strong> Ihm sich selbst<br />
vergessend naht. Hier findet das Gottesherz Seine Seligkeit, Seine auch für<br />
Gott notwendige Sättigung! - In <strong>der</strong> Menschwerdung des Herrn liegt viel<br />
mehr, als <strong>der</strong> Alltagschrist auch nur zu träumen wagt. Nicht umsonst lässt<br />
Jesus Seine Erdkin<strong>der</strong> während ihres Erdenlebens sich Ihm nahen.<br />
Vollzieht Er doch keine Handlung, die nicht unendlichfach in Ihm bedingt<br />
wäre! So auch hier: Die Liebeswunden Jesu am Kreuze müssen durch die<br />
Gottseligkeit von jedem einzelnen Seiner Kin<strong>der</strong> geschlossen werden,<br />
je<strong>der</strong> <strong>der</strong> zurückkehrenden Söhne muss Ihn selbst vom Kreuze abnehmen,<br />
soll er in Seinen Geist eingehen. - Das verkündete <strong>der</strong> Herr Seinen<br />
Liebhabern in <strong>der</strong> „Kreuzvision“ durch Bernhard, Seinem getreuesten<br />
Knecht: Darnach muss ein je<strong>der</strong> Ihm die Dornenkrone vom Haupte lösen<br />
und sie in seinen Händen in Rosen, die in seinem Herzen blühen,<br />
umwandeln. Rosen sind Gedanken <strong>der</strong> Liebe, sie dringen bis in die Tiefe<br />
<strong>der</strong> Hölle; Rosen entsprechen hier <strong>der</strong> mit Hilfe des Herrn nun geläuterten,