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Unbequem Nr. 46/47 - Kritische Polizisten

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UNBEQU~ <br />

dem genauen Krankenhaus und danach,<br />

ob meine Tochter telefonisch im Krankenhaus<br />

zu erreichen sei, erkundigte, im<br />

Laufe des Gesprächs, als ich ihm erklärte,<br />

dass meine Tochter noch nie in einem<br />

solchen Zustand gewesen sei, sie mache<br />

ihre Arbeit hervorragend.<br />

Bis Ende November 1998 war meine<br />

Tochter bei der Einsatzhundertschaft und<br />

schmiedete Zukunftspläne, war fröhlich<br />

und aufgeweckt. Nachdem sie nach ihrer<br />

Schilderung mir gegenüber von Anfang<br />

an an der neuen Dienststelle im Münchner<br />

Revier 14, Milbertshofen, den massiven<br />

Angriffen, Sticheleien, Herabsetzungen,<br />

dem Psychoterror der drei Herren<br />

W. S. und W. ausgesetzt war, verfiel sie<br />

gesundheitlich sehr schnelL Sie konnte<br />

nach ihrer Schilderung mir gegenüber<br />

nicht verkraften, dass sie völlig grundlos<br />

derart massiv psychisch mißhandelt wurde.<br />

Ab diesem Zeitpunkt setzte ein sehr<br />

schnell fortschreitender Prozeß gesundheitlichen<br />

Zerfalls und Veränderung der<br />

gesamten psychischen Ausstrahlung ein.<br />

Sie wurde immer verzweifelter und zerbrach<br />

von Woche zu Woche mehr.<br />

Von Suizid sprach sie in meiner<br />

Gegenwart nie.<br />

Nach einer mir vorliegenden Aussage<br />

eines Herrn R.H. wäre meine Tochter<br />

unter Druck gesetzt worden, sie solle<br />

sich nur nicht getrauen zum Chef zu rennen.<br />

Mir sagte sie am Freitag den<br />

12.02.1999, also kurz vor ihrem Tode,<br />

"bei denen bin ich unten durch; glaub<br />

mir, die machen mich jetzt fertig".<br />

Ich verwahre mich ganz entschieden<br />

gegen jegliche Behauptungen, meine<br />

Tochter habe sich aufgrund psychischer<br />

Störungen getötet.<br />

Nach meiner festen Überzeugung und<br />

meinen Beobachtungen war meine Tochter<br />

bis zum Dienstantritt im Revier 14,<br />

München-Milbertshofen, psychisch gesund<br />

und lebenslustig. Psychische Störungen,<br />

die den Suizid verursacht haben,<br />

können nach meiner Überzeugung nur<br />

auf den Psychoterror zurückzuführen<br />

sein, den mir meine Tochter schilderte<br />

und dem sie an ihrer Dienststelle ausgesetzt<br />

gewesen sein muß. Eine andere Erklärung<br />

gibt es für mich nicht. Weshalb<br />

sollte ein junger, leistungsfähiger<br />

Mensch, der sich eine Zukunft autbauen<br />

will, innerhalb weniger Wochen psychisch<br />

völlig entwurzelt werden und<br />

schließlich nur noch einen Ausweg in der<br />

Selbsttötung sehen. Meine Tochter hatte<br />

keine anderen Probleme, außer den geschilderten<br />

auf der Dienststelle.<br />

Soweit Gutachten, die nach dem Tode<br />

meiner Tochter erstellt wurden, insbesondere<br />

aus den Bereichen Graphologie,<br />

Psychologie und Psychiatrie, von diesem<br />

Psychoterror unabhängige psychische<br />

Störungen festgestellt haben wollen, sind<br />

derartige Gutachten für mich falsch. Ich<br />

halte es für unseriös und wissenschaftlich<br />

unhaltbar, dass ohne Untersuchung<br />

eines Menschen nach dessen Tod nur<br />

vom Hörensagen eine Diagnose gestellt<br />

werden kann, die zum Ergebnis gelangt,<br />

dass meine Tochter unter psychischen<br />

Störungen gelitten haben soll, die nichts<br />

mit dem auf sie ausgeübten Psychoterror<br />

zu tun haben sollen.<br />

Nach meiner Überzeugung kann nur<br />

der auf meine Tochter an jedem Arbeitstag<br />

permanent ausgeübte psychische<br />

Druck, der für mich nur eine Bezeichnung<br />

verdient, nämlich Psychoterror, die<br />

Psyche meiner Tochter derart schwer<br />

verletzt haben, dass sogar ihr Lebenswille<br />

zerbrach.<br />

Jeder der also behauptet, meine Tochter<br />

habe psychische Störungen gehabt,<br />

die nicht auf die durch Psychoterror verletzte<br />

Psyche zurückzuführen seien, verletzt<br />

