Graduiertenkolleg 592 Lymphozyten - DFG-Graduiertenkolleg 1660
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B8<br />
Rolle von NKT- und NK-Zellen bei der Pseudomonas aeruginosa<br />
Exotoxin A (PEA)-induzierten Leberschädigung in der Maus<br />
Gisa Tiegs<br />
Einleitung<br />
Bei viralen und autoimmunen Hepatitiden, aber auch bei akuten Leberschädigungen, die<br />
durch bestimmte Fremdstoffe oder Arzneimittel ausgelöst werden, wird die Leber durch eine<br />
Überaktivierung der spezifischen und/oder angeborenen Immunantwort geschädigt. Tumor-<br />
Nekrose-Faktor α (TNF) scheint in allen Fällen ein wichtiger Mediator der Schädigung des<br />
Leberparenchyms zu sein. Zur Untersuchung der Mechanismen solcher immunvermittelter<br />
Leberschädigungen stehen in vivo-Modelle in der Maus zur Verfügung, die der Komplexität<br />
pathophysiologisch relevanter Situationen mehr oder weniger gut Rechnung tragen. Es kristallisierte<br />
sich heraus, dass insbesondere das bakterielle Toxin Pseudomonas aeruginosa Exotoxin<br />
A (PEA) Interaktionen zwischen unterschiedlichen Leukozyten auslöst, die eine durch<br />
dieses Toxin ausgelöste Leberschädigung stark beeinflussen 1-3 . Insbesondere zeigte sich, dass<br />
in dem Modell der PEA-induzierten Leberschädigung eine Abhängigkeit von einer sehr<br />
schnellen Aktivierung von T- und Kupffer-Zellen unter Bildung der Mediatoren TNF (über<br />
beide TNF-Rezeptoren p55/TNFR1 und p75/TNFR2 wirkend) 1-3 , IL-18 4 und Perforin 1 (nicht<br />
aber IFN-γ oder FasL) 1 besteht. Außerdem wurde klar, dass die rasche Kupffer-Zell-<br />
Aktivierung und TNF-Produktion nur in Gegenwart von T-Zellen stattfindet 1 . Es ist bekannt,<br />
dass die Leber in besonderem Maße mit einer speziellen Subpopulation von T-Zellen ausgestattet<br />
ist: etwa 30-50% der intrahepatischen T-Zellen der C57BL/6-Maus tragen den NK-Zell-<br />
Marker NK1.1 auf der Oberfläche. Diese sogenannten NKT-Zellen werden nach Injektion von<br />
agonistischen monoklonalen anti-CD3ε-Antikörpern in Mäusen sehr schnell aktiviert 5 und<br />
könnten im Zusammenhang mit der PEA-induzierten Leberschädigung eine große Rolle spielen.<br />
Es ist nicht bekannt, welche Rolle NKT- und NK-Zellen in diesem Modell T-Zellabhängiger<br />
Leberschädigung spielen und welche zellulären Interaktionen zu einer etwaigen<br />
Aktivierung dieser Zellen in vivo in der Leber beitragen. In einem Pilotexperiment konnten<br />
wir zeigen, dass NKT- und NK-Zell-depletierende anti-NK1.1 mAb vor der PEA-induzierten<br />
Leberschädigung schützen.<br />
Fragestellungen<br />
1. Welche Rolle spielen NKT- und NK-Zellen bei der PEA-induzierten Leberschädigung<br />
in der Maus?<br />
2. Welche zellulären Interaktionen tragen zu einer etwaigen Aktivierung dieser Zellen in<br />
vivo in der Leber bei?<br />
1 Schümann et al. (1998): J. Immunol. 161:5745<br />
2 Schümann et al. (2000): Immunol. Lett. 74:165<br />
3 Schümann et al. (2000): Am. J. Pathol. 157:1671<br />
4 Faggioni et al. (2000): Proc. Natl. Acad. Sci. USA 97:2367<br />
5 Yoshimoto & Paul (1994): J. Exp. Med. 179:1285<br />
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• GRK <strong>592</strong>: <strong>Lymphozyten</strong> - Differenzierung, Aktivierung und Deviation •