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GL 3-2011 - der Lorber-Gesellschaft eV

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36 Der Herr als Liebhaber<br />

<strong>GL</strong> 3/<strong>2011</strong><br />

Der Herr als Liebhaber<br />

Ich bin <strong>der</strong> Letzte überall! Dein Herz denkt an Mich zuletzt. - Wenn du<br />

des Tages Geschäfte beendet hast, da wendest du dich zu Mir, manchmal<br />

mehr, manchmal weniger in die Welt zerstreut. - Am Morgen denkst du<br />

wohl an Mich; aber neben manchen leeren Weltsorgen. - Auch unter tags<br />

denkst du an Mich; aber da sind deine Gedanken nicht selten wie eine<br />

gewisse Zuspeis' zum Rindfleische. - Kurz und gut, ganz wie es sich<br />

gebühren möchte, magst du deines Herzens Gedanken nimmer zu Mir<br />

erheben, nie ganz ohne alle Welt!<br />

Was ist wohl das, worin liegt da wohl <strong>der</strong> Grund? - Siehe, Ich möchte<br />

es dir wohl sagen, aber es würde dich kränken. - Daher sage Ich dir bloß,<br />

dass Ich ganz außerordentlich eifersüchtig bin und Mich von niemandem<br />

etwas mehr kränkt, als so die Meinen Mir dann und wann ein wenig untreu<br />

werden!<br />

Siehe, wer Mich liebt, <strong>der</strong> muss Mich ganz lieben! - Wenn sich die<br />

Meinen irgendeiner Weltbelustigung manchmal mehr freuen denn Meiner<br />

Liebe, siehe, das kränket Mich schon! Denn Ich bin ein Todfeind von aller<br />

Weltkoketterie!<br />

Glaube es Mir, ganz kleine Seitenblicke von denen, die Ich zu den<br />

Meinigen aufgenommen habe, bereiten Mir schon einen Schmerz! - Willst<br />

du Mich so recht kennen, da stelle dir so einen recht hitzigen und kreuz<br />

und quer eifersüchtigen Liebhaber vor! Dieser liebt seine Braut mit aller<br />

Glut seines Herzens, und ihr Leben ist ganz das seinige; aber wehe ihr, so<br />

er sie auf irgendeiner Zweideutigkeit ertappt! Wie wird er sie das auf alle<br />

mögliche Weise fühlen lassen! - Kehret sie aber wie<strong>der</strong> um und bekennet<br />

dem Liebhaber reuig und offen einen schwachen Seitenblick, so kehrt in<br />

dem Liebhaber sobald die alte Glut wie<strong>der</strong> zurück. Und er liebt seine ihm<br />

ein wenig untreu gewordene Braut noch glühen<strong>der</strong> als vorher!<br />

Siehe, gerade ein solcher Liebhaber bin Ich auch! - Freilich wohl habe<br />

Ich mehr Geduld und viel öfters Nachsicht als ein sogestaltig hitziger<br />

Weltbräutigam. Aber was da die Kränkung anlangt, so trifft sie Mich bei<br />

Untreue Meiner Bräute auch ums Vielfache ärger als einen Weltbräutigam,<br />

eben da Ich so oft verzeihe und Meinen Bräuten die so oftmaligen<br />

Weltkoketterien nachsehe!<br />

Denke: Liebe, Leben, Gesundheit und Meine Gnade haben die Bräute<br />

in je<strong>der</strong> Sekunde von Mir! Ich versehe sie sorgfältigst mit allen Wohltaten<br />

des Lebens, sie stehen in Meiner alleinigen Verpflegung ewig! Sollte es<br />

Mich da nicht kränken, wenn Ich Mich dennoch so dann und wann unter<br />

den Liebhabern als <strong>der</strong> Letzte ansehen muss?!

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