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GL 3-2011 - der Lorber-Gesellschaft eV

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<strong>GL</strong> 3/<strong>2011</strong> Mit Augustinus am Meer<br />

31<br />

Wahrlich, es ist also! Wer kann noch trauern, so er Mich liebt und<br />

festhält an Meinem Namen!?<br />

So seid denn nun fröhlich und voll guten Mutes! Denn eure Schwester<br />

ist nun schon überselig in Meinem Schoße! Hier aber in <strong>der</strong> irdischen Welt<br />

wäre sie schon in fünf Monaten samt dem Manne für ewig verloren<br />

gewesen! Wieso und warum - wird euch nicht entgehen mit <strong>der</strong> Zeit!<br />

Nun aber ist alles gut und wird ewig gut bleiben! Daher frohlocket und<br />

lobpreiset allezeit Meinen Namen!<br />

Das sage Ich, euer wahrer Vater und Bru<strong>der</strong>. Amen!“<br />

(Himmelsgaben Bd. 1_S. 345)<br />

<br />

Mit Augustinus am Meer<br />

Lorenz Marti<br />

Augustinus, <strong>der</strong> große Lehrer <strong>der</strong> alten Kirche, wurde als<br />

Zweiunddreißigjähriger von einem Kind bekehrt. Er war damals ein<br />

erfolgreicher Lehrer <strong>der</strong> Rhetorik und führte ansonsten ein ziemlich<br />

ausschweifendes Leben. Doch er war zutiefst unglücklich dabei. Er<br />

wusste, dass sein Leben so nicht weitergehen konnte. In ihm lo<strong>der</strong>te eine<br />

große Sehnsucht. Er war voller Unruhe, bereit zum Aufbruch.<br />

Eines Nachmittags legte er sich im Garten seines Hauses unter einen<br />

Feigenbaum. Er konnte die Tränen nicht zurückhalten. Er war verzweifelt<br />

und sah keinen Weg mehr vor sich. Da hörte er vom Nachbarhaus her ein<br />

singendes Kind, das immer die gleichen zwei Worte wie<strong>der</strong>holte: „Tolle,<br />

lege - Nimm und lies.“ Er stand auf, nahm seine Bibel zur Hand, schlug sie<br />

auf und las die erstbeste Stelle. Der Text traf ihn mitten ins Herz. Das war<br />

<strong>der</strong> Moment seines Erwachens. Er gab seinen Beruf auf, verschenkte<br />

seinen Besitz, ließ sich taufen und begann ein neues Leben als Mann <strong>der</strong><br />

Kirche.<br />

War diese kindliche Stimme vom Nachbarhaus das Echo einer inneren<br />

Stimme, die ihn rief und auf den Weg führte?<br />

Die Jahre vergingen, Augustinus wurde Priester, Bischof und<br />

schließlich <strong>der</strong> einflussreichste lateinische Kirchenlehrer des christlichen<br />

Altertums. Er hinterließ 113 Schriften, 218 Briefe und 500 Predigten.<br />

Es wird berichtet, wie Augustinus, schon ein bedeuten<strong>der</strong> Theologe,<br />

eines Tages am Meer entlang spazieren ging, tief in seine Gedanken<br />

versunken. Begleitet vom sanften Rauschen <strong>der</strong> Wellen grübelte er, ob und<br />

wie das Wesen Gottes zu erkennen wäre.

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