BOLD THE MAGAZINE No.08
ELEGANZ FASHION SPECIAL: THE SHADOW REMAINED & CONQUEST OF PARADISE | HOTEL BOSSA NOVA | CON TEMPORARY ART RUHR | ARIZONA: LAN D DER CAN YONS | FLORIDA: STRÄNDE DER WESTKÜSTE
ELEGANZ
FASHION SPECIAL: THE SHADOW REMAINED & CONQUEST OF PARADISE | HOTEL BOSSA NOVA | CON TEMPORARY ART RUHR | ARIZONA: LAN D DER CAN YONS | FLORIDA: STRÄNDE DER WESTKÜSTE
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Kunst & Kultur | Im Gespräch<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 59<br />
ganz gezielt – wobei eigentlich keiner von<br />
uns genau weiß, wie Fado wirklich funktioniert.<br />
Tilmann Höhn: Ich persönlich versuche<br />
sogar bewusst, möglichst kein Bossa Nova<br />
oder Fado zu hören. Als Musiker beschreibt<br />
man immer wieder ein weißes Blatt, und<br />
wenn man sich zu viel mit einer bestimmten<br />
Musik befasst, bleibt man in zu fixen Vorstellungen<br />
verhaftet.<br />
Dennoch taucht mit Bossa Nova sogar in<br />
Eurem Bandnamen ein Genre auf ...<br />
Liza da Costa: Der Name ist schon<br />
Programm – und er ist Fluch und Segen<br />
zugleich. Wir verdanken ihm viel, denn<br />
natürlich bringt er auch Leute in Clubs, die<br />
Bossa Nova erwarten.<br />
eigentlich die Definition dieser Musik. Es ist<br />
eine Melange aus brasilianischer Rhythmik,<br />
einer Harmonik, die man auch im Cool Jazz<br />
findet, einem Touch Sinatra. Von dieser<br />
Basis aus operieren wir. Insofern gibt es<br />
ein gewisses Programm, aber in dessen<br />
Rahmen machen wir dann schon weitestgehend,<br />
was wir wollen.<br />
Eure Songs wirken sehr elegant und<br />
ausgefeilt. Welche Rolle spielt Eleganz für<br />
Euch als künstlerisches Konzept?<br />
Tilmann Höhn: Für musikalische Eleganz<br />
im eigentlichen Sinne gibt es wohl keine<br />
Definition, aber das Element der Zeitlosigkeit<br />
gehört doch zum gemeinsamen Nenner<br />
aller Vorstellungen von Eleganz. Es ist aber<br />
kein Kriterium, kein Ziel, das ich bewusst<br />
anstrebe.<br />
Tilmann Höhn: Wir haben ja einen Background<br />
als Jazzband, und anfangs haben<br />
wir auch hauptsächlich Standards gespielt.<br />
Das haben wir dann später mit eigenen<br />
Songs kombiniert. Es war toll zu merken,<br />
dass unsere eigenen Stücke dabei nicht<br />
herunterfielen.<br />
Was macht für Euch die Seele des Bossa<br />
Nova aus?<br />
Liza da Costa: Wir suchen in unseren Songs<br />
nach einer gewissen Schlüssigkeit! Der Weg<br />
geht über viele Kompromisse, und doch soll<br />
das Ergebnis am Ende für jeden von uns fein<br />
abgestimmt sein.<br />
Tilmann Höhn: Wenn man nichts mehr<br />
hinzufügen, nichts mehr weglassen kann,<br />
hat man es mit Kunst zu tun. Das ist auch<br />
für Eleganz eine ganz gute Beschreibung.<br />
Tilmann Höhn: Für mich ist Bossa Nova<br />
untrennbar verknüpft mit Antonio Carlos<br />
Jobim, für mich einer der größten Komponisten<br />
des 20. Jahrhunderts, der etwa „Girl<br />
vom Ipanema“, „Tessa Finardo“ geschrieben<br />
hat. Etwa 80 Prozent der bekannten Bossa<br />
Nova-Stücke sind von ihm, und das hohe<br />
Niveau dieser Kompositionen bestimmt<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Link zum Thema:<br />
www.hotelbossanova.com