die Ehre meiner verstorbenen Tochter,<br />

die in ihrem Beruf als Polizeibeamtin<br />

stets voll aufgegangen ist und hierin ihre<br />

Berufung sah, zutiefst und erfüllt nach<br />

meiner Auffassung den Straftatbestand<br />

des § 189 StGB (Verunglimpfung des<br />

Andenkens Verstorbener). Meine Tochter<br />

ist nach meiner festen Überzeugung<br />

wegen des Psychoterrors und der von<br />

den Tätern erzeugten Angst aus dem Leben<br />

geschieden und muß sich in ihrem<br />

Tode nicht noch als psychisch gestört<br />

darstellen lassen."<br />

Beweis: Versicherung an Eides Statt vom<br />

18.08.1999 (Anlage 9) Zeugnis der Margit<br />

Braun, wie vor.<br />

Fakt ist, dass zu Lebzeiten der Silvia<br />

Braun keine psychologischen oder psychiatrischen<br />

Untersuchungen stattfanden.<br />

Kein Arzt hat psychische Störungen<br />

bei Silvia Braun diagnostiziert!<br />

Fakt ist weiterhin, dass Silvia Braun<br />

bis zum Dienstantritt bei der PI 14 im<br />

Dezember 1998 Zukunftspläne schmiedete,<br />

fröhlich und aufgeweckt war.<br />

Beweis: Zahlreiche in der Klageschrift<br />

angeführte Personen<br />

Die Eltern haben den Leidensweg der Silvia<br />

Braun hautnah miterlebt und mitdurchlitten.<br />

Daher klingt es zynisch, wenn<br />

der eklatante Psychoterror der Verantwortlichen<br />

vor Ort, die den Lebenswillen<br />

eines lebenslustigen, jungen Menschen<br />

brutal zerbrachen, im Ermittlungsverfahren<br />

lediglich als "Gewisse Mängel bei der<br />

Dienststelle und Fehlverhaltensweisen eines<br />

Beamten" verniedlicht werden.<br />

Korrekt wäre die Bezeichnung<br />

Psychoterror oder psychische Folter.<br />

Denn nur durch diese Methoden lässt<br />

sich die Psyche eines Menschen derart<br />

aufschlitzen, dass sein Lebenswille erlischt.<br />

Beweis: Einholung eines Mobbing-Gutachtens.<br />

Auch psychische Folter erfüllt den Tatbestand<br />

der Folter im Sinne von Art. 3<br />

MRK und ist daher zu bekämpfen und zu<br />

ächten. Durch eine Verniedlichung grausamer<br />

Verstümmelungen der Psyche bis<br />

hin zu deren Zerstörung wird man weder<br />

dem Problem gerecht noch schreckt man<br />

künftige Täter ab. So wird es nur eine<br />

Frage der Zeit sein, bis Psycho-Folterknechte<br />

sich neue Opfer suchen und im<br />

schlimmsten Falle auch deren Tod zu beklagen<br />

ist.<br />

Das Leid der Opfer ist unvorstellhar!<br />

Wie sonst ließe sich erklären, dass ein<br />

junger lebenslustiger Mensch alles wegwirft,<br />

wofür er bisher gelebt und gekämpft<br />

hat? Dies lässt sich nur durch<br />

eine ganz massive Verletzung der Psyche<br />

erklären. Dies ist jedoch etwas ganz anderes<br />

als eine psychische Störung. Opfer<br />

von Psychoterror erleiden in aller Regel<br />

eine posttraumatische Belastungsreaktion,<br />

wie dies z.B. bei Opfern von Gewaltverbrechen,<br />

Kriegsereignissen, Naturkatastrophen<br />

und Verlust von nahen<br />

Angehörigen der Fall ist. Die Schwere<br />

der Gesundheitsschäden hängt von Art<br />

und Dauer des Psychoterrors ab.<br />

Beweis: Einholung eines Mobbing-Gutachtens.<br />

Im konkreten Fall ist daher davon auszugehen,<br />

dass die beobachteten und von<br />

Silvia Braun geschilderten Ereignisse an<br />

der Dienststelle kein Phantasieprodukt,<br />

sondern wahr sind. Diese Ereignisse hat<br />

sie als Psychoterror und psychische Folter<br />

erlebt und in Folge eine schwere posttraumatische<br />

Belastungsreaktion durchlitten.<br />

Ihre Psyche war durch die Ereignisse<br />

derart verletzt, dass ihr Lebenswille<br />

zerbrochen ist. Und nur hierin kann bei<br />

objektiver Würdigung die wahre Todesursache<br />

zu sehen sein.<br />

Beweis: Zahlreiche in der Klageschrift<br />

angeführte Personen, Gutachten etc.<br />

Da eine psychische Störung, wie ausgeführt,<br />

nicht vorlag und mangels ärztlicher<br />

Untersuchung nicht festgestellt<br />

44<br />

Dezember 2001

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