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Graduiertenkolleg 592 Lymphozyten - DFG-Graduiertenkolleg 1660

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Truitt, K. E., Nagel, T., Suen, L. F., and Imboden, J. B. (1996). Structural requirements for CD28-mediated<br />

costimulation of IL-2 production in Jurkat T cells. J. Immunol. (156) 4539-41.<br />

B6<br />

Mechanismen der Signaltransduktion während der T-Zell-Anergie<br />

Jens Oliver Funk<br />

Thematischer Hintergrund<br />

Der Zellzyklus wird durch die Aktivitäten von Holoenzymkomplexen reguliert, deren Zentrum<br />

jeweils durch ein regulatorisches Cyclin und seine katalytische Partnereinheit "Cyclin-<br />

Dependent Kinase" (CDK) gebildet wird. Wichtige Bindungsproteine zur Regulation der<br />

CDK-Aktivitäten sind die CDK-Inhibitoren, von denen man zwei funktionell und strukturell<br />

jeweils verschiedene Familien kennt. Die Charakterisierung wichtiger Eigenschaften der<br />

CDK-Inhibitoren in Tumorzellen und T-Zellen ist ein ausgewiesener Schwerpunkt unserer<br />

Arbeitsgruppe.<br />

Die Signalwege zur Induktion und zum Erhalt der T-Zell-Anergie sind unvollständig verstanden.<br />

In jüngsten eigenen Experimenten wurde herausgearbeitet, daß die CDK-Inhibitoren<br />

p27 KIP1 und p21 CIP1 als zentrale Regulatoren bei der T-Zell-Anergie wirken. Daraus kann ein<br />

neues Modell zur molekularen Kontrolle der T-Zell-Toleranz abgeleitet werden sowie neue<br />

Perspektiven, Toleranz gezielt zu induzieren oder aufzuheben.<br />

Mehrere Aspekte der Anergie sind bemerkenswert und bislang unzureichend erklärbar.<br />

Zum einen ist Anergie kein ausschließlich passiver Prozess (quasi Fehlen von klonaler Proliferation),<br />

sondern es kommt durchaus zu einer zeitlich verkürzten und quantitativ verringerten<br />

Proliferationsphase von T-Zellen in vivo. Zum anderen kann Anergie, zumindest im murinen<br />

System, durch Zugabe hoher Dosen IL-2 revertiert werden. Dies bedeutet, daß die notwendigen<br />

Signaltransduktionssysteme prinzipiell intakt bzw. reaktivierbar sein müssen. Diese Reversion<br />

zuvor anerger Zellen kann unter anderem dadurch belegt werden, daß die Zellen anschließend<br />

gleichschnell proliferieren wie normal-stimulierte T-Zellen und eine rekonstituierte<br />

Zytokin-Produktion sowie transkriptionelle Aktivierung des IL-2-Gens aufweisen.<br />

Es gibt gute Hinweise dafür, daß p27 in der Regulation der T-Zell-Proliferation eine besondere<br />

Rolle zukommt. Quieszente T-Zellen benötigen zwei sequentielle mitogene Signale,<br />

um aus der G 0 -Phase in die G 1 -Phase des Zellzyklus einzutreten. Das erste Signal wird über<br />

die Stimulation des T-Zell-Rezeptors ausgelöst und führt zur Neusynthese von Cyclinen und<br />

CDKs. Dies ist notwendig, aber nicht hinreichend, für die Aktivierung der neugebildeten<br />

CDK/Cyclin-Komplexe. Ein zweites kostimulatorisches Signal muß zusätzlich vorhanden<br />

sein, um spezifisch p27-Protein herunterzuregulieren, wahrscheinlich über Ubiquitinvermittelte<br />

Degradation. Die zentralen Regulatoren, die als Anergie-Faktoren in T-Zellen wirken,<br />

sind bislang nicht identifiziert.<br />

36<br />

• GRK <strong>592</strong>: <strong>Lymphozyten</strong> - Differenzierung, Aktivierung und Deviation •

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